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Alles über Pflanzen und ein bisschen mehr

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am12.03.20191. Auflage
Wussten Sie, dass eine Schwertlilie einen Büffel erschrecken kann? Dass manche Pflanzen die Farbe wechseln, um ihre Bestäuber anzulocken? Woher kommt der Adamsapfel? Mit welchen Gartenpflanzen kann man Salz und Ingwer ersetzen? Dieses Buch versammelt mehr als 200 amüsante Anekdoten aus der Welt der Pflanzen. Es speist sich aus Wissenschaft, Geschichte, Geographie, Literatur, Mythologie und der ganz alltäglichen Gartenarbeit. Auf welcher Seite man dieses überraschende Kuriositätenkabinett aufschlägt, immer findet man etwas, was man noch nicht wusste - aber unbedingt wissen möchte. 'Ein Buch so leicht wie eine Pusteblume.' Le Télégramme

Anne-France Dautheville, geboren 1944, ist eine französische Journalistin und Schriftstellerin. In den Siebzigerjahren fuhr sie als eine der ersten europäischen Frauen mit dem Motorrad einmal um die Welt. Die Faszination der Pflanzen hat sie erst im Alter, bei der Arbeit in ihrem Garten in der Normandie kennengelernt. Um sie zu verstehen, hat sie Tausende von Seiten gelesen - von Botanik bis Mythologie, von wissenschaftlichen Artikeln bis hin zu Reiseberichten -, ohne Prinzip, ohne Methode, einfach mit Genuss.
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Produkt

KlappentextWussten Sie, dass eine Schwertlilie einen Büffel erschrecken kann? Dass manche Pflanzen die Farbe wechseln, um ihre Bestäuber anzulocken? Woher kommt der Adamsapfel? Mit welchen Gartenpflanzen kann man Salz und Ingwer ersetzen? Dieses Buch versammelt mehr als 200 amüsante Anekdoten aus der Welt der Pflanzen. Es speist sich aus Wissenschaft, Geschichte, Geographie, Literatur, Mythologie und der ganz alltäglichen Gartenarbeit. Auf welcher Seite man dieses überraschende Kuriositätenkabinett aufschlägt, immer findet man etwas, was man noch nicht wusste - aber unbedingt wissen möchte. 'Ein Buch so leicht wie eine Pusteblume.' Le Télégramme

Anne-France Dautheville, geboren 1944, ist eine französische Journalistin und Schriftstellerin. In den Siebzigerjahren fuhr sie als eine der ersten europäischen Frauen mit dem Motorrad einmal um die Welt. Die Faszination der Pflanzen hat sie erst im Alter, bei der Arbeit in ihrem Garten in der Normandie kennengelernt. Um sie zu verstehen, hat sie Tausende von Seiten gelesen - von Botanik bis Mythologie, von wissenschaftlichen Artikeln bis hin zu Reiseberichten -, ohne Prinzip, ohne Methode, einfach mit Genuss.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644300323
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum12.03.2019
Auflage1. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2818 Kbytes
Artikel-Nr.4211245
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Familiengeschichte

Die Urahnen allen Lebens auf unserem Planeten sind die Blaualgen oder Cyanobakterien. Sie sind 3,2 Milliarden Jahre alt und bis heute präsent. Diese winzig kleinen Organismen sind verantwortlich für einen der kompliziertesten Vorgänge des Lebens: die Photosynthese. Was die Blaualgen eng mit dem Schicksal der zukünftigen Pflanzenwelt verbindet.

Arten über Arten

Zwischen der Erdoberfläche und einem halben Meter unter der Wasseroberfläche leben gut 300000 bis 400000 verschiedene Pilze, Flechten, Algen und Pflanzen, wobei die drei ersten nicht mehr zur Kategorie der Letzteren gezählt werden.


PILZE: 20000 Arten

FLECHTEN: 16500

ALGEN: 25000

NACKTSAMER (GYMNOSPERMEN; PFLANZEN, DEREN SAMENANLAGEN SICHTBAR SIND): 600

BEDECKTSAMER (ANGIOSPERMEN: PFLANZEN, DEREN SAMENANLAGEN IN EINEM FRUCHTKNOTEN EINGESCHLOSSEN SIND): 240000


Natürlich ändern sich diese Zahlen ständig. Arten verschwinden, neue werden entdeckt. Jedes Jahr veröffentlicht das Internationale Institut für Artenerkundung, das an die Universität von Arizona in Phoenix angeschlossen ist, die Klassifikation neuer Tier- und Pflanzenarten. 2015 befanden sich unter den Top Ten der Neuentdeckungen auch die Tillandsia religiosa, eine tropische Pflanze aus Brasilien, sowie die Balanophora coralliformis, eine parasitär lebende, korallenähnliche Pflanze von den Philippinen.

Was wir den Pflanzen zu verdanken haben

In Millionen von Jahren haben Pflanzen aus unserer Erde einen lebendigen Planeten gemacht. Sie gaben uns:

 

Luft

Ursprünglich herrschte auf der Erde eine Art Dauernebel, denn der Sauerstoff blieb im Wasser gebunden. Die Blaualgen nahmen Kohlendioxid auf und gaben Sauerstoff wieder ab, den das Eisen im Meeresboden band. Es rostete vor sich hin, bis es schließlich so gesättigt war, dass sich der Sauerstoff an der Wasseroberfläche sammelte und sich Himmel und Erde trennten.

 

Licht

Unter diesem Nebel lag die Erde in fast vollkommener Dunkelheit, irgendwann jedoch war genug Sauerstoff in der Luft, dass die Sonnenstrahlen hindurchbrechen konnten und nur Reste zurückblieben: die Wolken. Damit ward es Licht.

 

Fruchtbaren Boden

Vor fast 500000000 Jahren verließen die Pflanzen das Wasser, um sich auf nacktem Fels anzusiedeln. Zu dieser Zeit bestand unser Planet nur aus Wasser und Steinen - sonst nichts. Die Wurzeln der Pflanzen mahlten den Stein zu Staub. Wenn sie starben, vermengten sich die Überreste mit den Staubkörnern. So entstand der Boden, der Wälder sowie Kräuter, Getreide, Früchte und Gemüse, die wir anbauen, nährt.

 

Nahrung

Wir essen Pflanzen, genau wie die Pflanzenfresser. Diese werden von Fleischfressern vertilgt, und wir Menschen - wir nehmen alles.

Was hinter den Pflanzennamen steckt

Der wissenschaftliche Name der Schwarzen Tollkirsche, einer sehr giftigen Pflanze, lautet Atropa belladonna. Atropos, die unerbittlichste der drei Schicksalsgöttinnen, ist diejenige, die den Lebensfaden durchschneidet. Gleichzeitig ist der Name eine Hommage an die Schönheit italienischer Damen früherer Zeiten: Bella donna bedeutet «schöne Frau». Um junge Männer zu verführen, tropften sich die liebestollen Damen ein wenig von dem Saft dieser Pflanze in die Augen, damit sich ihre Pupillen weiteten und die Männer von der dunklen Tiefe ihres Blicks magisch anzogen wurden. Wer allerdings übereifrig bei der Sache war, musste erfahren, dass Liebe blind macht. Es ist nur eine Frage der Dosierung.

Augenärzte verwenden aus der Belladonna gewonnenes Atropin bis heute erfolgreich für ihre Untersuchungen.

⢠siehe S. 13, 16, 32 und 67

Hier nicht unterstellen!

Die Coulter-Kiefer nennt man in Kalifornien auch «Witwenbaum», weil ihre Zapfen so schwer werden, dass sie noch den härtesten Cowboy niederstrecken, wenn ihm einer davon auf den Kopf fällt. Bis zu drei Kilo können sie wiegen - eine tödliche Waffe, aber 100 % bio.

Finale Siesta

Genauso wenig sollte man in den Tropen im Schatten des Brotfruchtbaums seinen Mittagsschlaf halten, dessen Früchte das gleiche Gewicht auf die Waage bringen können wie die Kiefernzapfen. Mit den Knospen dieses Baums werden auf den Antillen bezeichnenderweise Umschläge gegen Kopfschmerzen gemacht. Wen das gleiche Schicksal ereilt hat wie den Cowboy zuvor, dem nutzt das allerdings nichts mehr.

Die ältesten Pflanzen der Welt

475000000 Jahre

Bei einer Bohrung im Oman sind vier Sporen gefunden worden. Die Analyse ihrer Zellwände hat ergeben, dass es sich wohl um Vorfahren der Hepatica handelt - der Leberblümchen.

 

425000000 Jahre

In Irland wurde eine Cooksonia entdeckt: ein nur wenige Zentimeter hoher, gabelig verzweigter Stängel, der weder Blüten noch Blätter trug. Die Pflanze vermehrte sich nicht durch Samen, sondern durch Sporen, die sich in Kapseln am Ende der Verzweigungen befanden.

 

385000000 Jahre

Das älteste Samenkorn der Welt wurde auf einem Schieferblock während der Arbeiten am Kanal Charleroi-Brüssel in Belgien gefunden. Die Pflanze, von dem es stammte, heißt Runcaria.

 

385000000 Jahre

Der älteste Baum der Welt stand in Gilboa im US-Bundesstaat New York. Er war 8 m hoch und sah aus wie ein Staubwedel. Die Botaniker tauften ihn Eospermatopteris. Warum er einen so komplizierten Namen bekommen musste, fragt man sich, allerdings hat diese Ansammlung von Lauten im Griechischen tatsächlich eine Bedeutung: «sehr alter Samenfarn».

 

135000000 Jahre

Die älteste Blume der Welt ist die Amborella trichopoda, die bis heute in Neukaledonien wächst. Ursprünglich war sie nur ungefähr 2,25 mm groß, während sie heute 4-8 mm misst. Sie stieß Archaefructus sinensis vom Thron, einen Jungspund von 124000000 Jahren, der an chinesischen Tümpeln beheimatet war. David Dilchert von der Universität von Florida sowie Ge Sun von der Universität Jilin in Changchun befreiten die Pflanze aus ihrem Mineraliensarg und päsentierten sie anschließend der Welt. Ihr Aussehen schien der Blume egal gewesen zu sein, denn sie hatte nicht einmal richtige Blüten, sondern nur farblose Staub- und Fruchtblätter. Entweder haben die bestäubenden Insekten ihren Blick damals auf etwas anderes gerichtet, oder der Wind übernahm ihre Aufgabe.

Nieder mit der Ananas!

Zu den offiziellen Aufgaben des Königs gehörte, unbekannte Lebensmittel öffentlich zu probieren. So kam es, dass Ludwig XIV. eine Ananas kosten sollte, die seine tapferen Seefahrer aus den Tropen mitgebracht hatten. Er verbannte sie danach für immer von seinem Tisch, aus seinem Palast, überall.

Niemand hatte den Koch darüber aufgeklärt, dass die Schale ungenießbar ist und die Frucht vor dem Verzehr von derselben zu befreien ist.


Wie meine Großmutter immer sagte ...

Petersiliensamen brauchen ewig, um zu keimen, manchmal bis zu 40 Tage. Das liegt daran, dass sie bis dahin neunmal zwischen dem Teufel und dem Suppentopf hin- und herwandern.


Was hinter den Pflanzennamen steckt

Brandkräuter heißen so, weil aus den Blättern früher, als man noch nichts Besseres hatte, Dochte für Öllampen hergestellt wurden. Der wissenschaftliche Name dieser Pflanze lautet phlomis, was sich von griechisch phlox (Flamme) ableitet. Unter dem Namen Phlox wiederum kennen wir eine Staude, die wegen ihrer leuchtenden Blüte so bezeichnet wird.

⢠siehe S. 9, 16, 32 und 67

Eine List

Die Gewöhnliche Spitzklette (Xanthium strumarium) mag es gar nicht, von Rehen, Kaninchen und anderen Pflanzenfressern verspeist zu werden, weshalb sie ein originelles Abwehrmittel erfunden hat: Sie bedeckt ihren Stängel mit dunklen Flecken, die aussehen wie unzählige Ameisen. Da die Tiere die kleinen beißenden und stechenden Insekten hassen, wandern sie lieber weiter. Und so ist auf der besten aller möglichen Wiesen alles zum Besten bestellt.

Gut gezählt ist gut gesät

Nicht bei allen Pflanzen gestaltet sich das Familienleben gleich. Einige erzeugen eine Vielzahl an Samen, weil sie ganz bestimmte Verhältnisse brauchen, um zu keimen. Die große Menge resultiert also aus dem hohen Risiko des Scheiterns. Andere Pflanzensamen wachsen wiederum problemlos. Warum sollten sie sich also bei der Produktion verausgaben?


FÖRSTER SCHÄTZEN DIE SAMENMENGE NACH GEWICHT:

Atlas-Zeder: 10000-15000 Samen/kg, d.h. 10-15 Samen/g

Korsische Lariciu-Pinie: 60000-65000 Samen/kg, d.h....

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Autor

Anne-France Dautheville, geboren 1944, ist eine französische Journalistin und Schriftstellerin. In den Siebzigerjahren fuhr sie als eine der ersten europäischen Frauen mit dem Motorrad einmal um die Welt. Die Faszination der Pflanzen hat sie erst im Alter, bei der Arbeit in ihrem Garten in der Normandie kennengelernt. Um sie zu verstehen, hat sie Tausende von Seiten gelesen - von Botanik bis Mythologie, von wissenschaftlichen Artikeln bis hin zu Reiseberichten -, ohne Prinzip, ohne Methode, einfach mit Genuss.Anja Malich studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf. Nach Stationen in der Verlags- und Werbebranche übersetzt sie seit mittlerweile fast 20 Jahren Bücher aus dem Englischen und Französischen. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien.