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Ezlyn. Im Zeichen der Seherin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am05.03.2020Auflage
**Kannst du das Schicksal aufhalten?** Ezlyn hat eine besondere Gabe, sie kann das Ende eines jeden Menschen voraussehen. Tag und Nacht verfolgen sie die schrecklichen Bilder ihrer Visionen. Und eine hat sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingebrannt: ihr eigener Tod, verursacht durch die Hand eines Schattenkriegers. Einer jener Männer, die bekannt und gefürchtet sind für ihre Fähigkeit, durch bloße Berührung Leben zu nehmen. Als Ezlyn schließlich in den Dienst einer reichen Adelsfamilie tritt, führt ihr Schicksal sie ausgerechnet an die Seite eines solchen Schattenkriegers. Der schweigsame und unnahbare Dorian könnte der sein, der ihr den Tod bringt - und dennoch bewegt er ihr Herz wie kein anderer ... Neues von der Finalistin des Kindle Storyteller Awards 2018! Ein schicksalhafter Fantasy-Liebesroman von der beliebten Autorin Karolyn Ciseau. Sie erschafft in 'Ezlyn' eine dunkle Welt, in der nichts ist, wie es scheint, und Vertrauen und Verrat dicht beieinander liegen. Diese romantische Liebesgeschichte entwickelt von der ersten Seite an einen Sog, dem sich niemand entziehen kann. Hast du den Mut zu lieben, wenn der Mann deines Herzens dir den Tod bringen kann? //Hol dir auch die wunderschön veredelte Print-Ausgabe als Schmuckstück für dein Bücherregal!//

Karolyn Ciseau wollte schon immer Schriftstellerin werden. Vielleicht, weil man mit Büchern so wunderbar in ferne Welten eintauchen kann. Der Ausflug ins Unbekannte spielt auch jenseits des gedruckten Wortes für sie eine wichtige Rolle. Nach ihrem Germanistik-Studium war sie unter anderem in Island, Schottland, Thailand und der Karibik unterwegs. Wenn sie nicht gerade auf Reisen nach Inspiration für neue Geschichten sucht, lebt sie mit ihrem Mann im beschaulichen Niedersachsen.
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Produkt

Klappentext**Kannst du das Schicksal aufhalten?** Ezlyn hat eine besondere Gabe, sie kann das Ende eines jeden Menschen voraussehen. Tag und Nacht verfolgen sie die schrecklichen Bilder ihrer Visionen. Und eine hat sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingebrannt: ihr eigener Tod, verursacht durch die Hand eines Schattenkriegers. Einer jener Männer, die bekannt und gefürchtet sind für ihre Fähigkeit, durch bloße Berührung Leben zu nehmen. Als Ezlyn schließlich in den Dienst einer reichen Adelsfamilie tritt, führt ihr Schicksal sie ausgerechnet an die Seite eines solchen Schattenkriegers. Der schweigsame und unnahbare Dorian könnte der sein, der ihr den Tod bringt - und dennoch bewegt er ihr Herz wie kein anderer ... Neues von der Finalistin des Kindle Storyteller Awards 2018! Ein schicksalhafter Fantasy-Liebesroman von der beliebten Autorin Karolyn Ciseau. Sie erschafft in 'Ezlyn' eine dunkle Welt, in der nichts ist, wie es scheint, und Vertrauen und Verrat dicht beieinander liegen. Diese romantische Liebesgeschichte entwickelt von der ersten Seite an einen Sog, dem sich niemand entziehen kann. Hast du den Mut zu lieben, wenn der Mann deines Herzens dir den Tod bringen kann? //Hol dir auch die wunderschön veredelte Print-Ausgabe als Schmuckstück für dein Bücherregal!//

Karolyn Ciseau wollte schon immer Schriftstellerin werden. Vielleicht, weil man mit Büchern so wunderbar in ferne Welten eintauchen kann. Der Ausflug ins Unbekannte spielt auch jenseits des gedruckten Wortes für sie eine wichtige Rolle. Nach ihrem Germanistik-Studium war sie unter anderem in Island, Schottland, Thailand und der Karibik unterwegs. Wenn sie nicht gerade auf Reisen nach Inspiration für neue Geschichten sucht, lebt sie mit ihrem Mann im beschaulichen Niedersachsen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646302110
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum05.03.2020
AuflageAuflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3322 Kbytes
Artikel-Nr.5077026
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Du bist keine Kriegerin.

Unzählige Male hatten sie mir das gesagt. Sie hatten es mir vorwurfsvoll ins Gesicht geschleudert, lachend vor die Füße geworfen und kopfschüttelnd vor sich hin gemurmelt, wenn sie dachten, ich würde nicht zuhören.

Du bist keine Kriegerin, Ezlyn.

Wenn ich mit den anderen Todesseherinnen im Tempel saß, während Schwester Caterina aus dem Buch des Lebens zitierte, glaubte ich ihnen manchmal. Dann drückte ich den vom vielen Sitzen schmerzenden Rücken durch und versuchte mich auf Schwester Caterinas Worte zu konzentrieren. Worte, die uns daran erinnern sollten, dass es eines Tages unsere Pflicht sein würde, den Lords und Ladys am Hofe zu dienen, indem wir sie mit unseren Visionen ein ums andere Mal vor den kalten Händen des Todes bewahrten.

Unsere Waffe war nicht das Schwert, sondern unsere besondere Gabe, in die Zukunft blicken zu können. Aber in diesem Augenblick, da sich der Mond hinter den Wolken hervorschob und die Klinge meines Kurzschwertes im Licht glitzerte, war ich mir sicher, dass sie sich täuschten.

Ich war eine Kriegerin.

Jede meiner Bewegungen war tödlich - oder sie würde es sein, wenn ich einem echten Gegner gegenüberstünde. Es war eine kalte, klare Frühlingsnacht, und mein Atem hinterließ weiße Wölkchen, während ich bei meinem Kampftraining Hiebe und Stiche ausführte und dabei mein Gewicht von einem Fußballen auf den anderen verlagerte.

Das Wichtigste war es, in jeder Bewegung sein inneres Zentrum zu finden. So hatte es Kova, der Sohn des Hufschmieds, mir beigebracht. Ich erinnerte mich noch genau daran, wie er seinen Vater zu den Stallungen des Ordens begleitet hatte. Er war groß und schlaksig und gelangweilt gewesen. Eigentlich sollte er seinem Vater zur Hand gehen, aber er war ihm entwischt und hatte es sich auf einer grauen Steinmauer gegenüber der Gebetshalle gemütlich gemacht. Die Sonne schien ihm in den Nacken und er hatte die Augen zusammengekniffen, um trotz der Helligkeit etwas erkennen zu können.

Vermutlich hatte er gehofft, einen Blick auf die Todesseherinnen und ihre berühmten Feuervögel werfen zu können. Stattdessen fand er mich: ein achtjähriges Mädchen mit sommersprossigem Gesicht, schiefergrauen Augen, buschigen Brauen und einem dick geflochtenen Zopf, aus dem sich einige der pechschwarzen Haare gelöst hatten. Anstatt meine neu erwachte Gabe als Seherin, die mich in den Tempel gebracht hatte, zu trainieren, übte ich mich mit einem alten Schürhaken, den ich hinter den Stallungen gefunden hatte, im Schwertkampf. Oder, wie er es nannte, ich fuchtelte wild herum.

Kova selbst hatte nur wenig Erfahrung im Umgang mit dem Schwert. Er hatte vor Kurzem mit der Ausbildung am Hof eines angesehenen Lords begonnen und brachte mir alles bei, was er wusste. Und als er zwei Monate später mit einem richtigen Schwert wiederkam, um meinen Unterricht fortzusetzen, wartete ich bereits auf ihn.

Das war nun schon zwölf Jahre her. Aus dem kleinen Mädchen war eine erwachsene Todesseherin geworden, die dem Tag der Auswahl durch die Lords mit gemischten Gefühlen entgegensah. Kova war irgendwann nicht mehr aufgetaucht. Was blieb, waren seine Instruktionen:

Studiere deinen Gegner. Ahne seine Bewegungen voraus.

Sei präsent im Hier und Jetzt. Finde dein inneres Zentrum.

Bleib ruhig und wachsam. Dein Geist muss klar wie ein Gebirgsquell sein, bevor du angreifst.

Ikarus schien anderer Meinung zu sein. Mein Feuervogel legte den Kopf schief, spreizte seine imposanten orangefarbenen Flügel und stieß einen empörten Schrei aus.

»Du wirst noch alle aufwecken«, warf ich ihm vor und wedelte mit der Hand, damit er sich einen anderen Ort suchte, um seinen scharfen Raubtierblick schweifen zu lassen.

Für gewöhnlich jagte er zu dieser nächtlichen Uhrzeit Mäuse, aber auch er schien zu spüren, dass heute etwas anders war. Seine schwarzen Augen blickten wachsam auf mich herab, beobachteten, wie ich mein Schwert sinken ließ und einen Stein über den vom Mond beschienenen Hof trat.

»Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden gibt, den er noch aufwecken könnte. Wir sind alle viel zu nervös, um zu schlafen. Schließlich ist es in wenigen Stunden so weit.«

Meine Freundin Rhiannon schlenderte langsam auf mich zu, als wollte sie sich jeden noch so kleinen Winkel der Tempelanlage einprägen. Den Säulengang, der den Hof umrahmte. Den mit Ornamenten verzierten Springbrunnen. Den Apfelbaum, der in voller Blüte stand und auf dem es sich Ikarus bequem gemacht hatte.

Sie seufzte.

»Lass mich raten«, sagte ich zu ihr. »Du bist unglücklich, weil der Tag der Auswahl unmittelbar bevorsteht und unsere Freundinnen immer noch nicht vorbereitet sind. Delia hat irgendeinen Makel an ihrem Kleid gefunden, der noch schnell ausgebessert werden muss. Isabeau überarbeitet schon wieder ihre Vorstellungsworte und Sybil treibt mit ihrer Ruhelosigkeit alle in den Wahnsinn.«

Rhiannons glockenhelles Lachen würde mir fehlen. Sie streckte den Arm aus, und Ikarus kam bereitwillig angeflogen, um sich von ihr am Kopf kraulen zu lassen. Unsere Feuervögel waren mittlerweile so gewaltig, dass Rhiannon den Arm anspannen und die Hand zur Faust ballen musste, um das Gewicht des Vogelkörpers tragen zu können. Ihre langärmelige dunkelrote Robe, über der sie einen blaugrauen Umhang trug, schützte sie vor den Krallen. Normalerweise trugen wir einheitliche Gewänder, doch für mein Kampftraining hatte ich mir Hosen und ein weites Leinenhemd genäht, die bequem und praktisch waren.

»Also, habe ich recht?«

»Fast«, erwiderte Rhiannon. »Delia ist mit ihrem Kleid zufrieden, aber ihre Frisur will einfach nicht sitzen. Und Sybil hat die Halskette verlegt, die ihre Mutter ihr eigens für den Tag der Auswahl hat anfertigen lassen. Was Isabeau betrifft, liegst du natürlich richtig.«

Schon seit Wochen bestimmte nichts anderes unsere Tagesordnung. Jedes unserer Gespräche drehte sich um die Auswahl - darum, an welchen Hof wir kommen würden und wie es sein würde, unsere Gabe für das Wohl unseres neuen Herrn einzusetzen. Delia war sich als Einzige sicher, dass die Entscheidung über ihre Zukunft bereits gefallen war. Ein Bekannter ihrer Eltern würde sie bitten, an seinem Hof zu dienen, und sie würde seine Einladung dankbar annehmen.

Nicht, dass wir wirklich eine Wahl gehabt hätten. Die Lords zahlten dem Orden, in dem wir lebten, ein hübsches Sümmchen, damit wir in ihren Besitz übergingen und ihnen fortan dienten. Schwester Caterina nannte es eine Aufwandsentschädigung. Schließlich waren wir im Orden großgezogen und ausgebildet worden. Aber ich hatte einmal mitbekommen, wie das Geld für eine Todesseherin den Besitzer wechselte, und es war weit mehr als eine Entschädigung gewesen. Es waren die ersten Goldmünzen gewesen, die ich zu Gesicht bekam, und es hatte mich zornig gemacht, dass wir einfach so verkauft wurden. Dass jemand anders über unsere Freiheit bestimmte.

Rhiannon betrachtete mich nachdenklich. Sie hätte nie zu mir gesagt, ich solle den Schwertkampf denen überlassen, die dazu geboren waren, und mich lieber auf den Tag der Auswahl vorbereiten, aber ich wusste, dass sie genau das dachte.

»Alle sind ganz kribbelig vor Aufregung, Ezlyn. Nur du stehst hier und schwingst deine Schwertklinge - als wäre es eine Nacht wie jede andere.«

»Du weißt, warum.«

Ich warf Rhiannon einen gequälten Blick zu. Nicht der Tag der Auswahl machte mir Sorgen, sondern das, was die Zukunft für mich bereithielt: Wir alle kannten unser Ende. Das ist das Schicksal einer Todesseherin. Sie sieht nicht nur den Tod der Menschen, deren Hand sie berührt, sondern auch ihren eigenen. Und ich würde durch die Hand eines Angelus Mortis sterben - eines Schattenkriegers, der einem anderen durch die bloße Berührung die Lebenskraft rauben konnte.

Ich hatte gesehen, wie seine Hand auf meiner Wange lag und dunkle Schatten mich gierig umfingen. Entsetzen und Verwunderung hatten in meinen Augen gestanden. Mein Mund war leicht geöffnet gewesen, als wollte ich etwas sagen, und getrocknetes Blut klebte an meinem Hals. Ich hatte ihn gesehen. Seinen stechenden Blick, seine schmalen, zusammengepressten Lippen.

Es war nur ein Bild gewesen, ein winziger Ausschnitt vom Augenblick meines Todes. Und was mich am meisten daran erschreckte, war mein Gesicht, auf dem sich keine einzige Falte zeigte. Kein Anzeichen dafür, dass ich auch nur ein Jahr älter war als jetzt.

Als ich diese Vision zum ersten Mal hatte, war ich noch zu jung gewesen, um sie zu begreifen. Später hatte ich geweint und getobt, doch das hatte mich nicht weitergebracht. Es änderte nichts an den Bildern, die mich noch heute in meinen Träumen heimsuchten. Schließlich hatte ich zum Schwert gegriffen und beschlossen, mich im Kampf zu trainieren, um mich gegen mein Schicksal aufzulehnen.

Rhiannon bedachte mich mit diesem mitleidigen Blick, den ich an ihr hasste. Dann schüttelte sie ihre dunkelblonden Haare, die ihr störrisch vom Kopf abstanden.

»Unsere Voraussagen sind nicht in Stein gemeißelt. Sie können sich ändern«, sagte sie.

Ich hatte ihr schon vor langer Zeit von meiner Vision erzählt.

»Genau deswegen bin ich hier - um den Schattenkrieger zu töten, bevor er mir zuvorkommt.«

Ich umklammerte den Griff meines Schwertes fester.

Sei präsent.

Bleib ruhig und wachsam.

Vielleicht war ich keine große Kriegerin, aber ich musste auch nicht in die Schlacht ziehen. Ich hatte nur einen einzigen Gegner, den es zu besiegen galt. Und ich bereitete mich auf diesen Kampf schon mein ganzes Leben lang vor. Wenn ich dem Angelus Mortis begegnete, würde ich bereit...
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Karolyn Ciseau wollte schon immer Schriftstellerin werden. Vielleicht, weil man mit Büchern so wunderbar in ferne Welten eintauchen kann. Der Ausflug ins Unbekannte spielt auch jenseits des gedruckten Wortes für sie eine wichtige Rolle. Nach ihrem Germanistik-Studium war sie unter anderem in Island, Schottland, Thailand und der Karibik unterwegs. Wenn sie nicht gerade auf Reisen nach Inspiration für neue Geschichten sucht, lebt sie mit ihrem Mann im beschaulichen Niedersachsen.