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Broken Strings

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
250 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am02.09.2019Auflage
Ein zerplatzter Traum und eine Liebe, die nicht sein darf ...  Abigail träumt davon, wie ihre Schwester Ava auf den großen Musicalbühnen des Broadways zu stehen. Sie hat die besten Voraussetzungen dafür, denn ihre Stimme ist einzigartig. Aber leider hat sie furchtbares Lampenfieber und bringt vor anderen keinen Ton heraus. Deshalb vergeigt sie auch das Vorsingen an der New Yorker Musicalakademie. Doch zum Glück hat Abi einen Plan B: Sie beginnt eine Ausbildung zum Make-up Artist und bekommt so die Möglichkeit, hinter den Kulissen zu arbeiten. Dabei lernt sie Liam kennen, den Stardarsteller ihrer aktuellen Produktion. Die beiden kommen sich näher, doch Abi hält ihn auf Abstand. Sie hat Angst, er könnte von ihrem Geheimnis erfahren. Denn es gibt einen Grund, warum sie immer wieder versagt ... Von Katrin Frank sind bei Forever by Ullstein erschienen: Meet me in L.A. I kissed the Boss Faith in Love Broken Strings

Katrin Frank, geboren 1983, ist eine leidenschaftliche Autorin aus Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Herz schlägt für gefühlvolle und prickelnde Romane, Reisen und Kaffee. Sie liebt es neue Orte zu entdecken und Menschen zu beobachten, besonders Flughäfen dienen als Inspirationsquelle. Die Autorin legt großen Wert auf Toleranz und nutzt die Kraft ihrer Geschichten, um Akzeptanz und Verständnis zu vermitteln.
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Produkt

KlappentextEin zerplatzter Traum und eine Liebe, die nicht sein darf ...  Abigail träumt davon, wie ihre Schwester Ava auf den großen Musicalbühnen des Broadways zu stehen. Sie hat die besten Voraussetzungen dafür, denn ihre Stimme ist einzigartig. Aber leider hat sie furchtbares Lampenfieber und bringt vor anderen keinen Ton heraus. Deshalb vergeigt sie auch das Vorsingen an der New Yorker Musicalakademie. Doch zum Glück hat Abi einen Plan B: Sie beginnt eine Ausbildung zum Make-up Artist und bekommt so die Möglichkeit, hinter den Kulissen zu arbeiten. Dabei lernt sie Liam kennen, den Stardarsteller ihrer aktuellen Produktion. Die beiden kommen sich näher, doch Abi hält ihn auf Abstand. Sie hat Angst, er könnte von ihrem Geheimnis erfahren. Denn es gibt einen Grund, warum sie immer wieder versagt ... Von Katrin Frank sind bei Forever by Ullstein erschienen: Meet me in L.A. I kissed the Boss Faith in Love Broken Strings

Katrin Frank, geboren 1983, ist eine leidenschaftliche Autorin aus Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Herz schlägt für gefühlvolle und prickelnde Romane, Reisen und Kaffee. Sie liebt es neue Orte zu entdecken und Menschen zu beobachten, besonders Flughäfen dienen als Inspirationsquelle. Die Autorin legt großen Wert auf Toleranz und nutzt die Kraft ihrer Geschichten, um Akzeptanz und Verständnis zu vermitteln.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958184770
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum02.09.2019
AuflageAuflage
Seiten250 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2664 Kbytes
Artikel-Nr.4780513
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

»Eine weitere Nacht?« Ava rollt mit den Augen. »Du wiederholst dich!«

»Ich bitte dich. Ich bekomme den Ausbildungsplatz.«

Ihr verächtliches Schnauben lasse ich unkommentiert. Ich weiß, dass ich ihr, seitdem ich bei ihr lebe, mächtig auf die Nerven gehe. Dennoch will ich nicht zurück nach Santa Monica. Ich weigere mich, denn Mom hat mir ein Ultimatum gestellt. Ich müsse mich für eine andere Musikakademie entscheiden und es erneut versuchen. Nur dann will sie mir finanziell weiter unter die Arme greifen. Das ist wahre Erpressung und da es mich betrifft, ihre Tochter, irgendwie herzlos. Natürlich könnte ich Dad um Hilfe bitten, doch er lebt zurzeit in Europa und hat viel um die Ohren. Ich will ihn da nicht mit reinziehen.

Ich bin einundzwanzig Jahre alt und gezwungen, mir schnell einen anderen Plan zurechtzulegen. Es war nie meine Absicht, mich bei Ava einzuquartieren. Mit ihr zusammenzuwohnen zählt nicht unbedingt zu meinen Highlights. Ihre pedantische, perfektionistische Lebensweise nervt. Nur leider kenne ich in New York eben niemanden, deshalb ist mir nichts anderes übriggeblieben.

Meine Freunde leben in Kalifornien. Natürlich hätte ich für ein paar Tage bei ihnen Unterschlupf gefunden, aber ich will es unbedingt versuchen und in New York Fuß fassen. Das wollte ich immer schon. Selbst wenn ich nicht auf der Bühne stehen kann, will ich wenigstens hinter den Kulissen arbeiten. Ein Leben ohne das Theater will ich mir erst gar nicht vorstellen. Schon als Kind war ich ständig hinter der Bühne unterwegs. Eine lange Zeit war das Theater sozusagen Avas und mein Spielzimmer. Wir begleiteten unsere Mom oft und haben ihre Auftritte hautnah miterlebt. Und ich habe es damals schon geliebt. Mehr als das. Ich kann es nicht in Worte fassen, manchmal selbst nicht begreifen, was diese Welt mit mir anstellt. Sie macht mich glücklich. Nimmt mich mit in eine vollkommen andere Sphäre. Wenn ich den Klängen des Orchesters lausche und die Hingabe in einer Stimme höre, zerfließe ich. Ich bin sozusagen süchtig nach diesem Gefühl. Es lässt mich auf einer Wolke schweben und herabsehen auf das wahre Leben. Mit dem Zauber der Musik im Ohr und der nötigen Distanz wirkt die Realität erträglicher.

»Selbst wenn du diese Ausbildung beginnst, du wirst dir in New York keine Wohnung leisten können und weiterhin hier wohnen müssen«, stellt Ava trocken fest.

Ich weiß das natürlich. »Du hast ein Gästezimmer, das leer steht. Tagsüber bin ich ohnehin nicht hier und abends bist du unterwegs. Ich verspreche dir, sobald ich mehr Geld beisammen habe, suche ich mir eine eigene Bleibe.«

Sie nimmt sich zusammen, das kann ich an ihren flatternden Nasenflügeln erkennen. Sie sieht aus wie ein Drache, kurz bevor er eine meterlange Feuerspur speit. Ich sollte es für den Moment gut sein lassen.

Himmel, wie sehr ich diese Stadt vergöttere. Ich kann mir keinen passenderen Ort für mich vorstellen. Aus Liebe zu New Yorks Straßen und weil ich in Wahrheit nicht genügend Geld für ein U-Bahn Ticket besitze, laufe ich die fünfundzwanzig Blocks zum Vorstellungsgespräch. Die Sonnenstrahlen bahnen sich den Weg zwischen den Hochhäusern hindurch und wärmen den Beton. Der kühle Wind ist unnachgiebig, weshalb ich mir eine Wollmütze bis tief zu den Augenbrauen gezogen habe. Klar, meine Frisur ist somit dahin. Das ist nicht gerade optimal, wenn man bedenkt, dass ich gleich ein Vorstellungsgespräch bei dem Visagisten am Broadway habe.

Mein Magen knurrt, als ich die letzten beiden Blocks entlanglaufe. Ich war zu angespannt, um überhaupt einen Bissen runterzubekommen. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich seit mehr als vierundzwanzig Stunden nichts gegessen. Avas Kühlschrank bietet außer Salat und Cola kaum etwas. Ich kann es mir auch nicht leisten, großartig einzukaufen, sonst hätte ich das bereits gemacht. Zwanzig Dollar trage ich in meinem Portemonnaie bei mir und siebzig sind im Seitenfach meines Rucksacks, der in Avas Wohnung liegt. Ich glaube zwar, dass mir Mom ein bisschen Geld schicken würde, wenn ich darum bitte, doch das will ich nicht. Das würde voraussetzen, mit ihr zu telefonieren und das wiederum würde bedeuten, mich mit ihren Ratschlägen auseinandersetzen zu müssen. Ich habe mir fest vorgenommen, sie nur im äußersten Notfall um Geld zu bitten. Ihre Worte waren unmissverständlich und mein Wunsch, mich aus ihren Fängen zu befreien, ebenso.

Als ich endlich an der 41sten Straße ankomme und vor dem gerade mal zehn Stockwerke hohen Gebäude stehe, gucke ich prüfend auf mein Smartphone. Ich habe mir die Adresse mit einer Stecknadel markiert, denn die Straßen in New York sind für mich wie ein Labyrinth. In Santa Monica war ich immer mit dem Wagen unterwegs, nie bin ich irgendwohin zu Fuß gegangen oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Das tut in Santa Monica niemand. Jedenfalls niemand, der sich ein Auto leisten kann. Hier in New York sieht das anders aus. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube die meisten Leute parken ihre Autos die meiste Zeit in der Tiefgarage oder sie haben sich erst gar keines zugelegt.

Erneut blicke ich auf das alte Backsteingemäuer, das zwischen den Hochhäusern heraussticht, und plötzlich setzt es ein. Mein Herz wummert gegen die Brust, als würde es jeden Augenblick herausspringen. Ich habe keine Kontrolle über meinen Körper. So sehr ich mich konzentriere, versuche meine innere Ruhe zu finden, es hämmert unaufhörlich weiter. Das Vorstellungsgespräch in wenigen Minuten wird über meine Zukunft entscheiden. Nicht nur das, es wird darüber bestimmen, ob ich jemals an einer Produktion werde mitarbeiten dürfen. Denn ich wüsste nicht, wie ich dem Theater sonst nahe sein könnte. Personen zu verwandeln, aus einem Mann einen Horrorclown zu zaubern oder aus einer Frau eine Diva, das liegt mir. Schon als Kind probierte ich mich darin und schminkte Avas Puppe, was sie immer rasend wütend machte. Später dann schminkte ich meine Freundinnen zu Halloween. Kein Tutorial auf YouTube war jemals eine Herausforderung für mich. Ich habe das Gefühl, ich kenne sie alle und es gibt nichts, was mir nicht gelingt. Trotzdem habe ich außer meines jämmerlichen Lebenslaufes, der nicht viel hergibt, und meines Abschlusszeugnisses nichts, das auf meine Kreativität hinweist. Deshalb bin ich unsicher.

Schließlich überwinde ich mich, schiebe meine Gedanken beiseite und zwinge mich durch die Tür. Als ich im Inneren des Gebäudes ankomme, bin ich erstaunt. Denn nichts hier drin sieht heruntergekommen aus. Die Fassade hat ihre besten Jahre bereits hinter sich, deshalb verblüfft mich das schicke, moderne Interior umso mehr.

Ein auffälliges Räuspern lässt mich herumfahren, während ich noch dabei bin, mir alles genau anzusehen.

»Hey, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«

Ein Mann mit einem viel zu roten Gesicht, das auf erhöhten Blutdruck hindeutet, winkt mich zu sich heran.

Meine Schritte hallen durch die Lobby, als ich nähertrete. »Ich möchte zu Mr Shan.«

Könnten Mäuse sprechen, würden sie vermutlich genau so klingen. Fiepsig, eine Stimme in einer derart hohen Tonlage, dass sie für menschliche Ohren ungeeignet ist.

Ich sehe die Belustigung in seinen Augen aufblitzen, während er mich inspiziert. Dann senkt er den Kopf und tippt etwas in den Computer. Ungeduldig trete ich von einem Bein auf das andere. Immerhin bleiben nur noch wenige Minuten bis zum Termin und ich will nicht zu spät kommen.

»Der Fahrstuhl befindet sich links. Fünfter Stock«, erklärt er endlich, ohne vom Bildschirm aufzusehen.

Ich zögere.

»Auf was warten Sie noch?«

»Die Treppe?«, frage ich kleinlaut.

Er verdreht die Augen. »Gleich daneben.«

Ich bedanke mich schnell und laufe los. Wenn es eines gibt, was ich nicht leiden kann, dann sind es Fahrstühle. Weshalb genau kann ich nicht sagen. Ich habe keine Höhenangst oder dergleichen. Okay, vielleicht bin ich nicht besonders scharf darauf, mich mit anderen Personen auf engem Raum einsperren zu lassen, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich so gut wie immer die Treppe nehme. Ich mag Fahrstühle nicht, das ist alles.

Während ich die letzten Stufen erreiche, ziehe ich mir die Mütze vom Kopf und streiche mein braunes glattes Haar zurecht. Ich atme noch einige Male kräftig durch, bevor ich gegen die einzige Tür in diesem Stockwerk klopfe. Meine Finger halten inne, als sich nichts tut. Doch dann öffnet sich die Tür und ich schaue in strahlend blaue Augen. Mein Herz setzt einige Schläge aus, als ich beobachte, wie sich sein Mundwinkel in Zeitlupe zu einem Lächeln verzieht.

»Sag bloß«, bemerkt Liam und legt den Kopf leicht schief.

Unter seinem Blick stellen sich die kleinen Härchen auf meinen Unterarmen auf. Ich bin erleichtert, denn ich trage eine Jacke und somit bleibt ihm meine Reaktion verborgen. Die Überraschung, ihn hier wiederzutreffen, steht mir ohnehin ins Gesicht geschrieben.

»Ich habe einen Termin mit Mr Shan.«

Meine Stimme hat ihren Klang wiedergefunden. Unbemerkt atme ich auf.

Er schwingt die Tür ein Stück weit auf und deutet mit dem Kopf über seine Schulter hinweg....
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Autor

Katrin Frank, geboren 1983, lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Klagenfurt am Wörthersee. Sie ist leitende Angestellte in einer Autovermietung und Hobbyautorin. Für ihre Liebes- und Fantasyromane holt sie sich Inspiration bei zahlreichen Reisen ins Ausland sowie bei ihrer Nebentätigkeit als Hochzeitsplanerin. Am liebsten liest sie berührende und spannende Romane, Schreiben bedeutet für sie vom Alltag abzuschalten und eigene Welten zu bauen.