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Islandhof Hohensonne 1

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am16.03.20201
Die dreizehnjährige Frieda lebt mit ihrer Familie auf einem Reiterhof, auf dem Islandpferde gezüchtet werden. Was kaum jemand weiß: Frieda hat eine besondere Gabe, denn sie kann die Wünsche und Gefühle ihres Lieblingspferdes Alvara mit einer Berührung erkennen. Als eine neue Reitlehrerin zusammen mit ihrem Sohn Max auf dem Hof einzieht, merkt Frieda, dass auch Max eine besondere Beziehung zu Pferden hat. Er findet bald Gefallen an dem wilden Wallach Solon, der sich von niemandem reiten lässt. Die beiden Jugendlichen ahnen, dass mit Solon etwas nicht stimmt. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter seinen wilden Anfällen? Gemeinsam setzen Frieda und Max alles daran, Solons Ärger auf den Grund zu gehen ...

Sina Trelde lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in einem kleinen Ort in Westfalen. Nach einem Studium der Agrarwirtschaft übernahm sie den Hof ihres Großvaters, um dort eine biologische Landwirtschaft zu betreiben. Eine enge Verbindung hat Sina Trelde zu Pferden. Sie reitet gerne und bildet auch Jungpferde aus. Da sie oft im Stall sitzt und schreibt, erfindet sie besonders gerne Pferdegeschichten.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie dreizehnjährige Frieda lebt mit ihrer Familie auf einem Reiterhof, auf dem Islandpferde gezüchtet werden. Was kaum jemand weiß: Frieda hat eine besondere Gabe, denn sie kann die Wünsche und Gefühle ihres Lieblingspferdes Alvara mit einer Berührung erkennen. Als eine neue Reitlehrerin zusammen mit ihrem Sohn Max auf dem Hof einzieht, merkt Frieda, dass auch Max eine besondere Beziehung zu Pferden hat. Er findet bald Gefallen an dem wilden Wallach Solon, der sich von niemandem reiten lässt. Die beiden Jugendlichen ahnen, dass mit Solon etwas nicht stimmt. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter seinen wilden Anfällen? Gemeinsam setzen Frieda und Max alles daran, Solons Ärger auf den Grund zu gehen ...

Sina Trelde lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in einem kleinen Ort in Westfalen. Nach einem Studium der Agrarwirtschaft übernahm sie den Hof ihres Großvaters, um dort eine biologische Landwirtschaft zu betreiben. Eine enge Verbindung hat Sina Trelde zu Pferden. Sie reitet gerne und bildet auch Jungpferde aus. Da sie oft im Stall sitzt und schreibt, erfindet sie besonders gerne Pferdegeschichten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492995979
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum16.03.2020
Auflage1
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3558 Kbytes
Artikel-Nr.5074976
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel
Schön und sonst nichts

»Wie lange müssen wir denn noch warten, Frieda?«

»Wann kommt Colin endlich?«

»Der steht da hinten und labert wieder rum.«

Die Reitschüler scharren mit den Füßen, die Pferde ebenfalls.

Ehrlich, mich nervt es auch. Colin, unser Reitlehrer, hat seinen Schülern einen Ausritt versprochen. Aber wer hat mal wieder die Pferde von der Wiese geholt? Ich. Wer hat acht schwere Sättel geschleppt? Ich. Wer hat mindestens sieben Pferde getrenst? Ja, wer wohl? Colin jedenfalls nicht. Braungebrannt und mit seinem Frauenversteherlächeln lehnt er neben einem roten Cabrio und quatscht mit Monas Mutter. Man kann selbst aus dieser Entfernung erkennen, wie toll sie Colin findet. Alle finden ihn toll. Und Colin findet sich natürlich auch unwiderstehlich.

Wir hatten auf unserem Islandhof schon so einige Reitlehrer. Nette, strenge, blöde, lustige, nervige und faule. Colin gehört in die Kategorie »schön, aber sonst nichts«. Er kann nicht besonders gut reiten, er hat kein Auge für die Fehler der Reitschüler, er kann noch nicht mal die Unarten der Pferde korrigieren. Aber er sieht gut aus. So gut, dass meine Cousine Franzi, die im Internet einen Modeblog betreibt, ihn oft als Model nimmt. Dann muss er in ausgeflippten Klamotten auf einem Pferd reiten oder einfach lässig mit einer Mistgabel in der Hand am Stall lehnen. Dass ich nicht lache - als würde er jemals ausmisten! Das mache natürlich auch ich.

»Du bist ja nur sauer auf ihn, weil er sich nicht für dich interessiert«, sagt Franzi gerne. Aber das stimmt wirklich nicht. Es ist mir egal, wie er mich findet. Ich kann ihn nämlich nicht ausstehen.

Überhaupt finde ich, dass wir gut ohne Reitlehrer klarkommen. Obwohl ich erst dreizehn Jahre alt bin, unterrichte ich oft die Kindergruppe. Papa hat die F1- und die F2-Gruppe und eine Therapiegruppe gibt es auch noch. Die leitet meine Oma. Sie ist nämlich auch noch ganz schön flott unterwegs.

Jetzt grinst Colin sein selbstgefälliges Lächeln und schiebt die Sonnenbrille lässig in die Haare. Monas Mutter lacht glockenhell. Die Pferde neben mir tanzen. Es ist warm in der Nachmittagshitze. Mir reicht es!

»Colin! Kommst du endlich? Wir warten seit einer halben Stunde«, schreie ich so laut, dass es alle hören können.

Colin schaut zu mir, ganz kurz nur.

»Hol mir mal Brana«, sagt er dann. »Oder, nein, ich nehme heute Refur.«

Geht´s noch? Ich bin doch nicht sein Stallbursche. Er kriegt Geld für seine Arbeit. Ich kriege für das, was ich tue, keinen Cent. Meine Arbeit ist ehrenamtlich! Meiner Familie gehört nämlich der Hof und für uns ist es selbstverständlich, hier mitanzupacken.

Ich bemühe mich, langsam bis zehn zu zählen. Leider komme ich nur bis acht. Dann schreie ich los: »Ich bin doch nicht dein ...« Pferdeknecht will ich eigentlich rufen, doch da legt mir jemand die Hand auf die Schulter. Papa.

»Hol Refur schnell«, sagt er in seiner ruhigen Art. »Sonst kommt ihr nie weg.« Dann dreht er sich zu Colin um. »Jetzt komm endlich, die Stunde hat längst angefangen«, ruft er lauter.

Colin zischt sauer durch die Zähne. Ich kann es genau hören, obwohl er ein ganzes Stück von mir entfernt steht.

Schnell gehe ich zu dem kleinen Offenstall, in dem Refur steht. Als ich mit dem Hengst wieder auf den Hof komme, auf dem die Pferde angebunden werden, nimmt mir Colin den Strick aus der Hand und zieht Refur zur Anbindestange.

»Ich mach das schon!«, zischt er mir zu.

Er sieht beleidigt aus. Dass Papa ihn zur Arbeit angehalten hat, ärgert ihn. Es ist unglaublich! Da nimmt er sich immer so viele Dreistigkeiten heraus, aber wenn ihn jemand kritisiert, ist er gleich tödlich gekränkt.

»Und welches Pferd nimmst du?«, wendet er sich an mich.

»Ich reite doch gar nicht mit«, gebe ich verwundert zurück. »Ist doch dein Unterricht.«

Jetzt sieht Colin total überfordert aus. »Mit acht Kindern allein im Gelände? Das schaffe ich nicht.«

Wieder unterdrücke ich einen Wutanfall. War es meine Idee, einen Ausritt zu machen? Ist es mein Unterricht? Kann er mich nicht wenigstens vorher fragen, ob ich Zeit habe, ihn zu begleiten? Ich habe auch noch etwas anderes zu tun.

»Du hast den Kindern einen Ausritt versprochen«, erinnere ich Colin. »Wenn du das nicht hinkriegst, solltest du besser Abteilungsreiten auf dem Reitplatz machen.«

Wieder legt Papa kurz seine Hände auf meine Schultern.

»Reite mit, Frieda, okay?«

Seine Augen bitten. Ich kann Papa einfach nichts abschlagen. Er ist der tollste Vater, den ich kenne. Der ruhigste, der freundlichste und der verständnisvollste. Mir bleibt nichts anderes übrig, als wütend zu schnauben. Papa wirft mir einen besorgten Blick zu. Diesen Blick kenne ich schon von ihm. Papa hat nämlich immer Angst, dass er mir zu viel zumutet.

Es gibt wirklich unendlich viel Arbeit auf unserem Hof. Leider zieht sich ausgerechnet mein Bruder Paul immer mehr in sein Zimmer zurück und daddelt die ganze Zeit am Computer rum. Auch meine Cousine Franzi benutzt unseren Hof nur noch als Kulisse für ihren Modeblog - weil Pferde ja so gut bei ihren Fans ankommen. Wenn man ehrlich ist, wird die Arbeit auch für unsere Oma allmählich zu schwer und sie sagt immer häufiger, dass sie kürzertreten muss. Bleiben nur noch Tante Susi, Onkel Steffen, Cousine Greta, Papa und ich, die Zeit für die Pferde haben. Das sind ziemlich wenige Leute für fast fünfzig Islandpferde und einen funktionierenden Reiterbetrieb. Außerdem muss ich ja auch noch zur Schule gehen, auch wenn ich das am liebsten verdränge.

Seufzend mache ich mich erneut auf den Weg, um mir ein Pferd zu holen. Papa begleitet mich ein Stück zur Wiese.

»Ich weiß, dass das alles ziemlich viel ist«, flüstert er mir zu. »Aber Colin ist so schrecklich chaotisch. Wenn du nicht mitreitest, vergisst er bestimmt die Hälfte der Kinder im Wald.«

»Alles klar«, sage ich. Dabei müsste ich am Nachmittag eigentlich noch ein Referat vorbereiten. Mir bleibt nichts anderes übrig, als es auf den Abend zu verschieben. Schlaf wird ja sowieso überbewertet.

Als Alvara mich kommen sieht, läuft sie mir entgegen. Sie ist mein Traumpferd. Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass dieses wunderschöne Pferd tatsächlich nur mir gehört. Alvara ist sieben. Auffallend an ihr ist der durchtrainierte schlanke Körper und die unglaubliche Mähne. »Rotfuchs« steht in ihren Papieren, aber das trifft es gar nicht so genau. In Wirklichkeit ist sie quietschorange.

Papa sagt immer, dass Alvara und ich so gut zusammenpassen, weil wir genau die gleiche wilde Mähne haben. Dabei sind meine Haare eher rotblond, finde ich. Eigentlich sind sie sogar eher blond als rot. Und so eine wilde Mähne habe ich auch nur selten. Oft mache ich mir nämlich einen Pferdeschwanz oder ich stecke die Haare hoch.

»Endlich!«, stöhnt Colin, als ich mit Alvara zurückkomme. Jetzt tut er so, als hätte es an mir gelegen, dass die Reitstunde fast vorbei ist. Und nun ist er es, der Alvara den Sattel auflegt und beim Trensen hilft, so als hätte er das schon den ganzen Nachmittag gemacht. Wenn es darum geht, die Lorbeeren einzuheimsen, ist Colin natürlich zur Stelle.

 

Der Ausritt ist eine Katastrophe. Während Colin mit den Mädchen quatscht, die links und rechts an seiner Seite reiten, fällt ihm überhaupt nicht auf, dass Amelie nicht mitkommt und anfängt zu weinen. Auch dass Gustav sein Pferd Hrina immer wieder antreibt, während er gleichzeitig an den Zügel zieht, kriegt Colin nicht mit. Ich reite zwischen Gustav, Amelie, Rosa und Valentin hin und her und versuche, die Gruppe zusammenzuhalten. Colin dagegen plaudert immer noch mit den beiden niedlichen Mädchen an seiner Seite. Frauenheld in allen Bereichen. Nur bei mir kriegt er auf diese Weise keinen müden Punkt.

Als wir aus dem Wald herauskommen und das weite Feld vor uns liegt, kann ich der Stute Hrina ansehen, dass es ihr mit Gustav reicht. Es geht ihr ziemlich auf die Nerven, dass der Junge immer wieder an den Zügeln zieht und ihr damit einen Ruck ins empfindliche Pferdemaul gibt. Jetzt wirft sie den Kopf in den Nacken und schiebt das Gebiss vor.

»Gustav, lass doch mal die Zügel locker«, schlage ich vor und rufe dann Colin zu: »Colin, guck doch mal! Hrina ist total sauer, die geht gleich durch.«

Colin dreht sich nur halb zu uns um. Ist doch nicht seine Aufgabe, für das Ende der Gruppe zu sorgen, denkt er sicher. Hrina macht einen kleinen Satz. Dann noch einen. Ich weiß genau, was jetzt kommt. Hrina ist ein empfindliches Pferd. Wenn man sie nicht in Ruhe lässt ...

Auch Gustav scheint zu spüren, wie sich der Pferdekörper unter ihm anspannt. Aber statt sich tief in den Sattel zu setzen, zieht er erneut an den Zügeln. Dann klammert er sich mit den Beinen an den Pferdebauch und merkt gar nicht, dass er Hrina damit antreibt - das Gegenteil von dem, was er eigentlich erreichen will. Hrina rollt den Kopf ein und schüttelt die Mähne. Es ist nur eine kurze schnelle Bewegung, aber sie weiß genau, dass sie den Anfängern auf die Weise die Zügel aus der Hand reißt. Noch einmal schüttelt sie sich. Das reicht aus. Gustav verliert nicht nur die Zügel, auch sein linker Fuß rutscht aus dem Steigbügel. Langsam gleitet sein Körper zur Seite und schließlich fällt er ins Gras. Es geht alles wie im Zeitlupentempo. Bestimmt hat er sich nicht besonders wehgetan, aber er fängt sofort an zu weinen.

Hrina wirkt froh darüber, ihn so einfach losgeworden zu sein. Mit zwei kurzen Sprüngen überprüft sie, ob sie frei ist. Dann rennt sie los.

»Frieda, verdammt! Kannst du nicht aufpassen?«, macht mich Colin an und springt tatsächlich vom Pferd, um an Gustavs Seite zu eilen....
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Autor

Sina Trelde lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in einem kleinen Ort in Westfalen. Nach einem Studium der Agrarwirtschaft übernahm sie den Hof ihres Großvaters, um dort eine biologische Landwirtschaft zu betreiben. Eine enge Verbindung hat Sina Trelde zu Pferden. Sie reitet gerne und bildet auch Jungpferde aus. Da sie oft im Stall sitzt und schreibt, erfindet sie besonders gerne Pferdegeschichten.