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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
155 Seiten
Deutsch
Coppenrath Verlagerschienen am19.08.2019
Mit Herzklopfen erwacht die 15-jährige Sam immer wieder aus demselben Traum: Wilde Pferde streifen über die endlosen Weiten des amerikanischen Westens - und sie ist ein Teil der Herde. Eine wilde Seele. Gleichzeitig läuft im echten Leben alles schief: Ihre geliebte Andalusier-Stute Alegria erkrankt und Sam darf sie plötzlich nicht mehr reiten. Um Sam auf andere Gedanken zu bringen, schenken ihre Eltern ihr eine Reise zu einer besonderen Pferderanch in Oregon. Und dort, in den wilden Bergen, begegnet Sam tatsächlich den Pferden, von denen sie immer geträumt hat. Mit viel Ausdauer und Mühe gewinnt sie das Vertrauen der wilden Stute Sayqíca. Doch dann droht sie erneut alles zu verlieren ... Ein bewegender Pferderoman, inspiriert von den Erlebnissen von YouTube-Star Tanja Riedinger.

Alexia Meyer-Kahlen wuchs mit Pferden auf und lebt heute mit ihrer Pintostute Samira, dem Australian Shepherd-Rüden Milo sowie weiteren Tier- und Menschenfreunden auf ihrem Hof im osthessischen Vogelsberg. Nach einem Drehbuchstudium am American Film Institute promovierte sie über den kreativen Schreibprozess. Sie führt eine psychotherapeutische Praxis, wo sie auch Pferde einsetzt und sich vor allem dem Thema Achtsamkeit widmet. Das Schreiben von Jugendbüchern ist für sie die schönste Nebensache der Welt. Als gute Bekannte der Familie hat sie die besondere Geschichte von Jenny Simon und ihrem Friesenhengst Mambo genau verfolgt und mit großer Sensibilität in einen Roman verwandelt.
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Produkt

KlappentextMit Herzklopfen erwacht die 15-jährige Sam immer wieder aus demselben Traum: Wilde Pferde streifen über die endlosen Weiten des amerikanischen Westens - und sie ist ein Teil der Herde. Eine wilde Seele. Gleichzeitig läuft im echten Leben alles schief: Ihre geliebte Andalusier-Stute Alegria erkrankt und Sam darf sie plötzlich nicht mehr reiten. Um Sam auf andere Gedanken zu bringen, schenken ihre Eltern ihr eine Reise zu einer besonderen Pferderanch in Oregon. Und dort, in den wilden Bergen, begegnet Sam tatsächlich den Pferden, von denen sie immer geträumt hat. Mit viel Ausdauer und Mühe gewinnt sie das Vertrauen der wilden Stute Sayqíca. Doch dann droht sie erneut alles zu verlieren ... Ein bewegender Pferderoman, inspiriert von den Erlebnissen von YouTube-Star Tanja Riedinger.

Alexia Meyer-Kahlen wuchs mit Pferden auf und lebt heute mit ihrer Pintostute Samira, dem Australian Shepherd-Rüden Milo sowie weiteren Tier- und Menschenfreunden auf ihrem Hof im osthessischen Vogelsberg. Nach einem Drehbuchstudium am American Film Institute promovierte sie über den kreativen Schreibprozess. Sie führt eine psychotherapeutische Praxis, wo sie auch Pferde einsetzt und sich vor allem dem Thema Achtsamkeit widmet. Das Schreiben von Jugendbüchern ist für sie die schönste Nebensache der Welt. Als gute Bekannte der Familie hat sie die besondere Geschichte von Jenny Simon und ihrem Friesenhengst Mambo genau verfolgt und mit großer Sensibilität in einen Roman verwandelt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783649633730
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum19.08.2019
Seiten155 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5924 Kbytes
Artikel-Nr.4780324
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
II. Sayquíca

Der Highway zwischen Portland und La Grande zog sich endlos. Sam wusste schon gar nicht mehr, wie sie noch sitzen sollte. Sie war nun schon gut zwanzig Stunden unterwegs, und die Zeitverschiebung von neun Stunden trug ihr Übriges dazu bei, dass sie sich komplett zermürbt fühlte.

Nach einem Elf-Stunden-Flug war sie in Seattle, Washington, angekommen, um nach zwei Stunden Aufenthalt weiter nach Portland, Oregon, zu fliegen. Dann setzte sich ihre Reise in den äußersten Nordosten Oregons mit diesem Überlandbus fort, in dem sie nun auch schon seit fünf Stunden saß.

Endlich bog der Bus vom Highway ab und sie musste ein letztes Mal umsteigen. Der nächste Bus würde sie an ihren Bestimmungsort bringen: das kleine Städtchen Joseph in der Berg- und Wildnisregion der Wallowa Mountains.

Sam hatte nicht die geringste Ahnung, was sie dort erwarten würde. Sie hatte noch nicht mal eine Adresse von der Farm der Redhearts. Als sie zugesagt hatte, in die USA zu fliegen, war alles auf einmal unglaublich schnell gegangen - das Visum besorgen, packen, sich von Kati verabschieden, von ihren Eltern, noch mal ausführlich von Alli.

Zum Glück ist alles so schnell gegangen , dachte sie, denn dadurch hatte sie keine Zeit gehabt, ihren Entschluss infrage zu stellen.

Sie blickte aus dem Fenster. Nachdem der Bus hinter La Grande durch eine fruchtbare Ebene gefahren war, in der sich Weizenfelder und Grasland wie ein Flickenteppich aneinanderreihten, kurvte die Straße nun abwechselnd durch schroffe Höhen und Waldstücke, einem breiten Flusslauf folgend.

Hier sieht es null aus wie in meinem Traum , fuhr es Sam durch den Kopf. Doch was erwartete sie eigentlich? Dass ihr die Silbermähne bei ihrer Ankunft fröhlich entgegengaloppiert kam? Sie hatte noch nicht mal Kati von dem letzten Traum erzählt. Es erschien ihr ja selbst total verrückt, sich wegen eines Traumes ans andere Ende der Welt zu begeben. Und deswegen war sie doch hier, oder?

Die Straße mäanderte in großen Schwüngen durch karge Hochplateaus, immer wieder unterbrochen von Kiefernwäldern. Wallowa Lake Highway hatte sie irgendwo gelesen.

Stimmt, Joseph lag ja an einem großen See, dem Wallowa Lake, erinnerte sie sich. Das war auf den Bildern, die ihre Mutter ihr vor der Abfahrt aufs Handy geschickt hatte, deutlich zu sehen gewesen.

Es ist da wunderschön! Die holen dich an der Busstation in Joseph ab, hatte sie geschrieben. Als wäre sie hier, um Ferien zu machen â¦

In Minam setzte sich ein freundlicher älterer Mann mit dunklen Haaren und hochliegenden Wangenknochen neben sie, der sofort ein Gespräch anfing. Er fragte sie, wo sie herkomme und wo sie hinfahre. Als er hörte, dass sie aus Deutschland kam, erzählte er ihr, dass diese Ecke Oregons altes Stammesgebiet der Nez-Perce-Indiander gewesen sei, bevor sie im 19. Jahrhundert in einer dramatischen Flucht vom US-Militär von ihrem angestammten Land vertrieben wurden. Der Ort Minam ging auf den indianischen Namen E-mi-ne-mah zurück, der ein Tal beschrieb, in dem es eine bestimmte Heilpflanze gab. Und auch Joseph, Sams Bestimmungsort, war nach dem berühmten Chief der Nez Perce benannt, der jene historische Flucht angeführt hatte.

Sam ließ seine Erklärungen auf sich herabrieseln und schaute aus dem Fenster. Ab Minam lief die Straße ein ganzes Stück lang parallel zum mächtigen Wallowa River.

Einer plötzlichen Eingebung folgend, fragte sie den Mann: Gibt es hier in den Bergen eigentlich noch Wildpferde?

Er blickte sie überrascht an. Du meinst Mustangs?

Sam zuckte mit den Schultern. Sie wusste selbst nicht, was sie meinte.

Yeah, unten im Südosten gibt es einige Herden , antwortete der Mann zögerlich.

Ich meine hier oben , insistierte Sam. In den Wallowa Mountains. Gibt es hier noch welche?

Der Mann musterte sie plötzlich interessiert. Dann antwortete er ausweichend: Kommt drauf an, wen du fragst.

Der Bus schwang sich herab ins Wallowa Valley, und vor Sam erstreckte sich plötzlich ein fruchtbares Tal mit goldenen Feldern, in die wie von Künstlerhand hin und wieder eine große rote Scheune getupft war. Über der Ebene spannte sich ein endlos blauer Himmel, unterbrochen durch die pfeilspitzenartigen Gipfel der umliegenden Bergketten, auf denen noch ein müder Sommerschnee lag. Ihre Mutter hatte recht gehabt: Es war wunderschön hier.

Der Bus fuhr in das 1 000-Seelen-Örtchen Joseph ein und hielt schon nach wenigen Hundert Metern an einer Chevron-Tankstelle. Endstation.

Sam verabschiedete sich von ihrem Sitznachbarn, der mit einem lockeren See ya around , Man sieht sich, antwortete, und schälte sich aus dem Sitz. Sie war todmüde und spürte jeden einzelnen Knochen.

Nachdem sie ihren Koffer aus dem Bauch des Busses gezerrt hatte, sah sie sich um. An einer Straßenecke hingen ein paar Jugendliche ab und verschiedene Leute in Autos warteten auf dem Parkplatz der Tankstelle auf die Ankömmlinge.

Sam setzte sich auf ihren Koffer. Ihr Magen knurrte so laut, dass sie meinte, man höre es in einem Umkreis von ein paar Hundert Metern. Durst hatte sie auch. Und jetzt?

Plötzlich fiel ihr Blick auf einen verbeulten Pick-up-Truck, der etwas abseits stand. Halo Ranch konnte sie auf der Fahrertür entziffern. Und darunter: Home of the Nez Perce Horse.

Doch die Fahrerkabine war leer.

Während sie noch überlegte, ob sie einfach zu dem Truck herübergehen und daneben warten sollte, unterbrach eine Stimme ihre Gedanken. Sam?

Sie wandte sich um und blickte in das feingeschnittene, indianisch aussehende Gesicht eines Jungen mit tiefschwarzen Haaren, der nicht viel älter sein konnte als sie selbst.

Luke , stellte er sich vor und streckte ihr die Hand entgegen. Ich soll dich abholen. Durst?

Dankbar nahm Sam die Flasche mit kaltem Wasser entgegen, die er ihr reichte, und leerte sie in einem Zug. Erfrischt betrachtete sie ihr Gegenüber. Du arbeitest auf der Ranch?

Luke nickte. Er schien kein Freund vieler Worte zu sein. Stattdessen ergriff er ihren Koffer, schleppte ihn zum Pick-up herüber und warf ihn auf die Ladefläche.

Sam stieg neben Luke in die staubige Kabine. Ein mittelgroßer dreifarbiger Hund, der sich im Fußraum eingerollt hatte, hob den Kopf und begann, leise zu knurren.

Alles okay , gab Luke ihm zu verstehen und sofort senkte sich sein Kopf wieder und er schloss die Augen.

Sam versuchte, sich so zu setzen, dass ihre Füße den schlafenden Hund nicht berührten.

Anoki tut dir nichts , kommentierte Luke ihre Versuche.

Sam nickte zweifelnd.

Was macht ihr eigentlich so auf der Ranch? Mit den Pferden, meine ich? , versuchte sie, das Thema zu wechseln.

Luke schenkte ihr einen fragenden Blick, während er den Pick-up auf demselben Weg aus Joseph heraussteuerte, den der Bus hinein genommen hatte.

Sam realisierte, wie naiv ihre Frage geklungen haben musste, und sie setzte nach: Ihr züchtet Appaloosas, richtig?

Nez Perce Horses , korrigierte Luke, während er direkt auf die Berge zuhielt.

Nachdem keine weitere Erklärung folgte, was der Unterschied zwischen einem Appaloosa und einem Nez Perce Horse war, beschloss Sam, es mit einer anderen Frage zu versuchen.

Trainiert ihr auch Pferde oder seid ihr ein reiner Zuchtstall?

Wieder blickte Luke sie merkwürdig an, als verstehe er überhaupt nicht ihre Frage.

Sam seufzte. Dieser Luke schien wirklich schwer von Begriff. Dabei hatte er auf den ersten Blick ganz sympathisch gewirkt.

Der Pick-up war nun von der Straße in einen Schotterweg abgebogen. Anoki hob plötzlich seinen Kopf, als spüre er, dass sie gleich zu Hause waren.

Wirst du selbst sehen , murmelte Luke plötzlich.

In der Ferne entdeckte Sam ein paar rote Gebäude, die am Fuß der Berge wie von einer Riesenhand hingewürfelt waren. Was immer sie sich unter einem amerikanischen Gestüt vorgestellt hatte, das hier war jedenfalls alles andere.

Neben einem hölzernen Farmhaus gab es eine der großen roten Scheunen, die für die Gegend so typisch zu sein schienen, ein paar eingezäunte Weiden, einen Roundpen sowie eine freistehende Garage. Das war alles.

Und wo sind die Pferde? , stotterte Sam.

Zum ersten Mal grinste Luke. Das Grinsen stand ihm gut. Endlich sah er aus wie ein Junge in ihrem Alter.

Draußen natürlich. Wir holen nur die ans Haus, die krank sind oder verkauft werden sollen. Die...
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Alexia Meyer-Kahlen wuchs mit Pferden auf und lebt heute mit ihrer Pintostute Samira, dem Australian Shepherd-Rüden Milo sowie weiteren Tier- und Menschenfreunden auf ihrem Hof im osthessischen Vogelsberg. Nach einem Drehbuchstudium am American Film Institute promovierte sie über den kreativen Schreibprozess. Sie führt eine psychotherapeutische Praxis, wo sie auch Pferde einsetzt und sich vor allem dem Thema Achtsamkeit widmet. Das Schreiben von Jugendbüchern ist für sie die schönste Nebensache der Welt. Als gute Bekannte der Familie hat sie die besondere Geschichte von Jenny Simon und ihrem Friesenhengst Mambo genau verfolgt und mit großer Sensibilität in einen Roman verwandelt.
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Meyer-Kahlen, Alexia

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt