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Agatha Raisin und der tote Auftragskiller

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
238 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am30.09.20201. Aufl. 2020
Für Agatha Raisin ist es an der Zeit, ihre Tätigkeit als Amateur-Detektivin zur Profession zu machen, und sie eröffnet ihr eigenes Detektivbüro. Ihre neue Nachbarin Emma Comfrey bewirbt sich bei ihr als Sekretärin und wird, aufgrund ihres Durchsetzungsvermögens und detektivischen Geschicks, kurzerhand eingestellt. Der erste Fall des Detektivbüros ist eine vermisste Katze. Immerhin ein Anfang, aber mit viel Luft nach oben. Als dann eine junge Frau, die eine Todesdrohung erhalten hat, beschützt werden soll, ist Agatha endlich voll in ihrem Element. Damit nehmen allerdings auch so einige Verhängnisse ihren Lauf, die dafür sorgen, dass Agatha nicht nur in ein Fadenkreuz gerät ...



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen feiert sie bis heute große Erfolge in über 17 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFür Agatha Raisin ist es an der Zeit, ihre Tätigkeit als Amateur-Detektivin zur Profession zu machen, und sie eröffnet ihr eigenes Detektivbüro. Ihre neue Nachbarin Emma Comfrey bewirbt sich bei ihr als Sekretärin und wird, aufgrund ihres Durchsetzungsvermögens und detektivischen Geschicks, kurzerhand eingestellt. Der erste Fall des Detektivbüros ist eine vermisste Katze. Immerhin ein Anfang, aber mit viel Luft nach oben. Als dann eine junge Frau, die eine Todesdrohung erhalten hat, beschützt werden soll, ist Agatha endlich voll in ihrem Element. Damit nehmen allerdings auch so einige Verhängnisse ihren Lauf, die dafür sorgen, dass Agatha nicht nur in ein Fadenkreuz gerät ...



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen feiert sie bis heute große Erfolge in über 17 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732587964
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.09.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.15
Seiten238 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937723
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eins

Was Agatha Raisin letztlich bewegte, ihre eigene Detektei zu eröffnen, war jenes Ereignis, das sie »den Paris-Vorfall« getauft hatte.

Die sommerliche Trägheit, die Carsely in den Cotswolds lähmte, hatte die rastlose Agatha dazu gebracht, sich eine Woche Urlaub in Paris zu gönnen.

Sie war eine vermögende Frau, doch wie alle reichen Menschen neigte auch sie hin und wieder zu Phasen übertriebener Sparsamkeit. Also buchte sie sich ein Zimmer in einem kleinen Hotel nahe Saint-Germain-des-Prés im Quartier Latin. Agatha war schon in Paris gewesen und hatte sich dort alle Sehenswürdigkeiten angesehen, weshalb sie diesmal nur in Cafés sitzen und die Leute beobachten oder lange Spaziergänge entlang der Seine machen wollte.

Leider wurde es nach den ersten zwei Tagen in Paris sogar noch heißer als in Carsely, und in ihrem Hotel gab es keine Klimaanlage. Bei Temperaturen um vierzig Grad warf Agatha sich auf ihren klammen Laken hin und her und stellte fest, dass Paris niemals schlief. Gegenüber vom Hotel waren zwei Restaurants mit Tischen draußen, und bis ein Uhr nachts kamen die Akkordeonspieler, um den Gästen Geld abzuknöpfen. Während Agatha einer weiteren Darbietung von La Vie en Rose lauschte, stellte sie sich vor, eine Handgranate aus dem Fenster zu werfen. Und dann waren da noch der dröhnende Verkehr und das Gebrüll der Touristen, die ihre Trinkfestigkeit überschätzt hatten.

Trotzdem beschloss sie, so viel wie möglich von Paris zu sehen. Die Metro war billig und fuhr überallhin.

Am vierten Tag stieg sie die Treppe zur Metrostation Maubert-Mutualité hinunter, setzte sich auf einen der harten Plastikstühle auf dem Bahnsteig und nahm ihren U-Bahn-Plan hervor. Sie wollte zu W.H. Smith in der Rue de Rivoli und sich einige englische Bücher kaufen.

Als sie die Bahn kommen hörte, steckte sie den Plan wieder ein und öffnete eine der Türen mit diesem silbernen Griff, der sie anfangs so verwirrt hatte. Beim Einsteigen bemerkte sie, dass jemand dicht hinter ihr war, und spürte ein leichtes Vibrieren am Schulterriemen ihrer Handtasche.

Sie blickte nach unten und sah, dass die Tasche geöffnet war und ihr Portemonnaie fehlte.

Erbost starrte Agatha den Mann an, der sich hinter sie gedrängt hatte. Er war mittelgroß und weiß, hatte schwarzes Haar und trug ein blaues Hemd und blaue Jeans.

»Hey, Sie!«, sagte Agatha und stürzte sich auf ihn. Er sprang aus dem Wagen und in den nächsten. Agatha folgte ihm. Als sie ihn gerade packen wollte und sich die Bahn in Bewegung setzte, riss er die Türen auf und entkam auf den Bahnsteig. Agatha, der die Kraft fehlte, es ihm gleichzutun, blieb wütend in der Metro zurück und musste bis zur nächsten Station fahren.

Sie gab dem Pariser Friseur die Schuld. Er hatte behauptet, dass es in Maubert keine Kriminalität gebe, weil sie dort solch ein riesiges Kommissariat hätten. Also nahm sie die Metro zurück nach Maubert, rannte die Rolltreppe hinauf und fragte nach dem Weg zur Polizei. Man sagte ihr, dass sie sich gleich um die Ecke befinde.

Es handelte sich um einen hässlichen modernen Bau mit steilen Stufen, die zum Eingang führten. Schweißtriefend und schlecht gelaunt betrat Agatha die Eingangshalle. Dort saß eine sehr schöne junge Frau mit langen dunklen Haaren hinter Panzerglas.

Agatha erzählte ihr von dem Taschendiebstahl und erwartete, sofort zu irgendeinem Detective gebracht zu werden. Stattdessen begann die junge Frau, sie zu befragen. Angesäuert dachte Agatha, dass diese so junge und attraktive Frau lieber jemandem Platz machen sollte, der mehr Autorität ausstrahlte.

Sie hatte insofern Glück gehabt, als lediglich sechzig Euro in ihrem Portemonnaie gewesen waren und sie ihre Kreditkarten im Hotelsafe gelassen hatte. Ihr Pass befand sich ohnedies in einem anderen Seitenfach ihrer Handtasche.

Nachdem sie befragt worden war und ihren Pass abgegeben hatte, wurde sie gebeten, sich hinzusetzen und zu warten.

»Warum haben Sie hier keine Klimaanlage?«, murrte sie, doch die schöne junge Frau lächelte nur gütig.

Schließlich erschien ein großer Polizist und brachte sie in einen kleineren Raum. Dort setzte er sich an einen Schreibtisch und bedeutete ihr, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Er sah aus wie eine Illustration von Don Quijote de La Mancha. Wieder beschrieb sie den Taschendieb detailliert und endete mit: »In Paris wimmelt es von Gendarmen. Warum gehen die nicht mal runter in die Metro und fangen Diebe?«

»Das tun wir täglich«, antwortete er ruhig und in fehlerfreiem Englisch.

»Ich bin übrigens selbst Detektivin«, sagte Agatha.

»Ach ja?« Don Quijote zeigte einen Funken Interesse. »Und bei welcher Polizeistelle in England arbeiten Sie?«

»Bei keiner. Ich meine, ich eröffne meine eigene Detektei.«

Das Interesse erlosch. »Warten Sie hier«, sagte der Mann.

Hinter seinem Schreibtisch hing ein Spiegel. Agatha stand auf und sah hinein. Ihr Gesicht war gerötet vor Hitze, und ihr sonst schimmerndes braunes Haar hing stumpf und schlaff herunter.

Agatha setzte sich wieder, als er mit einem getippten Schreiben zurückkehrte, das sie unterzeichnen sollte. Alles auf Französisch.

»Das ist für Ihre Versicherung. Da steht, wenn wir ihn schnappen, droht ihm eine Haftstrafe, und er muss ein Bußgeld von dreitausend Euro zahlen. Und sollten wir Ihr Portemonnaie finden, wird es an die britische Botschaft geschickt. Unterschreiben Sie hier.«

Agatha unterschrieb.

»Das wäre dann alles.«

»Moment mal, was ist mit Fahndungsfotos?«

»Wie bitte?«

»Mit Fotos von Kriminellen. Ich würde den jederzeit wiedererkennen.«

»Heute Morgen wurden schon drei weitere Leute von demselben Mann bestohlen. Und die sind Franzosen. Wir benötigen Ihre Hilfe also nicht.«

Empört stand Agatha auf. »Da arbeite ich deutlich besser als Sie.«

Er schenkte ihr ein mattes, desinteressiertes Lächeln. »Dann wünsche ich Ihnen viel Glück.«

Agatha ging direkt zum Hotel zurück und checkte aus. Sie würde nach Hause fahren und ihre Detektei gründen. Mit dem Gedanken spielte sie bereits seit Wochen, doch der Diebstahl ihres Portemonnaies hatte ihr ein Gefühl von Kontrollverlust beschert, und das gefiel ihr nicht. Agatha Raisin hatte gern alles unter Kontrolle.

Am Flughafen Charles de Gaulle wollte sie zu ihrem Gate gehen, als sie auf eine Menschenmenge stieß, die von der Polizei zurückgehalten wurde. »Was ist los?«, fragte sie den Mann neben sich.

»Sie haben einen herrenlosen Koffer gefunden.«

Agatha wartete wütend. Dann hörte sie einen gewaltigen Knall. Den Gesprächen um sie herum entnahm sie, dass man das Gepäckstück, oder was es auch war, mit einer kontrollierten Explosion gesprengt hatte. In Heathrow oder anderen Flughäfen würde man die Besitzer per Durchsage auffordern, ihr Gepäckstück abzuholen, doch in Frankreich schien man lieber direkt zur Tat zu schreiten und die Sachen in die Luft zu jagen.

Als Agatha von Heathrow nach Hause fuhr, brauten sich dunkle Wolken zusammen, und bis sie auf die Straße nach Carsely bog, ging ein fulminantes Gewitter herunter.

Agathas zwei Kater, Hodge und Boswell, kamen sie begrüßen, als sie die Haustür aufschloss. Ihre Putzhilfe, Doris Simpson, schaute täglich vorbei, um die beiden zu füttern und in den Garten zu lassen, solange Agatha weg war.

Agatha ließ ihren Koffer im Flur stehen, ging in die Küche und öffnete die Gartentür. Regen troff vom Reetdach, aber die Luft war angenehm kühl und frisch. Da sie sich sorgte, sie könnte ihr Vorhaben, eine eigene Detektei zu eröffnen, wieder unbegrenzt aufschieben, beschloss sie, ihre Freundin Mrs. Bloxby zu besuchen.

Zehn Minuten später läutete sie an der Pfarrhaustür und hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht vorher angerufen hatte.

Doch Mrs. Bloxby, die Vikarsfrau, öffnete und strahlte sogleich. »Mrs. Raisin, wie schön! Kommen Sie herein. Warum sind Sie früher zurückgekehrt?«

»Ich bin ausgeraubt worden«, antwortete Agatha und erzählte von ihrem Abenteuer.

»Nun, das war ein Taschendiebstahl«, korrigierte Mrs. Bloxby freundlich. »Es passt gar nicht zu Ihnen, sich davon Paris vermiesen zu lassen. Ich dachte, Sie lieben Paris.«

»Tue ich auch, meistens«, erklärte Agatha mürrisch. »Es waren hauptsächlich die Hitze und der Schlafmangel. Und dann hat mich die Polizei auch noch einfach so abgewimmelt! Das Problem ist, dass es die ganze Zeit über irgendwelche Demonstrationen zu bewachen gibt. Da bleiben keine Kapazitäten mehr für Sonstiges.«

»Das können Sie nicht wissen.«

»Wie dem auch sei, es hat mich bestärkt, meine eigene Detektei zu gründen. Sie halten das doch für eine gute Idee, nicht wahr?«

»Oh ja«, stimmte Mrs. Bloxby zu. Auch wenn sie dachte, dass die Arbeit eintönig und schäbig sein würde, wäre ihre Freundin wenigstens beschäftigt, sodass sie sich nicht wieder verlieben und verletzt werden könnte. Agatha war süchtig danach, sich zu verlieben.

»Ich denke schon eine Weile darüber nach, eine Detektei aufzumachen«, sagte Agatha. »Ich finde, dass ich irgendeinen offiziellen Status brauche. Und ich bin eine gute Geschäftsfrau, also bekomme ich das sicher hin. Die Polizei ist dieser Tage völlig überlastet, und auf dem Land schließen sie eine Wache nach der anderen. Niemand hat Zeit, sich um kleine Einbrüche, ausgerissene Teenager oder verschwundene Ehefrauen und Ehemänner zu kümmern.«

»Und wenn es nichts wird?«, fragte die Vikarsfrau.

Agatha grinste....

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M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen feiert sie bis heute große Erfolge in über 17 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.
Agatha Raisin und der tote Auftragskiller

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