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Mortal Engines - Die verlorene Stadt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am22.05.20191. Auflage
»Mortal Engines - Die verlorene Stadt« ist der vierte Band in Philip Reeves monumentaler Fantasy-Saga voller Luftschiffe und Piraten, Kopfgeldjäger und fahrender Städte. Ein neues Zeitalter des Friedens und des Wohlstands ist zum Greifen nah. General Naga, der Anführer des Grünen Sturms, ist fest entschlossen, den Krieg gegen die fahrenden Städte zu beenden und die Welt zur Ruhe kommen zu lassen. Doch als auf seine Frau bei einem Staatsbesuch in Zagwa ein Attentat verübt wird, flammt der alte Hass wieder auf, und die Welt läuft einmal mehr Gefahr, in einen alles vernichtenden Schlagabtausch zu geraten ... Mortal Engines - Die verlorene Stadt ist der furiose Abschlussband des »Mortal Engines«-Quartetts, in dem die Geschichten von Tom, Hester, Wren, Theo Ngoni, Anna Fang und Shrike zu Ende erzählt werden. Das spektakuläre Finale einer großen Fantasy-Saga. Für Leser von Philip Pullman und J. R. R. Tolkien sowie Fans von Peter Jackson. Das »Mortal Engines«-Quartett besteht aus: Band 1: Mortal Engines - Krieg der Städte Band 2: Mortal Engines - Jagd durchs Eis Band 3: Mortal Engines - Der Grüne Sturm Band 4: Mortal Engines - Die verlorene Stadt

Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext»Mortal Engines - Die verlorene Stadt« ist der vierte Band in Philip Reeves monumentaler Fantasy-Saga voller Luftschiffe und Piraten, Kopfgeldjäger und fahrender Städte. Ein neues Zeitalter des Friedens und des Wohlstands ist zum Greifen nah. General Naga, der Anführer des Grünen Sturms, ist fest entschlossen, den Krieg gegen die fahrenden Städte zu beenden und die Welt zur Ruhe kommen zu lassen. Doch als auf seine Frau bei einem Staatsbesuch in Zagwa ein Attentat verübt wird, flammt der alte Hass wieder auf, und die Welt läuft einmal mehr Gefahr, in einen alles vernichtenden Schlagabtausch zu geraten ... Mortal Engines - Die verlorene Stadt ist der furiose Abschlussband des »Mortal Engines«-Quartetts, in dem die Geschichten von Tom, Hester, Wren, Theo Ngoni, Anna Fang und Shrike zu Ende erzählt werden. Das spektakuläre Finale einer großen Fantasy-Saga. Für Leser von Philip Pullman und J. R. R. Tolkien sowie Fans von Peter Jackson. Das »Mortal Engines«-Quartett besteht aus: Band 1: Mortal Engines - Krieg der Städte Band 2: Mortal Engines - Jagd durchs Eis Band 3: Mortal Engines - Der Grüne Sturm Band 4: Mortal Engines - Die verlorene Stadt

Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104906577
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum22.05.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1655 Kbytes
Artikel-Nr.4400488
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Teil 1


1 Tigermücken über Zagwa

Im Morgengrauen hatte Theo den Aufstieg begonnen. Zunächst erklomm er die steilen Straßen, Fußpfade und Schafwege hinter der Stadt, überquerte dann rutschige Geröllhalden und kletterte schließlich an der nackten Gebirgswand empor, wo immer er eine Mulde oder Kerbe fand, in der sich die blauen Schatten sammelten. Als er den höchsten Punkt erreichte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er legte eine kurze Rast ein, um zu verschnaufen und etwas zu trinken. Ringsum waberten die Berge hinter den Hitzeschleiern, die sich von den warmen Felsen erhoben.

Sachte, sachte rückte Theo auf eine schmale Felsnase vor, die aus dem Gipfel ragte. Zu beiden Seiten ging es senkrecht tausend Meter weit in die Tiefe, hinunter zu schroffen Felsspitzen, Bäumen, weißen Flüssen. Ein Stein löste sich, fiel geräuschlos, kreiselnd, ins Nichts. Vor sich sah Theo nur den endlosen Himmel. Er richtete sich kerzengerade auf, holte tief Luft, sprintete die letzten Meter bis zur Felskante und sprang.

Weit und weiter ging es hinaus, tiefer und tiefer, in einem schwindelerregenden Gleitflug zwischen Berg und Himmel. Die Echos seines Schreis verhallten in der Stille, und Theo hörte nichts als sein trommelndes Herz und das Rauschen der Luft in seinen Ohren. Vom Wind hin und her geworfen, stieß er aus dem Schatten der Felswand ins Sonnenlicht hinaus und erblickte unter sich - weit unten - seine Heimatstadt, das statische Zagwa. Von hier oben sahen die kupfernen Kuppeln und buntgestrichenen Häuser wie Spielzeug aus; die am Hafen an- und ablegenden Luftschiffe waren Blütenblätter im Wind, der sich durch die Schlucht schlängelnde Fluss ein silbernes Band.

Theo betrachtete das alles liebevoll, bis es hinter einer Bergschulter verschwand. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er geglaubt, er würde niemals nach Zagwa zurückkehren. Im Ausbildungslager des Grünen Sturms hatte man ihm beigebracht, dass die Liebe zu Heimat und Familie eitler Luxus sei, den er vergessen müsse, wenn er seinen Beitrag im Kampf für eine grüne Erde leisten wollte. Später, als gefangener Sklave an Bord der Floßstadt Brighton, hatte er von zu Hause geträumt, war aber überzeugt gewesen, dass seine Familie ihn nicht wiedersehen wollte, denn seine Eltern waren altmodische Antitraktionisten und hatten ihn, so glaubte er, für immer verstoßen, weil er weggelaufen war und sich dem Grünen Sturm angeschlossen hatte. Und doch war er nun zurück in den heimischen Hügeln von Afrika, und jetzt war es seine Zeit im Norden, die ihm wie ein Traum vorkam.

Das alles hatte er nur Wren zu verdanken, dachte er im Fallen. Wren - dieses sonderbare, mutige, witzige Sklavenmädchen, das er in Brighton kennengelernt hatte. »Fahr nach Hause zu deinen Eltern«, hatte sie zu ihm gesagt, nachdem sie zusammen geflohen waren. »Sie lieben dich noch immer, und sie werden dich bestimmt mit offenen Armen empfangen.« Und sie hatte recht behalten.

Links von ihm schoss ein aufgeschreckter Vogel vorbei, was Theo daran erinnerte, dass er sich im freien Fall befand und auf eine Menge unfreundlich aussehender Felsen zuraste. Er öffnete den großen Drachen, den er sich auf den Rücken geschnallt hatte, und stieß ein Triumphgeheul aus, als die Tragfläche ihn ruckartig nach oben zog und sein betäubender Sturz in einen anmutigen Segelflug überging. Das Brüllen des vorbeirauschenden Windes wich sanfteren Geräuschen: dem Wispern der Silikonseide und dem Knarzen der Taue und Bambusstreben.

Früher hatte sich Theo oft mit seinem Drachen vom Berg gestürzt, um im Spiel mit Wind und Thermik seinen Mut zu beweisen. Viele junge Zagwaner gingen Drachenfliegen. Seit seiner Rückkehr aus dem Norden vor sechs Monaten hatte er so manches Mal neiderfüllt zu den bunten Flügeln aufgeschaut, jedoch nie gewagt, sich ihnen anzuschließen. Während seiner Abwesenheit hatte er sich zu sehr verändert. Er fühlte sich älter als die anderen Jungen in seinem Alter, war ihnen gegenüber aber schüchtern und schämte sich dessen, was er gewesen war - Tumblerbombenpilot, Kriegsgefangener und Sklave. An diesem Morgen jedoch waren die anderen Wolkenflieger alle in der Zitadelle, um die fremden Besucher zu bestaunen. Theo hatte gewusst, dass er den Himmel für sich allein haben würde, und es schon beim Aufwachen kaum erwarten können, sich wieder in die Lüfte zu schwingen.

Wie ein Falke glitt er im Wind dahin und schaute zu, wie sein Schatten über die sonnenbeschienenen Ausläufer des Berges schoss. Echte Falken, die unter ihm in der glasklaren Luft schwebten, wichen ihm vor Schreck und Empörung keckernd aus, als er vorbeisauste, ein schlanker schwarzer Junge mit himmelblauem Flügel. Ein Eindringling.

Theo vollführte einen Looping und wünschte, Wren könnte ihn sehen. Aber Wren war weit weg, irgendwo auf den Vogelpfaden, die sie im Luftschiff ihres Vaters bereiste. Nach ihrer Flucht von Wolke Sieben, dem schwebenden Palast von Brightons Bürgermeister, hatten sie die Traktionsstadt Kom Ombo angesteuert, wo Wren Theo geholfen hatte, eine Koje an Bord eines nach Süden fahrenden Frachters zu finden. Auf dem Kai, während das Luftschiff sich zum Ablegen bereitmachte, hatten sie sich voneinander verabschiedet, und er hatte sie geküsst. Und obwohl Theo schon andere Mädchen geküsst hatte, darunter viel hübschere als Wren, konnte er Wrens Kuss nicht vergessen. In den unerwartetsten Momenten - so wie jetzt - kehrten seine Gedanken wieder dorthin zurück. Als er sie küsste, waren all ihr Lachen und ihr sarkastischer Humor verschwunden, und sie war zittrig und ernst geworden und so still, als lausche sie angestrengt auf etwas, das er nicht hören konnte. Einen Augenblick war er drauf und dran gewesen, ihr zu sagen, dass er sie liebe und dass sie mit ihm kommen solle, oder zu fragen, ob er bei ihr bleiben könne - doch Wren war so besorgt um ihren Vater, der eine Art Herzanfall erlitten hatte, und so wütend auf ihre Mutter, die sie im Stich gelassen hatte und mit Wolke Sieben in der Wüste abgestürzt war, dass er das Gefühl gehabt hätte, ihre Situation auszunutzen. Seine letzte Erinnerung an sie war, wie er zu ihr hinunterschaute, als das Luftschiff in den Himmel aufstieg, und sie ihm nachwinkte und dabei kleiner und kleiner wurde, bis sie ganz verschwand.

Sechs Monate war das her! Schon ein halbes Jahr ... Es wurde höchste Zeit, dass er aufhörte, ständig an sie zu denken.

Also dachte er eine Weile an gar nichts, sondern kurvte und segelte im übermütigen Wind nach Westen, mit einem grünen Berg zwischen sich und Zagwa, an dem über den Kronen des Nebelwalds Fetzen und Fahnen aus weißem Dunst wehten.

Ein halbes Jahr. Die Welt hatte sich in dieser Zeit sehr verändert. Es hatte jähe Erschütterungen gegeben wie von einem Zusammenstoß tektonischer Platten, bei dem sich die Spannungen aus den langen Jahren des vom Grünen Sturm entfesselten Krieges schlagartig entluden. Begonnen hatte es mit dem Tod von Stalker Fang. Jetzt gab es einen neuen Herrn in der Jadepagode, General Naga, der in dem Ruf stand, hart und unnachgiebig zu sein. Kaum war er zum Anführer ernannt worden, hatte er den Vormarsch der Pangermanischen Traktionsstadtgesellschaft in den Rostigen Marschen gestoppt und die slawischen Städte zerstört, die den Grünen Sturm seit Jahren an der Nordgrenze seines Hoheitsgebiets gepiesackt hatten. Doch dann hatte er zum Erstaunen der ganzen Welt seine Luftflotten zurückbeordert und einen Waffenstillstand mit den Traktionsstädten geschlossen. Es kursierten Gerüchte, dass der Grüne Sturm politische Gefangene freiließ und besonders strenge Gesetze wieder aufhob; es wurde sogar gemunkelt, dass Naga vorhabe, den Grünen Sturm aufzulösen und die alte antitraktionistische Liga wiederzubeleben. Nun hatte er eine Delegation geschickt, um mit der Königin und dem Stadtrat von Zagwa zu verhandeln - eine Delegation unter der Leitung seiner eigenen Ehefrau, Lady Naga.

Sie war der Grund, weshalb Theo im Morgengrauen losgezogen war, um seinen alten Drachen in die luftigen Höhen über der Stadt aufsteigen zu lassen. Heute sollten die Gespräche beginnen, und sein Vater, seine Mutter und seine Schwestern hatten sich in die Zitadelle begeben, um einen Blick auf die Fremden zu erhaschen. Sie waren aufgeregt und hoffnungsvoll. Aus Abscheu vor der Doktrin des totalen Krieges und den Armeen aus wiedererweckten Leichen hatte Zagwa nach der Machtübernahme des Grünen Sturms die antitraktionistische Liga verlassen. Aber jetzt (so war es Theos Vater zu Ohren gekommen) schlug General Naga einen offiziellen Frieden mit den Barbarenstädten vor, und es gab sogar Hinweise, dass er bereit war, die Stalker zu verschrotten. Wenn er das wirklich tat, würden sich Zagwa und die anderen afrikanischen Statikstädte vielleicht wieder an der Verteidigung der letzten grünen Gegenden der Erde beteiligen. Theos Vater legte Wert darauf, dass seine Frau und seine Kinder diesen historischen Augenblick in der Zitadelle miterlebten, und noch dazu war er neugierig auf Lady Naga, die, wie er gehört hatte, recht jung und überaus schön war.

Theo hingegen hatte vom Grünen Sturm mehr als genug gesehen und glaubte kein Wort von dem, was Naga oder dessen Gesandte behaupteten. Während sich also ganz Zagwa in den Gärten der Zitadelle drängte, stieg er in der goldenen Luft auf und ab und dachte an Wren.

Da bewegte sich etwas unter ihm, wo sich nichts hätte bewegen dürfen, nichts außer Vögeln jedenfalls, und diese Dinger waren zu groß, um Vögel zu sein. Sie stiegen aus dem weißen Nebel über dem Wald auf, zwei winzige Luftschiffe, die Hüllen mit...

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Autor

Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.