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Zwischen Licht und Schatten (Der Welten-Express 2)

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am30.08.2019Auflage
Eine atemlose Reise, angetrieben von Kohle, Dampf ... und Magie! Willkommen im WELTEN-EXPRESS! Endlich ist Flinn Nachtigall offiziell Schülerin im Welten-Express, dem magischen Internatszug. Doch dass sie eines Tages die Welt verändern soll, mag sie kaum glauben. Auch ihre Freunde Pegs, Kasim und Fedor reagieren mit gemischten Gefühlen. Denn der gesamte Zug ist in Gefahr: Ein geheimnisvoller Schatten treibt sein Unwesen und Maskierte sorgen für Chaos und Angst. Was ist los an Bord des Welten-Expresses? Das Reise geht weiter: Der zweite Band einer fantastisch-zauberhaften Trilogie über Freundschaft, Liebe und Abenteuer mit jeder Menge Spannung und Magie für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren. Das Debüt der mehrfach preisgekrönten Autorin.  Für Fans von 'Harry Potter' und 'Der Goldene Kompass'  'Ein Schätzchen! Was für ein wundervolles Buch!' (Leserstimme) 

Anca Sturm, geboren 1991 in der Lutherstadt Eisleben, schreibt seit ihrem elften Lebensjahr. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Buchhändlerin entschied sie sich, ihr Leben dem Schreiben zu widmen. Heute wohnt sie in der Nähe von Berlin und verreist am liebsten per Bahn. »Der Welten-Express« ist ihr Romandebüt. Für Band 1 erhielt sie den Preis »Der goldene Bücherpirat 2019« als beste Nachwuchsautorin und den Saarländischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2019.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEine atemlose Reise, angetrieben von Kohle, Dampf ... und Magie! Willkommen im WELTEN-EXPRESS! Endlich ist Flinn Nachtigall offiziell Schülerin im Welten-Express, dem magischen Internatszug. Doch dass sie eines Tages die Welt verändern soll, mag sie kaum glauben. Auch ihre Freunde Pegs, Kasim und Fedor reagieren mit gemischten Gefühlen. Denn der gesamte Zug ist in Gefahr: Ein geheimnisvoller Schatten treibt sein Unwesen und Maskierte sorgen für Chaos und Angst. Was ist los an Bord des Welten-Expresses? Das Reise geht weiter: Der zweite Band einer fantastisch-zauberhaften Trilogie über Freundschaft, Liebe und Abenteuer mit jeder Menge Spannung und Magie für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren. Das Debüt der mehrfach preisgekrönten Autorin.  Für Fans von 'Harry Potter' und 'Der Goldene Kompass'  'Ein Schätzchen! Was für ein wundervolles Buch!' (Leserstimme) 

Anca Sturm, geboren 1991 in der Lutherstadt Eisleben, schreibt seit ihrem elften Lebensjahr. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Buchhändlerin entschied sie sich, ihr Leben dem Schreiben zu widmen. Heute wohnt sie in der Nähe von Berlin und verreist am liebsten per Bahn. »Der Welten-Express« ist ihr Romandebüt. Für Band 1 erhielt sie den Preis »Der goldene Bücherpirat 2019« als beste Nachwuchsautorin und den Saarländischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2019.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646926149
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum30.08.2019
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4943 Kbytes
Artikel-Nr.4312631
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Es lag an ihrem Namen: Flinn Nachtigall fand keine passende Schuluniform.

Im Stillen glaubte sie, dass ein anderer Name das Problem gelöst hätte: irgendein großartiger, erhabener wie Kleopatra oder Nofretete. So ein Name hätte deutlich gemacht, dass Flinn kein Junge war.

Schau her! , brummte Curly Canvas, der Hausmeister des Welten-Expresses. Mit seinem Adlerblick musterte er Flinns Gesicht. Du freust dich nicht , stellte er fest.

Flinn blinzelte. Sie saß auf einem dreibeinigen Stuhl im Hausmeisterwaggon und strich über die Ecken einer zerfledderten Postkarte, während Curly den Bestand an petrolfarbener Schulkleidung durchsah.

Ich freue mich doch , log Flinn. Sie hörte selbst, wie undankbar sie klang. Das Problem war: Flinn war daran gewöhnt, innerhalb ihrer Familie alte Kleidung aufzutragen. Aber der Gedanke, die alte Kleidung fremder Menschen anzuziehen, fühlte sich unbehaglich an und legte sich wie ein Ölfilm auf die Haut.

Doch ihr blieb keine Wahl und Flinn wusste das. Es war besser, verspätet Schülerin im Welten-Express zu werden, als gar nicht. Denn hier lebte sie nun: im Welten-Express, dem fahrenden Internat auf Schienen, gezogen von einer gewaltigen Dampflokomotive.

Erst vor zwei Wochen war Flinn ohne Ticket auf den Zug aufgesprungen, um ihren verschwundenen Halbbruder Jonte zu finden. Aber das war gar nicht so einfach. Dass sie mittlerweile ein Ticket besaß, machte die Sache leider auch nicht leichter.

Freude sieht anders aus! Der Hausmeister des Welten-Expresses hielt ihr ein ausgewaschenes Hemd vor die Nase. Der schwere Geruch nach Mottenpulver und der sommerliche Duft von Henriettas bestduftendem Waschpulver vermischten sich in Flinns Nase wie ein chemisches Experiment.

Zwei Sekunden musterte sie das Hemd, als wäre es gewebt aus reinster Willkür und Scham.

Aber , machte Flinn und sank unter dem Anblick des alten Kleidungsstücks zusammen, das ist gestreift!

In der Tat, das war es. Gold auf Petrol, vom Kragen bis zum Saum. Das Problem mit der gestreiften Schuluniform war, dass sie den Jungen gehörte. So wie die gepunktete den Mädchen.

Hm , brummte Curly. Er war eine unförmige Gestalt mit entstellter Gesichtshälfte und rot-grauem Haar. Der fleckige Kittel, den er stets trug, ließ ihn wie eine Mischung aus Automechaniker und verrücktem Wissenschaftler aussehen.

Ist das ein Problem? , fragte er. Sein Blick war scharf und stählern und Flinn wurde klar, dass sie besser kein Problem mit dem Hemd heraufbeschwor. Sie wusste selbst, wie groß und schlaksig sie war. Ihre weiten Jeans, Jontes alte Karohemden und die großen Boots verstärkten darüber hinaus den Eindruck, Flinn wäre ein schmächtiger Junge. Das ungekämmte Haar in Lila-Blau-Gold und ihr ausdrucksloses Gesicht änderten daran nichts. Und die goldenen Augen unter ihren schweren Lidern hatte bis auf Fedor Kulikow, den Kohlenjungen des Welten-Expresses, noch nie jemand bewundert. Nicht einmal ihre neuen Freunde Pegs und Kasim.

Pfff , machte Flinn deprimiert.

Im Stillen wünschte sie sich, sie wäre eine typische Schülerin, die bereits im Januar ihre Reise im Welten-Express angetreten hätte. Stattdessen war es jetzt mitten im Herbst und das Schuljahr beinahe zu Ende. In den nächsten Wochen musste Flinn wohl oder übel mit der Schulkleidung auskommen, die Curly noch irgendwie auftreiben konnte.

Im Laufe der Jahre haben Absolventen und Pfauen ihre abgelegten Uniformen an Bord zurückgelassen. Freu dich gefälligst, wenn wir hier was für dich finden! , brummte Curly Canvas, während er sich durch Berge altmodischer Hemden, Hosen und Röcke wühlte.

Pfauen - so wurden die Schüler des Zuginternats genannt. Der Bestand ihrer alten Uniformen füllte einen der drei großen alten Kleiderschränke im Waggon des Hausmeisters. Spendensachen stand in goldenen Lettern darüber.

Flinn wusste, dass es irgendwo im Zug noch einen Schrank voller Restesachen geben musste. Sie war sich ziemlich sicher, dass dort Dinge versteckt wurden, die Jonte gehörten. Entdeckt hatte sie diesen Schrank bisher leider nirgends. Und das, obwohl sie vor einigen Nächten mit ihrem Freund Fedor danach gesucht hatte. Es war ihr letzter Abend als blinde Passagierin gewesen und Flinn hatte sich wehmütig und trotzig gefühlt bei der Vorstellung, den Zug am nächsten Morgen verlassen zu müssen. Fedor, mit seiner selbstverständlichen Art, hatte sie genau so wehmütig und trotzig sein lassen.

Und doch war die Suche mit ihm beinahe märchenhaft gewesen: Gemeinsam waren sie durch die vorderen, verwinkelten Wagen des Zugs geschlichen und hatten nach verborgenen Ecken oder Räumen gesucht. Als Flinn nach zwei Stunden wilder Suche immer noch unermüdlich hinter jedes Regal spähte, war Fedor ihr im Schein seiner Taschenlampe so nah gekommen, dass ihre Lippen begonnen hatten zu prickeln.

Du bist ganz große Klasse, Flinn , hatte er geflüstert. Du gibst einfach niemals auf.

Flinn hatte den Kohlenstaub in seinem Haar glitzern sehen und das Blitzen in seinen dunklen Augen. In diesem Moment hatte sie gewusst, dass sie wirklich niemals aufgeben würde.

Du träumst vor dich hin , grummelte Curly, als wäre das etwas Schlimmes. Mit einem Brummen hielt er ihr ein weiteres gestreiftes Hemd vor die Nase. Freust du dich? , fragte er und forderte grollend: Jetzt freust du dich! Sag das deinem Gesicht.

Flinn starrte auf das Hemd und öffnete den Mund, um zu protestieren. In diesem Moment schaukelte der Waggon in einer Kurve. Metallräder quietschten unter Flinns Füßen und Wasser tropfte ihr auf die Stirn. Flinn rieb sich ungeduldig über das Gesicht. Der Hausmeisterwagen war weder der heimeligste noch der magischste Waggon des Welten-Expresses. Er war bloß ein großer, unverkleideter Raum voller Werkzeug und Waschmaschinen. Fahrtwind säuselte durch die Ritzen in den Wänden. Von den nassen Schuluniformen auf den Wäscheleinen über ihrem Kopf tröpfelte beständig Wasser auf die Holzbohlen am Boden. Mit genau so einer Uniform wäre Flinn nicht nur ein offizieller Pfau, sondern sie sähe auch endlich wie einer aus. Was machten die Streifen da schon für einen Unterschied?

Ich bin aber kein Junge , wagte Flinn dennoch einzuwerfen. Sie wand sich innerlich. War das nicht einfach verrückt? Ein Mädchen, das mutig genug gewesen war, um auf einen Zug aufzuspringen, traute sich nicht laut und deutlich zu sagen: Ich bin ein Mädchen!

Weil kaum jemand sie für ein Mädchen hielt.

Weil sie sich wütender und wilder fühlte, als Mädchen dies nach Meinung ihrer Mutter durften.

Mir doch egal, was du bist , brummte Curly. Ich habe nicht den ganzen Samstag für dich Zeit. Jetzt beeil dich. Du musst noch deinen Schülerausweis bei Daniel abholen.

Flinn spürte ein nervöses Flattern in der Brust. Heute war der Tag, an dem sie all die typischen Pfauendinge bekommen sollte: nicht nur eine Schuluniform, sondern auch einen eigenen Schlafplatz in einem der Schülerabteile. Im Welten-Express bewohnten immer zwei Schüler ein Schlafabteil. Flinn dachte lieber nicht allzu viel darüber nach, mit wem sie ihres würde teilen müssen.

Sie beobachtete, wie Curly drei gestreifte Jungenhemden zusammenfaltete, und kaute auf ihrer Unterlippe. Sie wusste, dass sie sich durchringen und nach einer gepunkteten Bluse fragen sollte, doch sie schaffte es nicht. Schweigend griff sie nach dem Stapel Kleidung, den Curly ihr reichte, und verließ den Hausmeisterwagen Richtung Direktorat.

Seit zwei Tagen war Flinn offiziell eine Schülerin im Welten-Express. Seitdem erschien ihr der Zug in einem ganz neuen Licht: Er strahlte noch magischer, noch heimeliger, aber auch noch gefährlicher als bisher.

Der Welten-Express war eine Aneinanderreihung von vierundzwanzig altmodischen Waggons, in denen gelebt und gelernt wurde. Verbunden waren die Wagen mit rostigen Metallgelenken, über die klapprige Verbindungsstege führten. Jedes Mal wenn ein Pfau oder ein Lehrer von einem warmen Wagen in den nächsten wollte, musste er hinaus auf die Verbindungsstege in den kalten Fahrtwind. Flinn stellte sich das wunderbar vor, wenn einem im Sommer Sonne, Hitze und der Duft von Regen auf heißem Metall entgegenschlugen. Doch heute wehte ihr auf dem Steg zwischen Hausmeisterwagen und Küchenwaggon kalter Herbstwind entgegen und ließ sie frösteln.

Neugierig beugte Flinn sich über das Eisengeländer und steckte die Nase der goldgelben Landschaft Polens entgegen. Verwischt von Dampf, Fahrtwind und Magie zogen flache Felder und gedrungene Wälder an ihr vorbei.

Ich bin im Welten-Express zu Hause, dachte Flinn und konnte ihr Glück kaum fassen. Doch der Geruch von Qualm, Weite und Regen erfüllte sie auch mit Sehnsucht. Sie wusste nicht, ob die Kälte zwischen den Wagen vom drohenden Winter kam oder von dem Gefühl, dass etwas in der Ferne lag, was auf sie wartete. Etwas, was klar und klirrend und gefährlicher war als ihre Hoffnungen, Jonte zu finden.

Während sie den Zug Wagen um Wagen durchquerte, sah Flinn die vergangenen zwei Wochen noch einmal vor ihrem geistigen Auge: Hier im Speisewagen hatte sie ihre neuen - nein, ihre ersten Freunde Pegs Havelmann und Younes-Kasim kennengelernt. Beide waren modisch und selbstbewusst - und, was Flinn am erstaunlichsten fand, es störte keinen der beiden, dass sie es nicht war.

Sie sah sich um. Der Speisewagen war ein großer, langer Waggon voller Vierertische, die sich zu beiden Seiten des Mittelgangs erstreckten. Die Fensterscheiben, die sich um den Raum...

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Autor

Anca Sturm, geboren 1991 in der Lutherstadt Eisleben, schreibt seit ihrem elften Lebensjahr. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Buchhändlerin entschied sie sich, ihr Leben dem Schreiben zu widmen. Heute wohnt sie in der Nähe von Berlin und verreist am liebsten per Bahn. »Der Welten-Express« ist ihr Romandebüt. Für Band 1 erhielt sie den Preis »Der goldene Bücherpirat 2019« als beste Nachwuchsautorin und den Saarländischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2019.Bente Schlick wuchs in einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein auf und zeichnet seit ihrer Kindheit. Nach dem Abschluss ihres Studiums in Illustrationsdesign machte sie sich bereits mit Anfang Zwanzig selbständig. Sie lebt und arbeitet seither als freiberufliche Illustratorin in ihrer Wahlheimat Hamburg. Ihre Kunden sind große nationale sowie internationale Verlage und Agenturen.