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Zwei Fälle für Thomas Andreasson (2in1-Bundle)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
652 Seiten
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am05.03.20201. Auflage
Zwei schwedische Krimibestseller - jetzt als E-Book-Bundle! Tödlicher Mittsommer Es ist ein heißer Julimorgen auf Sandhamn im Stockholmer Schärengarten. Eine männliche Leiche liegt angespült am Weststrand der Insel. Als eine gute Woche später nicht weit davon entfernt eine brutal ermordete Frau aufgefunden wird, muss sich Thomas Andreasson von der Polizeidienststelle Nacka des Falls annehmen. Gequält vom Verlust seiner neugeborenen Tochter und von einer zerbrochenen Ehe stürzt Thomas sich in die Ermittlung. Unerwartete Hilfe bekommt er dabei von seiner Jugendfreundin Nora Linde, die mit ihrer Familie die Sommermonate auf der Insel verbringt. Tod im Schärengarten Konzentrierte Spannung vor dem Start zur berühmten Segelregatta vor den schwedischen Schäreninseln. Alle erwarten, dass das neue Boot von Oscar Juliander vorne liegen wird - doch Juliander wird zeitgleich mit dem Startschuss erschossen. Kommissar Thomas Andreasson ist Zeuge des Mordes. Die Ermittlungen führen ihn ins Milieu der Vornehmen und Reichen, der Yachtbesitzer und Adeligen. Während sich Thomas an der vornehmen Gesellschaft die Zähne ausbeißt, hat Nora, andere Probleme: Ihr Mann will das gerade geerbte Haus auf Sandhamn verkaufen. Während ihre Ehe zu zerbrechen droht, geschieht ein neuer Mord ...

Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge und wurde für das ZDF verfilmt.
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Produkt

KlappentextZwei schwedische Krimibestseller - jetzt als E-Book-Bundle! Tödlicher Mittsommer Es ist ein heißer Julimorgen auf Sandhamn im Stockholmer Schärengarten. Eine männliche Leiche liegt angespült am Weststrand der Insel. Als eine gute Woche später nicht weit davon entfernt eine brutal ermordete Frau aufgefunden wird, muss sich Thomas Andreasson von der Polizeidienststelle Nacka des Falls annehmen. Gequält vom Verlust seiner neugeborenen Tochter und von einer zerbrochenen Ehe stürzt Thomas sich in die Ermittlung. Unerwartete Hilfe bekommt er dabei von seiner Jugendfreundin Nora Linde, die mit ihrer Familie die Sommermonate auf der Insel verbringt. Tod im Schärengarten Konzentrierte Spannung vor dem Start zur berühmten Segelregatta vor den schwedischen Schäreninseln. Alle erwarten, dass das neue Boot von Oscar Juliander vorne liegen wird - doch Juliander wird zeitgleich mit dem Startschuss erschossen. Kommissar Thomas Andreasson ist Zeuge des Mordes. Die Ermittlungen führen ihn ins Milieu der Vornehmen und Reichen, der Yachtbesitzer und Adeligen. Während sich Thomas an der vornehmen Gesellschaft die Zähne ausbeißt, hat Nora, andere Probleme: Ihr Mann will das gerade geerbte Haus auf Sandhamn verkaufen. Während ihre Ehe zu zerbrechen droht, geschieht ein neuer Mord ...

Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge und wurde für das ZDF verfilmt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462321654
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum05.03.2020
Auflage1. Auflage
Seiten652 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4260 Kbytes
Artikel-Nr.4999341
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 4

Als Nora mit Simon auf dem Gepäckträger durch den Hafen radelte, sah sie, dass ein Polizeihubschrauber auf der Landeplattform stand. Hinter der Dampfschiffbrücke hatte ein großes Polizeiboot an dem Platz festgemacht, der für das Arztboot reserviert war. Ein Polizist in der charakteristischen Uniform der Wasserschutzpolizei stand an Deck. Wie ungewöhnlich, so früh am Morgen derartig viel Polizei hier zu sehen.

Es musste etwas passiert sein.

Nora radelte an der Reihe kleiner Läden entlang, in denen man alles bekam, was das Herz an Segelkleidung, maritimen Einrichtungsgegenständen und Bootszubehör begehrte, und fuhr dann an der Rückseite des Klubhauses vorbei. Sie bog auf den schmalen Weg, der parallel zur Minigolfbahn verlief, und folgte ihm bis zum umzäunten Freibadgelände. Nachdem sie ihr Fahrrad hinter dem Eiskiosk abgestellt hatte, hob sie Simon vom Gepäckträger. Mit ihm an der einen Hand und dem Korb mit den Badesachen in der anderen duckte sie sich unter dem GESCHLOSSEN-Schild hindurch und betrat die Schwimmschule.

In der einen Ecke standen einige Eltern und unterhielten sich aufgeregt, während die Kinder voller Vorfreude auf den Schwimmunterricht herumtobten. Nora stellte die Badesachen auf einen Liegestuhl und ging zu der Gruppe. Sie sah fragend in die Runde.

»Ist was passiert?«

»Hast du den Polizeihubschrauber nicht gesehen?«, erwiderte eine der Mütter. »Sie haben eine Leiche gefunden. Ist am Weststrand angeschwemmt worden.«

Nora schnappte nach Luft.

»Eine Leiche?«

»Ja, in ein Fischernetz verheddert, kannst du dir so was vorstellen? Der Tote lag anscheinend genau unterhalb von Åkermarks Haus.«

Sie zeigte auf eine andere Mutter, deren Sohn auch mit Simon in die Schwimmschule ging.

»Sie haben dort den ganzen Strand abgesperrt. Lotta wäre beinahe nicht durchgekommen, als sie mit Oscar hierherwollte.«

»War es ein Unfall?«, erkundigte sich Nora.

»Keine Ahnung. Die Polizei wollte nicht viel sagen, als Lotta gefragt hat. Aber ist das nicht entsetzlich?«

»Es ist doch hoffentlich keiner von der Insel? Jemand, der zum Fischen draußen war und über Bord gefallen ist?«

Nora blickte die anderen in der Gruppe erschrocken an. Einer der Väter ergriff das Wort.

»Ich glaube, keiner weiß irgendwas Genaues. Das ist wohl nicht so leicht festzustellen. Aber Lotta war ziemlich geschockt, als sie hier ankam.«

Nora setzte sich auf eine Bank am Beckenrand. Im Wasser klammerte Simon sich krampfhaft an ein orangerotes Schwimmbrett, während er sich abmühte, die Beinbewegungen richtig hinzukriegen. Nora versuchte, das unbehagliche Gefühl abzuschütteln, aber es gelang ihr nicht.

Unwillkürlich sah sie das Bild eines Menschen vor sich, der nach Luft schnappt, während er sich immer fester in ein Netz verstrickt, das ihn langsam auf den Grund zieht.

 

Im Westteil der Insel war es unwirklich still. Keine Morgenbrise kräuselte die Wasseroberfläche. Sogar die Möwen hatten mit ihrem üblichen Kreischen aufgehört.

Unten am Strand hatte die Wasserschutzpolizei bereits das Gebiet abgesperrt, in dem die Leiche lag. Ein paar Neugierige drängten sich hinter den Absperrbändern und verfolgten stumm das Geschehen.

Thomas begrüßte die Kollegen und ging zu dem Bündel, das am Wasser lag.

Es war kein schöner Anblick.

Das halb zerfallene Fischernetz war teilweise beiseitegeschoben worden und gab den Blick auf das frei, was allem Anschein nach einmal der Körper eines Mannes gewesen war. Er war immer noch mit den Überresten eines Pullovers und einer ausgefransten Hose bekleidet. Es sah aus, als sei das eine Ohr abgefressen worden, denn es waren nur noch Hautfetzen übrig.

Um den Oberkörper, unmittelbar unter den Achselhöhlen, lag eine ziemlich ramponierte Seilschlinge. Es schien ein Tau von der Sorte zu sein, mit der man kleine Boote festmachte. Reste von grünem Seegras, das in der Sonne getrocknet war, hingen noch daran.

In der Wärme war der Gestank kaum auszuhalten, und Thomas wandte instinktiv das Gesicht ab, als er ihm in die Nase drang.

An manche Sachen gewöhnte man sich nie.

Er bezwang seinen Brechreiz und umrundete den Körper, um ihn von der anderen Seite zu betrachten. Es war schwer, etwas über das Aussehen des Mannes zu sagen. Büschel dunkler Haare klebten noch am Schädel, aber wie er ursprünglich ausgesehen hatte, war kaum zu erkennen. Das Gesicht war aufgequollen und die Haut blasig. Der Körper war bläulich und schwammig, er sah aus, als sei er aus weichem Lehm geformt.

Nach Thomas´ Einschätzung war der Mann mittelgroß, irgendwas zwischen eins siebzig und eins achtzig. Es sah nicht so aus, als wäre er verheiratet gewesen, der Ringfinger der linken Hand war noch da, und es steckte kein Ring daran. Andererseits konnte er natürlich im Wasser abgerutscht sein.

Die Techniker hatten ihre Taschen abgestellt und waren damit beschäftigt, den Fundort zu untersuchen. Auf einem Stein ein Stück entfernt saß ein Mann in mittlerem Alter. Er lehnte mit dem Rücken an einem Baumstamm und hatte die Augen geschlossen. Neben ihm stand ein Dackel und schnüffelte unsicher. Es war der Hundebesitzer, der am frühen Morgen die grausige Entdeckung gemacht und Alarm geschlagen hatte.

Der Ärmste wartet vermutlich schon mehrere Stunden hier, dachte Thomas und ging zu dem Mann, um sich vorzustellen.

»Waren Sie das, der die Leiche gefunden hat?«

Der Mann nickte wortlos.

»Ich würde gerne mit Ihnen reden. Ich muss nur noch etwas erledigen, dann können wir uns unterhalten. Halten Sie noch ein bisschen durch? Ich weiß, dass Sie schon eine ganze Weile hier sind, und wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar, dass Sie auf uns gewartet haben.«

Wieder nickte der Mann stumm.

Er sah nicht so aus, als ginge es ihm gut. Unter der Sonnenbräune war er blass, nahezu grün im Gesicht. Spritzer von irgendwas Übelriechendem klebten auf seinen Schuhen.

Sein Tag hat nicht besonders gut angefangen, dachte Thomas, bevor er zu den Technikern ging, um einige Worte mit ihnen zu wechseln.

»Hallo Thomas, was machst du denn hier?«

Nora lächelte strahlend, als sie auf dem Rückweg von der Schwimmschule einen ihrer ältesten und besten Freunde vor dem Supermarkt Westerbergs Livs traf. Sie bremste ihr Fahrrad so schwungvoll ab, dass der Kies aufspritzte, und hob Simon herunter.

»Schau mal, Simon, wer hier ist«, fuhr sie fort. »Drück deinen Patenonkel mal ordentlich.«

Sie musste sich mächtig strecken, damit Simon hinaufreichte. Obwohl sie selbst größer war als der Durchschnitt, war das nichts gegen Thomas´ einhundertfünfundneunzig Zentimeter. Außerdem hatte er auffallend breite Schultern, eine Folge des jahrelangen Handballtrainings. Er sah genauso aus wie der Urtyp eines Polizisten, groß und vertrauenerweckend, mit blonden Haaren und blauen Augen.

»Die sollten dich zum Model für die Werbeplakate der Polizeihochschule machen«, neckte sie ihn gerne.

Thomas´ Eltern wohnten auf der Nachbarinsel Harö, und seit sie als Neunjährige einen Sommer zusammen im Seglercamp verbracht hatten, waren Nora und Thomas die dicksten Ferienfreunde der Welt gewesen.

Jeden Sommer hatten sie die Freundschaft vom vergangenen Jahr erneuert, und obwohl beide Elternpaare glaubten, es läge eine Romanze in der Luft, waren sie einfach nur Freunde geblieben, nichts anderes.

Als Nora zum ersten Mal so betrunken gewesen war, dass sie sich übergeben musste, hatte Thomas ihre Kleidung sauber gemacht und sie nach Hause gebracht, ohne dass ihre Eltern etwas merkten. Zumindest hatten sie nie etwas gesagt. Als Thomas´ große Jugendliebe ihm den Laufpass gab, hatte Nora ihn nach besten Kräften getröstet und ihn einfach erzählen lassen. Eine ganze Nacht lang hatten sie auf den Klippen gesessen, während er ihr sein Herz ausschüttete.

Als Henrik sein Interesse zeigte, indem er sie zum Ball der Medizinstudenten einlud, hatte sie gleich Thomas angerufen, um es ihm zu erzählen. Sie fühlte sich unglaublich von Henrik angezogen, der sie mit seinem ungezwungenen Charme im Sturm erobert hatte. Wie üblich hatte Thomas geduldig zugehört, während sie verliebt schwärmte.

Als Teenager waren sie einen ganzen Sommer lang zusammen zum Konfirmandenunterricht in die Kapelle von Sandhamn gegangen, und beide hatten alle Sommerjobs gemacht, die es auf der Insel gab: Sie hatten im Kiosk verkauft, in der Bäckerei ausgeholfen, bei Westerbergs Livs an der Kasse gesessen und als Hafenwache in der Marina des KSSS gearbeitet. Sie hatten die Nächte im Seglerrestaurant durchgetanzt, bis sie heiß und verschwitzt waren, und anschließend unten bei Dansberget gebadet, während die Sonne über dem Meer aufging.

Thomas hatte immer schon Polizist werden wollen, so wie Nora immer das Ziel gehabt hatte, Jura zu studieren. Sie hatte ihn oft damit aufgezogen, wenn sie erst Justizministerin sei, dürfe er unter ihr Reichspolizeichef werden.

Als Adam geboren wurde, fand Nora es selbstverständlich, Thomas die Patenschaft anzubieten, während Henrik lieber seinen besten Freund und dessen Frau fragen wollte. Aber als Simon kam, bestand sie darauf, dass Thomas sein Patenonkel werden müsse. Thomas war genau der Mensch, auf den man sich verlassen konnte, falls ihr oder Henrik irgendetwas zustoßen sollte.

»Ich bin dienstlich hier«, sagte Thomas und machte ein ernstes Gesicht. »Hast du...
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Autor

Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge und wurde für das ZDF verfilmt.Dagmar Lendt ist Skandinavistin und übersetzt aus dem Norwegischen, Schwedischen und Dänischen. Bisher hat sie rund einhundert Bücher ins Deutsche übertragen, u.a. von Jon Fosse, Kjetil Try und Viveca Sten. Sie lebt in Berlin.