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Morgentau

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am04.11.20191. Auflage
Eine Apfelplantage im Alten Land und ein dunkles Geheimnis, das die Familie nicht loslässt: Der Auftakt zur großen Familiengeheimnissaga von Valentina May Als Pia durch Zufall auf das idyllische Anwesen am Elbstrand stößt, ist es um sie geschehen: Nicht nur die malerische Apfelplantage hat es ihr angetan, sondern auch der attraktive, aber unnahbare Tom Matthiesen, der der verwöhnten Großstadt-Tochter ein Zimmer auf seinem Hof anbietet. Doch Pia spürt, dass ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit seine Schatten bis in die Gegenwart wirft und es Tom unmöglich macht, jemanden an sich heran zu lassen. Hat die Liebe der beiden eine Chance?

Valentina May schreibt erfolgreich Liebesromane, in denen auch die Natur eine wichtige Rolle spielt. Schon immer träumte Valentina von einem Cottagegarten und vielen Tieren. Diesen Traum hat sie sich inzwischen erfüllt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf einem Hof in einem kleinen Dorf im Weserbergland. Wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt und sich neue Geschichten ausdenkt, kümmert sie sich um ihren verwunschenen alten Rosengarten oder macht es sich auf einer Steinbank am Rande der Gänsewiese gemütlich.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEine Apfelplantage im Alten Land und ein dunkles Geheimnis, das die Familie nicht loslässt: Der Auftakt zur großen Familiengeheimnissaga von Valentina May Als Pia durch Zufall auf das idyllische Anwesen am Elbstrand stößt, ist es um sie geschehen: Nicht nur die malerische Apfelplantage hat es ihr angetan, sondern auch der attraktive, aber unnahbare Tom Matthiesen, der der verwöhnten Großstadt-Tochter ein Zimmer auf seinem Hof anbietet. Doch Pia spürt, dass ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit seine Schatten bis in die Gegenwart wirft und es Tom unmöglich macht, jemanden an sich heran zu lassen. Hat die Liebe der beiden eine Chance?

Valentina May schreibt erfolgreich Liebesromane, in denen auch die Natur eine wichtige Rolle spielt. Schon immer träumte Valentina von einem Cottagegarten und vielen Tieren. Diesen Traum hat sie sich inzwischen erfüllt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf einem Hof in einem kleinen Dorf im Weserbergland. Wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt und sich neue Geschichten ausdenkt, kümmert sie sich um ihren verwunschenen alten Rosengarten oder macht es sich auf einer Steinbank am Rande der Gänsewiese gemütlich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492985222
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum04.11.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6008 Kbytes
Artikel-Nr.4781641
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

Sie wusste, was er sagen würde, und wünschte sich weit weg.

»Du hast mich schwer enttäuscht, Pia!« Ihr Vater schlug mit der Faust auf den Tisch, dass der Orangensaft über den Glasrand schwappte. Da war sie wieder, die Falte auf seiner Stirn, wenn ihm etwas missfiel. Aber so wütend wie heute hatte Pia ihren Vater noch nie erlebt.

Dennoch hielt sie seinem Blick stand. Mit den buschigen, zusammengezogenen Brauen, dem finsteren Blick und den zusammengepressten Lippen sah er zum Fürchten aus. Er galt als harter und unerbittlicher Geschäftsmann, als Vater hingegen war er stets gütig und nachgiebig gewesen. Doch diesmal befürchtete Pia, dass er ihre Erklärungen nicht gelten ließe. Dabei hatte sie nur seinetwegen das Betriebswirtschaftsstudium angefangen. Weil er es von ihr erwartet hatte. Um ihn nicht zu enttäuschen, hatte sie seinem Drängen nachgegeben.

Leider lag ihr dieses Studienfach gar nicht. Obwohl sie sich redlich bemüht hatte, war sie bereits durch die erste Prüfung gerasselt. Die Fachbegriffe, die Gesetze ⦠das alles waren böhmische Dörfer für sie. Stattdessen hatte sie während der Vorlesungen Motive aufgeschrieben, die sie später fotografieren wollte.

»Ich habe dir immer gesagt, dass Betriebswirtschaft nicht mein Ding ist. Du weißt genau, dass ich das Studium nur deinetwegen begonnen habe«, verteidigte sie sich. »Ich hätte besser wissen müssen, dass das schiefgeht«, setzte sie seufzend nach.

Ihr Vater schnaubte wütend.

»Nicht dein Ding? Du redest schon wie deine Mutter. Die wusste auch nie recht, was sie wirklich wollte. Und wenn schon, dann mache es zu deinem. Es ist mein Herzenswunsch, dass du in der Firma einsteigst, um sie später zu führen. Du hast viel zu viel Zeit mit irgendwelchem Firlefanz vergeudet.«

»Aber jetzt weiß ich doch genau, was ich tun werde«, widersprach sie. Fotos schießen, das war das, was sie sich immer gewünscht hatte.

»Fotografin! Hah. Da bist du doch nur eine unter vielen. Niemand schlägt einen lukrativen Job aus. Werde endlich erwachsen, Pia.«

Sie fühlte sich elend. Er würde nie akzeptieren, dass sie sich etwas anderes wünschte. Alles, wirklich alles hatte sie versucht, sich das Studium schönzureden. Aber nichts hatte gewirkt, und sie war wie befürchtet gescheitert.

Von den Vorlesungen hatte ihr jedes Mal der Kopf geschwirrt. Schlagwörter waren in ihrem Gedächtnis hängengeblieben: Betriebsorganisation, Controlling, Human Resources, Unternehmensplanung ⦠Begriffe, die sie sich zwar gemerkt, aber deren Bedeutung sie sofort wieder vergessen hatte.

Was interessierten sie diese Begriffe, wenn sie etwas Bedeutsameres ausführen könnte. Einen einmaligen Moment mit der Kamera einfangen. Bereits als Kind war sie stundenlang durch die Natur auf der Suche nach passenden Motiven gestreift oder hatte unzählige Porträtfotos von Freunden geschossen.

»Nicht dein Ding, nicht dein Ding. Das hast du bei Kunstgeschichte und Anglistik auch gesagt. Diese Studiengänge hattest du dir selbst ausgesucht, oder?«

»Ja«, gab sie kleinlaut zu und mochte nicht daran erinnert werden, dass sie die beiden Studiengänge Anglistik und Kunstgeschichte abgebrochen hatte. Weil sie gern lebte. Zwei Semester Kunstgeschichte an der Pariser Sorbonne, für die sie jeden Tag bis in die Nacht hinein gebüffelt hatte, während die Mitbewohner ihrer WG jede Nacht Partys gefeiert hatten. Wie hätte sie bei dem Lärm lernen, geschweige denn schlafen können? Kein Wunder, dass sie in der Prüfung eingenickt war. Am Tag der Nachprüfung hatte sie dann einen Autounfall gehabt und die Chance erneut verpasst. Eine dritte Chance hatte es nicht gegeben, weshalb ihr nichts anderes übrig geblieben war, als Studienfach und Fakultät zu wechseln.

Auf der anderen Universität hatte sie Lennard kennengelernt. Sie erinnerte sich noch gut an den schlaksigen, semmelblonden Mann mit dem schüchternen Lächeln, das ihr Herz im Sturm erobert hatte. Leider hatte sie zu spät erfahren, dass er keiner Frau wirklich treu sein konnte. Aus Liebeskummer hatte sie sich in ihrem Zimmer eingeigelt.

Pia schnitt eine Grimasse und erntete dafür einen strafenden Blick des Vaters.

»Ich bin es leid, mir immer wieder deine Ausreden anzuhören und zuzusehen, wie du kostbare Zeit für irgendeinen Spleen vergeudest, anstatt dich endlich in unserem Unternehmen einzubringen. Schluss mit deinen Eskapaden!«

Mit einem beklommenen Gefühl sah sie ihn an.

»Aus diesem Grund habe ich eine Entscheidung getroffen«, verkündete er. Die Entschlossenheit in seiner Stimme ließ sie nichts Gutes ahnen. Sie suchte in seiner Miene vergeblich nach einer Antwort. So hatte er sie angesehen, wenn sie als Kind mit dem Ball in der Wohnung gespielt und dabei das Glas der teuren Biedermeiervitrine zerschlagen hatte.

»Und welche?«, fragte sie.

Ihr Vater sog hörbar die Luft ein.

»Ab sofort wirst du in unserem Unternehmen arbeiten und alle Ressorts von der Pike auf lernen. Am Montagmorgen um acht Uhr meldest du dich gleich bei Frau Krämer.«

Sofort hatte Pia ein Bild vor Augen von Margot Krämer: Ende fünfzig, ledig, kinderlos, hager, zynisch und launisch. Ihr wurde schlagartig übel. Alles, nur nicht das!

Pia sprang vom Stuhl auf. »Das kannst du nicht machen!«, rief sie empört.

»Und ob ich das kann. Mit fünfundzwanzig wird es Zeit, dass du etwas Anständiges machst. Du wirst zuerst in der Finanzbuchhaltung arbeiten, um ein Gefühl für Bilanzen zu bekommen.«

In der Finanzbuchhaltung! Zahlen, Konten und ihre täglichen Bewegungen. Fast genauso schlimm wie ihr Studium der Betriebswirtschaft. Margot Krämer, Leiterin der Buchhaltung, war ein absoluter Kontrollfreak, die in jeder jüngeren Frau eine Konkurrentin sah. Die würde sie schikanieren, auch wenn sie die Tochter des Chefs war.

»Niemals!«, rief sie.

Die Finanzbuchhaltung saß in spartanisch eingerichteten Räumen. Frau Krämer duldete nicht mal Pflanzen oder Kalender im Büro. Das war kein Ort, an dem Pia sich wohlfühlen könnte. Die Krämer wurde von allen nur die Muräne genannt, weil sie jede Gelegenheit nutzte, bei jedem ihr Gift zu verspritzen. Ihretwegen war schon so manche Auseinandersetzung eskaliert. Doch Vater trennte sich nicht von ihr, weil sie seine verlässlichste Kraft war.

»Solange du von meinem Geld lebst, wirst du das tun, was ich dir sage!«, brüllte er Pia an, sodass sie zusammenzuckte.

Aber sie gab nicht nach. »Papa, ich habe doch einen Job«, widersprach sie.

»In diesem Nachtklub!«, rief er ungehalten aus.

»Es ist ein Job, bis ich bei Roland Heldt meine Ausbildung beginne ⦫ Bei dem Fotografen Roland Heldt in Hamburg hatte sie bereits ein Praktikum absolviert und mehrere Fotografieseminare belegt.

»Schluss mit der Debatte.«

»Papa, du weißt doch, dass es mein Herzenswunsch ist, Fotografin zu werden. Und bei Roland ⦠das ist die Chance für mich.«

»Fotografin! Dafür besitzt du nicht genügend Talent. Außerdem brauche ich dich hier.«

Oft genug hatten sie über ihren Berufswunsch diskutiert. Ihr Vater hielt nichts von kreativen Berufen und auch nichts von ihren Ambitionen in diese Richtung. Nachdem sie immer nur Absagen von Fotoateliers erhalten hatte, war das Thema ad acta gelegt worden, bis sie vorgestern die Antwort von Roland erhalten hatte.

In den Augen ihres Vaters lag eine Entschlossenheit, die sie bedrückte. Sie wollte nicht im Streit mit ihm auseinandergehen, sondern hoffte auf seine Einsicht.

»Versteh mich doch bitte, Papa. Ich bin kein Mensch, der nur am Schreibtisch sitzen kann. Ich muss raus in die Natur.«

»Du bist einen gewissen Lebensstandard gewöhnt, musstest dir nie um Geld Sorgen machen. Aber mit den paar Kröten, die du als unbekannte Fotografin verdienst, wirst du nicht weit kommen. Glaub ja nicht, dass ich diesen Quatsch finanziere. Nicht einen Cent kriegst du von mir, wenn du diesen Weg gehst.«

Pia schluckte, als sie die Härte in seinem Blick erkannte. Er würde auf seinem Standpunkt beharren.

»Scheinbar ist es dir egal, ob ich glücklich bin. Ich werde Fotografin, ob du es willst oder nicht.«

Sie könnte bestimmt Zeit lang bei Lena wohnen und sich dann ein Zimmer suchen. Dennoch würde es ihr schwerfallen, auf die finanzielle Unterstützung des Vaters zu verzichten.

»Ich bin von dir sehr enttäuscht, Pia. Ich habe gehofft, dass du zur Vernunft kommst und mit Freude irgendwann meine Nachfolge antreten wirst. Aber wie ich sehe, ist dir das gleichgültig. Wenn du nach Hamburg fährst, wirst du auf meine Unterstützung verzichten müssen.«

Pia wich entsetzt zurück. Das konnte ihr Vater doch nicht wollen. Doch seine eisige Miene bestätigte ihre Befürchtungen.

»Heißt das, dass du mich, nur weil ich Fotografin werde, fallenlässt?«, fragte sie den Tränen nahe.

»Du hast es nicht anders gewollt«, antwortete er fest.

Ihr Magen ballte sich zu einem Klumpen zusammen.

»Papa, das kannst du nicht machen«, flüsterte sie und kämpfte mit aller Macht gegen die aufsteigenden Tränen.

»Du hast deine Entscheidung getroffen, du trittst mein Angebot mit Füßen, nun musst du allein klarkommen. «

Die Bedeutung seiner Worte sickerte nur allmählich in ihr Bewusstsein.

Enttäuschung und Wut brandeten in ihr auf. Ihr Vater konnte sie doch nicht einfach fallenlassen, nur weil sie nicht in seine Fußstapfen treten wollte.

»Überleg es dir. Mein Angebot steht, solange du hier bist.«

Er konnte doch nicht ernsthaft wollen, dass sie ihr Leben lang in einem Job arbeitete, der ihr keinen Spaß bereitete.

Beim letzten Mal hatte sie seinem Wunsch nachgegeben, diesmal jedoch nicht.

Ihr Vater dachte kurz nach. »Was ist eigentlich mit Roger? Seine Eltern wollen...
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Autor

Valentina May schreibt erfolgreich Liebesromane, in denen auch die Natur eine wichtige Rolle spielt. Schon immer träumte Valentina von einem Cottagegarten und vielen Tieren. Diesen Traum hat sie sich inzwischen erfüllt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf einem Hof in einem kleinen Dorf am Rande des Weserberglands. Wenn sie nicht am Schreibtisch sitzt und sich neue Geschichten ausdenkt, kümmert sie sich um ihren verwunschenen alten Rosengarten oder macht es sich auf einer Steinbank am Rande der Gänsewiese gemütlich.