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Alle Jahre Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.10.2019
Lass dich nach Appledore entführen - auf eine heiße Schokolade und eine zweite Chance für die Liebe
Ein Jahr nach der Trennung von ihrem Ehemann Gianni ist Chloes Herz endlich wieder fast verheilt. Bis das Telefon klingelt. Der Manager von Giannis neuem Restaurant im beschaulichen Küstenstädtchen Appledore fleht sie um Hilfe an. Chloes Ex-Mann, der für seinen Blattgold-Weihnachtspudding genauso bekannt ist wie für sein explosives Temperament, hat die Einheimischen gegen sich aufgebracht. Chloe weiß, dass sie die Einzige ist, die helfen kann, auch wenn es das Letzte ist, was sie tun will. Aber wird das Wiedersehen mit Gianni auch alte Gefühle neu entfachen?

Sue Watson war Fernsehproduzentin bei der BBC. Irgendwann entschied sie sich jedoch, ihre Fernsehkarriere an den Nagel zu hängen, einen rosafarbenen Laptop zu kaufen und einen Roman zu schreiben. Die Autorin kommt ursprünglich aus Manchester, wohnt aber heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Worcestershire.
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Produkt

KlappentextLass dich nach Appledore entführen - auf eine heiße Schokolade und eine zweite Chance für die Liebe
Ein Jahr nach der Trennung von ihrem Ehemann Gianni ist Chloes Herz endlich wieder fast verheilt. Bis das Telefon klingelt. Der Manager von Giannis neuem Restaurant im beschaulichen Küstenstädtchen Appledore fleht sie um Hilfe an. Chloes Ex-Mann, der für seinen Blattgold-Weihnachtspudding genauso bekannt ist wie für sein explosives Temperament, hat die Einheimischen gegen sich aufgebracht. Chloe weiß, dass sie die Einzige ist, die helfen kann, auch wenn es das Letzte ist, was sie tun will. Aber wird das Wiedersehen mit Gianni auch alte Gefühle neu entfachen?

Sue Watson war Fernsehproduzentin bei der BBC. Irgendwann entschied sie sich jedoch, ihre Fernsehkarriere an den Nagel zu hängen, einen rosafarbenen Laptop zu kaufen und einen Roman zu schreiben. Die Autorin kommt ursprünglich aus Manchester, wohnt aber heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Worcestershire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641250898
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum14.10.2019
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2128 Kbytes
Artikel-Nr.4282310
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel Zwei

Eine bildschöne Rothaarige und ein Cottage am Meer

Das erste Weihnachten mit meinem Kätzchen verbrachte ich bei Cherry. Sie war gerade frisch getrennt, und wir hatten beschlossen, das Fest gemeinsam in ihrer kleinen Wohnung zu feiern. Wir waren beide ganz verliebt in das flauschige kleine Wesen, das auf der Fensterbank saß und versuchte, die draußen fallenden Schneeflocken zu fangen.

»So werde ich sie nennen!«, rief ich. »Schneeflöckchen.«

Cherry konnte es kaum fassen, dass Gianni mir so ein liebevoll ausgesuchtes Geschenk gemacht hatte.

»Er ist sonst so verschlossen, lässt niemanden an sich heran«, sinnierte sie, während wir bei Glühwein und warmen Mince Pies (ohne geräucherte Paprika!) gemütlich zusammensaßen. »Ich schätze mal, er ist in dich verknallt.«

»Er hätte doch irgendetwas sagen oder mich um ein Date bitten können«, seufzte ich mit dem Wissen, dass ich ihn einige Tage nicht sehen würde. Mir graute jetzt schon vor der Zeit ohne ihn.

»Ich glaube, Gianni Callidori ist der Typ Mann, der sein Herz nur ein einziges Mal verschenkt. Er will es nicht überstürzen, bevor er sich ganz sicher ist.«

Mir gefiel ihre Theorie, und ich hoffte, sie möge recht behalten, denn als er mir das kleine weiße Kätzchen in die Arme gelegt hatte, hatte ich ihm im Stillen mein Herz bereits geschenkt.

»Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal von ihm sagen würde, aber er ist ein feiner Mensch«, fuhr sie fort und lächelte über Schneeflöckchen, die unter dem Weihnachtsbaum herumflitzte und dabei die Schleifen um die hübsch verpackten Geschenke berührte.

Im darauffolgenden Jahr sprang Schneeflöckchen wieder unter dem Baum herum und spielte mit Lametta und Schleifen, nur dieses Mal im Beisein von Gianni und mir.

Wir lebten damals recht beengt in seiner kleinen Wohnung. Leider brachte sein »Callidori Weihnachtssortiment« nicht besonders viel Gewinn, dennoch sparten wir für ein eigenes Restaurant, von dem er immer geträumt hatte. Ich arbeitete Vollzeit bei Harrods, während er an seinem Traum arbeitete, aber wir achteten darauf, immer genügend Zeit füreinander zu haben. Gianni konnte aus nichts die wunderbarsten Gerichte zaubern: Seine Karottensuppe schmeckte wie Hummer Thermidor, billiges Fleisch verwandelte er in zarte Filetsteaks, die auf der Zunge zergingen. Und teilten wir uns eine Flasche Wein, schmeckte der Wein so köstlich wie Champagner.

»Dieser Mann kann Gemüse zum Singen bringen«, sagte ich einmal zu Cherry.

»Du kannst dich glücklich schätzen!«, lachte sie. »Möge dein Kohl immer wie Pavarotti klingen.«

Zu unserem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest kauften wir einen kleinen Baum und schmückten ihn mit sehr viel Hilfe von Schneeflöckchen, die sich um alles kümmerte, was funkelte, raschelte und herunterhing. Zum Schluss knipste Gianni die bunte Lichterkette an, und dann standen wir alle drei ehrfürchtig vor unserem festlich geschmückten kleinen Baum. Er war für uns schöner als die fünfundzwanzig Meter hohe norwegische Tanne am Trafalgar Square.

Als wir danach zusammensaßen, ein Gläschen Sekt schlürften und Schneeflöckchen knuddelten, erspähte ich am Weihnachtsbaum eine Glaskugel, die vor wenigen Minuten noch nicht dort gehangen hatte. Neugierig ging ich näher und entdeckte im Inneren der Kugel einen glitzernden Gegenstand. Fragend drehte ich mich zu Gianni um, der mich schmunzelnd beobachtete, während er Schneeflöckchen streichelte.

»Was ist das?«, fragte ich atemlos und merkte, wie mein Herz einen kleinen Hüpfer machte.

»Sieh selbst nach«, antwortete er lächelnd.

Also nahm ich die Kugel ab, öffnete sie und entdeckte darin einen wunderschönen Diamantring.

»Heirate mich, Chloe. Du bist die einzige Frau für mich«, sagte er leise zu mir.

Ich war so überwältigt vor Liebe und Glück, dass ich kein Wort herausbrachte.

»Sag verdammt noch mal einfach Ja! Ja?«, drängte er etwas besorgt.

»Ja ... ja«, antwortete ich leise.

»Gott sei Dank!«, rief er und atmete erleichtert auf. »Einen Moment lang habe ich befürchtet, Mummy würde Nein sagen«, sagte er zu Schneeflöckchen, die laut schnurrend den Kopf an seiner Brust rieb. Es war scherzhaft gemeint; er wusste, dass ich mir ein Leben mit ihm genauso wünschte wie er. Und ich liebte es, das Wort »Mummy« aus seinem Mund zu hören. Selbst jetzt noch durchströmte mich ein warmes, weihnachtliches Gefühl bei der Erinnerung daran, wie er mir den Ring über den Finger streifte.

Damals wussten wir nicht, was das Schicksal noch alles für uns bereithielt. Das Leben folgt eigenen Gesetzen und ist niemals so einfach, wie man sich das erhofft.

Das letzte Weihnachten, das wir zusammen verbrachten, hatte keinerlei Zauber mehr in sich. Wir waren vierzehn Jahre verheiratet, und es war so viel in der Zwischenzeit passiert. Am Weihnachtstag kam Gianni mitten in der Nacht betrunken nach Hause, und ich weinte vor Zorn, Kummer und Enttäuschung. Die Auseinandersetzungen, die Kränkungen, die Beschuldigungen verquirlten sich zu einem Weihnachtscocktail, der jede Zuneigung ertränkte, die wir einst füreinander empfunden hatten. Ich hatte gehofft, wir würden für immer zusammenbleiben. Die Vorstellung, einen anderen Mann zu lieben, war für mich undenkbar, wie auch die Vorstellung, er könne mit einer anderen Frau glücklich sein.

Immer wieder hatte ich versucht, an ihn heranzukommen, doch in dieser Nacht wurde mir klar, dass wir nicht mehr miteinander reden konnten. Er stürmte ins Schlafzimmer, und als ich versuchte, ihn zu einer Aussprache zu bewegen, hörte er einfach nicht zu - wieder einmal. Also packte ich schweren Herzens eine Tasche mit den nötigsten Sachen zusammen und flüchtete in die Morgendämmerung. Schneeflocken wirbelten um meinen Kopf, und mein Herz zerbrach in tausend Scherben, als ich meinen Mann, meine Katze und mein altes Leben hinter mir zurückließ.

Die Trennung bot mir die Gelegenheit, in Ruhe über alles nachzudenken, und mir wurde bewusst, dass wir uns in den letzten Jahren unserer Ehe immer weiter voneinander entfernt hatten. Wir waren beide beruflich stark eingespannt gewesen, hatten unsere Karrieren als Ausrede benutzt und den Kopf in den Sand gesteckt. Gianni leitete sein großes Restaurant in London, und ich war eine international tätige Eventmanagerin. Nach außen hin wirkten wir wie der Inbegriff eines vom Leben verwöhnten Glamourpaares. Der leidenschaftliche italienische Koch und die um die Welt jettende Eventmanagerin, die Partys auf Jachten, königliche Gartenfeste und Feiern von Prominenten organisierte.

Während ich auf der anderen Seite der Welt Abendgesellschaften für saudische Prinzen veranstaltete, wurde Gianni in London zum gefeierten Starkoch. In Sonntagsbeilagen erschienen Fotos von ihm, die ihn mit Kochmütze und düsterer, grüblerischer Miene zeigten. Die Begleittexte spielten oft auf sein »schwieriges Naturell«, sein »Genie« und seine »innovative Küche« an. Ich erinnere mich, wie ich einmal während eines Fluges eine Reportage über ihn las und das Gefühl hatte, etwas über einen Fremden zu lesen.

Das diesjährige Weihnachten war mein erstes als Single. Es war mir nicht leichtgefallen, mich an diesen neuen Zustand zu gewöhnen. Ich war gerne verheiratet gewesen, hatte es genossen, mein Leben mit einem anderen Menschen zu teilen. Obwohl wir uns schon mehrere Jahre vor der Scheidung voneinander entfremdet hatten, war die Angst vor dem Alleinsein doch so groß gewesen, dass ich nicht loslassen wollte. Natürlich hatte ich versucht, mich mit meinem neuen Singledasein zu arrangieren und mich sogar halbherzig zu einigen Dates hinreißen lassen, aber nachdem diese allesamt mehr oder weniger katastrophal verlaufen waren, hatte ich beschlossen, lieber allein zu bleiben.

Und jetzt war ich wieder bei Harrods, um einen brandneuen Champagner zu promoten. Als ich an diesem Tag Mitte Dezember das Kaufhaus betrat, war ich ein wenig nervös. Mir gefiel zwar die Vorstellung, Teil der Kampagne zu sein, aber ich kehrte wieder an den Ort zurück, wo ich meinen Mann vor fünfzehn Jahren kennengelernt hatte. Obwohl es ein großartiger, sehr gut bezahlter Job war, war ich hin- und hergerissen zwischen Freude, Nostalgie und herzzerreißender Traurigkeit.

Allein das Durchschreiten des Portals erinnerte mich an Schneeflöckchen und an Giannis mit Knoblauch aufgepeppte Weihnachtspuddings. All die bittersüßen Erinnerungen an jene frühen Tage unserer Beziehung kehrten mit einem Mal wieder zurück, und ich trauerte um alles, was wir einst gehabt hatten. In unserer Verbindung hatte so viel Verheißung gelegen, so viel Zauber, und ich fragte mich zum Millionsten Mal, warum alles so entsetzlich schiefgelaufen war.

Aufgrund unserer Berufe waren wir sehr oft räumlich getrennt gewesen, was sicher auch zu unserer zunehmenden Entfremdung beigetragen hatte. Am Anfang unserer Ehe hatten Gianni und ich es uns zur Regel gemacht, nie länger als zwei Wochen voneinander getrennt zu sein und niemals an Weihnachten. Diese Regel ließ sich nicht immer mühelos mit unserem hektischen Berufsleben in Einklang bringen; manchmal musste ich mit dem Flugzeug um die halbe Welt reisen und dann im Restaurant auf Gianni warten, damit wir Weihnachten zusammen verbringen konnten. Aber als ich irgendwann wieder einmal eine lange Flugreise auf mich nahm, um rechtzeitig zu Weihnachten da zu sein, war ich vom Jetlag todmüde gewesen und hatte keine Lust gehabt, noch stundenlang in Giannis schickem Restaurant herumzusitzen und auf ihn zu...

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Autor

Sue Watson war Fernsehproduzentin bei der BBC. Irgendwann entschied sie sich jedoch, ihre Fernsehkarriere an den Nagel zu hängen, einen rosafarbenen Laptop zu kaufen und einen Roman zu schreiben. Die Autorin kommt ursprünglich aus Manchester, wohnt aber heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Worcestershire.