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Drachenleuchten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am24.07.20191. Auflage
Die heißersehnte Fortsetzung von »Drachenerwachen«! Wer einen Drachen rettet, rettet die ganze Welt Mit zauberhaften Vignetten von Annabelle von Sperber Bei Antolin gelistet Bereits erschienen: - Drachenerwachen

Valija Zinck wurde 1976 geboren und hatte als Kind drei große Wünsche. Erstens: Niemals erwachsen werden. Zweitens: Auf einem Bauernhof wohnen. Drittens: Schauspielerin werden. Damit sich das alles irgendwie erfüllte, studierte sie erstmal zeitgenössischen Tanz und Improvisation und arbeitete dann als Choreographin und Lehrerin für kreativen Kinder- und Jugendtanz. Als sie selbst Kinder bekam, entdeckte sie dann das Schreiben phantastischer Abenteuerbücher für sich. Die wurden bald in viele Sprachen übersetzt und ausgezeichnet, und in ihren Büchern kann die Autorin nun wohnen, wo sie will. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern und leider ganz ohne Tiere lebt sie in Berlin.Literaturpreise und Auszeichnungen:Penelop und der funkenrote Zauber- Nominiert für den Zürcher Kinderbuchpreis- Ulmer Unke 2017- Goldener Bücherpirat 2018Drachenerwachen- Leipziger Lesekompass 2019
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDie heißersehnte Fortsetzung von »Drachenerwachen«! Wer einen Drachen rettet, rettet die ganze Welt Mit zauberhaften Vignetten von Annabelle von Sperber Bei Antolin gelistet Bereits erschienen: - Drachenerwachen

Valija Zinck wurde 1976 geboren und hatte als Kind drei große Wünsche. Erstens: Niemals erwachsen werden. Zweitens: Auf einem Bauernhof wohnen. Drittens: Schauspielerin werden. Damit sich das alles irgendwie erfüllte, studierte sie erstmal zeitgenössischen Tanz und Improvisation und arbeitete dann als Choreographin und Lehrerin für kreativen Kinder- und Jugendtanz. Als sie selbst Kinder bekam, entdeckte sie dann das Schreiben phantastischer Abenteuerbücher für sich. Die wurden bald in viele Sprachen übersetzt und ausgezeichnet, und in ihren Büchern kann die Autorin nun wohnen, wo sie will. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern und leider ganz ohne Tiere lebt sie in Berlin.Literaturpreise und Auszeichnungen:Penelop und der funkenrote Zauber- Nominiert für den Zürcher Kinderbuchpreis- Ulmer Unke 2017- Goldener Bücherpirat 2018Drachenerwachen- Leipziger Lesekompass 2019
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733651619
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum24.07.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4752 Kbytes
Artikel-Nr.4399944
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

4 Ileyor

Am nächsten Tag war der Himmel in Secret Silence genauso glasblau, wie er eigentlich jeden Morgen war. Kurmo und Frau Tossilo wanderten auf einem gepflasterten Weg, der durch eine malvenfarbene Wüste führte. Hin und wieder lag die Scherbe eines Krugs oder ein zerbrochenes Wagenrad auf dem Pflaster, sonst aber wies nichts daraufhin, dass hier schon einmal jemand entlanggekommen war. Nach einer Weile hörten die Pflastersteine auf und gingen in einen Trampelpfad über, der sich um ein kleines, ins Rötliche gehende Gebirge herumwandte. Auf der anderen Seite stießen sie wieder auf Pflanzen, der Pfad wurde etwas breiter, und Frau Tossilo und Kurmo folgten ihm durch hüfthohe Gräser. Sie konnten jetzt wieder gut nebeneinander gehen.

»Ich weiß nicht, wie lange wir heute schon unterwegs sind. Lass uns nun endlich wieder zu den Stelen fliegen«, raunte Kurmo.

Frau Tossilo murmelte Unverständliches.

»Oder lass uns zum Pyramidengebirge aufbrechen und vor dem Eingang im lila Berg warten.«

Frau Tossilo schüttelte den Kopf. Der Drache blieb stehen. Erstaunt sahen seine bernsteinumrandeten Augen sie an, doch sie biss sich nur auf die Lippe und ging weiter.

»Vielleicht müssen wir uns damit abfinden, dass Janka und Johann nicht wiederkommen. Dass wir nie, nie wieder etwas von ihnen hören werden«, stieß sie plötzlich hervor und strich mit der Hand durch die Gräser. Sie musste schlucken. »Und das bedeutet ebenfalls, dass wir beide hierbleiben müssen. Für immer. Nicht nur bis deine Haut wieder ganz und heil und kräftig ist und du gegen Black West International kämpfen kannst, sondern bis in alle Ewigkeit.«

»Beruhige dich.« Kurmo hatte Frau Tossilo eingeholt. »Dieser Kerl in der braunen Lederkluft auf der Ebene gestern, vorgestern oder wann auch immer wir ihm begegnet sind, also, er hüpfte und winkte doch so aufgebracht. Mir schien, als habe er uns etwas sagen wollen. Etwas, was uns weiterhelfen könnte.«

»Weshalb hat er sich dann einfach in Luft aufgelöst, als du zu ihm geflogen bist? Das macht man doch nicht, wenn man jemanden etwas mitteilen will«, gab Frau Tossilo zurück. »Außerdem möchte ich zu gerne wissen ... - was war das?!«

Ein leichtes Vibrieren ging durch den Boden. Sie fuhren herum. Auf dem Weg eilte jemand entlang. Ein hochgewachsener Dünner mit langem spitzem Kopf und einer Hautfarbe wie Frau Tossilos Ledersofa. Er trug eine Art knittrigen Gehrock, darunter enganliegende schwarze Kleidung und gefährlich spitze Stiefel. In seinen langen dünnen Händen hielt er eine Pergamentrolle, die er konzentriert studierte.

Jetzt sah er auf. Ruckartig blieb er stehen. Misstrauisch. Auch Frau Tossilo drückte sich an Kurmo, der unruhig mit dem Schwanz zuckte. Bisher hatten sie hier ja mit noch niemanden Kontakt gehabt, und beide waren unsicher, wie sie sich jetzt verhalten sollten. Noch lagen gut zwanzig Drachenlängen zwischen ihnen.

»Nachricht«, rief der Fremde ihnen schließlich zu und wagte es, ein wenig näher heranzustaksen. »Ich habe Nachricht für euch.« Seine Stimme hallte eigenartig, als ob er nicht aus dem Mund, sondern aus einem Raumschiff heraus spräche. Kurmo nickte und schritt langsam dem Fremden entgegen. Frau Tossilo folgte dem Drachen.

»Die Königin hat mich beauftragt, die Nachricht sogleich zu verlesen.«

Was für eine Königin?

Sie waren nun so nahe heran, dass sie dem langen Dünnen in die dunklen Augen blicken konnten. Sie wirkten schüchtern und nicht sehr wirklich. Eigentlich waren es nur schwarze Kreise mit einem weißen Punkt darin, und dennoch sprachen sie Frau Tossilo irgendwie an.

»Alle Bewohner von Secret Silence«, begann der lange Dünne nun, und seine dunklen Augen wackelten in seinem langgezogenen Gesicht herum, »alle Bewohner, die momentan nicht in der Abfolge gebraucht werden, werden gebeten, sich umgehend bei den Brunnen in T7 einzufinden!«

»Äh?« Frau Tossilo traute sich noch einen Schritt nach vorne. »Wir äh, wir sind nicht wirklich von ... Wir ...«

»Jeder, der heute nicht in der Abfolge eingeteilt ist, muss sich umgehend zu einem Brunnen in T7 begeben«, erklärte die Raumschiffstimme. »Es herrscht Alarmstufe Rot.«

»Alarmstufe Rot? Aha, nun ...«

»Werdet ihr heute noch in der Abfolge gebraucht?«, wollte der Computerspielbewohner jetzt wissen.

Frau Tossilo und Kurmo blickten sich ratlos an.

»Arbeitet ihr heute noch?«, fragte er geduldig.

»Nun«, raunte der Drache, »wir haben etwas Wichtiges zu erledigen.«

»Wir sind in keiner Abfolge eingeteilt«, erklärte Frau Tossilo. »Heute nicht, morgen nicht und übermorgen auch nicht.«

Daraufhin gab der lange Dünne einen seltsam metallischen Laut von sich, und seine Haut bekam für einen Moment Wellen. »Wie, wie, wie habt ihr das geschafft?«

Frau Tossilo glaubte, in seiner Stimme Bewunderung mitschwingen zu hören.

»Auch ich bin ein Freund der freien Bewegung. Ich gebe sogar zu, dass ich die Abfolge regelrecht verabscheue. Doch so lange wie ihr bin ich ihr bisher noch nicht entkommen. Drei Tage? Ist das euer Ernst? Drei volle Tage wurdet ihr nicht eingeteilt?«

Frau Tossilo und Kurmo begannen, sich ein bisschen unbehaglich zu fühlen. Sie hatten ja noch nicht ganz verstanden, um was es hier eigentlich ging. Der Hochgewachsene sah ihnen das Unwohlsein anscheinend an.

»Verzeiht, ich wollte nicht neugierig sein. Ihr müsst mir natürlich nicht verraten, wie ihr es geschafft habt. Aber falls ihr mir nicht traut, weil ich für die Königin arbeite, so lasst euch versichern, dass ich dies auch tue, weil ich dann während dieser Zeit nicht in die Abfolge muss.«

»Nun ja, wir würden Ihnen schon etwas erzählen«, sagte Frau Tossilo. Sie war neugierig geworden. »Nur wissen wir, ehrlich gesagt, gar nicht, was.«

»Oh.« Der lange Dünne steckte mit einer sehr schnellen Bewegung die Pergamentrolle unter seinen Gehrock, dann schob er die Mundwinkel zu einem Lächeln zurecht. »Wie wäre es, wenn wir unseren Weg nach T7 zusammen beschreiten würden? Auf der Reise könnten wir uns ein wenig austauschen?«

Kurmo fegte mit dem Schwanz über den Weg, so dass Sand aufwirbelte. »Es tut uns leid, aber wir können Sie nicht begleiten, Herr, Herr ...?«

»Ileyor. Mein Name ist Ileyor, ohne Herr.«

»Wir können Sie nicht begleiten, Ileyor, denn unser Weg führt uns zum blauen Pyramidengebirge.«

»Zum blauen Pyramidengebirge?«, rief Ileyor irritiert. »Das ist eine ganz andere Richtung. Die Brunnen liegen doch in T7.«

»Wir möchten ja auch nicht nach T7«, raunte Kurmo. »Wir müssen ...«

»Wir müssen uns nur noch kurz besprechen«, fiel ihm Frau Tossilo ins Wort. »Gehen Sie doch schon mal voraus, Ileyor. Wir kommen gleich nach.«

»Wie ihr wünscht, aber beeilt euch! Die Königin wartet nicht, und es herrscht Alarmstufe Rot«, antwortete Ileyor. Dann wandte er sich mit unglaublicher Schnelligkeit um und bewegte sich in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Der Boden vibrierte wieder leicht. Das hohe Gras wogte sacht um seine hellen Hände, und bald war er um eine Kurve verschwunden.

»Lass uns nun zügig zu den Stelen fliegen.« Kurmo ließ die Beine einknicken, damit Frau Tossilo endlich auf seinen Rücken klettern konnte, doch sie machte keine Anstalten, dies zu tun.

»Nein! Ich möchte diesem Ileyor folgen«, sagte sie. »Er wirkte nicht unfreundlich, und möglicherweise kann er uns helfen. Jedenfalls kennt er sich hier aus. Vielleicht bringt uns eine Wanderung mit ihm viel mehr, als tagtäglich zwischen den Stelen auszuharren.«

 

Frau Tossilos Idee war eigentlich gut. Doch für Janka und Johann war sie das rein gar nicht. Denn wenn Frau Tossilo und Kurmo tatsächlich mit Ileyor gingen, würden die Geschwister sie während des Secret Silence-Spielens nicht mehr entdecken können.

T7 lag nämlich ganz woanders.

Nicht bei den Stelen, nicht im blauen Pyramidengebirge, nirgends in den Gegenden, durch die man während des Spielens kam.

T7 war ein Landteil, den die Bewohner von Secret Silence selbst erschaffen hatten. Niemand aus der Welt, in der Computer existierten, wusste etwas von diesem Land. Niemand aus dieser Welt ahnte, dass Computerspiele sich manchmal innerhalb ihrer selbst weiterentwickelten. Wie aber sollten Janka und Johann noch eine Nachricht übermitteln können, wenn Frau Tossilo und Kurmo in dieses Land entglitten?

 

Kurmo richtete sich wieder auf.

»Du hast recht«, nickte er. »Wir sollten Ileyor folgen.«

Sie machten also kehrt und eilten dem neuen Bekannten nach. Schon ging der Pfad wieder um den rötlichen Berg herum, schon hatten sie auch wieder den Pflasterweg erreicht, aber der lange dünne Ileyor kam und kam nicht in Sicht

»Das gibt es doch nicht«, fluchte Frau Tossilo. »Wie schnell ist dieser Kerl denn?«

»Wir sollten fliegen. Von oben haben wir einen besseren Überblick«, raunte der Drache.

»Ich habe genug von diesem besseren Überblick. Ich dachte, wir marschieren mit Ileyor durch die Gegend und finden etwas heraus. Und jetzt sollen wir nach ihm suchen, als hätten wir nicht schon genug Suche am Hals.«

Doch da entdeckten sie ihn. Im Schatten eines pilzartigen Gewächses saß er auf einem Felsen. Er starrte in den Himmel hinauf, der im Moment lindgrün flimmerte und mit weißen Bauschewolken durchzogen...
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Valija Zinck wurde 1976 geboren und hatte als Kind drei große Wünsche. Erstens: Niemals erwachsen werden. Zweitens: Auf einem Bauernhof wohnen. Drittens: Schauspielerin werden. Damit sich das alles irgendwie erfüllte, studierte sie erstmal zeitgenössischen Tanz und Improvisation und arbeitete dann als Choreographin und Lehrerin für kreativen Kinder- und Jugendtanz. Als sie selbst Kinder bekam, entdeckte sie dann das Schreiben phantastischer Abenteuerbücher für sich. Die wurden bald in viele Sprachen übersetzt und ausgezeichnet, und in ihren Büchern kann die Autorin nun wohnen, wo sie will. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern und leider ganz ohne Tiere lebt sie in Berlin.Literaturpreise und Auszeichnungen:Penelop und der funkenrote Zauber- Nominiert für den Zürcher Kinderbuchpreis- Ulmer Unke 2017- Goldener Bücherpirat 2018Drachenerwachen- Leipziger Lesekompass 2019Annabelle von Sperber, geboren 1973, studierte Illustration an der HAW Hamburg und hat bereits über hundert Bücher illustriert, von denen viele auch ins Ausland verkauft wurden. Ihre Bilder zeichnen sich durch warme Farben, feinen Humor und Liebe zum Detail aus. Sie lehrt Illustration an der Akademie für Illustration und Design in Berlin und ist für den Fachbereich Illustration an der Faber Castell Akademie zuständig. Annabelle von Sperber lebt in Berlin und im Schwarzwald.