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Die Köchin von Castamar

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.04.2020
Jetzt als Serie bei Netflix!
Verführerische Speisen, verbotene Liebschaften und Ränkespiele am Hofe des spanischen Herzogs
Spanien im 18. Jahrhundert: Clara, frisch angestellt als Hilfsköchin am Hof von Castamar, weckt durch ihre raffinierten Köstlichkeiten schon bald das Interesse des verwitweten Herzogs. Da es für beide nicht möglich ist, miteinander in Kontakt zu treten, entwickeln sie anhand von in Kochbüchern versteckten Notizen und außergewöhnlichen Gerichten eine ?Geheimsprache?. Doch schon bald kursieren am Hof erste Gerüchte. Und mit den Gerüchten wächst auch die Zahl der Widersacher, welche die ganz und gar nicht standesgemäße Annäherung zwischen dem Herzog und seiner Köching argwöhnisch beobachten ...
»Die Köchin von Castamar. Claras Geheimnis« ist der erste Teil der packenden historischen Saga, jetzt grandios verfilmt als opulente Netflix-Serie.

Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextJetzt als Serie bei Netflix!
Verführerische Speisen, verbotene Liebschaften und Ränkespiele am Hofe des spanischen Herzogs
Spanien im 18. Jahrhundert: Clara, frisch angestellt als Hilfsköchin am Hof von Castamar, weckt durch ihre raffinierten Köstlichkeiten schon bald das Interesse des verwitweten Herzogs. Da es für beide nicht möglich ist, miteinander in Kontakt zu treten, entwickeln sie anhand von in Kochbüchern versteckten Notizen und außergewöhnlichen Gerichten eine ?Geheimsprache?. Doch schon bald kursieren am Hof erste Gerüchte. Und mit den Gerüchten wächst auch die Zahl der Widersacher, welche die ganz und gar nicht standesgemäße Annäherung zwischen dem Herzog und seiner Köching argwöhnisch beobachten ...
»Die Köchin von Castamar. Claras Geheimnis« ist der erste Teil der packenden historischen Saga, jetzt grandios verfilmt als opulente Netflix-Serie.

Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641251062
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.04.2020
Reihen-Nr.1
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3884 Kbytes
Artikel-Nr.4940465
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1
10. Oktober 1720, am Morgen

Es gibt keinen ewigen Schmerz«, sagte sie sich immer wieder, um die Hoffnung zu nähren, dass alles vergänglich war. »Und auch keine anhaltende Freude«, fügte sie hinzu. Möglicherweise hatte dieser Satz, weil sie ihn für sich zu oft wiederholt hatte, mit der Zeit an Bedeutung verloren und verdeutlichte nur die Bitterkeit, mit der das Leben sie in den letzten Jahren erfüllt hatte. Sie fühlte sich wie eine Marionette mit durchgeschnittenen Fäden, dazu verurteilt, sich jeden Tag neu zum Weitermachen zu ermuntern. Dennoch hatte sie dank des aus der Not geborenen Wagemuts und ihres unbeugsamen Charakters nie klein beigegeben, was sie abgehärtet und dazu befähigt hatte durchzuhalten. »Niemand wird je von mir behaupten können, dass ich feige war«, sagte sich Clara einmal mehr.

Vollständig unter einer Decke aus Stroh verborgen, konzentrierte sie ihre Aufmerksamkeit auf die Regentropfen, die an den Ballen herabliefen. So vermied sie es, in das milchige Licht zu blicken, das zwischen den Halmen hindurchschimmerte. Als sie es dann doch tat, konnte sie plötzlich die bedrohliche Weite jenseits des Karrens erahnen, in dem sie zu dem herrschaftlichen Besitz von Castamar unterwegs war. Sie merkte, dass sie auf ihren Atem achten musste, denn der bloße Gedanke, sich nicht innerhalb der vier Wände eines Hauses zu befinden, beschleunigte ihn derart, dass sie fürchtete, ohnmächtig zu werden, wie es ihr bei anderer Gelegenheit während einer solchen Panikattacke bereits passiert war. Wie sie diese Schwäche hasste! Sie fühlte sich dann jedes Mal so verletzbar, als ob im nächsten Augenblick alles Übel der Welt auf sie niederginge, was ihr sämtliche Kräfte raubte. Sie erinnerte sich, dass sie genau wegen dieser Angst zunächst gezögert hatte, als sie über Señora Moncada erfuhr, dass es in Castamar eine freie Stelle gab. Die dicke Leiterin des Personals und des Hospitals war zu ihr gekommen, um ihr mitzuteilen, dass Don Melquíades Elquiza, ein guter Freund von ihr und Majordomus in Castamar, eine Küchenhilfe für das herzogliche Anwesen suche.

»Das könnte eine gute Gelegenheit für dich sein, Clara«, hatte sie gesagt.

Und tatsächlich war dies eine Gelegenheit, die sie sehr reizte, aber gleichzeitig auch schreckte, da sie dafür das Hospital verlassen musste, in dem sie arbeitete und das auch ihr Zuhause war. Allein die Vorstellung, dass sie durch die Straßen Madrids und - wie früher mit ihrem Vater - über die Plaza Mayor gehen müsste, verursachte ihr Erstickungsanfälle und Schweißausbrüche und ließ sie sich vollkommen schwach und hilflos fühlen. Señora Moncada war zum Glück so nett gewesen und hatte an ihrer Stelle mit Señor Elquiza geredet, um ihre hervorragenden kulinarischen Fähigkeiten anzupreisen. Wie es schien, waren die beiden schon sehr lange befreundet. Sie hatten sich bei der Ausrichtung verschiedener ländlicher Mahlzeiten im Freien kennengelernt, als sie als Dienstmädchen im Haus des Herzogs von Benavente angestellt gewesen war, während er bereits beim Herzog von Castamar in Diensten stand. Señora Moncada war es zu verdanken, dass der Majordomus nun bereits wusste, dass die Liebe zum Kochen bei Clara in der Familie lag, denn ihre Mutter, mit der Clara diese Leidenschaft teilte, war die Erste Köchin im Haus von Kardinal Giulio Alberoni gewesen, dem ehemaligen Minister von König Philipp V. Unglücklicherweise war der Prälat jedoch in Ungnade gefallen und in die Republik Genua zurückgekehrt, wohin er ihre Mutter mitgenommen hatte.

Clara, die sich bereits bis zur Ersten Beiköchin hochgearbeitet hatte, sah sich daraufhin gezwungen, aus dem Dienst des Kardinals auszuscheiden, denn dieser hatte nur seine Chefköchin auf die Reise mitgenommen. Damals hatte sie gedacht, dass sie sicher bald wieder ein herrschaftliches Haus finden würde, in dem sie arbeiten konnte, doch sobald die Küchenchefs erfuhren, dass Claras Referenzen von ihrer eigenen Mutter stammten, verloren sie ihr Interesse, zumal sie ihnen viel zu gebildet erschien, um ihr zu vertrauen. Daher hatte sie ihre Hoffnung, in einer Küche Arbeit zu finden, erst einmal zurückgestellt und sich ihren Lebensunterhalt mit der Pflege der Patienten des Hospital General de la Villa verdient, das auch als Krankenhaus Unserer Lieben Frau von der Verkündigung bekannt war.

Es tat ihr sehr leid, dass ihr Vater, der angesehene Arzt Armando Belmonte, sich so viel Mühe gegeben hatte, ihrer Schwester und ihr eine anspruchsvolle Erziehung mit auf den Weg zu geben, und trotzdem nichts Besseres aus ihr geworden war. Wobei man ihm keinen Vorwurf machen konnte, denn er hatte sich lediglich so verhalten, wie es dem gelehrten Mann anstand, der er bis zu seinem Tod am 14. Dezember 1710 gewesen war. »All die mühsame Erziehung für nichts und wieder nichts«, hatte er geklagt. Seit ihrer frühen Kindheit hatte ihre Lehrerin Francisca Barroso im Unterricht eiserne Disziplin verlangt. So hatten ihre Schwester und sie Kenntnisse jeglicher Art in den verschiedensten Bereichen erworben, wie im Nähen und Sticken, der Etikette sowie in Geografie und Geschichte, Latein, Griechisch, Mathematik, Rhetorik, Grammatik und modernen Sprachen wie Englisch und Französisch. Außerdem hatten sie Klavierstunden genommen und waren in Gesang und Tanz unterrichtet worden, was ihre Eltern nicht wenig gekostet hatte, ganz abgesehen von Claras persönlichem Bedürfnis nach ständiger Lektüre. Und doch hatte ihnen all ihre Bildung nach dem Tod ihres Vaters nichts genutzt, und sie waren zum gesellschaftlichen Abstieg verdammt gewesen. Die gemeinsame Leidenschaft von Mutter und Tochter für das Kochen dagegen, über die ihr armer Vater sich stets beklagt hatte, war zum Stützpfeiler geworden, der das Überleben der Familie sicherte.

»Meine liebe Cristina, wozu haben wir eigentlich eine Köchin angestellt?«, hatte ihr Vater seine Frau regelmäßig getadelt. »Ich weiß nicht, was unsere Freunde sagen würden, sollten sie erfahren, dass du und unsere ältere Tochter den ganzen Tag zwischen den Küchendünsten zubringt, obwohl es im Haus nicht an Personal mangelt.«

Damals, in den guten Zeiten, hatte Clara stets die Möglichkeit gehabt, alle möglichen Kochbücher zu lesen, einschließlich der Übersetzungen einiger auf Arabisch und Sephardisch verfasster Werke, von denen viele in Spanien verboten waren. So hatte sie gierig das Buch der Schmorgerichte, Milchspeisen und Eintöpfe des berühmten Kochs Robert de Nola verschlungen, genauso wie die Vier Bücher der Kunst der Confiserie von Miguel de Baeza und all die anderen Rezepte, die ihr oder ihrer Mutter in die Hände gefallen waren. Schon als kleines Kind hatte Clara Señora Cano, ihre Köchin, zum Großmarkt begleitet, wo sie gelernt hatte, die besten Kohlköpfe und Salate auszuwählen wie auch Kichererbsen, Linsen, Tomaten, Früchte und Reis. Wie hatte sie es geliebt, während des Einweichens die verdorbenen Linsen und Kichererbsen von den guten zu trennen, und welche Freude hatte es ihr bereitet, wenn sie die Brühe des Ragouts oder die bittere Schokolade probieren durfte, die ihr Vater dank seines Einflusses bei Hofe ergattern konnte! Erneut spürte sie das Glück, das sie empfunden hatte, wenn sie mit ihrer Mutter Zitronenkuchen oder Torten buk oder Marmeladen und Konfitüren einkochte. Und nie würde sie vergessen, wie sie ihren Vater davon überzeugt hatten, einen mit Holz befeuerten Tonofen anzuschaffen, um damit die unterschiedlichsten Gerichte zu zaubern. Zuerst hatte er sich geweigert, doch letztlich hatte er unter dem Vorwand, die Bedürfnisse des Personals zu befriedigen, nachgegeben.

Nachdem Señor Melquíades von Señora Moncada ihre Referenzen erhalten hatte, hatte er eingewilligt, sie einzustellen. Castamar bedeutete für Clara, dass sie die erste Stufe auf ihrem Weg zum Ziel erreicht hatte: Endlich kehrte sie in eine richtige Küche zurück. Im Hause des Herzogs von Castamar zu arbeiten - der sich unter den Adligen an der Seite König Philipps V. besonders hervorgetan hatte - bedeutete außerdem, eine sichere Dienststelle zu bekleiden. Wie sie erfahren hatte, handelte es sich um ein außergewöhnliches Haus, das, obwohl die Anzahl der Granden - der Angehörigen des höchsten spanischen Adels -, die sich dort aufhielten, besonders hoch war, lediglich über ein Drittel der Dienstboten verfügte, die man in einem herzoglichen Haushalt erwartete. Wie es schien, hatte Don Diego, der Hausherr, sich nach dem Tod seiner Frau beinahe vollkommen aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und sich in den letzten Jahren lediglich bei wenigen Gastmählern am Königshof sehen lassen.

Vor ihrem Aufbruch nach Castamar hatte Clara ihrer Schwester und ihrer Mutter geschrieben. Da König Philipp dankenswerterweise nun erlaubte, dass - neben der königlichen Familie, den Adligen und den Kaufleuten - jeder seiner Untertanen den Postweg nutzte, konnte sie die beiden über ihren Umzug in Kenntnis setzen. Außerdem versprach sie, dass sie sich später erneut bei ihnen melden werde, um ihnen eine feste Adresse mitzuteilen. Sie hatte ihre gesamten Ersparnisse dafür aufgebraucht, die Post zu frankieren. Auch wenn das so nicht üblich war, da normalerweise der Empfänger die Post bezahlte, hatte sie diesen Weg vorgezogen, um den beiden diese Last zu ersparen.

Nachdem Clara die Nachrichten abgeschickt hatte, musste sie noch einen Tag warten, bis Señor Pedro Ochando, der im Hause Castamar als Postkutscher arbeitete und mit dem Einkauf für die herzoglichen Stallungen beauftragt war, am Abend seine Transportarbeiten erledigt hatte und am frühen Morgen die Strohballen auflud. Es war ein regnerischer Tag, was ihr Glück war. Denn der Herr war so freundlich, sie...

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Autor

Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung.