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Das schwarze Mal

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
672 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am23.09.2019
Eine unheimliche Tätowierung an den Fingerspitzen macht aus einem normalen Jungen den »Puzzler«. Nur er kann in einer Stadt voller tödlicher Rätsel überleben.
Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. Hier kämpfen Gilden, die über Magie gebieten, gegen Cyborg-Banditen, welche nach Artefakten einer untergegangenen Zivilisation suchen. Jene Schätze befinden sich im Inneren der Stadt der Türme, das von Monstern bevölkert, von Fallen gespickt und voll verschlossener Türen ist. Und genau hier kämpft ein Junge ums Überleben: Rafik ist der einzige Mensch, der die Rätsel der Stadt der Türme knacken kann. Denn er ist ein Puzzler, an dessen Fingern sich wie Schlüssel geheimnisvolle Tätowierungen befinden. Doch was Rafik im unheimlichen Herzen der Stadt der Türme findet, verändert den Jungen - und seine ganze Welt.

Alle Bücher der Serie:
Das schwarze Mal
Die schwarze Maske

Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, hat er mit den Romanen »Das schwarze Mal« und »Die schwarze Maske «der Puzzler-Reihe einen außergewöhnlichen Vorstoß in die Science-Fantasy gewagt.
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Produkt

KlappentextEine unheimliche Tätowierung an den Fingerspitzen macht aus einem normalen Jungen den »Puzzler«. Nur er kann in einer Stadt voller tödlicher Rätsel überleben.
Die Stadt der Türme ist ein Ort voller Rätsel. Hier kämpfen Gilden, die über Magie gebieten, gegen Cyborg-Banditen, welche nach Artefakten einer untergegangenen Zivilisation suchen. Jene Schätze befinden sich im Inneren der Stadt der Türme, das von Monstern bevölkert, von Fallen gespickt und voll verschlossener Türen ist. Und genau hier kämpft ein Junge ums Überleben: Rafik ist der einzige Mensch, der die Rätsel der Stadt der Türme knacken kann. Denn er ist ein Puzzler, an dessen Fingern sich wie Schlüssel geheimnisvolle Tätowierungen befinden. Doch was Rafik im unheimlichen Herzen der Stadt der Türme findet, verändert den Jungen - und seine ganze Welt.

Alle Bücher der Serie:
Das schwarze Mal
Die schwarze Maske

Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, hat er mit den Romanen »Das schwarze Mal« und »Die schwarze Maske «der Puzzler-Reihe einen außergewöhnlichen Vorstoß in die Science-Fantasy gewagt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641226459
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum23.09.2019
Reihen-Nr.1
Seiten672 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2268 Kbytes
Artikel-Nr.4310178
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 6

Ich war noch nie zuvor im Nest gewesen, aber ich hatte sorgfältig alle Informationen darüber zusammengetragen, die ich nur finden konnte. Ich wusste, was mich erwartete, hatte mir den Grundriss gründlich eingeprägt. Sogar über die Farben der Wandteppiche wusste ich Bescheid, aber trotzdem haute es mich fast aus den Latschen, als wir durch die zweite stählerne Doppeltür traten und uns in waberndem grünen Nebel wiederfanden. Als mir die Mischung aus Körpergerüchen, Skint-Rauch und Frittiertem in die Nase stieg, hätte ich fast gewürgt. Selbst mit meiner verbesserten Sicht konnte ich die gegenüberliegende Wand nicht erkennen, die, wie ich wusste, präzise siebenundfünfzig Meter zwanzig von mir entfernt war. Mein Mentor hatte recht gehabt: Ganz gleich, wie viele Schriftrollen ich über Margats Nest gelesen und wie viele Geschichten ich darüber gehört hatte, es war etwas vollkommen anderes, wirklich hier zu sein und mit eigenen Augen die von der Decke hängenden Tarakanischen Artefakte zu sehen, von denen manche noch mit einem längst skelettierten Arm, Bein oder Torso verbunden waren.

Irgendwo schlug jemand auf großen Fässern einen raschen, herzschlagartigen Rhythmus. Es war so laut hier drinnen, dass man sich nur schreiend miteinander verständigen konnte. Das Nest bot mehreren hundert Gästen Platz und war zum Bersten voll. Galinak ging voraus, und während wir uns vorsichtig einen Weg durch die Menge bahnten, maßen uns mehrere Besucher ganz offen mit herausfordernden Blicken. Hier und da nickte ein bewaffneter Leibwächter Galinak kurz zu, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder ganz seinem Auftrag widmete. Als ich den Blick hob, bemerkte ich mehrere grob zusammengezimmerte Türme, auf denen ebenfalls Wachen standen. Ihre Scharfschützen-Blaster waren unschwer an den langen Läufen zu erkennen. Sachkundig behielten sie die Menge im Auge, und nach allem, was ich gehört hatte, brauchte es nicht viel, damit sie eingriffen.

Gerade als mir Galinak etwas ins Ohr rief, ertönte ein großer Gong und kündigte einen Arenakampf an.

»Was?«, schrie ich zurück. Die Menge schwappte nach rechts, um sich die Action nicht entgehen zu lassen, und riss uns mit.

»Weißt du, wo du hinwillst?«, brüllte er noch mal.

Ich nickte, deutete nach links und formte mit den Lippen das Wort Spielernest. Offenbar erleichtert, nickte er und schubste mich Richtung Treppen.

Wir hielten uns von der großen Bar in der Mitte fern, so gut es ging - dort traten gerade drei Männer einen Unglückswurm zusammen, dessen Leibwächter vergeblich versuchte, ihn aus dem Gewühl zu fischen. Mehrere Kellnerinnen kamen an uns vorbei, Tabletts mit Drinks in den Händen. Ihre stählerne Panzerung war mit Stacheln und Klingen gespickt. Wer sie angrabschte, riskierte tiefe Schnitte und Schlimmeres. An Oberkörper und Hintern der Kellnerin, die am dichtesten an mir vorüberkam, entdeckte ich zwei aufgespießte, blutige Finger. Ich wich ihr so weiträumig aus, wie es nur ging.

Auf unserem Weg kamen wir an den Treppen vorbei, die ins Liebesnest hinunterführten. Am Eingang standen ein paar spärlich bekleidete Männer und Frauen. Die Frauen berührten mich mit ihren modifizierten Händen, als wir vorbeigingen. Wellen schierer Lust fluteten durch meinen Körper, und kurz vergaß ich, weshalb ich eigentlich hier war. Galinak zog mich weiter. Einen Leibwächter rührten die Prostituierten mit ihren vibrierenden Händen nicht an.

Danke, formte ich mit den Lippen.

Er zuckte mit den Schultern, und dann erstarrte er, sah über meine Schulter hinweg und verzog das Gesicht. Ich drehte mich um und folgte seinem Blick. Ein hochgewachsener Troll kam auf uns zu, vier oder fünf Mann im Gefolge.

»Rost«, fluchte Galinak und schob mich beiseite. »Das kann ich gerade echt nicht gebrauchen.« Diesmal war ich ganz und gar seiner Meinung.

Der Troll baute sich so demonstrativ vor uns auf, dass allen ringsum sofort klar war, dass er Streit suchte. Im nächsten Augenblick hatte sich auch schon ein interessiertes Publikum versammelt. Der Typ war ein Schläger, einer dieser wuchtigen Kerle, die für Prügeleien geboren zu sein scheinen, und er sah sehr viel jünger aus als Galinak. Mehrere stumpfe Schlagwerkzeuge baumelten im Gürtel seiner makellosen Energierüstung aus dunkelgrauem Stahl. Ein herrliches und eindeutig kostspieliges Stück Handwerkskunst, diese Panzerung, selbst die Kabel wurden von dünnen Gummischläuchen geschützt und waren so befestigt, dass sie bei einem Kampf nicht im Weg waren. Die Stacheln an seinen Armschienen wirkten rasiermesserscharf, und es hätte mich nicht gewundert, wenn er mit seinen Panzerhandschuhen problemlos Wände pulverisieren konnte.

»Galinak, alter Blecheimer«, sagte er und ballte die stahlummantelten Hände zu stahlummantelten Fäusten. »Heute ist wohl mein Glückstag.«

»Hallo Blitzbirne«, antwortete Galinak gelassen. »Ist dir mal wieder dein Schützling abhandengekommen? Oder hat etwa dein Auftraggeber endlich begriffen, dass du deinen eigenen Schwanz in der nächsten Nutte verlieren würdest, wenn er nicht festgewachsen wär, du inkompetenter Schrotthaufen?«

Ringsum erklang Gelächter. Sogar die Leute des Trolls kicherten.

»Ich hab heute meinen freien Tag, du Turmfurzer«, raunzte der Troll und lief knallrot an, »also hab ich Zeit, dich auseinanderzunehmen. Ich werde deinen armseligen Blechschrott übers ganze Nest verteilen.«

Ich versuchte, mich unauffällig zu verdrücken, aber die Leute drängten sich so dicht um uns, dass ich nicht wegkam.

»Wie geht´s eigentlich deinem Bruder?«, erkundigte sich Galinak. Ich sah, wie seine Hand zuckte, als sehnte sie sich schmerzlich nach den fehlenden Waffen. »Habt ihr euch in letzter Zeit mal gesehen?«

Irgendwo in der Menge brüllte jemand vor Lachen, aber den Grund für diese Heiterkeit verstand ich erst, als ich die Antwort des wütenden Trolls hörte.

»Du hast ihm das Auge genommen, du verrottender Weichhäuter«, grollte der Troll, und sein Blick zuckte kurz über Galinaks Schulter hinweg; ein sicheres Zeichen dafür, dass wir umzingelt waren.

»Er hat mir in die Karten geguckt«, erklärte Galinak geduldig.

Eine Kellnerin trat in den Kreis, der sich gebildet hatte. Vielleicht war sie neu hier oder zu sehr darauf konzentriert, Besoffenen und anderen Idioten auszuweichen, um den drohenden Kampf zu bemerken. Galinak schnappte sich einen Krug von ihrem Tablett und nahm einen großen Schluck. Die Kellnerin öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber dann übernahm ihr Überlebensinstinkt das Ruder, und sie hastete davon, ohne ein Wort zu sagen.

»Genieß deinen letzten Drink, Galinak«, sagte der Troll.

Galinak zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Schluck.

Der Troll rollte mit den Schultern. »Wo hättest du es denn gern? Arena? Draußen?«

Galinak schüttelte den Kopf. »Ich bin als Geleitschutz hier. Wenn ich den Job erledigt habe, können wir gern ein kleines Tänzchen wagen, aber dann höre ich nur auf, wenn du mich ganz lieb darum bittest.«

Der Troll schüttelte den mit Metallplatten geschützten Kopf und schlug die Panzerhandschuhe zusammen, um sie zu aktivieren. Funken sprühten. »Du bist kein Geleitschutz, du bist nur ein Besucher. Die haben dir an der Tür ja sogar deine erbärmlichen Pfeile weggenommen.« Kichernd schwang er die Fäuste. »Wir können in die Arena gehen, oder ich nehme dich einfach hier auseinander. Oder ...« Er wandte den Kopf in meine Richtung, offenbar war ihm gerade eine noch bessere Idee gekommen. »Ich kann auch mit diesem Weichhäuter hier anfangen, dann musst du dir um deinen kostbaren Schützling keine Sorgen mehr machen.«

Mein Mund wurde schlagartig trocken. Den Schützling zu verlieren war schlecht für die Reputation, und der Troll hatte offenbar gerade beschlossen, dass Galinak genau diese Demütigung recht geschah. Ich spürte, wie die Stimmung umschlug. Die Leute rangelten um die besten Plätze. Das hier war kein Arenakampf und auch keine für die Turmfurzer inszenierte Schlägerei. Das hier war echt, und überall ringsum schlossen die Leute Wetten ab. Den Wachen auf den Türmen war das Geschehen keinesfalls entgangen, aber sie mischten sich nicht ein. Vermutlich gingen sie davon aus, dass sich die Sache ohnehin schnell von selbst erledigen würde. Mir war klar, dass mir diesmal meine Schlagfertigkeit nicht weiterhelfen würde. Galinak, alt und unbewaffnet, würde gleich gegen einen voll bewaffneten, stinkwütenden Schlägertroll und seine Kumpels kämpfen. Und danach war ich dran.

»Sag mal, ist das eine echte Energierüstung?«, erkundigte sich Galinak beiläufig und nippte an seinem Drink.

Die Frage verblüffte alle Umstehenden, einschließlich des Trolls.

»Nicht dass es dich was anginge, Weichhäuter«, knurrte er, »aber ja, das ist eine Energierüstung mit Dreifachantrieb und Flankenschutz. Glaub aber nicht, dass ich vorhab, sie deinetwegen extra zu aktivieren.«

»Sieht mir nach schönem Pfusch aus. Da hat dir wohl jemand ein paar Bleirohre und gehärteten Lehm verkauft.«

Empört richtete sich der Troll zu voller Größe auf. »Das ist ein echtes Tarakanisches Artefakt, du Rostbirne, ich hab´s im Auktionshaus gekauft. Hab sogar ein Zertifikat von der Technikus-Gilde. Daran haust du dir die alten Hände zu Klump. Also wenn du überhaupt ´nen Treffer landest, was nicht passieren wird.«

Galinak wirkte nicht besonders beeindruckt. Er nahm noch einen Schluck und legte den Kopf schief, als würde er die Rüstung noch mal genauer...

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Autor

Eyal Kless ist professioneller Violinist sowie Gründer und erste Geige des »Israel Haydn Quartet«, aber auch Autor phantastischer Geschichten. Nach Stationen in England und Irland lebt Kless in Tel Aviv und unterrichtet an der Buchman Mehta School of Music. Nachdem er einen musikalischen Thriller veröffentlichte, hat er mit den Romanen »Das schwarze Mal« und »Die schwarze Maske «der Puzzler-Reihe einen außergewöhnlichen Vorstoß in die Science-Fantasy gewagt.