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Die Roten Schriftrollen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.04.2020
Es sollte ein romantischer Urlaub zu zweit werden: Endlich wollte Magnus Bane, der charismatische Hexenmeister von Brooklyn, etwas traute Zweisamkeit mit seiner großen Liebe, dem Schattenjäger Alec Lightwood, genießen. Aber kaum in Paris angekommen, erfahren die beiden, dass ein dunkler Dämonenkult die Welt ins Chaos zu stürzen droht. Um dessen mysteriösem Anführer das Handwerk zu legen, begeben sie sich auf eine gefährliche Jagd quer durch Europa, bei der Freund und Feind kaum noch auseinanderzuhalten sind. Magnus und Alec müssten einander blind vertrauen - doch dunkle Geheimnisse stellen die Beziehung der beiden auf eine harte Probe ...

Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEs sollte ein romantischer Urlaub zu zweit werden: Endlich wollte Magnus Bane, der charismatische Hexenmeister von Brooklyn, etwas traute Zweisamkeit mit seiner großen Liebe, dem Schattenjäger Alec Lightwood, genießen. Aber kaum in Paris angekommen, erfahren die beiden, dass ein dunkler Dämonenkult die Welt ins Chaos zu stürzen droht. Um dessen mysteriösem Anführer das Handwerk zu legen, begeben sie sich auf eine gefährliche Jagd quer durch Europa, bei der Freund und Feind kaum noch auseinanderzuhalten sind. Magnus und Alec müssten einander blind vertrauen - doch dunkle Geheimnisse stellen die Beziehung der beiden auf eine harte Probe ...

Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641251017
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum13.04.2020
Reihen-Nr.1
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3305 Kbytes
Artikel-Nr.4954632
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Kollision in Paris

Von der Aussichtsplattform des Eiffelturms aus breitete sich die Stadt wie ein Geschenk zu Magnus Banes und Alec Lightwoods Füßen aus. Die Sterne funkelten, als wüssten sie, dass sie Konkurrenz hatten. Die Kopfsteingassen schimmerten, als wären sie aus purem Gold, und die Seine wand sich wie ein silbernes Band um eine elegante Pralinenpackung: Paris, Stadt der Boulevards und der Boheme, der Liebenden und des Louvre.

Paris war auch der Schauplatz von Magnus´ peinlichsten Pannen, planlosesten Projekten und einiger katastrophaler Romanzen. Doch die Vergangenheit spielte jetzt keine Rolle.

Denn dieses Mal beabsichtigte Magnus, alles richtig zu machen. Während seiner vierhundert Jahre langen Streifzüge durch die Welt hatte er eines gelernt: Wohin auch immer die Reise führte, die Reisebegleitung war von entscheidender Bedeutung. Er blickte über den kleinen Tisch hinweg zu Alec, der das Glitzern und den Glanz der Stadt ignorierte und stattdessen Ansichtskarten an seine Familie schrieb. Der Anblick entlockte Magnus ein Lächeln.

Jedes Mal wenn er eine Karte geschrieben hatte, setzte Alec Wünschte, du wärst hier darunter. Und jedes Mal schnappte Magnus sich die Karte und krakelte schwungvoll Eigentlich nicht! daneben.

Alec beugte sich über den Tisch und verfasste die nächste Karte. Über seine muskulösen Arme erstreckten sich Runenmale, von denen eines an seiner Kehle, direkt unterhalb des markanten Kiefers, bereits zu verblassen begann. Eine Locke seiner ständig zerzausten schwarzen Haare fiel ihm in die Augen, und Magnus verspürte den Drang, den Arm auszustrecken und die Strähne beiseitezuschieben. Doch er hielt sich zurück. Gelegentlich reagierte Alec auf den Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit mit Verlegenheit. Zwar mochten hier keine anderen Schattenjäger anwesend sein, aber die Irdischen akzeptierten solche Gesten ebenso wenig - auch wenn Magnus sich noch so sehr wünschte, dass es anders wäre.

»Und, bist du mit tiefgründigen Gedanken beschäftigt?«, fragte Alec.

Magnus lachte spöttisch. »Ich bemühe mich, das zu vermeiden.«

Es war wichtig, das Leben zu genießen - doch manchmal musste man selbst dafür zunächst Arbeit investieren. Die Planung ihrer Europareise hatte einige Herausforderungen mit sich gebracht, und Magnus war gezwungen gewesen, ganz allein eine Reihe brillanter Ausflüge zu organisieren. Er konnte sich nur ansatzweise ausmalen, wie ein Telefonat mit einer Reiseagentur ausgefallen wäre, der er seine ziemlich einzigartigen Anforderungen schilderte.

»Wohin soll´s denn gehen?«, würde die Reisebüroangestellte das Gespräch beginnen.

»In den ersten Urlaub mit meinem neuen Freund«, würde Magnus erwidern, da es für ihn noch immer ungewohnt war, der Welt von seiner Beziehung zu Alec erzählen zu können. Außerdem gab er gern an. »Ganz neuer Freund. So neu, dass uns noch dieser typische Neuwagengeruch anhaftet.«

So neu, dass sie noch immer den Rhythmus des anderen lernten - jeder Blick und jede Berührung ein Schritt in ein Territorium, das wundervoll und zugleich fremd war. Manchmal ertappte Magnus sich dabei, dass er Alec betrachtete, oder dass Alec ihn ansah, mit einer Mischung aus Aufregung und Erschrecken - so als hätten sie etwas entdeckt, das unerwartet, aber unendlich begehrenswert war. Noch waren sie einander nicht sicher, aber sie sehnten sich sehr danach.

Zumindest galt das für Magnus.

»Es handelt sich um eine klassische Liebesgeschichte«, würde er der Angestellten erklären. »Ich habe ihn auf einer Party angemacht, er hat mich zum Essen eingeladen, danach haben wir Seite an Seite in einer gewaltigen magischen Schlacht zwischen Gut und Böse gekämpft, und jetzt sind wir urlaubsreif. Das Problem ist nur, dass er ein Schattenjäger ist.«

»Er ist was, bitte?«, würde seine imaginäre Gesprächspartnerin fragen.

»Ach, Sie wissen schon: Vor vielen, vielen Jahren, als die Welt von Dämonen überrannt wurde ... Am besten stellen Sie sich ein Szenario wie am Schwarzen Freitag vor, nur mit mehr Blut und ein paar Verzweiflungsschreien weniger. Und wie es den Edlen und Wahrhaftigen so oft in Zeiten der Not widerfährt - also mir natürlich nie -, stieg ein Engel vom Himmel herab. Dieser Engel verlieh seinen auserkorenen Kriegern und deren Nachfahren himmlische Kräfte, um die Menschheit zu schützen. Außerdem spendierte er ihnen ein geheimes Heimatland - schließlich war der Erzengel Raziel immer schon ziemlich großzügig. Und seine Krieger, die Schattenjäger, tragen diesen Kampf bis heute aus: unsichtbare Beschützer, heilig und rechtschaffen. Quasi der Inbegriff von Edel sei der Mensch, hilfreich und gut . Und das ist unglaublich nervig, glauben Sie mir. Denn sie sind tatsächlich hilfreich und gut. Jedenfalls hilfreicher und besser als ich, der ich mich mit Fug und Recht als Dämonenbrut bezeichnen darf.«

Nicht einmal Magnus konnte sich vorstellen, was die Reisebüroangestellte darauf antworten würde. Vermutlich würde sie nur noch ein verwirrtes Wimmern von sich geben.

»Und ich hatte noch etwas anderes vergessen zu erwähnen, glaube ich«, würde Magnus fortfahren. »Es gibt neben den Schattenjägern noch diverse andere Lebewesen, zum Beispiel Schattenweltler. Alec ist das Kind eines Engels und der Sohn einer der ältesten Familien in Idris, dem Heimatland der Nephilim. Ich bin mir sicher, dass seine Eltern nicht begeistert gewesen wären, wenn er New York mit einem Elben, Vampir oder Werwolf unsicher gemacht hätte. Und ich bin mir genauso sicher, dass sie jeden dieser Schattenweltler einem Hexenmeister bei Weitem vorgezogen hätten. Meinesgleichen gilt als die gefährlichste und fragwürdigste Gruppe in der Schattenwelt. Wir sind die Kinder von Dämonen, und ich bin der unsterbliche Sohn eines berühmt-berüchtigten Dämonenfürsten - auch wenn ich diese Tatsache meinem Freund gegenüber möglicherweise noch nicht erwähnt habe. Achtbare Schattenjäger sollten jemanden wie mich nicht mit nach Hause bringen und Mom und Dad vorstellen. Denn ich habe eine Vergangenheit. Ich habe sogar mehrere Vergangenheiten. Und davon abgesehen sollten anständige Schattenjägerjungs überhaupt keinen festen Freund haben oder mit nach Hause bringen.«

Aber genau das hatte Alec getan. Er hatte in der Halle seiner Vorfahren und vor den Augen aller dort versammelter Nephilim Magnus mitten auf den Mund geküsst. Die größte und beste Überraschung in Magnus´ langem Leben.

»Vor Kurzem haben wir in einem gewaltigen Krieg gekämpft und dadurch den Untergang der Menschheit verhindert. Nicht dass die Menschen uns dafür danken würden. Denn sie ahnen nichts von unserer Existenz. Wir haben weder Ruhm geerntet noch irgendwelche finanziellen Ausgleiche dafür erhalten, aber Verluste erlitten, die sich mit Worten nicht beschreiben lassen. Alec hat seinen Bruder verloren und ich einen sehr guten Freund. Und jetzt könnten wir beide wirklich eine kleine Auszeit brauchen. Ich fürchte allerdings, Alecs Vorstellung davon, sich selbst etwas zu gönnen, besteht darin, sich ein neues Wurfmesser zuzulegen. Ich möchte etwas Schönes für ihn organisieren, das wir gemeinsam genießen können. Am liebsten möchte ich ihn für eine Weile aus unserem chaotischen Leben herausholen, damit wir gemeinsam erkunden können, ob und auf welche Weise wir in der Lage sind, wirklich zusammen zu sein. Hätten Sie da vielleicht ein paar geeignete Reiseziele im Angebot?«

Selbst in Magnus´ Vorstellung war das der Moment, in dem die Reisebüroangestellte den Hörer auflegte.

Nein - Magnus war gezwungen gewesen, eine ausgesprochen romantische Europareise ganz allein auf die Beine zu stellen. Aber schließlich war er Magnus Bane, glamourös und geheimnisvoll. Selbstverständlich konnte er einen derartigen Trip auf stilvolle Weise organisieren. Ein von Engeln auserwählter Krieger und ein distinguierter Dämonensohn, die sich liebten und sich auf eine Abenteuerreise durch Europa machen wollten - was konnte da schon schiefgehen?

Apropos stilvoll: Magnus veränderte den Sitz seiner purpurroten Baskenmütze, sodass sie verwegen auf seinem Kopf thronte. Bei dieser Bewegung schaute Alec auf ... und starrte ihn an.

»Möchtest du nicht vielleicht doch eine Baskenmütze haben?«, fragte Magnus. »Ein Wort genügt, da ich zufälligerweise eine ganze Auswahl an Baskenmützen bei mir trage. Das gesamte Farbenspektrum. Ich bin ein wandelnder Baskenmützenladen, sozusagen.«

»Auch dieses Mal passe ich, was die Baskenmütze betrifft«, antwortete Alec. »Trotzdem danke für das Angebot.« Seine Mundwinkel zuckten, und auf seinem Gesicht breitete sich ein schüchternes, aber aufrichtiges Lächeln aus.

Magnus stützte das Kinn auf die Hände. Er wollte diesen Augenblick mit Alec genießen - diesen Moment unter dem funkelnden Sternenhimmel, der so voller Verheißungen war - und ihn sich später, viele Jahre in der Zukunft, liebevoll ins Gedächtnis rufen. Zumindest hoffte er, dass ihm die Erinnerung an diesen Abend keinen Kummer bereiten würde.

»Woran denkst du?«, fragte Alec. »Ich meine, jetzt mal im Ernst.«

»Im Ernst?«, erwiderte Magnus. »Ich denke an dich.«

Alec wirkte verblüfft angesichts der Vorstellung, dass Magnus tatsächlich an ihn denken könnte. Er war sowohl leicht als auch extrem schwer zu überraschen. Schließlich durfte man das Sehvermögen und die Reflexe der Nephilim nicht unterschätzen. Alec kam Magnus immer zuvor - egal ob es darum ging, dass irgendjemand um eine Ecke bog, oder um eine...

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Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.