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Her mit dem schönen Leben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Planet!erschienen am15.05.2019Auflage
Fünf Jugendliche, ein Hausboot und die große Freiheit! Nelly und ihre beste Freundin Elisa haben das Abi in der Tasche und wollen nach Hamburg ziehen, ohne Eltern. Erste Hürde: Wohnungsssuche. Doch wie der Zufall es will, stoßen die Freundinnen auf ein altes Hausboot an der Elbe, die 'Erste Liebe'. Im Handumdrehen ist die coolste WG aller Zeiten gegründet, denn als auch noch die stille Felicitas, der sportliche Julius und der selbstbewusste Philipp einziehen, ist die Wohngemeinschaft perfekt - wenn auch turbulent. Ob verzwicktes Liebeswirrwarr, unerwünschte Mitbewohner oder anderes Chaos: Auf der 'Ersten Liebe' ist es immer stürmisch!

Steffi von Wolff, geboren 1966, arbeitet als Autorin, Redakteurin, Moderatorin, Sprecherin und Übersetzerin. Sie wuchs in Hessen auf und lebt heute mit ihrem Mann in Hamburg. Ihre Bücher nehmen kein Blatt vor den Mund - und sind Bestseller. Da ihr Mann passionierter Segler ist und jedes Wochenende auf dem Wasser verbringt, kennt auch sie sich mit den Gegebenheiten auf einem Schiff sehr gut aus.
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Produkt

KlappentextFünf Jugendliche, ein Hausboot und die große Freiheit! Nelly und ihre beste Freundin Elisa haben das Abi in der Tasche und wollen nach Hamburg ziehen, ohne Eltern. Erste Hürde: Wohnungsssuche. Doch wie der Zufall es will, stoßen die Freundinnen auf ein altes Hausboot an der Elbe, die 'Erste Liebe'. Im Handumdrehen ist die coolste WG aller Zeiten gegründet, denn als auch noch die stille Felicitas, der sportliche Julius und der selbstbewusste Philipp einziehen, ist die Wohngemeinschaft perfekt - wenn auch turbulent. Ob verzwicktes Liebeswirrwarr, unerwünschte Mitbewohner oder anderes Chaos: Auf der 'Ersten Liebe' ist es immer stürmisch!

Steffi von Wolff, geboren 1966, arbeitet als Autorin, Redakteurin, Moderatorin, Sprecherin und Übersetzerin. Sie wuchs in Hessen auf und lebt heute mit ihrem Mann in Hamburg. Ihre Bücher nehmen kein Blatt vor den Mund - und sind Bestseller. Da ihr Mann passionierter Segler ist und jedes Wochenende auf dem Wasser verbringt, kennt auch sie sich mit den Gegebenheiten auf einem Schiff sehr gut aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522654074
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.05.2019
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse3555 Kbytes
Artikel-Nr.4212143
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

»Heidi Klum ist am Telefon. Nelly! Es! Ist! Heidi! Klummmmm!«

Nelly schoss aus dem Bett hoch, ihre blonden Locken standen fast senkrecht nach oben. »WAS?« Sie keuchte.

Elisa hatte die Augen weit aufgerissen und Nellys Smartphone am Ohr. »Wie bitte? Ja ... klar ... ja, einen Moment.« Sie ging aus dem Raum, und Nelly raste ihr hinterher.

»Warum rennst du denn weg? Spinnst du? Gib mir das Handy. Los, los.«

Elisa reichte es ihr.

Nelly atmete tief ein und aus. »Hallo. Hallo? Hallooo ...« Sie sah Elisa an. »Hast du etwa aus Versehen aufgelegt? Das darf doch nicht wahr sein. Hallo?«

»Nö«, sagte Elisa. »Aber ich versuche seit einer Viertelstunde, dich aus dem Bett zu kriegen. No chance. Aber bei Heidi springst selbst du hoch. Und jetzt komm.«

»Oh Mann.« Nelly war sauer. »Du kannst einen echt fertigmachen. Davon abgesehen: Wohin soll ich kommen?«

»Laufen. Das haben wir gestern Abend ausgemacht. Dass wir heute Morgen um acht Uhr loslegen. Es ist nebenbei gesagt halb neun. Ich möchte den Tag nicht verplempern.« Sie hüpfte in ihren Laufschuhen auf und ab und war fit.

»Das war, bevor wir beschlossen haben, durch die Clubs zu ziehen.« Nelly gähnte. »Ich bin müde. Ich muss unbedingt noch schlafen.«

»Nix da, du kommst mit.«

Nelly grummelte irgendwas von »Zustände wie in Guantanamo«, zog sich dann aber ihre Laufklamotten an.

»Ist das nicht herrlich?« Sie liefen durch den morgendlichen Taunuswald, es war noch kühl, aber es würde ein toller, sonniger Tag werden.

»Ich hätte es gleich wissen müssen«, sagte Nelly giftig. »Als ob Heidi Klum ausgerechnet mich an einem Sonntagmorgen anrufen würde.«

»Ach, könnte schon sein. Die ist doch immer überall, und Zeitverschiebung gibt´s ja auch noch.«

»Trotzdem. Du hast mich mal wieder reingelegt.«

»Eine meiner leichtesten Übungen und gern geschehen. Immerhin haben wir außer Laufen heute noch mehr vor.« Elisa schaute auf ihr Fitnessarmband. »Erst sechs Kilometer. Noch vier und wir können uns den wirklich wichtigen Dingen des Lebens widmen.« Fröhlich raste sie weiter.

Nelly ahnte Fürchterliches. »Oh bitte. Nein, nein, nein«, jammerte sie. »Lieber noch zehn Kilometer und dann nicht an den Schreibtisch.«

»Ich habe dir versprochen, dass ich dich durchs Abi prügle, und ich wäre nicht deine beste, längste und treueste Freundin, wenn ich mein Versprechen nicht halte. Also nix da. Weiter geht´s.«

»Menschen wie du sollten gesetzlich verboten werden«, klagte Nelly.

»Das kannst du ja machen, wenn du Anwältin bist, ich stelle mich als Anschauungsobjekt jederzeit zur Verfügung.«

»Ich kann nicht mehr, ich brauche eine Pause.« Nelly blieb stehen und fing halbherzig mit Dehnübungen an. »Außerdem habe ich Hunger. Es ist grausam, jemanden bei Eis und Schnee ohne Frühstück aus dem Haus zu jagen.«

»Ich bitte dich, die Sonne scheint. Sei übrigens froh, dass Heidi Klum nicht wirklich am Telefon war.«

»Wieso?«

»Dann wäre Schluss mit drei Croissants und Nutella und Rührei mit Bacon. Weil ihre Meeeeeeeeeedchen müssen sich ja gesund ernähren.«

»Für GNTM würde ich sogar Sellerie und Kohlrabi essen. Mehrere Tage am Stück. Oder Kohlsuppe. Oder Spinat ohne Kartoffeln und Eier. Oder Lauch. Ehrlich. Ach, wenn es doch klappen würde.«

Elisa, die einen kleinen Rucksack dabeihatte, setzte ihn ab und zog ein kleines Päckchen heraus. »Mmhm. Leberwurstbrot. Mmmhhmmmm, Camembert ...«

»Oh!« Nellys Augen leuchteten. »Du denkst an alles. Gib!«

»Gleich. Lass uns auf den Hochsitz da klettern.«

»Okay.«

Als sie oben waren, kickte Elisa die Leiter zur Seite.

»Bist du verrückt, wie sollen wir denn hier wieder runterkommen?«, regte Nelly sich auf.

»Das sehen wir dann. Jetzt ...«, Elisa packte noch was aus ihrem Rucksack, »wird erst mal gelernt. Fürs Abi. Dass du mir da keine Schande machst.«

»Nein!«

»Dann geh doch«, sagte Elisa und blätterte in den Unterlagen herum. Nelly seufzte und schaute nach unten. Die Leiter lag am Boden, zum Springen war es zu tief, und außerdem würde sie Volltrottel sich dabei beide Beine brechen. Da gab es doch mal diesen schrecklichen Film, in dem ein Snowboarder aus einer Gondel gesprungen war, weil irgendein Gondelaufseher sie abgestellt hatte. Danach konnte er sich nicht mehr bewegen, und irgendwann waren dann Wölfe gekommen. Angeblich nach einer wahren Begebenheit. Nelly fand diese Filme nach wahren Begebenheiten immer ganz entsetzlich und konnte dann nie schlafen, aber sie schaute sie trotzdem.

So. Nun hockten sie also auf diesem Hochsitz.

Sie hätte es sich eigentlich denken können. Elisa kannte sie einfach zu gut. Und genauso gut kannte sie Elisa.

»Also schön«, seufzte sie. »Aber erst ein Stück Käse.«

Elisa nickte und lehnte sich zufrieden zurück. Jetzt konnte die Freundin keinen Rückzieher mehr machen.

Zwei Stunden später kamen ein paar Spaziergänger vorbei, die so nett waren, die Leiter wieder aufzustellen, und die beiden gingen nach Hause.

»Ich frag dich heute Abend noch mal ab«, sagte Elisa. »Und dann machen wir das morgen wieder und wieder und ... was ist?«

Nelly war stehen geblieben und umarmte sie plötzlich. »Danke«, sagte sie. »Du bist die Beste.« Das meinte sie ehrlich. Elisa war die Bodenständigere und Stetigere der beiden. Sie war zwar auch lustig, stand aber mit beiden Beinen fest im Leben. Sie lernte, wenn es was zu lernen gab, wägte ab, ließ sich selten zu spontanen Äußerungen und Handlungen hinreißen, es dauerte lange, bis sie jemanden als Freund oder Freundin bezeichnete, und sie war ein konstanter Fels in Nellys Brandung, auch wenn sie oft Selbstzweifel plagten und sie dachte, alle anderen seien besser und hübscher als sie.

Nelly wiederum war wuschig, immer auf der Suche. Nach was, wusste sie selbst nicht so genau. Sie war hier und dort, machte dies und das, manches falsch und auch richtig, und es gab nur einen einzigen Menschen, der sie verstand, so wie sie war, und das war Elisa. Nelly dankte dem Schöpfer noch heute, dass sie und Elisa damals im Sandkasten ihre Haare so miteinander verknotet hatten, dass man sie wie siamesische Zwillinge zu einem Friseur hatte transportieren müssen, der aber auch nicht wirklich was retten konnte. Und so hatten Elisa und Nelly dann auf der einen Seite lange und auf der anderen kurze Haare, das schweißte zusammen. So war es bis heute geblieben. Nicht nur die Haare waren gewachsen, sondern auch die Freundschaft. Sie waren zusammen eingeschult worden, hatten nebeneinandergesessen, voneinander abgeschrieben und auf Klassenfahrten die Hand von Elke Braul in warmes Wasser gehalten, bis sie pinkeln musste. Nellys Vater sagte immer, die beiden könnten Werbung für Sekundenkleber machen - so fest wie diese Freundschaft war. Und er hatte recht.

Vor ein paar Monaten dann hatte Nelly sich in Frankfurt auf der Zeil von so einem Modelscout anlabern lasen. Sie sei ja so hübsch und wandelbar und sie solle eine Sedcard erstellen lassen und er würde sie alle, alle persönlich kennen, also den Karl Lagerfeld und Claudia Schiffer und Wolfgang Joop und Heidi Klum und Gianni Versace.

»Aha«, hatte Elisa gesagt, die dabei gewesen war. »Der ist doch vor Jahren erschossen worden. Und Karl Lagerfeld ist letztens erst gestorben.«

Der angebliche Scout meinte ja auch Yves St. Laurent. Dass der auch tot war, brachte ihn ein bisschen aus der Fassung, und er ging weiter. Aber Nelly hatte sich in den Kopf gesetzt, sich als Model zu bewerben, hatte an GNTM geschrieben und bislang keine Antwort erhalten. Also bis heute Morgen, als Heidi angeblich selbst am Telefon war. Elisa schüttelte über Nellys Engagement im Modelbusiness zwar den Kopf, machte sich aber trotzdem nicht lustig, sondern nahm es ernst und bestärkte die Freundin in ihrem Tun.

Sie selbst war eher für den geraden Weg zuständig: Direkt nach dem Abitur würde sie in einem Verlagshaus in Hamburg ein Volontariat machen, wenn das hoffentlich, hoffentlich klappen würde, und - so hatten sie es besprochen - Nellys Noten mussten so gut sein, dass sie ebenfalls in Hamburg Jura studieren konnte. Deswegen ergriff Elisa momentan jede Chance, um die Freundin zum Lernen zu bringen. Nicht auszudenken, wenn Nelly in eine andere Stadt müsste. Sie, Elisa, würde dafür sorgen, dass sie zusammenblieben, komme was wolle.

Inzwischen waren sie bei Elisa zu Hause angekommen. Ihre Eltern waren noch bei Bekannten und würden erst spät am Abend zurückkommen.

»Ich leg mich noch mal hin«, sagte Nelly und gähnte. »Das ist mir zu viel Power auf einmal an einem Sonntag.«

»Na gut, ich erlaube es.«

»Und du?«

»Ich lese.«

Später kochten die beiden sich Spaghetti mit Tomatensoße, füllten alles zusammen in eine große Schüssel und machten es sich auf dem Sofa mit Netflix bequem. Eine neue Staffel einer ihrer Lieblingsserien war genau das, was sie jetzt brauchten. Und sich. Herrlich.
Einige Monate später

»Ja! JAAAAA!« Nelly hüpfte herum wie eine Irre. Vor einer Viertelstunde hatten sie ihre Abizeugnisse bekommen, und Nelly hatte es geschafft, geschafft, geschafft! Sie würde in Hamburg studieren können, sie hatte die Voraussetzungen.
...
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Steffi von Wolff, geboren 1966, arbeitet als Autorin, Redakteurin, Moderatorin, Sprecherin und Übersetzerin. Sie wuchs in Hessen auf und lebt heute mit ihrem Mann in Hamburg. Ihre Bücher nehmen kein Blatt vor den Mund - und sind Bestseller. Da ihr Mann passionierter Segler ist und jedes Wochenende auf dem Wasser verbringt, kennt auch sie sich mit den Gegebenheiten auf einem Schiff sehr gut aus.