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Wind Rider: Gefährten einer neuen Welt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
672 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am26.06.20191. Auflage
In einer zerstörten Welt voller Gefahren kämpfen drei verfeindete Stämme ums Überleben. Die junge Mondfrau Mari ist auserwählt, sie zu retten, doch überall lauert Verrat. Mari, Nik und ihr neues Rudel werden gejagt. Thaddeus und der Gott des Todes geben nicht auf, bevor sie vernichtet sind. Mari und Nik haben ein Ziel: die Ebenen der Wind Riders zu erreichen. Mit ihnen gemeinsam wollen sie Thaddeus daran hindern, alles zu zerstören, was Mari und Nik lieb ist. Doch werden die geheimnisvollen Wind Riders das Rudel akzeptieren, oder müssen sie weiter fliehen, um ihr Leben zu retten?

P.C. Cast ist die Autorin der zwölfbändigen House of Night-Serie. Sie wuchs in Illinois und Oklahoma auf und arbeitete viele Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen Exemplaren und erschienen in mehr als vierzig Ländern. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren geliebten Katzen, Hunden und Pferden in Oregon.
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Produkt

KlappentextIn einer zerstörten Welt voller Gefahren kämpfen drei verfeindete Stämme ums Überleben. Die junge Mondfrau Mari ist auserwählt, sie zu retten, doch überall lauert Verrat. Mari, Nik und ihr neues Rudel werden gejagt. Thaddeus und der Gott des Todes geben nicht auf, bevor sie vernichtet sind. Mari und Nik haben ein Ziel: die Ebenen der Wind Riders zu erreichen. Mit ihnen gemeinsam wollen sie Thaddeus daran hindern, alles zu zerstören, was Mari und Nik lieb ist. Doch werden die geheimnisvollen Wind Riders das Rudel akzeptieren, oder müssen sie weiter fliehen, um ihr Leben zu retten?

P.C. Cast ist die Autorin der zwölfbändigen House of Night-Serie. Sie wuchs in Illinois und Oklahoma auf und arbeitete viele Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen Exemplaren und erschienen in mehr als vierzig Ländern. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren geliebten Katzen, Hunden und Pferden in Oregon.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104909455
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum26.06.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten672 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1831 Kbytes
Artikel-Nr.4400082
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Drei Jahre zuvor - Ebenen der Windreiter - Ort der Treffen

Die Morgendämmerung spielte am Horizont und ließ den Himmel erröten, als River sich leise aus dem überfüllten Zelt schlich, das sie sich mit ihrer Mutter, drei jüngeren Schwestern, ihren beiden Tanten, fünf Cousinen, der Stute ihrer Mutter und den beiden Wallachen teilte, die vor vielen Jahren ihre Tanten als Reiterinnen erwählt hatten. Dank der Position ihrer Mutter als Reiterin der Leitstute der Magenti-Herde stand das Zelt nahe dem Mittelpunkt der Spirale aus steinernen Monolithen, die anzeigten, dass sich hier, am Ort der Treffen, mächtige Leelinien kreuzten. Doch selbst ohne die Monolithen, die sich wie uralte stumme Wachtposten ausnahmen, wäre die schlundartige Höhle in ihrer Mitte ein Beweis für die zerstörerische Kraft der Sonne gewesen, die vor vielen Jahrhunderten dafür verantwortlich gewesen war, dass die Erde aufriss und die Welt sich für immer veränderte. River spähte zum Eingang der Höhle hinüber, um vielleicht einen Blick auf die Jährlinge darin zu erhaschen. Aber alles, was sie sah, waren Schatten im Licht der Fackeln; immerhin hörte sie ihr unruhiges Schnauben und Rascheln.

River widerstand dem Drang, sich den Fohlen zu nähern. Das Gesetz der Herden verbot den Kandidaten jeglichen Kontakt zu den Jungpferden, sobald diese am Ort der Treffen angelangt waren - nicht zuletzt deshalb wurden sie in der Höhle zusammengetrieben, in deren sicheren Tiefen ganze Herden Platz finden konnten.

Heute ist der Tag der Wahl. Nur noch wenige Stunden bis zu dem Ereignis, von dem ich geträumt habe, seit ich träumen kann. Vor Aufregung und Nervosität war ihr ganz schwindelig. Schon jetzt im ersten Morgenlicht begann es in dem riesigen Lager, geschäftig zu summen. Sie wandte sich von der Höhle ab und setzte mit raschem Schritt ihren Marsch durchs Lager fort, den Kopf gesenkt, in der Hoffnung, dass niemand sie erkannte.

»Hallo, River, das Glück der Stute sei heute mit dir!«, rief eine entfernt vertraute Stimme.

Ohne innezuhalten, winkte River flüchtig einen Dank und beschleunigte ihren Schritt. Sie wollte bloß einen kurzen Moment lang allein sein, ehe der Tag begann und sich alle Augen auf sie richten würden.

Tu nicht so dramatisch. Nicht die ganze Aufmerksamkeit wird sich auf dich richten - nur die deiner eigenen Herde, schalt sie sich sarkastisch, während sie zwischen den letzten leuchtend violetten Zelten hindurchschlüpfte, die sich rund um das ihrer Mutter gruppierten und anzeigten, dass hier die Magenti-Herde lagerte. Ihre Herde. Ihr Leben. Und heute der Grund für ihre Nervosität.

Die violetten Zelte wurden durch solche in unterschiedlichen Blautönen ersetzt - hier begann die Indigo-Herde. River lächelte still vor sich hin. Anders als ihre eigene Herde, die viel darauf gab, von einem einzigen wahren tiefen Violettton repräsentiert zu werden, waren die Indigo-Reiter stolz darauf, wie viele Blauschattierungen sie hervorbrachten. Ihrer Mutter gefiel das überhaupt nicht, aber River fand die Vielfalt erfrischend und wunderschön.

An diesem frühen Morgen blieb sie allerdings nicht wie sonst stehen, um die Farbenpracht zu bewundern. Noch vor den blauen Zelten wandte sie sich nach links, fiel in Trab und joggte an den gelben und roten Zelten der Jonquil- und Cinnabar-Herde vorbei bis zu der sanften Anhöhe, auf der die Prärie durch einen Waldstreifen abgelöst wurde, der anzeigte, dass ein Bach in der Nähe war.

Erleichtert, dass am sandigen Ufer des klaren schnellfließenden Jährlingscreeks noch kein Mensch zu sehen war, eilte River die Uferböschung hinab. Mit einem der langen violetten Tuchstreifen, den sie sich von dem Haufen eigens gefärbter und bestickter Bänder geschnappt hatte, die man ihr sehr bald ins Haar flechten würde, band sie sich ihre wilde pechschwarze Lockenpracht zurück. Dann kniete sie sich in den weichen Sand, schöpfte mit beiden Händen Wasser aus dem Creek und klatschte es sich ins Gesicht. Die Kälte ließ sie scharf einatmen - so früh im Jahr war die Prärie noch nicht heiß genug, um dem kleinen Strom aus den Bergen etwas Wärme einzuhauchen. Doch River ließ sich nicht beirren, wusch sich gründlich das Gesicht, schlüpfte aus ihrem Nachthemd und watete nackt ins Wasser, vorsichtig von einem glatten Stein zum nächsten, bis sie hüfthoch in der Strömung stand. Ohne zu zögern, hockte sie sich bis zum Hals ins Wasser und schloss die Augen.

Spüle meine Nervosität und meine Zweifel fort. Hilf mir, die Magenti-Herde und meine Mutter stolz zu machen. Große Mutterstute und Vater Hengst, bitte lasst mich heute für würdig erachtet und als Reiterin erwählt werden.

Erwählt ... Das Wort war alles, woran River denken konnte, während sie tief im eiskalten Wasser saß. Endlich war der große Tag angebrochen, und falls es geschah - falls sie erwählt wurde -, würde ihr Leben unwiederbringlich ein anderes werden.

Sicher, auch wenn sie nicht erwählt würde, würde es anders werden. Insgesamt würde sie drei Chancen dafür haben: Jedes Kind einer Herde, das den sechzehnten Winter überschritten hatte, wurde dreimal in drei aufeinanderfolgenden Jahren den Jährlingen präsentiert, und auch jene, die nie erwählt wurden, wurden als wertvolles Mitglied ihrer Herde betrachtet - aber sie waren keine Windreiter. Reiten konnten sie natürlich - jeder, der in eine Herde hineingeboren wurde, verfügte über diese Fähigkeit -, doch es war ein riesiger Unterschied, ob man sozusagen als Passagier auf einem Pferd saß oder ob man durch Körper, Geist und Seele mit dem Pferd verbunden war, von dem man als Gefährte und Freund fürs Leben erwählt worden war.

Während ihrer ganzen Kindheit hatte River das Band zwischen ihrer Mutter und deren herrlicher Stute Echo beobachten können, und mit aller Macht sehnte sie sich nach dieser unbeschreiblichen innigen Verbindung. Auf den heutigen Tag hatte sie die meiste Zeit ihrer sechzehn Lebensjahre hingearbeitet, und das vergangene Jahr hindurch war sie geradezu besessen davon gewesen.

»Mir egal, ob das Fohlen, das mich erwählt, als Leitstute oder Leithengst in Frage käme. Ich wäre mit jedem glücklich - ein süßer Wallach würde mir völlig reichen. Nur lasst mich bitte, bitte von einem angenommen werden, lasst eines der Fohlen mich heute erwählen.«

»Mach dir keine Sorgen. Du weißt doch, du reitest wie deine Mutter, und sie wurde schon bei ihrer ersten Präsentation von Echo erwählt.«

Langsam drehte River sich in Richtung der männlichen Stimme um, die über den Creek zu ihr trieb. Er stand am Ufer, hielt ihr Nachthemd in die Höhe und lächelte sie an. Wie lang sein Haar geworden war! Und verziert war es mit scharlachroten Bändern von genau der Farbe seiner Weste, die viel von seiner breiten, muskulösen Brust erkennen ließ. So wirkte er viel erwachsener statt nur zwei Jahre älter als sie. In River stieg eine Freude auf, die sie überraschte - ihr war nicht klar gewesen, wie sehr sie ihn vermisst hatte.

»Clayton! Ich dachte schon, du wärst nicht rechtzeitig zur Präsentation gekommen, weil ich dich die letzten Tage nicht gesehen hatte! Schön, dass du da bist - auch wenn du mich beim Beten belauscht hast.«

»Ich habe nicht gelauscht. Ich bin einfach hierhergekommen, und da warst du bereits am Beten - laut und deutlich.«

»Aaaah ja. Das nächste Mal denke ich daran, ein bisschen leiser zu beten. Was hast du hier draußen überhaupt zu suchen?« Sie grinste schelmisch. »Willst du auch ins Wasser kommen?«

Clayton schnaubte. »Nein! Ich habe tatsächlich nach dir gesucht, weil ich dich gern sehen wollte, aber ich bade lieber auf zivilisierte Weise - in einem Zuber mit warm gemachtem Wasser oder noch lieber in einer dampfend heißen Quelle.«

»Immer noch das alte Baby«, neckte sie ihn grinsend.

»Immer noch die alte freche Göre«, konterte er. »Komm lieber raus, bevor du blau anläufst und um Aufnahme in der Indigo-Herde bitten musst. Außerdem will ich dir etwas schenken, was dir Glück bringen soll - auch wenn du das garantiert nicht nötig hast.«

»Schenken?« Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob ihre Nacktheit schamlos oder verführerisch wirken könnte, watete sie aus dem Wasser zu Clayton, der ihr ihr Nachthemd reichte. Sie trocknete sich am Saum ab und blickte zu ihrem alten Freund auf. »Bist groß geworden.«

»Noch größer«, berichtigte er.

»Und vielleicht auch noch eitler?«

»Nö. Ich glaube, ich bin so eitel wie schon immer.«

Sie zog sich das Nachthemd über und musterte ihn. »Irgendwie hast du auch mehr Muskeln bekommen. Die Cinnabar-Herde muss dich und Bard den Winter über auf Trab gehalten haben. Wo ist denn dein Kleiner?« River spähte an Clayton vorbei in der Annahme, der Dreijährige warte irgendwo in den lichter werdenden Schatten, die sich noch hartnäckig auf der Grasfläche unter den grünenden Pfahleichen und Weiden hielten, von denen der Jährlingscreek gesäumt war.

»Meine Mutter hat darauf bestanden, ihm die roten Bänder aus Mähne und Schweif zu nehmen und durch die richtigen zu ersetzen.«

»In Magenti-Violett natürlich.«

»Selbstverständlich.«

»Ähm, hat sie die etwa nicht bemerkt?« River griff nach einem der scharlachroten Bänder in seinem Haar und zog daran. »Oder das da?« Sie tippte auf seine blutrote Weste, von der sie aus der Nähe erkannte, dass sie kunstvoll mit steigenden Pferden aus fuchsfarbenem Mähnenhaar bestickt war.

»Doch. Sie...

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P.C. Cast ist die Autorin der zwölfbändigen House of Night-Serie. Sie wuchs in Illinois und Oklahoma auf und arbeitete viele Jahre als Lehrerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Bücher erreichten eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen Exemplaren und erschienen in mehr als vierzig Ländern.Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren geliebten Katzen, Hunden und Pferden in Oregon.Christine Blum, aufgewachsen am Kaiserstuhl, studierte Literatur- und Kulturwissenschaften und übersetzt seit über fünfzehn Jahren aus dem Englischen und Russischen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt