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Tage wie Seeglas

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
270 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am02.09.2019Auflage
Ein neuer Anfang mit Meerblick  Als die 29-jährige Liv eine Stelle als Verkäuferin in einem kleinen Laden für Surfbedarf auf der Ostseeinsel Fährlangen ergattert, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Den Neuanfang hat sie nach allem, was sie durchgemacht hat, auch dringend nötig. Gemeinsam mit ihrem Hund bezieht sie ein zauberhaftes kleines Loft direkt am Strand. Auch mit ihrem neuen Chef Dan, einem leidenschaftlichen Surfer, versteht sie sich sofort. Die beiden verbindet mehr als nur die Narben aus der Vergangenheit. Gegen Livs Willen entwickeln sich zwischen ihnen Gefühle. Doch kann Liv ihre Ängste überwinden und ihrem neuen Leben eine Chance geben? Von Lurleen Kleinewig sind bei Forever by Ullstein erschienen: Das kleine Haus am Deich Tage wie Seeglas

Lurleen Kleinewig wurde im niedersächsischen Langenhagen bei Hannover geboren und war schon als Kind von Pferden fasziniert. Als Teenagerin schrieb sie ihr erstes Manuskript für einen Roman. Nach einem Studium der Germanistik und Anglistik wechselte sie zum Tourismus und bewarb jahrelang ihre Wahlheimat Ostfriesland als Feriengebiet. Lurleen ist vernarrt in gutes veganes Essen, Irland und das Meer, das in ihren Geschichten immer eine Rolle spielt. Sie lebt heute mit vier Katzen in ihrem eigenen »Minihaus« im Nordharz.
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Produkt

KlappentextEin neuer Anfang mit Meerblick  Als die 29-jährige Liv eine Stelle als Verkäuferin in einem kleinen Laden für Surfbedarf auf der Ostseeinsel Fährlangen ergattert, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Den Neuanfang hat sie nach allem, was sie durchgemacht hat, auch dringend nötig. Gemeinsam mit ihrem Hund bezieht sie ein zauberhaftes kleines Loft direkt am Strand. Auch mit ihrem neuen Chef Dan, einem leidenschaftlichen Surfer, versteht sie sich sofort. Die beiden verbindet mehr als nur die Narben aus der Vergangenheit. Gegen Livs Willen entwickeln sich zwischen ihnen Gefühle. Doch kann Liv ihre Ängste überwinden und ihrem neuen Leben eine Chance geben? Von Lurleen Kleinewig sind bei Forever by Ullstein erschienen: Das kleine Haus am Deich Tage wie Seeglas

Lurleen Kleinewig wurde im niedersächsischen Langenhagen bei Hannover geboren und war schon als Kind von Pferden fasziniert. Als Teenagerin schrieb sie ihr erstes Manuskript für einen Roman. Nach einem Studium der Germanistik und Anglistik wechselte sie zum Tourismus und bewarb jahrelang ihre Wahlheimat Ostfriesland als Feriengebiet. Lurleen ist vernarrt in gutes veganes Essen, Irland und das Meer, das in ihren Geschichten immer eine Rolle spielt. Sie lebt heute mit vier Katzen in ihrem eigenen »Minihaus« im Nordharz.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958185081
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum02.09.2019
AuflageAuflage
Seiten270 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2670 Kbytes
Artikel-Nr.4780512
Rubriken
Genre9201
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Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Ein leuchtend blauer Himmel spannte sich über den menschenleeren Strand. Es war sechs Uhr morgens. Ihr Vorstellungsgespräch würde erst in drei Stunden beginnen. Sie hatte noch genug Zeit, um vorher das Meer zu sehen. Sie wollte einmal ihre Hände in die sich kräuselnden Wellen tauchen und den Sand unter ihren Fußsohlen spüren. Mit diesem Trost im Herzen konnte sie jederzeit nach Hause fahren, ganz egal, was der Termin später ergeben würde.

Sie machte sich keine großen Hoffnungen. Jobs auf der Insel waren bestimmt begehrt, und obwohl sie über reichlich Verkaufserfahrung verfügte, hatte sie noch nie in einem auch nur ansatzweise trendigen Klamottenladen gearbeitet. In dem Shop wurde überwiegend Surf- und Sportswear verkauft, doch man konnte dort auch die einschlägige Markenbekleidung für Outdoor-Enthusiasten und Hipster bekommen, wie sie auf der Website gesehen hatte. Auf ihre Bewerbung hin - ausgeschrieben war eine Vollzeitstelle - hatte der Inhaber ihr eine E-Mail geschickt und sie völlig formlos zu einem persönlichen Treffen eingeladen. Sie hatte zugesagt, ohne lange zu überlegen. Selbst wenn es nur eine winzige Chance gab, das nervige Berlin gegen diese wunderschöne Insel einzutauschen, würde sie sie ergreifen. Vielleicht konnte sie damit punkten, dass sie durchtrainiert genug aussah, um sportwütige Kunden glaubwürdig beraten zu können. Dass sie ein bisschen Angst vor Wasser hatte und Surfen deshalb ganz oben auf ihrer Not-to-do-Liste stand, musste ja niemand erfahren.

Ihr Blick wanderte über den stillen Strand zu ihrem Hund, der ein paar Meter entfernt völlig selbstvergessen im Sand buddelte. Sie pfiff leise, doch er reagierte nicht. Warum sollte er auch? Er hatte gerade sein persönliches Paradies auf Erden entdeckt und würde sich für immer taub stellen, wenn es sein musste.

Sie seufzte. Wenn sie später ihr Bewerbungsgespräch hatte, konnte sie ihn nicht in Sandras Auto lassen, dafür war es bereits zu warm. Vielleicht gab es die Möglichkeit, ihn vor der Tür anzubinden, vorausgesetzt, sie fand einen schattigen Platz.

Apropos Platz - sie musste noch ein Café oder notfalls auch eine Tankstellentoilette auftreiben, wo sie sich frisch machen konnte. Sie war die halbe Nacht gefahren und fühlte sich klebrig und verschwitzt. Ihr wäre es lieber gewesen, sie hätte am vorherigen Abend anreisen und sich ein Zimmer nehmen können, anstatt übernächtigt direkt von der Autobahn kommend hier aufzuschlagen. Aber sie war so pleite, dass sie nicht mal dreißig Euro für die billige Absteige zusammenkratzen konnte, auf die sie im Internet gestoßen war. Schon das Benzingeld für die Fahrt hatte sie anderweitig einsparen müssen. Sandra, die gute Seele, hatte ihr den Wagen volltanken wollen, doch irgendwo musste Schluss sein. Sie war mehr als dankbar, dass ihre Freundin ihr das Auto geliehen hatte und sie sich für das Vorstellungsgespräch den kurzen sportlichen Jumpsuit in Olivgrün hatte borgen dürfen, der eigentlich Sandras ältester Tochter gehörte. Die Fünfzehnjährige und sie trugen die gleiche Größe.

Ihr eigener Kleiderschrank gab an Sommergarderobe nicht viel her außer ein paar T-Shirts, verblichenen Kleidchen, abgeschnittenen Jeans und natürlich ihren heißgeliebten Lauftights. Nichts davon war ihr tauglich erschienen für den heutigen Tag.

Sie pfiff noch einmal nach dem Hund, während sie durch den weichen Sand stapfte. Erst kurz vor der Wasserlinie blieb sie stehen. Die Wellen glitten murmelnd bis an ihre Zehen heran und zogen sich zurück; hin und zurück, in einem ewigen, gleichbleibenden Rhythmus. Wie gebannt starrte sie auf ihre nackten Füße, fasziniert wie ein Kind, das zum ersten Mal das Meer sieht. Dann beugte sie sich vor und berührte mit den Fingerspitzen das kristallklare Wasser, tauchte die Hände hinein und grub sie in den nachgiebigen Meeresboden. Die Wellen umspülten ihre Handgelenke. Es fühlte sich an, als würden kühle Finger ihre Haut streicheln.

Schließlich setzte sie sich in den Sand, den erschöpften, aber glücklichen Hund an ihrer Seite, und blickte auf die See. Es war so ruhig hier. Kein Verkehrslärm, keine menschlichen Stimmen, keine Großstadtgeräusche. Sie hätte den Rest des Tages damit verbringen können, an ein und derselben Stelle zu sitzen und dem Meer zu lauschen. Ihr Bauchgefühl hatte sie nicht getrogen - sie war an den richtigen Ort gekommen. Rückblickend ein paar Jahre zu spät, aber man war immer erst im Nachhinein schlauer.

Anderthalb Stunden später machte sie sich auf den Weg in die kleine Stadt, die genauso hieß wie die Insel. Sie fand tatsächlich ein Café, das seit wenigen Minuten geöffnet hatte, und zog sich mit ihrer Umhängetasche erst mal auf die Toilette zurück. Nach ausgiebigem Händewaschen, Zähneputzen und dem Einsatz zahlreicher Feuchttücher fühlte sie sich wieder wohl in ihrer Haut. Sie schlüpfte in den Jumpsuit, band sich die Haare aus dem Gesicht und trug ein wenig Make-up und Mascara auf. Statt Lippenstift zu benutzen, begnügte sie sich mit einem Hauch Gloss, um nicht angemalt auszusehen. Obwohl es erst Mitte Juni war, hatte sie bereits leicht gebräunte Haut und war mit Sommersprossen übersät. Ihre Anzahl wuchs mit jedem Sonnenstrahl, vor allem wenn man wie sie jeden Tag mindestens eine Stunde lang durch die Stadt joggte.

Als sie den Waschraum verließ, beschloss sie in einem Anflug von Übermut, sich einen großen Cappuccino mit Pflanzenmilch zu gönnen, weil sie immer noch reichlich Zeit bis zu ihrem Treffen hatte. Durch Berlins gastronomische Vielfalt war sie so verwöhnt, dass ihr gar nicht einfiel, sich über das unerwartete vegane Angebot an diesem abgelegenen Ort zu wundern.

In dem Café war Selbstbedienung. Hinter dem Tresen stand ein großer, sportlicher Kerl, der sein Basecap falsch herum auf dem Kopf trug. Seine lässig-entspannte Art ließ darauf schließen, dass der Laden ihm gehörte.

»Darf dein Hund einen Keks haben?«, fragte er und musterte sie neugierig aus hellblauen Augen. »Ist auch keine Schokolade drauf.«

Sie lächelte freudig überrascht. »Klar, er steht auf Kekse.«

»Keine Angst vor Kalorien?«, witzelte er und kam mit einem gewaltigen Mürbeteigkeks hinter der Theke hervor. Der Hund ließ sich sofort auf den Boden fallen und verzehrte seine Beute in Lichtgeschwindigkeit.

Sie bedankte sich und ging mit ihrem Cappuccino nach draußen, um sich an einen der Tische in die Sonne zu setzen. Vielleicht hätte sie auch etwas zu essen bestellen sollen, doch sie hatte keinen Hunger. Der Cappu reichte ihr völlig. Im Auto lagen Bananen und eine angebrochene Tafel Schokolade, außerdem noch zwei Sandwiches in einer Brotdose, von Sandra liebevoll zurechtgemacht. Ihre Freundin konnte einfach nicht aus ihrer mütterlichen Haut.

Dann war es Zeit zu gehen. Der Surfshop befand sich laut Karte am südlichen Ende der Insel, nahe dem Badestrand, gleich hinter der Uferpromenade. Sie vermutete, dass das so ziemlich die beste Geschäftslage für diese Art Laden war, wenn man auf einer Insel lebte, die unter anderem als Surferparadies bekannt war.

Im Wagen schaltete sie das Navi ein. Der Hund saß neben ihr auf dem Beifahrersitz und schaute blinzelnd aus dem Fenster. Sein herzhaftes Gähnen erinnerte sie daran, dass es noch früh am Morgen war. Er verabscheute die Klimaanlage ebenso sehr wie sie, schien es ihr, also ließ sie vorn beide Scheiben herunter, um die stickige Luft zu vertreiben.

Sie fuhren gut zehn Minuten und sahen dabei einiges von der Insel. Im diesigen Sonnenlicht des frühen Tages wirkte die Landschaft wie mit dem Weichzeichner bearbeitet.

Sie parkte am unteren Ende der Straße, weil sie das letzte Stück zu Fuß gehen wollte. Der Hund trabte wie immer betont unbeteiligt neben ihr her, dabei entging ihm nicht das Geringste. Sie hatte seine Leine und die frisch gefüllte Wasserflasche mitgenommen und hoffte inständig, dass er sich benehmen würde, wenn sie ihn draußen irgendwo anband.

Sie erkannte den Laden bereits aus einiger Entfernung an dem Surfboard, das über dem Eingang hing. Dan surft stand in fetten Lettern darauf. Die Fassade des Hauses war komplett mit Holz verschalt, das durch Wind und Wetter grau geworden war. Jemand hatte die beiden großen Schaufenster aufwendig dekoriert. Sie sah sofort, dass dies ein professionell geführtes Geschäft war, in dem kein Ramsch verkauft wurde, und ihr Herz sank. Ihr Hippieleben in Berlin und die ständig wechselnden Jobs, mit denen sie sich in den letzten drei Jahren mehr schlecht als recht über Wasser gehalten hatte, kamen ihr plötzlich unbedeutend und armselig vor.

Nun gut. Sie straffte die Schultern. Mit etwas Glück würde sich das alles vielleicht bald ändern.

Zum Eingang gelangte man über eine hölzerne Veranda, zu der zwei Stufen hinaufführten. Erleichtert registrierte sie, dass dort ein Wassernapf für Hunde stand und das stabile Geländer sich hervorragend zum Anbinden eignete. Außerdem lag die Vorderseite des Hauses zu dieser Tageszeit noch im Schatten.

»Brav sein!«, schärfte sie dem Hund ein, ehe sie mit wild klopfendem Herzen den Shop betrat.

Der Verkaufsraum...
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Autor

Lurleen Kleinewig, geboren 1975 im niedersächsischen Langenhagen, ist seit ihrer Kindheit von Pferden fasziniert. Bereits als Teenagerin schrieb sie ihr erstes Manuskript für einen Roman, in dem sie ihre Leidenschaft für Irland zum Ausdruck brachte, die sie bis heute nicht losgelassen hat. Nach einem Studium der Germanistik und Anglistik wechselte sie zum Tourismus und bewarb jahrelang ihre Wahlheimat Ostfriesland als Feriengebiet. Sie blieb ihrer Liebe zum Lesen und Schreiben treu, betrieb einen Blog und veröffentlicht als Hobbyautorin regelmäßig Fachartikel in einem lokalen Tierschutzmagazin. Sie lebt heute mit sechs Katzen und einem Pferd in ihrem eigenen "Minihaus" im Nordharz.