Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Kristallblau - Magisches Blut

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
Dragonflyerschienen am19.08.20191. Auflage
Die neue Reihe von SPIEGEL-Bestsellerautorin Amy Ewing!

»Unser Blut ist magisch. Wir sind Cerulean.« Diese Sätze hat Sera schon so oft gehört, aber ihre Fragen über die Vergangenheit beantwortet niemand. Sera spürt, dass die Hohepriesterin wie auch ihre Mütter ein Geheimnis hüten. Als sie ausgewählt wird, ihre Welt zu retten, und sich dafür opfern soll, fügt sich Sera dennoch ihrem Schicksal. Doch weder stirbt sie, noch kann sie zunächst ihre Aufgabe erfüllen. Stattdessen muss Sera in einer völlig anderen Welt einen Kampf um Leben und Tod führen.
»Gut durchdacht, mit überraschenden Wendungen und unberechenbaren Charakteren, bietet die Handlung nicht nur reichlich Spannung, sie bringt auch zum Nachdenken, denn die Themen Liebe und Sexualität nehmen hier wichtige Rollen ein.« ekz Bibliotheksservice
»Verschwörungen und Geheimnisse tragen zusätzlich dazu bei, dass dieses Buch unglaublich einnehmend ist.« ekz Bibliotheksservice


Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Amy Ewing hat an der New York University studiert und feiert weltweit Erfolge mit ihren Jugendromanen. Sie stammt aus einer Buchhändlerfamilie und ist nach eigener Aussage eine große High-Fantasy-Liebhaberin, die eigentlich Schauspielerin werden wollte, aber heute als Autorin in New York lebt und arbeitet.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextDie neue Reihe von SPIEGEL-Bestsellerautorin Amy Ewing!

»Unser Blut ist magisch. Wir sind Cerulean.« Diese Sätze hat Sera schon so oft gehört, aber ihre Fragen über die Vergangenheit beantwortet niemand. Sera spürt, dass die Hohepriesterin wie auch ihre Mütter ein Geheimnis hüten. Als sie ausgewählt wird, ihre Welt zu retten, und sich dafür opfern soll, fügt sich Sera dennoch ihrem Schicksal. Doch weder stirbt sie, noch kann sie zunächst ihre Aufgabe erfüllen. Stattdessen muss Sera in einer völlig anderen Welt einen Kampf um Leben und Tod führen.
»Gut durchdacht, mit überraschenden Wendungen und unberechenbaren Charakteren, bietet die Handlung nicht nur reichlich Spannung, sie bringt auch zum Nachdenken, denn die Themen Liebe und Sexualität nehmen hier wichtige Rollen ein.« ekz Bibliotheksservice
»Verschwörungen und Geheimnisse tragen zusätzlich dazu bei, dass dieses Buch unglaublich einnehmend ist.« ekz Bibliotheksservice


Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Amy Ewing hat an der New York University studiert und feiert weltweit Erfolge mit ihren Jugendromanen. Sie stammt aus einer Buchhändlerfamilie und ist nach eigener Aussage eine große High-Fantasy-Liebhaberin, die eigentlich Schauspielerin werden wollte, aber heute als Autorin in New York lebt und arbeitet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783748850007
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Verlag
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum19.08.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4264720
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1
Wir sind Cerulean. Unser Blut ist magisch.

Diese Sätze hatte Sera seit ihrer Geburt von ihren Müttern gehört, als sie noch gar nicht sprechen, denken oder verstehen konnte, was sie bedeuteten. Jedes cerulanische Kind wusste, dass sein Blut magische Kräfte besaß: Es konnte beispielsweise heilen und die besondere Verbindung des Blutbunds aufbauen.

Doch all ihre Magie war Sera heute keine Hilfe.

Im Wolkenspinnerholz war es kalt - dies war der einzige Ort in der Stadt über dem Himmel, an dem keine angenehme Temperatur herrschte. Als Sera den Arm ausstreckte, um eine Handvoll Wolken, zart wie Spinnweben, aus dem Laub eines Nebelbaums zu ziehen, knirschte das Gras unter ihren nackten Füßen. Die Gespinste schwebten zu höheren Blättern hinauf, unerreichbar für Sera.

»Verflixt und zugenäht!«, schimpfte sie. Mehrere Mädchen in ihrer Nähe zuckten zusammen. Koreen sah sie vorwurfsvoll an und warf die leuchtend blauen Haare nach hinten. Demonstrativ sponn sie ihre Wolke zu einem hauchdünnen Faden, als wollte sie Sera zeigen, wie man es richtig machte. Sera schaute auf das Wolkenkleid an ihrem Leib hinab, das ihre Grünmutter für sie gewebt hatte. Nie im Leben könnte sie genug Wolken spinnen, um selbst eins zu weben.

»Du darfst ihnen nicht nachlaufen«, sagte Leela und erhob sich von ihrem Spinnrad, wo bereits eine dicke Spule gesponnener Wolken darauf wartete, zu Stoff gewebt zu werden. »Du musst warten, bis sie zu dir kommen!«

»Du hast gut reden«, gab Sera zurück. »Wir sind jetzt seit drei Wochen in diesem Wald, und ich bin noch genauso ungeschickt im Wolkenspinnen wie am Anfang!«

»Bald geht es ja weiter in die Sternsteinminen«, sagte Leela. »Vielleicht findest du da deine Berufung.«

Leela war Seras beste Freundin. Eigentlich ihre einzige. Leela störte sich nicht an Seras Gefühlsausbrüchen und endlosen Fragen, auch nicht an ihrem lauten Lachen, das manchmal die Vögel in der Voliere erschreckte.

Leela schaute so hoffnungsvoll drein, dass Sera es nicht übers Herz brachte, ihrer Freundin zu sagen, dass sie wahrscheinlich auch nicht für den Abbau der kostbaren Edelsteine in den Minen geeignet war. Bis jetzt hatte sie noch keinen blassen Schimmer, was ihre Aufgabe in der Stadt sein könnte. Dabei wurde sie bald achtzehn und damit erwachsen. Sera befürchtete, die Hohepriesterin würde sie als Novizin in den Tempel stecken, weil niemand wusste, was man sonst mit ihr anfangen sollte. Dabei konnte sich Sera absolut nichts vorstellen, wozu sie weniger Lust hätte. Natürlich liebte sie Mutter Sonne, doch sie hatte nicht das Bedürfnis, zum Beweis ihr zu Ehren den ganzen Tag Lieder zu singen oder den Tempel zu putzen.

Seit einem Jahr waren die Unterrichtsstunden bei ihrer Grünmutter vorbei; Sera und die anderen jungen Cerulean hatten damit begonnen, die verschiedenen Handwerkskünste in der Stadt über dem Himmel kennenzulernen. Sie wusste, dass ihre Grünmutter gehofft hatte, ihre Tochter würde Wolkenspinnerin werden - vor Seras Geburt war sie auch eine gewesen, sie hatte alle Kleider von Sera gewoben. Ihre Orangemutter sähe es hingegen gerne, wenn Sera Novizin würde, aber wahrscheinlich hatte sie die Hoffnung angesichts der ständigen Verspätungen ihrer Tochter zum Abendgebet längst aufgegeben. Seras Violettmutter spielte wunderschön auf der Miniaturharfe - sie wurde immer gebeten, auf Festen und Feiern zu musizieren -, doch Sera besaß keinerlei musisches Talent, was ihre Violettmutter früh eingesehen und weswegen sie Sera auch nie bedrängt hatte. Für die Voliere war Sera zu ungestüm; beim Schafehüten auf der Weide war sie schnell gelangweilt und ließ sich ablenken; zur Pflege der Bienen in der Imkerei fehlte ihr schlicht die Geduld.

»Vielleicht ist Sera die erste Cerulean ohne richtige Berufung«, sagte Koreen mit honigsüßer, gehässiger Stimme.

Treena und Daina tauschten einen Blick aus. Daina hatte ihre Berufung bereits gefunden: Sie würde sich um die Obstbäume kümmern und hatte schon den Segen der Hohepriesterin erhalten. Bald würde sie ihre Arbeit in den Obstgärten aufnehmen. Und Sera war sich ziemlich sicher, dass Treena in den nächsten Tagen um den Segen bitten würde, Hebamme werden zu dürfen.

»Natürlich findet sie ihre Berufung noch«, widersprach Leela empört.

»Hat sie bis jetzt aber noch nicht«, warf Daina ein.

»Ich auch nicht«, schoss Leela zurück.

»Ja, aber ⦫

»Ich würde mich gerne um das Band kümmern«, platzte es aus Sera heraus. Sie wusste nicht, woher die Worte gekommen waren, doch kaum hatte sie sie ausgesprochen, wusste sie, dass es genau so war. Die anderen Mädchen starrten sie an, als sei ihr gerade ein zweiter Kopf gewachsen.

»Um das Band?«, stieß Elorin aus.

»Es hat sich noch nie jemand um das Band gekümmert«, höhnte Koreen. »Das ist seit Hunderten von Jahren gar nicht mehr nötig. Das war doch überhaupt der Grund, warum unsere Stadt an den Planeten da unten gebunden wurde.«

Die Stadt über dem Himmel war nicht wie die vielen Planeten des Universums - sie war überhaupt kein Planet. Sie war keine Kugel, sondern flach, eine ovale Scheibe mit einem Tempel in der Mitte und zwei weitläufigen Gärten zu beiden Seiten. Eine dünne magische Membran spannte sich über ihren Rand, umschloss sie wie ein Ei, damit keine gedankenlos herumlaufende Cerulean ins Nichts stürzte. Da es in der Stadt weder Regen noch Schnee gab, genau genommen überhaupt kein Wetter und somit auch kein Wasser, war sie mithilfe eines Bands an einem Planeten befestigt. Es war eine feingliedrige magische Kette aus goldenen, silbernen und blauen Elementen, unsichtbar für das menschliche Auge, aber für jede Cerulean problemlos zu erkennen. Wie eine Nabelschnur versorgte sie die Stadt mit Leben - sie sog Nährstoffe aus dem Planeten, alle vorstellbaren Mineralien und Moleküle, so wie Gras über die Wurzeln Wasser aus dem Boden zieht. Das Band sorgte dafür, dass die Große Mündung immer gefüllt war und alle Obstwiesen Wasser hatten. Es hielt die Luft rein und die Tiere gesund.

Seras Grünmutter hatte erzählt, wie gefährlich die Reise zu diesem Planeten vor über neunhundert Jahren gewesen war, nachdem die Große Trauer das Leben der Cerulean unwiederbringlich verändert hatte. Es hatte sehr lange gedauert, den grün-blau-braunen Himmelskörper unter ihnen zu finden. Fast wäre die Mündung völlig ausgetrocknet. Die Mondblumenfelder waren verdorrt und verweht, die Silberschafe verdursteten allmählich.

»Woher wollen wir denn wissen, dass das Band intakt ist?«, sagte Sera zu Koreen. »Meine Grünmutter hat mir erzählt, dass es früher Cerulean gab, die es überprüften und der Hohepriesterin Bescheid sagten, wenn es Zeit wurde weiterzuziehen. Früher ist die Stadt doch ständig umgezogen, oder? Jetzt sind wir schon fast seit tausend Jahren an einem Fleck.«

»Weil Mutter Sonne uns ein wunderbares Geschenk gemacht hat«, erwiderte Elorin ehrfürchtig. Sie würde mit Sicherheit als Novizin in den Tempel gehen. »Dieser Planet hat so viele Rohstoffe, dass wir nicht mehr weiterziehen müssen.«

»Aber eigentlich ist der Wechsel doch unsere Bestimmung!«, rief Sera. »In den alten Geschichten ziehen die Cerulean von einem Planeten zum nächsten, manchmal sogar zwei Mal in einem Jahr!«

»Keine Ahnung, was deine Grünmutter dir erzählt hat«, giftete Koreen. »Meine hat nie Cerulean erwähnt, die sich um das Band kümmern.«

Die Grünmütter waren Erzieherinnen. Sie erzählten ihren Töchtern die Geschichten und Legenden des Volks, so wie sie von einer Generation an die nächste weitergegeben wurden. Die Cerulean besaßen weder Bücher noch eine Schriftsprache, nur die Symbole an den Tempeltüren in der Sprache von Mutter Sonne, die allein die Hohepriesterin entziffern konnte.

»Vielleicht, weil du nie gefragt hast«, murmelte Sera.

»Ganz abgesehen davon, dass wir hier in Sicherheit sind«, fuhr Koreen fort. »Was ist, wenn wir uns auf die Suche nach einem anderen Planeten machen und keinen finden? Was ist, wenn wir losziehen, und es kommt wieder eine Große Trauer? Willst du das vielleicht, Sera?«

»Nein, natürlich nicht!«, erwiderte sie empört.

Das, was sie die Große Trauer nannten, war auf dem letzten Planeten passiert, an den die Stadt gebunden gewesen war. Es war die schlimmste Tragödie in der cerulanischen Geschichte - zweihundert Bewohnerinnen waren von den Menschen auf dem Planeten ermordet worden; die Stadt war gezwungen gewesen, vorzeitig weiterzuziehen.

Sera wollte nicht, dass so etwas je wieder geschah. Sie liebte ihre Stadt, von ganzem Herzen. Manchmal war ihr nur ein wenig ⦠nun ja, langweilig. Sie hatte sich so an den Planeten unter sich gewöhnt, dass sich ihr die Formen der zwei Länder dort, Kaolin und Pelago, ins Gehirn gebrannt hatten. Sie hätte sie wahrscheinlich im Schlaf nachzeichnen können: Kaolin, die gewaltige Landmasse in Form eines schiefen Sterns, und Pelago als Ansammlung Tausender Inseln. Außerdem hatte Sera alle Informationen über die Länder gesammelt, die sie von ihrer Grünmutter bekommen konnte. Natürlich konnte die nur das weitergeben, was deren Grünmutter ihr beigebracht hatte, und so weiter und so fort. Sera fragte sich immer, welche Geschichten verloren gegangen oder im Laufe der Jahrhunderte verändert worden waren. Im Moment hatte sie das Gefühl, nichts Neues mehr lernen zu können. Solange sie also mit diesem so vertraut wirkenden Planeten verbunden waren, besaß nur noch das Band selbst etwas Geheimnisvolles. Man konnte es vom Rand der Stadt aus...
mehr

Autor

Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Amy Ewing hat an der New York University studiert und feiert weltweit Erfolge mit ihren Jugendromanen. Sie stammt aus einer Buchhändlerfamilie und ist nach eigener Aussage eine große High-Fantasy-Liebhaberin, die eigentlich Schauspielerin werden wollte, aber heute als Autorin in New York lebt und arbeitet.