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Mitternachtsmorde

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
430 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am29.04.20191. Aufl. 2019
Ein brutaler Mord und ein ungleiches Ermittlerpaar, zwischen dem die Funken fliegen.

Knox Davis ist 35, sieht gut aus und ist Chief Investigator bei der Polizei von Pekesville. Als ein grausamer Mord die verschlafene Kleinstadt erschüttert, ist er wild entschlossen, den Täter zu schnappen.
Bei seinen Ermittlungen stößt Knox jedoch auf viele Ungereimtheiten - für ihn ist dieser Fall ein schier unlösbares Rätsel. Und plötzlich mischt sich wie aus dem Nichts die schöne Nikita Stover in seine Nachforschungen ein. Sie gibt sich als FBI-Agentin aus, doch irgendetwas verheimlicht sie vor ihm. Hin und hergerissen zwischen einem spürbaren Knistern und der Frage, ob sie einander vertrauen können, versuchen die beiden von nun an gemeinsam, den Fall zu lösen. Denn Nikita weiß nur zu gut: Der Killer hat sein grausames Werk gerade erst begonnen.

Jetzt erstmals als eBook. Weitere Titel von Linda Howard bei beHEARTBEAT u. a. 'Die Doppelgängerin', 'Mordgeflüster', 'Heiße Spur'.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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Produkt

KlappentextEin brutaler Mord und ein ungleiches Ermittlerpaar, zwischen dem die Funken fliegen.

Knox Davis ist 35, sieht gut aus und ist Chief Investigator bei der Polizei von Pekesville. Als ein grausamer Mord die verschlafene Kleinstadt erschüttert, ist er wild entschlossen, den Täter zu schnappen.
Bei seinen Ermittlungen stößt Knox jedoch auf viele Ungereimtheiten - für ihn ist dieser Fall ein schier unlösbares Rätsel. Und plötzlich mischt sich wie aus dem Nichts die schöne Nikita Stover in seine Nachforschungen ein. Sie gibt sich als FBI-Agentin aus, doch irgendetwas verheimlicht sie vor ihm. Hin und hergerissen zwischen einem spürbaren Knistern und der Frage, ob sie einander vertrauen können, versuchen die beiden von nun an gemeinsam, den Fall zu lösen. Denn Nikita weiß nur zu gut: Der Killer hat sein grausames Werk gerade erst begonnen.

Jetzt erstmals als eBook. Weitere Titel von Linda Howard bei beHEARTBEAT u. a. 'Die Doppelgängerin', 'Mordgeflüster', 'Heiße Spur'.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732569717
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum29.04.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Reihen-Nr.4
Seiten430 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4266326
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog

Peke County Courthouse, Kentucky
1. Januar 1985

Es hatte sich nur eine kleine Gruppe von etwa fünfzig Menschen versammelt, um zuzuschauen, wie die Zeitkapsel neben dem Flaggenmast vor dem Gerichtsgebäude des Countys in den Boden eingelassen wurde. Der erste Tag des neuen Jahres war kalt und windig, und der bleierne Himmel spuckte unentwegt winzige Schneeflocken auf sie nieder. Die Gruppe bestand mindestens zur Hälfte aus Menschen, die von Amts wegen, aus Karrieregründen oder nur auf massiven Druck hin hier waren: dem Bürgermeister und den Stadträten, dem Friedensrichter, vier Anwälten, dem County Commissioner, ein paar Geschäftsleuten, dem Sheriff, dem Polizeichef, dem Rektor der Highschool und dem Coach des Footballteams.

Es waren auch einige Frauen anwesend: die Schulinspektorin Mrs Edie Proctor sowie die Gattinnen von Politikern und Anwälten. Ein Reporter des Lokalblattes war ebenfalls erschienen und machte sowohl Notizen als auch Fotos, da die Zeitung zu klein war, als dass sie sich einen professionellen Fotografen leisten konnte.

Kelvin Davis, der Besitzer der Haushaltswarenhandlung, stand neben seinem fünfzehnjährigen Sohn. Eigentlich waren sie nur hier, weil das Gerichtsgebäude genau gegenüber dem Laden lag, über dem er und sein Sohn wohnten, weil die Übertragung des Neujahrs-Footballspieles noch nicht begonnen hatte und weil sie sonst nichts zu tun hatten. Knox, der große, schlaksige Knabe, hatte die Schultern gegen den Wind zusammengezogen und studierte die Gesichter aller Anwesenden. Er war ein ungewöhnlich aufmerksamer Junge und brachte die Erwachsenen dadurch bisweilen in Verlegenheit, aber er machte keinen Ärger, half Kelvin oft nach der Schule im Laden, schrieb gute Noten und war bei seinen Schulkameraden allgemein beliebt. Alles in allem fand Kelvin, dass er mit seinem Sohn Glück hatte.

Vor neun Jahren waren sie von Lexington nach Pekesville gezogen. Kelvin war Witwer und gedachte, es zu bleiben. Er hatte seine Frau geliebt, wohl wahr, aber eine Ehe war kein Spaziergang, und er war nicht scharf darauf, das noch einmal durchzumachen. Ab und zu ging er mit verschiedenen Frauen aus, aber nicht so regelmäßig, dass eine davon auf falsche Gedanken kam. So wie er es sah, würde er seine Einstellung zur Ehe vielleicht überdenken, wenn Knox die Highschool und das College hinter sich hatte, aber vorerst wollte er sich ganz darauf konzentrieren, seinen Sohn großzuziehen.

»Dreizehn«, sagte Knox unvermittelt mit gesenkter Stimme. Seine dunklen Brauen zogen sich in einer tiefen Falte zusammen.

»Dreizehn was?«

»Sie haben dreizehn Sachen in die Kapsel gelegt, obwohl in der Zeitung stand, dass es nur zwölf sein sollten. Würde mich interessieren, was sie noch dazugepackt haben.«

»Bist du sicher, dass es dreizehn waren?«

»Ich habe mitgezählt.«

Natürlich hatte Knox mitgezählt. Kelvin seufzte still; er hatte nicht wirklich daran gezweifelt, dass es dreizehn Gegenstände waren. Knox schien absolut alles wahrzunehmen und zu überprüfen. Wenn in der Zeitung stand, dass zwölf Gegenstände in die Zeitkapsel gegeben würden, dann würde Knox mitzählen, um sicherzugehen, dass die Zeitung richtig berichtet hatte - oder, wie in diesem Fall, falsch.

»Würde mich echt interessieren, was sie noch dazugepackt haben«, sagte Knox noch einmal und starrte dabei stirnrunzelnd auf die Zeitkapsel. Der Bürgermeister war gerade dabei, die Kapsel - genauer gesagt war es eine sorgsam in wasserdichtes Plastik eingeschweißte Metallkassette - in dem tags zuvor ausgehobenen Loch zu versenken.

Der Bürgermeister sprach ein paar Worte, die Zuschauer lachten, und der Coach des Footballteams begann Erde auf die Kassette zu schaufeln. In einer knappen Minute war das Loch aufgefüllt, und der Coach stampfte den Dreck auf gleiche Höhe mit dem umgebenden Rasen. Natürlich war etwas Erde übrig geblieben, die der Coach jedoch nicht aufhäufte. Daraufhin hoben der Bürgermeister und einer der Stadträte eine kleine Granitplatte an, auf der das aktuelle Datum eingraviert war sowie das, an dem die Zeitkapsel wieder geöffnet werden sollte - es war das Datum des heutigen Tages in genau hundert Jahren -, und ließen sie mit einem dumpfen Schlag auf die frische Erde fallen. Wahrscheinlich hatten sie vorgehabt, die Platte andächtig niederzulegen und dabei die für den Reporter mit seiner Blitzkamera gebotene Würde auszustrahlen, aber offenbar war der Stein schwerer, als sie gedacht hatten, weshalb sie ihn einfach fallenließen. Die Platte landete ein wenig schief. Der Coach kniete sich auf den eisigen Boden und schob die Platte mit beiden Händen in die richtige Position.

Der Zeitungsreporter machte Fotos, um dieses Ereignis für die Nachwelt zu bewahren.

Frierend schaukelte Knox auf den Fußballen vor und zurück. »Ich werde mal fragen«, sagte er unvermittelt und ließ Kelvin stehen, um dem Reporter nachzusetzen, ehe der in der sich verlaufenden Menge verschwunden war.

Seufzend folgte Kelvin ihm nach. Manchmal kam ihm sein Junge wie eine Bulldogge vor, die einfach nicht wieder loslassen konnte, nachdem sie sich erst einmal in etwas verbissen hatte.

Kelvin hörte den Reporter Max Browning: »Wie meinst du das?« fragen, wobei er Knox zerstreut und abgelenkt ansah.

»Die Zeitkapsel«, erklärte Knox. »In der Zeitung stand, dass zwölf Gegenstände drin sein sollen, aber sie haben dreizehn hineingetan. Ich habe mitgezählt. Ich würde gern wissen, was sie als Dreizehntes reingetan haben.«

»Es waren nur zwölf. Genau wie es in der Zeitung stand.«

»Ich habe mitgezählt«, wiederholte Knox. Er wurde nicht ärgerlich, aber er gab auch nicht klein bei.

Max sah Kelvin an. »Hey«, begrüßte er ihn und wandte sich dann schulterzuckend an Knox. »Tut mir leid, da kann ich dir nicht helfen. Mir ist nichts aufgefallen.«

Knox wandte den Kopf und richtete seinen Blick wie eine Lenkrakete auf den Rücken des davonspazierenden Bürgermeisters. Wenn Max ihm nicht weiterhelfen konnte, würde er sich an die Quelle wenden.

Doch als der Junge die Verfolgung aufnehmen wollte, hielt ihn Kelvin am Jackenzipfel zurück. »Lass den Bürgermeister in Frieden«, meinte er milde. »So wichtig ist es nicht.«

»Ich möchte es trotzdem wissen.«

»Dann frag den Coach, wenn nächsten Montag die Schule wieder beginnt.«

»Bis dahin sind es noch sechs Tage!« Knox wirkte aufrichtig schockiert, dass er so lange abwarten sollte, um etwas herauszufinden, das er noch heute klären konnte.

»Die Zeitkapsel wird schon nicht verschwinden.« Kelvin sah auf die Uhr. »Das Spiel fängt gleich an; lass uns reingehen.« Ohio State spielte gegen Southern Cal, und Kelvin war für die Buckeyes aus Ohio, weil der Mann seiner jüngsten Schwester vor ungefähr zehn Jahren für Southern Cal gespielt hatte und Kelvin den blöden Arsch nicht ausstehen konnte, weshalb er grundsätzlich für die Gegner der Trojans Partei ergriff.

Knox Blick verdüsterte sich, weil er feststellen musste, dass der Bürgermeister schon außer Sichtweite war und der Coach eben abfuhr. Mrs Proctor, die Schulinspektorin, unterhielt sich gerade mit einem großen Mann, den Knox nicht kannte, außerdem wollte er sowieso nicht mit Mrs Proctor reden, die griesgrämig und scheinheilig aussah, zu viel Make-up in ihre strengen Stirnfalten massiert hatte und, vermutete Knox, genauso säuerlich roch, wie sie aussah.

Mürrisch folgte er seinem Vater zurück zum Haushaltswarenladen.

Er sollte nicht mehr dazu kommen, den Coach des Footballteams zu fragen, was zusätzlich in die Zeitkapsel gelegt worden war, weil Howard Easley, der Coach, am nächsten Morgen in seinem Garten an einem Baum hängend aufgefunden wurde. Es gab zwar keinen Abschiedsbrief, trotzdem vermutete die Polizei einen Selbstmord, weil der Coach ein Jahr zuvor geschieden worden war und seine Exfrau seither erfolglos zu überzeugen versucht hatte, dass sie ihm eine zweite Chance geben sollte. Er hatte immerhin so lange im Baum gehangen, dass der Leichnam völlig ausgekühlt war und sich Schnee auf seinem Kopf und seinen Schultern abgelagert hatte.

Nach dem Suizid des Coaches war für Knox die Zeitkapsel vergessen. Als er von dem Schnee auf dem Kopf des Toten hörte, ging er in die Bücherei, um sich über das Einsetzen der Totenstarre kundig zu machen und herauszufinden, wie lange es dauerte, bis ein Leichnam so weit auskühlte. Es waren viele Variablen zu berücksichtigen, so zum Beispiel die Frage, ob in der Nacht ein Wind geweht hatte, wodurch der Leichnam schneller ausgekühlt wäre, aber wenn Knox alles richtig berechnete, hatte der Coach mindestens seit Mitternacht am Baum hängen müssen.

Fasziniert wühlte Knox weiter und kam dabei vom Hundertsten ins Tausendste, je mehr er sich in die verschiedenen Ermittlungstechniken vertiefte. Richtig cooler Shit, dachte er. Das gefiel ihm. Rätsel zu lösen, indem man winzige Fitzelchen an Beweismaterial sammelte - genau das tat er sowieso am liebsten. Scheiß doch auf den...
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