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Die Mühlenschwestern - Die Liebe kennt den Weg zurück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.03.2020
Manchmal muss man zu seinen Wurzeln zurückkehren, um die Liebe zu finden ...
Als Fotografin um die Welt reisen! Das war immer Hannahs Traum. Und so ließ sie die Heimat hinter sich, um das Leben durch ihr Kameraobjektiv zu entdecken. Doch nun, mit Ende Zwanzig, kehrt Hannah traumatisiert nach Sternmoos zurück. Ihre Welt ist nach einem tragischen Unfall in Südamerika nicht mehr dieselbe. Sie hofft, in der alten Mühle ihrer Tante Lou, bei ihren beiden Schwestern Rosa und Antonia, Trost zu finden. Doch kaum Zuhause angekommen, trifft sie auf Jakob, ihre erste große Liebe. Und Hannah wird klar, dass sie ihre Vergangenheit noch lange nicht hinter sich gelassen hat ...

Was tun, wenn man zwei Traumberufe hat? Jana Lukas entschied sich nach dem Abitur, zunächst den bodenständigeren ihrer beiden Träume zu verwirklichen und Polizistin zu werden. Nach über zehn Jahren bei der Kriminalpolizei wagte sie sich an ihren ersten Roman und erzählt seitdem von großen Gefühlen und temperamentvollen Charakteren. Das gilt auch für die Romane, die sie unter dem Pseudonym Ella Thompson veröffentlicht, und in denen sie uns mitnimmt an die malerische Ostküste der USA. Ihr Motto lautet: Es gibt nicht viele Garantien im Leben ... aber zumindest in ihren Romanen ist ein Happy End garantiert. Immer!
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextManchmal muss man zu seinen Wurzeln zurückkehren, um die Liebe zu finden ...
Als Fotografin um die Welt reisen! Das war immer Hannahs Traum. Und so ließ sie die Heimat hinter sich, um das Leben durch ihr Kameraobjektiv zu entdecken. Doch nun, mit Ende Zwanzig, kehrt Hannah traumatisiert nach Sternmoos zurück. Ihre Welt ist nach einem tragischen Unfall in Südamerika nicht mehr dieselbe. Sie hofft, in der alten Mühle ihrer Tante Lou, bei ihren beiden Schwestern Rosa und Antonia, Trost zu finden. Doch kaum Zuhause angekommen, trifft sie auf Jakob, ihre erste große Liebe. Und Hannah wird klar, dass sie ihre Vergangenheit noch lange nicht hinter sich gelassen hat ...

Was tun, wenn man zwei Traumberufe hat? Jana Lukas entschied sich nach dem Abitur, zunächst den bodenständigeren ihrer beiden Träume zu verwirklichen und Polizistin zu werden. Nach über zehn Jahren bei der Kriminalpolizei wagte sie sich an ihren ersten Roman und erzählt seitdem von großen Gefühlen und temperamentvollen Charakteren. Das gilt auch für die Romane, die sie unter dem Pseudonym Ella Thompson veröffentlicht, und in denen sie uns mitnimmt an die malerische Ostküste der USA. Ihr Motto lautet: Es gibt nicht viele Garantien im Leben ... aber zumindest in ihren Romanen ist ein Happy End garantiert. Immer!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259617
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum09.03.2020
Reihen-Nr.1
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1822 Kbytes
Artikel-Nr.4941182
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1
Sommer 2019

Sie kam aus dem Nichts und riss den Jeep mit sich, als sei er ein winziges Spielzeugauto. Eine Walze aus Geröll und zähem Schlamm, die den Berg hinunterschoss, alles unter sich begrub und in einem dunklen Brei aus Erde und Steinen erstickte.

Hannah hatte Glück. Wenn man das so nennen konnte. Die Schlammlawine katapultierte den Jeep von der Straße, statt ihn unter sich zu zerquetschen. Sie überschlug sich. Wieder und wieder. Bis der reißende Fluss, der sich neben der Straße ins Tal stürzte, ihren Aufprall abfing. Für den Bruchteil einer Sekunde atmete Hannah durch. Der Wagen hing schief in den wilden Fluten des Flusses, irgendetwas stoppte ihn, sorgte dafür, dass sie nicht davontrieb. Vielleicht ein Baumstamm, ein Felsvorsprung. Es war ihr egal. Ihr Sicherheitsgurt hielt sie fest auf dem Beifahrersitz. Sie war am Leben. »Das war knapp«, keuchte sie, atemlos vor Schock. Ihr Herz raste und schickte Unmengen Adrenalin durch ihre Venen. Sie hörte, wie der Schlamm an verschiedenen Stellen des Tals noch immer in überwältigender Geschwindigkeit den Berg hinunterrauschte und diesen abgelegenen Teil des brasilianischen Regenwaldes unter sich begrub. Sie hörte das Brodeln des Wassers um sich herum. Sie hörte das Blut in ihren Adern. »Finn?«, flüsterte sie. So leise, dass sie es selbst kaum hören konnte. Er antwortete nicht. Dabei antwortete er ihr immer. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für einen seiner witzigen Sprüche. Irgendetwas, was sie beruhigen und vielleicht sogar zum Lachen bringen würde. Vielleicht hatte er sie nicht gehört.

Langsam, unendlich langsam, wand Hannah den Kopf zum Fahrersitz. Dort, wo ihr Freund und Kollege hätte sitzen müssen, sah sie nur die zerborstene Scheibe, durch die das Wasser in den Jeep lief. »Finn!« Diesmal schrie sie seinen Namen aus voller Lunge.

Hannah musste bewusstlos gewesen sein. Vielleicht hatte sie auch einfach nur geträumt. Vom Sternsee. Von ihrem Zuhause. Noch sah sie das Tal vor ihrem inneren Auge. Die Sonne war bereits hinter die hohen, steinernen Zacken des Hochkalter gesunken, aber sie hatte ihre Farben zurückgelassen. Das leuchtend helle Gelb und das tiefe Orange spiegelten sich im fast unwirklichen Türkisblau des Wassers. Genau wie die beiden Kiefern auf der kleinen Felseninsel, nur ein paar Meter vom Ufer entfernt. Ihre älteste Schwester, Antonia, hatte sich an den vom Wasser glatt geschliffenen Steinen emporgehangelt und winkte zu ihr herüber wie ein Pirat, der ein Königreich erobert hatte.

Hannah blendete den Schmerz aus. Solange sie die Berge vor sich sah, die letzten Schneereste, die sich noch an die Nordwände der Felsnadeln klammerten, würde auch sie es schaffen. Das hoffte sie zumindest, selbst wenn sich ihr Körper taub anfühlte. So taub und kalt. Die Wellen des Bergsees schwappten um sie herum, schlugen über ihr zusammen. Das Glucksen, das sonst so beruhigend war, wirkte gespenstisch. All das war nicht schlimm, versuchte Hannah sich selbst zu beruhigen. Wasser war eben kalt. Sie würde gleich ans Ufer schwimmen und sich neben ihrer mittleren Schwester Rosa in der heißen Sommersonne ins Gras legen, bis ihr wieder warm war. Egal, welche Temperatur der See hatte, Rosa hatte mit Sicherheit nicht einmal den großen Zeh ins Wasser getaucht.

Der metallische Geschmack von Blut passte nicht hierher, also ignorierte Hannah ihn. Sie musste schwimmen, doch sie war so müde. Die Kälte hielt sie in einem eisernen Griff. Die Strömung riss an ihr. Das konnte nicht sein, schoss es ihr durch den Kopf. Der Sternsee hatte keine Strömung. Für einen Augenblick wandelte sich das klare Türkisblau in schlammig braune Fluten, die sie immer wieder überspülten, sie gefangen hielten und ihr die Luft zum Atmen nahmen. Nein! Sie musste in ihre Erinnerung an Zuhause zurückkriechen. Musste ihre Gedanken auf die Berge richten. Auf ihre Schwestern. Auf den Sonnenuntergang. Sicher würden jeden Moment die ersten Sterne über den Gipfeln auftauchen.

Irgendjemand sagte etwas zu ihr. Schrie sie an. In einer Sprache, die sie nicht verstand. Dann wechselte die Stimme zu Portugiesisch. »Senhorita, me escute? Senhorita!« Bevor sie es in einem stark lateinamerikanisch eingefärbten Englisch probierte. »Miss? Can you hear me?«

Touristen, dachte Hannah. Dieser Teil des Seeufers gehörte zur Alten Mühle. Zum Grundstück ihrer Tante Louisa. Hier hatte niemand etwas verloren, aber hin und wieder verirrte sich einer der Urlauber, die aus der ganzen Welt in diese Gegend strömten, in das kleine, private Paradies ihrer Familie.

»Miss? Open your eyes, please!«, versuchte es die penetrante Stimme schon wieder.

Nein, das konnte sie nicht. Sie kniff die Lider noch fester zusammen. Wenn sie die Augen öffnete, würde alles verschwinden. Rosa und Antonia. Das grasbewachsene Ufer. Die Bergkette hinter dem klaren See. Der Wald. Egal, wie sehr der Schmerz wuchs, der die Taubheit in ihrem Körper ablöste. Sie durfte ihre Lichtung nicht verlassen. Sie durfte auf keinen Fall die Augen öffnen. Denn dann wäre sie zurück in der Hölle aus Schlamm, Geröll und reißendem Wasser. Zurück im brasilianischen Urwald.

*

Rosa Falkenberg fuhr aus dem Schlaf. Mit wild klopfendem Herzen setzte sie sich im Bett auf und rieb sich über das Gesicht. Sie hatte geträumt. Etwas Schreckliches. Auch wenn sie sich bereits nicht mehr an die Details erinnern konnte.

Ihr Freund Julian drehte sich auf die Seite. »Was ist los?«, murmelte er, ohne die Augen zu öffnen.

»Nichts«, flüsterte sie. Ihr Herzschlag beruhigte sich langsam wieder. Die Vorhänge vor dem Fenster bauschten sich in der lauen Brise, die von den Bergen herunterwehte. Rosa schlug die Bettdecke zurück und setzte ihre nackten Füße auf den kühlen Dielenboden.

»Wo willst du hin?«, nuschelte Julian und tastete nach ihrer Hand.

Rosa schob seine Finger von ihrem Arm. »Ich hole mir nur schnell etwas zu trinken«, beruhigte sie ihn und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Es reichte schließlich, wenn sie hellwach war.

In der Küche hielt sie ein Glas unter den Wasserhahn und trank es in großen Schlucken aus. Ihr Puls verlangsamte sich wieder. Trotzdem blieb die innere Unruhe, die sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Vielleicht sollte sie einfach einen Blick auf ihr Handy werfen, um sicherzugehen, dass es ihrer Familie gut ging. Wenn jemand angerufen hätte, hätte sie das zwar in ihrem Schlafzimmer gehört, aber sicher war sicher. Rosa füllte das Glas noch einmal und nahm es mit ins Wohnzimmer. Ihr Telefon lag auf dem Couchtisch. Sie wischte über den Touchscreen, doch das Display blieb dunkel. »Mist«, murmelte sie und kramte ihr Ladekabel aus dem kleinen Korb auf der Ablage. Das Handy war gestern Abend ausgegangen, als sie ihrer Tante dabei geholfen hatte, die letzten Bestellungen zu verpacken. Sie hatte es Julian mitgegeben und ihn gebeten, es aufzuladen. Offenbar hatte er sich ihre Bitte während der wenigen Schritte vom Mühlenladen bis zu ihrer Wohnung nicht merken können. Mit einem Seufzen stöpselte sie das Telefon ein und wartete, bis sich das Display einschaltete. Einige WhatsApp-Nachrichten, die unwichtig waren, erschienen. Und sieben Anrufe in Abwesenheit. Sieben? Rosa klickte die Nummer an. Die Zahlenfolge schien zu irgendeinem ausländischen Anschluss zu gehören, der ihr nichts sagte. Aber der Anrufer hatte eine Nachricht hinterlassen. Sie rief ihre Mailbox ab und wartete ungeduldig, bis die Ansage endete und die Nachricht begann.

»Rosa?«, hörte sie die leise Stimme ihrer Schwester Hannah. Ihre Arme überzogen sich mit einer Gänsehaut. Allein an der Art, wie Hannah ihren Namen aussprach, konnte sie hören, dass etwas Furchtbares passiert sein musste. Hannah zögerte einen Moment, ehe sie fortfuhr, als müsse sie überlegen, wie sie die nächsten Worte formulieren sollte. »Ich ... ich hatte einen Unfall«, brachte sie schließlich heraus. Kein Wort davon, was passiert war. Ob sie verletzt war. Oder wie schwer. Typisch Hannah. »Mein Handy ist weg, und ich hatte nur deine Nummer im Kopf. Ich habe einen Flug von São Paulo nach Frankfurt erwischt.« Sie ratterte die Flugdaten herunter. »Vielleicht ... vielleicht kannst du mich abholen?« Die Stimme ihrer Schwester war zu einem kaum noch wahrnehmbaren Flüstern geschrumpft. Dann klickte es in der Leitung, und die Automatenstimme wollte wissen, ob Rosa die Nachricht noch einmal abhören wolle.

Ihr Herz begann abermals zu rasen. Sie ließ das Handy sinken und starrte auf das Display. Hannah hatte den Auftrag für eine Fotodokumentation im brasilianischen Dschungel bekommen und war vor ein paar Tagen nach Südamerika geflogen. Was, zur Hölle, war dort passiert? Rosa klickte die Nummer an, von der aus ihre Schwester angerufen hatte.

Sie wartete eine kleine Ewigkeit, bevor ein etwas gehetzt klingender Mann den Anruf entgegennahm. »Deutsche Botschaft, Brasilia. Sie sprechen mit Herrn Neumann.«

»Ich ...« Rosa stockte und atmete tief durch, ehe sie noch einmal begann. Mit Panik erreichte sie nicht viel. Sie musste einen kühlen Kopf behalten. »Mein Name ist Rosa Falkenberg. Meine Schwester hat mich von diesem Apparat aus angerufen. Hannah Falkenberg«, ergänzte sie, falls der Mann nicht wusste, wen sie meinte.

»Frau Falkenberg«, grüßte Herr Neumann sie. »Ihre Schwester hat Sie tatsächlich aus der Botschaft angerufen. Sie ist inzwischen allerdings nicht mehr hier.«

»Natürlich! Entschuldigen Sie! Hannah hat mir ja ihre Flugdaten durchgegeben.« Rosas Stimme kletterte eine Oktave nach oben, und sie zwang sich, abermals tief durchzuatmen. »Es ist nur ... sie klang so ... Ich kenne meine Schwester, und dieser...

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Was tun, wenn man zwei Traumberufe hat? Jana Lukas entschied sich nach dem Abitur, zunächst den bodenständigeren ihrer beiden Träume zu verwirklichen und Polizistin zu werden. Nach über zehn Jahren bei der Kriminalpolizei wagte sie sich an ihren ersten Roman und erzählt seitdem von großen Gefühlen und temperamentvollen Charakteren. Das gilt auch für die Romane, die sie unter dem Pseudonym Ella Thompson veröffentlicht, und in denen sie uns mitnimmt an die malerische Ostküste der USA. Ihr Motto lautet: Es gibt nicht viele Garantien im Leben ... aber zumindest in ihren Romanen ist ein Happy End garantiert. Immer!