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Pflanzenliebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am02.03.2020
Entdecke, wie du deine eigene grüne Oase schaffen und dir die Natur nach Hause holen kannst!
Pflanzen sind viel mehr als reine Deko, denn sie machen uns glücklicher, gesünder und ausgeglichener. Sie schenken uns niedrigen Blutdruck und frischere Luft, reduzieren Stress und haben einen enormen psychologischen Nutzen: Wer sich um Pflanzen kümmert, ist zufriedener und achtsamer. Summer Rayne Oakes hat über 1000 Pflanzen in ihrem New Yorker Apartment und zeigt, wie jeder seine ganz persönliche grüne Oase schaffen kann. Denn Zimmerpflanzen machen das Leben besser! Und ganz nebenbei unser Zuhause schöner.

Summer Rayne Oakes ist Unternehmerin, Autorin und Model. Sie studierte Umweltwissenschaften und Insektenkunde an der Cornell University und beschäftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit. Sie rief den Blog »Homestead Brooklyn« ins Leben, um Menschen in der Stadt zu helfen, wieder einen Zugang zur Natur zu finden. Ihre YouTube-Serie »Plant One On Me« ist der erste audiovisuelle Onlinekurs rund ums Thema Zimmerpflanzen.
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Produkt

KlappentextEntdecke, wie du deine eigene grüne Oase schaffen und dir die Natur nach Hause holen kannst!
Pflanzen sind viel mehr als reine Deko, denn sie machen uns glücklicher, gesünder und ausgeglichener. Sie schenken uns niedrigen Blutdruck und frischere Luft, reduzieren Stress und haben einen enormen psychologischen Nutzen: Wer sich um Pflanzen kümmert, ist zufriedener und achtsamer. Summer Rayne Oakes hat über 1000 Pflanzen in ihrem New Yorker Apartment und zeigt, wie jeder seine ganz persönliche grüne Oase schaffen kann. Denn Zimmerpflanzen machen das Leben besser! Und ganz nebenbei unser Zuhause schöner.

Summer Rayne Oakes ist Unternehmerin, Autorin und Model. Sie studierte Umweltwissenschaften und Insektenkunde an der Cornell University und beschäftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit. Sie rief den Blog »Homestead Brooklyn« ins Leben, um Menschen in der Stadt zu helfen, wieder einen Zugang zur Natur zu finden. Ihre YouTube-Serie »Plant One On Me« ist der erste audiovisuelle Onlinekurs rund ums Thema Zimmerpflanzen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259723
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum02.03.2020
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2561 Kbytes
Illustrationen2-farbig, ca. 8 Illustrationen
Artikel-Nr.4941189
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Vorwort von Wade Davis



Dieses Buch ist eine Liebeserklärung, die dazu einlädt, sich auf die Wunder der Botanik einzulassen - auf all die herrlichen Orchideen und Begonien, auf die Aronstabgewächse und Fuchsien, auf die zarten Farne und die aus fernen Welten hereinwehenden Bromelien, die in der Wildnis gedeihen und so bereitwillig in unser Heim und unser Leben einziehen. Wenn Summer Rayne Oakes erzählt, wie die Pflanzen ihr Leben verändert haben, liefert sie zugleich eine Richtschnur, an der entlang ihre Leser eine gleichermaßen lohnende wie aufschlussreiche Beziehung entdecken können.

Wenn Summer Rayne uns an ihrer wundersamen Reise teilhaben lässt, die aus einem international gefragten Model, das als Ökoaktivistin überall und nirgends zu Hause war, zu einer geerdeten, pflanzenbesessenen Gartenbauexpertin mit einer überwucherten Stadtwohnung wurde, konfrontiert sie uns mit einem fundamentalen Paradox: Wir alle lieben die Natur. Doch obwohl Pflanzen fast 80 Prozent der Biomasse unserer Welt ausmachen, wissen die meisten von Botanik fast nichts. Im Handel erkennen wir Hunderte von Produkten, sind aber kaum in der Lage auch nur eine blühende Pflanze korrekt zu benennen.

Ohne Pflanzen gäbe es kein intelligentes Leben. Das Wunder der Photosynthese gestattet grünen Blättern, die Energie der Sonne in sich aufzunehmen, Nahrung zu erzeugen und die Atmosphäre mit Sauerstoff anzureichern, ohne den wir nicht leben könnten. Kinder aller Nationen werden angehalten patriotische Schlagwörter, Gedichte, Gebete und Lieder wiederzugeben, aber höchstens eines von einer Million wird nach dem fundamentalen Rezept des Lebens gefragt: die Stoffwechselreaktionen, über die Kohlendioxid und Wasser unter dem energetischen Einfluss der Photonen des Lichts zu Kohlenhydraten und Sauerstoff werden.

Mit dieser Aussage möchte ich niemanden verurteilen, denn auch ich erfuhr erst spät von der wahren Bedeutung der Pflanzen. Wie Summer Rayne habe auch ich die Natur schon als Kind geliebt und so oft wie möglich die Wälder und Berge meiner Heimat durchstreift. Doch obwohl ich irgendwann sogar Biologie studierte und in Ethnobotanik promovierte, habe ich an der Universität erst nach zwei Jahren meinen ersten Botanikkurs belegt. In meiner Jugend (insbesondere an der Highschool) verband ich Biologie mit Formaldehyd, zerlegten Ratten und Laboranten in weißen Kitteln in chemiegeschwängerten Räumen. Erst mit der Zeit fand ich heraus, dass manche Biologielehrer zwar wirklich furchtbar langweilig sind, Pflanzen hingegen niemals, und dass ein Botanikstudium in Wahrheit ein Fenster ist, das uns unmittelbar die Essenz des Lebens selbst offenbart.

Mit zwanzig machte ich erste Bekanntschaft mit der überwältigenden und doch subtilen Vielfalt des Amazonas-Regenwalds. Blüten gibt es dort kaum, schon gar keine Kaskaden von Orchideen - nur Grün in tausendfachen Schattierungen, unzähligen Formen und Oberflächen. Wenn man dort ganz still wird, hört man das unablässige Vibrieren biologischer Aktivität, Evolution auf Hochtouren sozusagen. Am Wegesrand wuchern Ranken am Fuß der Bäume, und die krautigen Helikonien und Korbmaranten weichen breitblättrigen Aronstabgewächsen, die im Dämmerlicht emporklettern. Über einem sind Lianen um gewaltige Bäume drapiert und verbinden das Blattwerk des Waldes zu einem einzigen, in sich verwobenen Stoff des Lebens.

Anfangs verstand ich so wenig von Pflanzen, dass ich den tropischen Regenwald lediglich als zusammenhangloses Gewirr aus Formen und Farben ohne tiefere Bedeutung empfand, als Ganzes schön, aber letztlich unverständlich und fremd in seiner Exotik. Erst durch die Linse des Botanikers bekamen die Einzelteilchen dieses Mosaiks plötzlich Namen. Die Namen zeigten Beziehungen auf, und die Beziehungen gaben ihre Bedeutung preis. Das war für mich die große Erkenntnis der Botanik.

Mein Partner auf dieser Entdeckungsreise war Timothy Plowman, der Schützling des legendären Richard Evans Schultes, der sich so um die Erforschung der Regenwaldpflanzen verdient gemacht hat. Inspiriert von unserem wunderbaren Professor (immer von seinem Geist getrieben und ermöglicht durch seine Großzügigkeit) reisten Tim und ich Mitte der 1970er Jahre quer durch Südamerika, denn wir mussten die Anden überqueren, um die Wolkenwälder und abgelegenen Zuflüsse zu erreichen, die später in den Amazonas mündeten. Tim war ein begnadeter Mentor, ein guter Freund und ein brillanter Botaniker - einer der wenigen, die eine taxonomische Klassifizierung vornehmen können, indem sie einfach nur eine Blüte ins Licht halten.

Während Tim und ich uns nach Süden vorarbeiteten und dabei mehrere tausend Pflanzen für das Herbarium sowie viel lebendes Material für die botanischen Gärten dieser Welt zusammentrugen, erschien ein Buch, das mit viel Wirbel behauptete, dass Zimmerpflanzen auf Musik und menschliche Stimmen reagieren. Tim hielt diese Vorstellung für ziemlich befremdlich. »Was kümmert eine Pflanze Mozart?«, fragte er. »Und selbst wenn, warum sollte uns das beeindrucken? Ich meine, sie essen Licht. Reicht das nicht?«

Und dann sprach Tim von der Photosynthese, wie ein Künstler seine Farben beschreibt. Er erklärte mir, wie dieser Prozess sich in der Dämmerung umkehrt und Pflanzen tatsächlich kleine Mengen Licht ausstrahlen. Den Pflanzensaft bezeichnete er als das grüne Blut der Pflanzen, denn Chlorophyll sei strukturell fast dasselbe wie unser Blutpigment, nur hätten die Pflanzen kein Hämoglobin, sondern Eisen. Er sprach auch davon, wie Pflanzen wachsen, dass ein Grassamen pro Tag 96,6 Kilometer Wurzelhärchen erzeugt und im Laufe eines Sommers volle 9656 Kilometer, dass eine Heuwiese jeden Tag 500 Tonnen Wasser an die Luft abgibt, dass eine Blüte zehn Zentimeter Asphalt durchdringen kann, dass ein einziges Birkenkätzchen fünf Millionen Pollen bildet und dass ein Baum 4000 Jahre alt werden kann. Der Stamm einer Hemlocktanne ist ein Wunder der Biologie, denn er kann viele tausend Liter Wasser speichern und Zweige ausbilden, die mit 70 Millionen Nadeln besetzt sind, die alle das Sonnenlicht einfangen. Wenn diese Nadeln aus dem Boden sprießen würden, würden die Nadeln eines einzelnen Baumes eine photosynthetische Oberfläche von der Größe von mehr als zehn Fußballfeldern darstellen.

In Gegensatz zu allen anderen Botanikern, die ich damals kannte, war Tim nicht vom Drang zur Klassifizierung besessen. Für ihn waren die lateinischen Namen wie Poesie, wie ein buddhistisches KÅan. Er konnte sie sich mühelos einprägen und sich für ihre Ableitungen begeistern. »Wenn du Pflanzennamen aussprichst«, sagte er mir, »sagst du die Namen der Götter.«

Zu unseren diversen botanischen Entdeckungen während dieser langen Monate im Feld zählte eine Reihe neuer Halluzinogene, die wir durch permanente Selbstversuche ermittelten. Professor Schultes scherzte einst, Tim und ich hätten uns quer durch die Wälder und Hecken der Anden und des oberen Amazonas genagt. Einmal wollte ich mit unserem verehrten, aber als sehr konservativ bekannten Professor nach einem derartigen Versuch eine Erkenntnis teilen. Auf einem Stück Karton, das ich in der Wüste gefunden hatte, notierte ich einen Satz, den ich später nach Harvard telegrafieren wollte: »Lieber Professor Schultes«, stand dort, »wir sind alle wandelnde Pflanzen.« Tim warnte mich jedoch, und zum Glück wurde diese Nachricht nie übermittelt.

So ungeschickt eine solche Botschaft damals gewesen wäre, enthielt sie jedoch durchaus ein paar Körnchen Wahrheit. Das Leben hat sich einst im Meer entwickelt. Tiere lernten das Laufen. Pflanzen schlugen Wurzeln. Tiere entwickelten Organe, in denen alle überlebenswichtigen Funktionen konzentriert waren. Pflanzen hingegen verteilten diese Funktionen im gesamten Organismus, wodurch ihr gesamter »Körper« über Respiration und Photosynthese atmen und Nahrung erzeugen konnte. Da für eine derartige dezentralisierte Produktionsstruktur kein Gehirn erforderlich war, entwickelten die Pflanzen auch keines. Jede grüne Oberfläche erzeugt Nahrung. Das Wunder der Pflanzen ist nicht die Möglichkeit, dass sie auf Mozart, Beethoven oder die Beatles reagieren könnten, sondern eher ihre Existenzform, würde Tim wohl sagen. Die Vorstellung, sie würden mit uns Menschen gemäß unseren Bedingungen kommunizieren, beruht auf einer Überheblichkeit, die in erster Linie beweist, wie wenig wir anerkennen, was Pflanzen als lebende Organismen in Jahrmillionen im Zuge von intensivem evolutionärem Druck und Wettbewerb erreicht haben.

Damit will ich nicht einmal ansatzweise andeuten, dass die Wissenschaft im Reich der Botanik alles entdeckt hätte, was es hier zu entdecken gibt. Wie Summer Rayne in diesem wunderbaren Buch schildert, erstaunen uns die Pflanzen unablässig mit schwer erklärbaren Fähigkeiten, die den Grenzen unserer Vorstellungskraft trotzen. Nehmen wir zum Beispiel die gewöhnliche Mimosa pudica, einen Bodendecker, den viele als Sensibelchen wahrnehmen. Wenn man ihre Blätter berührt, klappen sie defensiv zusammen und kehren nur allmählich zu ihrer normalen Form zurück, um ihre photosynthetisch aktiven Oberflächen voll der Sonne zuzuwenden. Berührt man dieselbe Pflanze jedoch mehrfach nacheinander, so reagiert sie irgendwann nicht mehr auf diesen taktilen Reiz. Daraus lässt sich nur ableiten, dass die Pflanze diese Berührung irgendwie eigenständig als ungefährlich einstuft. Und das wiederum spricht dafür, dass sie ein gewisses Erinnerungsvermögen besitzt - in welcher Form auch immer.

Ein anderer Hinweis auf gezieltes »Verhalten« von Seiten der Pflanzen lässt sich in den Regenwäldern der gemäßigten Zonen an der nordwestlichen Pazifikküste beobachten. Das zentrale Element dieser Wälder sind die...

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Autor

Summer Rayne Oakes ist Unternehmerin, Autorin und Model. Sie studierte Umweltwissenschaften und Insektenkunde an der Cornell University und beschäftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit. Sie rief den Blog »Homestead Brooklyn« ins Leben, um Menschen in der Stadt zu helfen, wieder einen Zugang zur Natur zu finden. Ihre YouTube-Serie »Plant One On Me« ist der erste audiovisuelle Onlinekurs rund ums Thema Zimmerpflanzen.