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Veritas

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am29.02.2024Auflage
Eine LGBTQI-Dark-Academia-Romance im Ivy-League-Setting Harvard  Kolton ist der Student, der jeder sein will: Beliebt, gutaussehend und der beste Quarterback in der gesamten Ivy League. Doch keiner ahnt den Schmerz, die Leere und Einsamkeit, mit denen er kämpfen muss. Als ein neuer Mitbewohner in seine WG zieht, ist Kolton zutiefst genervt: Vance stört seinen Schlaf, ernährt sich vegan, und löst in ihm Gefühle aus, die er nicht wahrhaben will. Zwischen täglichen Zankereien kommen die beiden sich näher - und stellen bald fest, dass sie zwar ganz unterschiedliche Vergangenheiten haben, aber beide auf der Suche nach sich selbst sind. Inmitten von Lügen müssen die beiden lernen, füreinander einzustehen, um ihre gemeinsame Wahrheit zu finden. Doch während Kolton sich immer tiefer in seinen Leistungszwang hineinsteigert, um vor der Realität zu fliehen, wird Vance mit dem Rätsel seiner Familiengeschichte konfrontiert...

Katrin Frank, geboren 1983, ist eine leidenschaftliche Autorin aus Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Herz schlägt für gefühlvolle und prickelnde Romane, Reisen und Kaffee. Sie liebt es neue Orte zu entdecken und Menschen zu beobachten, besonders Flughäfen dienen als Inspirationsquelle. Die Autorin legt großen Wert auf Toleranz und nutzt die Kraft ihrer Geschichten, um Akzeptanz und Verständnis zu vermitteln.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEine LGBTQI-Dark-Academia-Romance im Ivy-League-Setting Harvard  Kolton ist der Student, der jeder sein will: Beliebt, gutaussehend und der beste Quarterback in der gesamten Ivy League. Doch keiner ahnt den Schmerz, die Leere und Einsamkeit, mit denen er kämpfen muss. Als ein neuer Mitbewohner in seine WG zieht, ist Kolton zutiefst genervt: Vance stört seinen Schlaf, ernährt sich vegan, und löst in ihm Gefühle aus, die er nicht wahrhaben will. Zwischen täglichen Zankereien kommen die beiden sich näher - und stellen bald fest, dass sie zwar ganz unterschiedliche Vergangenheiten haben, aber beide auf der Suche nach sich selbst sind. Inmitten von Lügen müssen die beiden lernen, füreinander einzustehen, um ihre gemeinsame Wahrheit zu finden. Doch während Kolton sich immer tiefer in seinen Leistungszwang hineinsteigert, um vor der Realität zu fliehen, wird Vance mit dem Rätsel seiner Familiengeschichte konfrontiert...

Katrin Frank, geboren 1983, ist eine leidenschaftliche Autorin aus Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Herz schlägt für gefühlvolle und prickelnde Romane, Reisen und Kaffee. Sie liebt es neue Orte zu entdecken und Menschen zu beobachten, besonders Flughäfen dienen als Inspirationsquelle. Die Autorin legt großen Wert auf Toleranz und nutzt die Kraft ihrer Geschichten, um Akzeptanz und Verständnis zu vermitteln.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958188037
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.02.2024
AuflageAuflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3417 Kbytes
Artikel-Nr.12579556
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Kolton

Eine falsche Bewegung reichte aus, um das Gleichgewicht zu verlieren, wie wild mit den Händen zu rudern, ohne Halt zu finden. Dabei spielte es kaum eine Rolle, wie sehr man sich abmühte. Wenn es nichts gab, woran man sich festhalten konnte, sorgte die Schwerkraft dafür, dass man zu Boden fiel. Den Aufprall musste man hinnehmen. Genauso den Schmerz, der sich wie ein Gift durch den Körper zog, sich unbarmherzig und rasant ausbreitete.

Keine Gnade.

Keine Zurückhaltung.

So spielte das verdammte Leben nun mal und verzichtete dabei auf eine Strategie, auf den perfekt geplanten Spielzug. Das Leben war kein Teamplayer, sondern zog sein bescheuertes Vorhaben ohne Rücksicht durch.

Ein qualvoller Stich bohrte sich in meinen Rücken und erschwerte mir das Atmen, sodass ich hustend nach Sauerstoff rang. Es dauerte einen Moment, bis ich mich seitlich abrollte, mich aufsetzte und meine Lungen wieder mit Luft befüllte. Aus der Ferne hörte ich Coach Tucker rufen, aber was genau er von sich gab, konnte ich nicht verstehen. Mir schwirrte der Kopf, und in meinen Ohren breitete sich ein aufdringliches, surrendes Geräusch aus. Die Zähne fest aufeinandergebissen, schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf die Atmung. Allmählich ließ das Surren nach, und mein Kopf wurde wieder klar. Als ich die Augen öffnete, streckte mir mein Kumpel Wyatt schon seine Hand entgegen. Ich starrte auf die verletzte Stelle an seinem Unterarm. Zwischen den stark hervortretenden Adern drangen vereinzelt Blutstropfen an die Oberfläche und vermischten sich dort mit dem grünen Abrieb, der von einem Sturz rührte. Eine kleine Verletzung, kaum der Rede wert. Wenn es eine Sache gab, die beim Football eine Rolle spielte, dann war es Mut.

Keine Furcht vor einem Tackle.

Keine Furcht vor Misserfolgen.

Keine Furcht vor Verletzungen.

Das einzige Ziel bestand darin, den gottverdammten Football über die zehn Yards zu bekommen. Dafür hatte ich vier Versuche, sonst erlangte die gegnerische Mannschaft den Ballbesitz. Das Leben selbst hielt sich jedoch nicht an diese Regel, es war erbarmungslos. Ich hatte eine falsche Entscheidung getroffen und noch nicht mal einen verfluchten zweiten Versuch erhalten. Nichts. Keine weitere Chance. Da hatte kein Schiedsrichter am Seitenrand gestanden und gebrüllt: »Hey, der Junge hat noch drei Versuche!« Niemand vermochte das Leben in seine Schranken zu weisen.

Also war die Furcht zu meinem stillen Begleiter geworden, und ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich das dritte Jahr an der Uni, geschweige denn die neue Footballsaison überstehen sollte.

»Alles klar, Mann?« Wyatt blickte durch die Facemask auf mich herab. Seine dunklen Augen musterten mich besorgt, und ich konnte darin noch eine weitere, unausgesprochene Frage erkennen. Wyatt verlor selten die Fassung. Er war darauf programmiert, seine Gefühle zu verbergen. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob er überhaupt irgendetwas fühlte. Mein bester Freund war eine Maschine. Diszipliniert, verlässlich und kalt. Ab und zu fragte ich mich, wie wir überhaupt Freunde hatten werden können. Aber da stand er jetzt und hielt mir weiterhin seine Hand hin. Er war für mich da. Immer. Wir konnten uns stundenlang anschweigen oder unangebrachte Witze erzählen, selbst wenn in jedem von uns ein Tornado tobte und es so vieles gab, worüber es sich zu sprechen lohnte. Wir lenkten uns gegenseitig ab, weil wir gleichermaßen kaputt waren.

»Komm schon, hoch mit dir!«, forderte er mich auf und nickte in Richtung der Menschentraube, die sich um uns gebildet hatte. »Wir wollen doch kein Aufsehen erregen.«

»Mach schon, Kolton! Du ziehst ja das gleiche Drama ab wie Hardin«, rief Toby mit einem selbstgefälligen Grinsen.

Sofort stand ich wieder auf den Beinen, stieß Wyatt zur Seite und packte Toby, der mich vorhin zu Boden gestoßen hatte, am Shirt, sodass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Seinen Namen aus dem Mund eines Teamkollegen zu hören war, als landete eine eiserne Faust mitten in meinem Gesicht. Sie traf mich so brutal und schonungslos, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Adrenalin schoss durch meine Blutbahnen und entfesselte eine überwältigende Kraft, die mich diesen weit über hundert Kilo wiegenden Kerl ein paar Zentimeter vom Boden hochheben ließ. Wut und Hass dominierten mich in diesem Augenblick. Wie konnte er es wagen, Hardins Namen auszusprechen?

Ich stand kurz davor, ihn auf den Boden zu werfen und meine Fäuste auf ihn einprallen zu lassen, als ich von hinten gepackt wurde und mich mehrere Hände zurückhielten. Sie zwangen mich, Toby loszulassen.

»Kolton!«, mahnte Wyatt.

»Sofort vom Platz, Evans. Sperre für die nächsten zwei Trainingsstunden«, brüllte Tucker, dabei war seine Enttäuschung unüberhörbar. »Ich dulde keine Gewalt auf dem Feld.« Sein unerbittlicher Blick traf mich schwer. »Jetzt, sofort! Ich will dich hier heute nicht mehr sehen!«

»Fuck you!«, presste ich unüberlegt hervor und spürte, wie Tränen vor Wut in meinen Augen brannten. Der Scheißkerl wusste schließlich, dass ich keinen Tag ohne Training überstehen würde. »Fuck you!«, wiederholte ich. Hitze stieg mir vor Zorn ins Gesicht, es war schier unmöglich, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.

Jemand zog mich weg. Es war das Gewicht von Wyatt, der mich fortbrachte, um noch Schlimmeres zu verhindern. Doch ich hatte ohnehin nicht vor, auf den Coach zu hören und das Training auszusetzen. Niemand konnte mir das verbieten. Tucker konnte nicht einfach so über mein Leben bestimmen. Außerdem stand in zwei Wochen das erste Spiel der Saison an. Ich musste trainieren, um in Form zu bleiben. Die Mannschaft konnte schlecht auf ihren besten Quarterback verzichten.

Schritt für Schritt stolperte ich rückwärts. Wyatt hatte Mühe, mich vom Feld zu zerren. Abwechselnd stierte ich dabei von Toby zu Tucker. Sie konnten mir das Leben vielleicht zur Hölle machen, aber ich brannte ohnehin schon lichterloh. Anhaben konnten sie mir nichts.

»Jetzt beruhige dich endlich.«

Ich riss mich von Wyatt los, der verständnislos den Kopf schüttelte. »Was ist bloß in dich gefahren?«

»Was ist denn dein Problem?«, entgegnete ich aufgewühlt.

»Meins? Du drehst völlig durch. Toby hat einen dummen Kommentar von sich gegeben. Du weißt doch, wie es auf dem Spielfeld zugeht. Lass das nicht an dich ran.«

Ich schätzte Wyatt in vielerlei Hinsicht, aber in Augenblicken wie diesen fragte ich mich ernsthaft, warum ich überhaupt noch mit ihm befreundet war. »Er hat ...« In meinem Hals bildete sich ein Kloß, mächtig und unüberwindbar. Ich schluckte einige Male, konnte ihn aber nicht beseitigen.

»Kolton, das liegt doch schon Wochen zurück.«

Seine Worte trafen mich hart. »Ich soll einfach darüber hinwegkommen? Ernsthaft?«, brachte ich mühevoll über die Lippen. Schließlich war ich mir nicht sicher, ob ich jemals mit der Schuld leben konnte. Weil ich es verhindern hätte können. Außer der Polizei kannte niemand die ganze Wahrheit über die Nacht des vierten Juli. Und jedes Jahr würde mich der Independence Day mit einem bombastischen Feuerwerk daran erinnern, welche folgenschwere Entscheidung ich an jenem Abend getroffen hatte.

Mir fehlten immer noch die Worte. Trauer hatte nun mal kein gottverdammtes Ablaufdatum. Und der Vorfall lag erst wenige Wochen zurück. Meine Leistungen als Student und Sportler waren nach wie vor herausragend. Ich büffelte in jeder freien Minute und trainierte härter als all meine Teamkollegen. Es gab keinen Grund, mir etwas vorzuwerfen, ich machte gute Miene zum bösen Spiel. Wyatt hatte also kein Recht, mir vorzuschreiben, wie ich trauern sollte. Das war allein meine Angelegenheit. Hardin und ich waren mehr als nur Brüder gewesen. Wir gehörten zusammen. Wir waren eins. Niemand konnte diesen Schmerz in mir nachempfinden.

Ich riskierte einen letzten Blick. Dann kehrte ich der brutalen Miene meines Freunds den Rücken zu, joggte über den Platz und schlug den schmalen Weg nach links ein. Wyatt rief mir hinterher, doch ich ignorierte ihn. Meine Beine trugen mich immer weiter und schneller. Die ersten Blätter raschelten unter meinen Füßen, vereinzelt flogen sie zu Boden. Der sanfte Wind ließ sie an den Ästen schaukeln. Auf eine Weise beruhigte mich das. Ich mochte den Spätsommer. Hardin hatte den Spätsommer auch gemocht. Unvermittelt versetzte mir die Erinnerung an ihn einen Stich in die Brust. Wir waren täglich gemeinsam joggen gewesen.

Ich lief weiter und steigerte das Tempo. Je härter ich trainierte, desto mehr hatte ich das Gefühl, meinen Körper zu beherrschen. Wieder zurückzufinden. Ihn zu spüren. Mich im Griff zu haben. Meine Gedanken für eine Weile kontrollieren zu können. Das Training half mir, den unsagbaren Schmerz in mir zumindest für ein paar Stunden auszuschalten.

Ohne eine Pause einzulegen, rannte ich über den Campus, durchquerte den Cambridge Common, lief an der Buchhandlung The Coop, an Cafés und Restaurants vorbei. Hin und wieder schnappte ich Wortfetzen auf oder erntete verdutzte Blicke. Es kam wohl nicht allzu häufig vor, dass ein Footballspieler...
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Autor

Katrin Frank, geboren 1983, ist eine leidenschaftliche Autorin aus Klagenfurt am Wörthersee. Ihr Herz schlägt für gefühlvolle und prickelnde Romane, Reisen und Kaffee. Sie liebt es neue Orte zu entdecken und Menschen zu beobachten, besonders Flughäfen dienen als Inspirationsquelle. Die Autorin legt großen Wert auf Toleranz und nutzt die Kraft ihrer Geschichten, um Akzeptanz und Verständnis zu vermitteln.