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Sommernächte am Tegernsee

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am27.04.2020Auflage
Ein Landgasthof am See der Träume und eine große Prise Romantik Für Sabine wird ein Traum wahr, als sie offiziell die Besitzerin des kleine Landgasthofs am Tegernsee wird. Sie liebt 'Die Goldene Eiche' seit ihrer Kindheit und kann es kaum erwarten, das Familienlokal weiterzuführen. Alles wäre perfekt, wären da nicht der eigensinnige Koch und die vielen anspruchsvollen Gäste. Als Sabine eines Abends Thorsten begegnet, spürt sie augenblicklich diese gewisse Magie und fühlt sich von dem charmanten Mann auf unerklärliche Weise angezogen. Doch ist in ihrem geregelten Leben überhaupt Platz für die Liebe? Als ein Unfall passiert, wird Sabines Herz auf eine schwere Probe gestellt ...

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
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Produkt

KlappentextEin Landgasthof am See der Träume und eine große Prise Romantik Für Sabine wird ein Traum wahr, als sie offiziell die Besitzerin des kleine Landgasthofs am Tegernsee wird. Sie liebt 'Die Goldene Eiche' seit ihrer Kindheit und kann es kaum erwarten, das Familienlokal weiterzuführen. Alles wäre perfekt, wären da nicht der eigensinnige Koch und die vielen anspruchsvollen Gäste. Als Sabine eines Abends Thorsten begegnet, spürt sie augenblicklich diese gewisse Magie und fühlt sich von dem charmanten Mann auf unerklärliche Weise angezogen. Doch ist in ihrem geregelten Leben überhaupt Platz für die Liebe? Als ein Unfall passiert, wird Sabines Herz auf eine schwere Probe gestellt ...

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843723053
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum27.04.2020
AuflageAuflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3412 Kbytes
Artikel-Nr.4940798
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Die letzten Sonnenstrahlen tauchten die große Terrasse vor dem Haus in ein warmes Licht. Der Wind, der vom See heraufwehte, blähte die zartgelben Leinentischdecken auf und wirbelte ein paar rote Tulpenblätter durch die Luft.

»Morgen muss ich unbedingt die Blumenkästen neu bepflanzen. Die Primeln sind total hin nach dem Regen der letzten Tage, und jetzt macht der Wind den Zwergtulpen auch noch den Garaus.« Sabine Moser schob sich eine lange blonde Haarsträhne hinters Ohr, dabei sah sie stirnrunzelnd hinaus. Nur noch drei Gäste saßen auf der Terrasse, von der aus man einen wundervollen Blick zum Tegernsee hatte. »Wenn es nur nicht wieder regnet morgen. Die letzten Tage hat sich kaum jemand hierher verirrt, wir hatten nur wenig Umsatz.« Ein kleiner Seufzer folgte.

»Nun mach nicht gleich ein Drama draus, ein paar schlechte Tage kann der Betrieb schon verkraften.« Sebastian Moser trank einen Schluck von dem ausgezeichneten Rotwein und griff dann nach einer braunen, leicht abgeschabten Ledermappe, die er an den Tischrand gelegt hatte. »Und mach mal einen Moment Pause, Sabine, und hock dich her zu mir.«

»Gleich. Ich will nur noch draußen abkassieren.« Und schon eilte sie hinaus, wo sich die letzten Gäste gerade zum Aufbruch fertig machten.

Sebastian sah seiner Nichte nach und nickte beinahe unmerklich. »Ist schon recht so«, murmelte er und nahm noch einen Schluck Rotwein.

Aus der Küche war Geschirrklappern zu hören. Dann setzte das Summen des erst vor Kurzem angeschafften Kaffeevollautomaten ein, begleitet von einem unterdrückten Fluchen, das Sebastian nur zu gut kannte.

»Der Alois und die neue Technik werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr.«

Sabine kam zurück zum Tisch und setzte sich Sebastian gegenüber. »Wir werden übrigens eine neue Spülmaschine anschaffen müssen, Onkel Sebastian, die alte tut´s wirklich nur noch bedingt.«

»Dann mach das. Du hast hier jetzt das Sagen.« Sebastian Moser griff nach der Mappe und holte einige Papiere heraus, die den Briefkopf einer renommierten Notariatskanzlei in Bad Wiessee trugen. »Es ist schon alles bei Dr. Reichenberg geregelt worden.«

»Aber wir hatten doch vereinbart, dass du noch zwei Jahre lang der Chef hier sein wirst.« Sabine schüttelte den Kopf, dann schob sie das Schriftstück beiseite. »Onkel Sebastian, das kann ich nicht annehmen.« Sie biss sich auf die Lippe. Ihr Herz begann, wie verrückt zu schlagen, als sie sich vorstellte, was dieses großzügige Angebot für sie bedeutete. Sie würde selbstständig arbeiten können, würde ihre eigene Herrin sein und schalten und walten können, wie es ihr beliebte.

»Dein Angebot ... es ist unglaublich«, stieß sie hervor. »Weißt du überhaupt, was du da tust? Dein Gasthof ist ein Schmuckstück, wie man es am Tegernsee suchen muss. Und es ist ein Vermögen wert. Das ... das kann ich doch nicht annehmen!«

Der alte Herr lächelte. »Sicher kannst du das. Und sei unbesorgt, ich weiß genau, was ich tue.«

»Warum hast du es denn jetzt so eilig? Du bist doch nicht krank, oder?« Besorgt schaute sie ihn an. Er sah gut aus, leicht gebräunt, das weiße Haar sorgfältig frisiert, und in seinem geliebten Trachtenjanker machte er wie immer eine gute Figur.

»Aber nein, mir geht es blendend. Ich will nur keine Verantwortung mehr tragen. Und mein Lokal ist bei dir in den besten Händen, da bin ich sicher.« Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie liebevoll. »Freu dich einfach, Sabine. Ich überlasse dir mein Lebenswerk von Herzen gerne. In den letzten Jahrzehnten hab ich genug gearbeitet. Da drunten in Wiessee will ich nur noch tun, was mir gefällt. Und glaub mir, ich hab da so viel Abwechslung ...« Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.

»Im Seniorenstift Abwechslung?«

»Natürlich. Schließlich hab ich mir das beste Haus weit und breit ausgesucht.« Er zwinkerte ihr zu. »Mit sehr interessanten Bewohnern, muss ich gestehen.«

»Jetzt verstehe ich!« Sabine lächelte. »Du alter Casanova hast dir doch nicht etwa eine der Damen dort angelacht!«

»So würde ich es nicht ausdrücken.« Sebastian schob ihr das Schriftstück wieder zu. »Aber es gibt schon sehr viele Möglichkeiten, sich das Leben angenehm und spannend zu gestalten. Und deshalb will ich mit alledem hier ...«, er machte eine weit ausholende Handbewegung, »... nix mehr zu tun haben. Du hast in den letzten Monaten bewiesen, dass du alles im Griff hast und dass ich dir mein Lebenswerk guten Gewissens anvertrauen kann.«

»Ach, Onkel Sebastian, das ist so eine große Verantwortung ...«

»Red keinen Schmarrn. Du bist eine exzellente Köchin, das hast du mit dem Rehrücken wieder bewiesen, den wir eben gegessen haben. Außerdem hast du die Hotelfachschule mit Bravour absolviert, da wirst du einen einfachen Landgasthof wie die Goldene Eiche mit links führen können.«

»Der Gasthof ist seit hundertfünfzig Jahren im Besitz der Familie, und ich soll nun ganz alleine die Verantwortung für alles übernehmen.« Auf Sabines Gesicht wechselten sich Skepsis und Freude über das großzügige Geschenk ab. »Wir hatten doch besprochen, dass ich erst einmal unter deiner Leitung arbeite. Du musst mir schließlich noch so viel erklären und beibringen.«

»Ich weiß, dass du es jetzt schon kannst. Und ich bin nicht aus der Welt. Kannst mich immer fragen.« Sebastian drückte aufmunternd Sabines schmale Hand. »Wirst schon alles richtig machen. Und jetzt kein Wort mehr. Ich will keine weiteren Bedenken von dir hören.«

Sabine nickte. »Also gut, wenn du es wirklich so willst ...« Rasch stand sie auf und umarmte den Onkel. »Ich werde mir die größte Mühe geben, dein Vertrauen nicht zu enttäuschen.«

Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Er war ihr einziger noch verbliebener Verwandter, hatte sich nach dem frühen Tod ihrer Eltern stets um sie gekümmert und ihr die beste Ausbildung zukommen lassen, die es in dieser Berufssparte gab.

Dass sie etliche Jahre in einem Sternerestaurant in München gearbeitet hatte, pflegte er stets mit Stolz zu erzählen - allerdings nur dann, wenn Alois Burgstaller, sein langjähriger Koch, es nicht hören konnte.

»Ich möchte nicht, dass er denkt, ich sei total abgehoben mit meinen Rezepten«, hatte Sabine gesagt. Er tat sich eh schon schwer damit, eine Frau in seiner Küche zu akzeptieren. Dabei kochte Sabine auch gern bürgerlich, allerdings gab sie den traditionellen Gerichten der Region immer einen besonderen Pfiff.

»Weiß es der Alois schon?« Sie warf einen Blick in Richtung der Küchentür, hinter der es jetzt leise geworden war.

»Ja. Und die beiden anderen auch.«

»Die Fanny und der Richard werden sicher keine Schwierigkeiten machen, aber der Alois ...« Sabine zuckte mit den Schultern. »Er ist ein Koch vom alten Schlag, schon jetzt will er nicht, dass ich ihm in die Töpfe spucke, wie er immer sagt.«

»Er wird sich schicken, glaub mir. Und jetzt hol eine Flasche vom Jahrgangssekt. Wir sollten stilvoll anstoßen.«

»Ich trinke auch gerne ein Glas Roten«, erwiderte Sabine, die genau wusste, dass Sebastian es nicht so sehr mit Sekt oder Champagner hatte.

»Auch gut! Aber dann nimm den alten Bordeaux, der links unten im Regal liegt.«

»Ich hole ihn sofort. Und den Alois bring ich mit zum Anstoßen, ja?«

Sebastian Moser nickte zustimmend, und so tranken sich die drei wenig später zu.

»Dann hab ich also jetzt eine Chefin.« Alois Burgstaller wirkte nicht besonders erfreut, als er sein Glas sowohl in Sebastians als auch in Sabines Richtung hob.

»Wir werden schon gut miteinander auskommen, da bin ich sicher.«

»Hoffentlich«, murmelte der Sechzigjährige fast unhörbar, aber er verkniff sich, nachdem er einen warnenden Blick von Sebastian aufgefangen hatte, jedes weitere Wort. »Bin noch mal in der Küche«, sagte er und trank sein Glas in einem Zug aus. »Muss noch den Jägertopf für morgen vorbereiten. Oder wirst du gleich die ganze Speisekarte ändern?« Ein skeptischer Blick traf Sabine.

»Natürlich nicht! Und der Jägertopf bleibt ganz sicher auf der Karte. Und auch der Rehrücken.« Sie zwinkerte ihrem Onkel zu, der, statt etwas zu sagen, noch einen Schluck Rotwein trank.

»Hoffentlich bleibt mir der Alois treu. Er tut sich echt schwer damit, nicht mehr das alleinige Sagen in der Küche zu haben«, flüsterte sie ihrem Onkel zu, nachdem Alois in der Küche verschwunden war.

»Der bleibt, da bin ich sicher.« Sebastian Moser schob die alte Holztür, die von außen mit üppiger Schnitzerei verziert war, weit auf. »Der Betrieb hier ist so was wie sein zweites Zuhause. Und dass ich seinen Neffen, den Richard, als Küchenhilfe eingestellt hab, vergisst er mir nie.«

»Der Richard ist ein lieber Kerl. Anstellig und geschickter, als ich dachte....
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Autor

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.