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Der Schlunz und die Spur des Verräters

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Bibellesebund Verlagerschienen am18.09.2019
Bei Familie Schmidtsteiner bricht der pure Stress aus: Weihnachten steht ins Haus. Anlass genug für den Schlunz, ganz viele Fragen zu stellen: Warum verkleidet man zu Weihnachten das Haus in einen Tannenwald? Warum ist es das Fest der Liebe, aber wenn einsame Menschen mitfeiern wollen, sind sie nicht eingeladen? Auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsbaum erinnert sich der Schlunz plötzlich wieder an den Weg, den er damals durch den Wald gegangen ist. Wie ein Verrückter rennt er los. Ob sich jetzt aufklärt, woher er kommt und wo seine Eltern sind? Und dann - einen Tag vor Heiligabend - taucht auch noch Besuch bei Lukas und Schlunz auf, mit dem niemand gerechnet hat und der das Weihnachtsfest der Schmidtsteiners vollends auf den Kopf stellt.

Harry Voß, geboren 1969, ist seit 1995 als Referent für die Arbeit mit Kindern (und inzwischen als Leiter des Bereichs Arbeit mit Kindern) beim Bibellesebund tätig. Er ist zu Lesetouren, Kinderbibeltagen, Kinderfreizeiten und Bibel-Action-Tagen unterwegs. Als Schriftsteller wurde er vor allem durch die Schlunz-Serie bekannt (7 Bücher, Hörspiele, Verfilmung), außerdem stammen die Abenteuer von 'Ben & Lasse' von ihm, ebenso wie zwei Jugendbücher ('13 Wochen', 'Gefangen in Abadonien'). Harry Voß ist verheiratet mit Iris Voß und hat zwei Kinder. Er engagiert sich in der evangelischen Kirchengemeinde in Gummersbach, arbeitet ehrenamtlich im Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) mit und lebt mit seiner Familie in Gummersbach (NRW).
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextBei Familie Schmidtsteiner bricht der pure Stress aus: Weihnachten steht ins Haus. Anlass genug für den Schlunz, ganz viele Fragen zu stellen: Warum verkleidet man zu Weihnachten das Haus in einen Tannenwald? Warum ist es das Fest der Liebe, aber wenn einsame Menschen mitfeiern wollen, sind sie nicht eingeladen? Auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsbaum erinnert sich der Schlunz plötzlich wieder an den Weg, den er damals durch den Wald gegangen ist. Wie ein Verrückter rennt er los. Ob sich jetzt aufklärt, woher er kommt und wo seine Eltern sind? Und dann - einen Tag vor Heiligabend - taucht auch noch Besuch bei Lukas und Schlunz auf, mit dem niemand gerechnet hat und der das Weihnachtsfest der Schmidtsteiners vollends auf den Kopf stellt.

Harry Voß, geboren 1969, ist seit 1995 als Referent für die Arbeit mit Kindern (und inzwischen als Leiter des Bereichs Arbeit mit Kindern) beim Bibellesebund tätig. Er ist zu Lesetouren, Kinderbibeltagen, Kinderfreizeiten und Bibel-Action-Tagen unterwegs. Als Schriftsteller wurde er vor allem durch die Schlunz-Serie bekannt (7 Bücher, Hörspiele, Verfilmung), außerdem stammen die Abenteuer von 'Ben & Lasse' von ihm, ebenso wie zwei Jugendbücher ('13 Wochen', 'Gefangen in Abadonien'). Harry Voß ist verheiratet mit Iris Voß und hat zwei Kinder. Er engagiert sich in der evangelischen Kirchengemeinde in Gummersbach, arbeitet ehrenamtlich im Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) mit und lebt mit seiner Familie in Gummersbach (NRW).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955683078
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum18.09.2019
Reihen-Nr.6
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1231 Kbytes
Artikel-Nr.4882616
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Nachdem vor etwa drei Wochen ein zweiter Verbrecher versucht hatte, den Schlunz zu töten, hatten die Erwachsenen beschlossen, den Jungen zu beschützen. »Personenschutz« nannten sie das. Damit meinten sie, dass seitdem jeden Tag dieser schwarze Mercedes mit zwei bis drei Polizisten vor ihrem Haus stand. Und immer, wenn der Schlunz irgendwohin gehen oder fahren wollte, fuhr ihm das Luxusauto hinterher. Sogar in die Schule begleitete sie das Fahrzeug, wobei die Polizisten nie mit in die Klasse kamen, sondern bis zum Ende des Unterrichts an der Straße warteten. Dabei achteten sie auf alles, was ihnen ungewöhnlich vorkam.

In der ersten Woche hatten sich die Polizisten ihnen vorgestellt und ihnen erklärt, wie der Personenschutz in der nächsten Zeit aussehen würde. Zwei Teams mit jeweils drei Personen würden sich abwechseln und das Haus und den Schlunz beobachten. Natürlich so, dass der Schlunz sich nicht gestört fühlen sollte. Aber doch auch so, dass ständig zwei von ihnen in seiner Nähe waren, wenn er unterwegs war: am Stadtweiher, auf dem Fußballplatz, im Gottesdienst oder auch einfach wenn Lukas und er nur ihre ferngesteuerten Autos auf der Straße fahren ließen. Anfangs fand der Schlunz das »total cool« und er prahlte überall mit seinen »persönlichen Leibwächtern«, wie er sie nannte. Aber nach einer Woche nervte das schon einigermaßen, wenn einem andauernd ein bis drei Polizisten versteckt folgten. Nele traute sich noch nicht mal mehr, ohne Fahrradhelm ihr Fahrrad in die Garage zu schieben, weil sie immer das Gefühl hatte, die Polizisten schauten nicht nur nach dem Schlunz, sondern auch, ob die Kinder sich an alle Verkehrsregeln hielten.

Einer von ihnen hieß Berthold Bruchsal. Er war etwas älter als Mama und Papa und schien der Chef der Truppe zu sein. Er hatte einen Schnauzbart wie der Schutzmann im Kasperletheater und sprach auch immer ganz vornehm. Der zweite hieß Stefan Medeweiher. Der war mindestens zehn Jahre jünger als der andere. Und weil die Polizisten beim Beobachten keine Polizeikleidung, sondern normale Klamotten trugen, sah er eher aus wie einer der Supersportler aus dem Fernsehen. Die dritte Person vom Personenschutz war eine Frau: Sabine Gütersloh. Mit ihren blonden, schulterlangen Haaren hätte sie gut auch den Wettbewerb für Deutschlands nächstes Topmodel gewinnen können. Aber Lukas sah ihr auch an, dass sie sehr stark war und dass es ihr sicher ein Leichtes war, einen Verbrecher mit zwei gekonnten Griffen zu überwältigen. Manchmal war nur ein Personenschützer von ihnen vor dem Haus zu sehen. Manchmal zwei. Und wenn die Kinder zur Schule oder sonst wohin unterwegs waren, waren sie zu dritt. Und einer von ihnen, Stefan Medeweiher, stand jetzt vor ihnen: »Alles klar bei euch?«, fragte er.

»Ja«, sagte Schlunz. »Sieht man doch.«

»Was wollte die Frau gerade?«

Schlunz hob seinen Zeigefinger: »Ich weiß es. Sie wollte sich den wertvollen Nachttopf von Kaiser Franz dem Großen abholen.«

»Aha«, sagte der Polizist. »Trägt man den jetzt auf dem Kopf?«

»Ja«, sagte Schlunz und nickte. »Weil der Griff so dreckig ist, dass man ihn nicht anfassen möchte.«

Der Polizist lachte und kehrte zu seinem Wagen zurück.

Später waren sie mit Nele zusammen wieder im Geräteschuppen. Schlunz erklärte ihr: Wenn der Schuppen leer wäre, dann gäbe das eine Wohnung.

»Aha«, sagte Nele. »Und wer soll hier wohnen?«

»Na, wir natürlich. Wir Kinder.«

»Ich denke, da soll das Holz für den Kamin gestapelt werden.«

»Ja, aber erst im Frühling. Und bis dahin wohnen wir hier.«

»Hat Mama das erlaubt?«

Schlunz stöhnte kurz auf. »Mama und Papa dürfen das natürlich nicht wissen. Das ist ein Geheimversteck für Kinder. Schau hier«, er zeigte auf die Steckdose hinter den Geräten, »hier gibt es sogar Strom. Da können wir eine Lampe anschließen, einen Fernseher und einen Computer.« Er zeigte in die Ecke, in der die Autoreifen hingen. »Und da schlagen wir unsere Betten auf. Eins für Lukas und eins für mich. Und wenn du schön brav bist, kriegst du auch noch eine Stelle zum Schlafen.«

Nele lachte. »Du bist lustig, Schlunz.«

Gegen Nachmittag war Papa mit seinen Aufräumarbeiten im Schuppen fertig und wandte sich dem Keller zu, den er ebenfalls entrümpeln wollte. Schlunz und Nele begannen sofort, den Schuppen zu reinigen, sofern das überhaupt möglich war. Mit alten Lappen wischten sie die Wände und Türen ab, entfernten Spinnweben von der Decke und aus den Ecken; sogar die kleinen Fenster an der Seite, die mit Sicherheit seit hundert Jahren nicht mehr geputzt worden waren, wurden wieder durchsichtig. Es staubte und qualmte in der Hütte, und als Lukas sah, dass einige Ecken so langsam tatsächlich ein bisschen sauber aussahen, entschloss er sich auch mitzumachen. Viel zu früh begann es dunkel zu werden, aber dank der gefundenen Steckdose konnten sie eine Nachttischlampe anschließen und weiterarbeiten. Im Schein dieser kleinen Lampe wirkte das Häuschen schon richtig gemütlich.

Die alten Farbtöpfe und Dosen schoben sie so eng zusammen, dass dadurch zwei Regalböden komplett leer wurden. »Da können wir unser Essgeschirr reinstellen und was wir sonst noch für unsere Wohnung brauchen«, erklärte Schlunz. Nele stimmte fröhlich zu, aber Lukas war noch nicht so hundertprozentig davon überzeugt, dass sie hier in diesem Dreckloch auch essen sollten.

Als krönenden Abschluss ihrer Aktion kramte Schlunz aus dem Sperrmüllhaufen auf der Straße zwei alte Bettvorleger wieder heraus, einen Badteppich, ein paar alte Stofffetzen und eine karierte Tischdecke. Den Teppich und die Bettvorleger verteilte er großzügig über den Hüttenboden, die Stofffetzen legte er auf die frei gewordenen Regalböden, und mit der alten Tischdecke verhängte er die Autoreifen an der Wand. Nele hatte im Keller zwei Holzbilderrahmen mit kitschigen Blumengemälden gefunden und hängte sie an zwei Nägeln auf, die nutzlos aus der Wand ragten. Mit diesen vielen kleinen Deckchen, Teppichen und Verzierungen sah der Schuppen jetzt ungefähr so aus, wie sich Lukas das Häuschen der sieben Zwerge vorstellte.

»Ist das schön hier«, schwärmte Nele. Schlunz strahlte übers ganze Gesicht: »Und jetzt gehen wir rein und holen unsere Schlafsäcke und Luftmatratzen.« Damit rannten sie durch die Kellertür ins Haus. Lukas konnte die Freude der beiden anderen noch immer nicht so recht teilen, aber er wollte kein Spielverderber sein und rannte mit.

Als sie die Treppe wieder hochstiegen, hörten sie Stimmen, die im Flur miteinander sprachen. Eine war die von Frau Rosenbaum. Sie schien also wieder sauber zu sein. Und etwas, das sie zu sagen hatte, war offenbar so wichtig, dass sie es wagte, die Schmidtsteiners zum zweiten Mal am heutigen Tag aufzusuchen. Die Stimmen von Frau Rosenbaum, Mama und Papa klangen ängstlich und aufgeregt.

»Nein, bloß nicht«, hörten sie Frau Rosenbaum sagen. »Er darf nichts davon wissen. Er soll sein Leben so unbeschwert wie möglich weiterführen.«

»Aber er ist viel zu sorglos.« Das war Mamas Stimme. »Ich hab das Gefühl, er kann die Gefahr gar nicht wirklich einschätzen. Was, wenn er ihm direkt in die Arme läuft?«

»Das wird nicht passieren«, sagte Frau Rosenbaum. »Bitte sagen Sie nichts. Denken Sie auch an Ihre Kinder Nele und Lukas. Die würden vor Angst umkommen. Legen Sie ihnen diese Last nicht auf.«

»Achtung, sie kommen«, zischte Mama leise.

Als Schlunz, Lukas und Nele durch die Kellertür in den Flur traten, standen Mama, Papa und Frau Rosenbaum da wie drei Schulkinder, die einen Streich ausgeheckt hatten und nun versuchten, ihn zu vertuschen.

»Was ist los?«, fragte Schlunz, der als Erster oben angekommen war.

Mama, Papa und Frau Rosenbaum warfen sich mit weit aufgerissenen Augen verzweifelte Blicke zu, als wollte einer vom anderen wissen, was er jetzt sagen sollte.

»Was darf ich nicht wissen?«, bohrte Schlunz weiter nach.

Mama bemühte sich um ein Lächeln. »Also, Kinder«, aber mehr sagte sie nicht. Wieder schaute sie verzweifelt zwischen Papa und Frau Rosenbaum hin und her.

»Also«, sagte Frau Rosenbaum da und zog sich hektisch ihre Jacke an, »ich wollte sowieso gerade gehen.« Sie zog ihre Mundwinkel zu einem faltigen Grinsen nach hinten und schaute die Kinder an. »Macht s gut, Kinder, und passt schön auf euch auf.« Und damit verschwand sie, knallte die Haustür zu und ließ Mama und Papa wie zwei begossene Pudel zurück.

»Mama«, begann Schlunz noch einmal, »was hat Frau Rosenbaum gesagt?«

»Schlunz«, sagte Mama langsam und fasste Schlunz vorsichtig an den Schultern.

»Und denk dran«, sagte Schlunz noch, »man darf nicht lügen. Sagt ihr zumindest immer zu mir.«

Mama sah zu Papa und Papa sah zu Schlunz. »Weißt du«, sagte Papa und hielt den Atem an, während er weiter überlegte, »Mama und ich ... wir machen uns Sorgen. Dass da nun schon zweimal jemand gekommen ist, der dich töten wollte, das macht uns wirklich zu schaffen. Das stecken wir nicht so locker weg wie du. Was wäre, wenn bald wieder einer käme? Bist du dir dieser Gefahr wirklich bewusst?«

Schlunz zuckte kurz mit einer Augenbraue. »Aber die drei von der Polizei passen doch auf mich auf.«

»Ja.« Papa seufzte. »Das hat Frau Rosenbaum ja auch gesagt. Und sie hat gesagt, wir müssen uns keine Sorgen machen. Der Personenschutz passt auf dich und auf uns auf.«

»Aber sie hat gesagt, da ist etwas, das ich nicht wissen darf.«

Papa richtete sich auf und schaute wieder zu Mama rüber. »Ja, das stimmt.«

»Und was ist das?«

Wieder Hilfe suchende Blicke zwischen Mama und Papa, aber keiner brachte ein Wort raus.

»Das können wir dir nicht...
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Autor

Harry Voß, geboren 1969, ist seit 1995 als Referent für die Arbeit mit Kindern (und inzwischen als Leiter des Bereichs Arbeit mit Kindern) beim Bibellesebund tätig. Er ist zu Lesetouren, Kinderbibeltagen, Kinderfreizeiten und Bibel-Action-Tagen unterwegs. Als Schriftsteller wurde er vor allem durch die Schlunz-Serie bekannt (7 Bücher, Hörspiele, Verfilmung), außerdem stammen die Abenteuer von "Ben & Lasse" von ihm, ebenso wie zwei Jugendbücher ("13 Wochen", "Gefangen in Abadonien"). Harry Voß ist verheiratet mit Iris Voß und hat zwei Kinder. Er engagiert sich in der evangelischen Kirchengemeinde in Gummersbach, arbeitet ehrenamtlich im Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) mit und lebt mit seiner Familie in Gummersbach (NRW).