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Unexpected Love

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
328 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am14.05.2020Auflage
**Herz über Kopf**  Sophies Leben scheint perfekt: Sie jobbt in einer kleinen Bäckerei, möchte demnächst ihre eigene Social-Media-Agentur gründen und kann sich auf ihren geregelten Tagesablauf verlassen. Als jedoch all ihre säuberlich aufgebauten Strukturen auf einen Schlag zusammenbrechen, sieht sie sich gezwungen ihre Koffer zu packen und zu dem einzigen Verwandten zu ziehen, der sie nie im Stich gelassen hat: zu ihrem Großvater an die Nordsee. Alles, was sie dort will, ist wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren, und dafür scheint Großvaters gemächliches Leben genau richtig. Doch statt der erwarteten Rentner-WG trifft Sophie dort auf einen jungen Mitbewohner, der sie - aber auch ihr Herz - zum Rasen bringt ...    Nordsee-Liebesgeschichte  Zwischen Nordseebrise, weichen Knien und heißer Schokolade. Die ideale Liebesgeschichte für alle Perfektionisten und diejenigen, die es niemals werden wollen.   //»Unexpected Love« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Geboren und aufgewachsen ist Emma S. Rose im schönen Ostwestfalen. Schon als Kind wollte sie nichts sehnlicher, als später einmal Bücher schreiben. Zunächst jedoch studierte sie Soziale Arbeit und arbeitete unter anderem in der Suchthilfe, ehe sie beschloss, ihren Traum zu verwirklichen. Im Mai 2014 erschien ihr Debütroman. Mittlerweile ist sie hauptberuflich Autorin und kann sich ein Leben ohne Schreiben nicht mehr vorstellen.
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Produkt

Klappentext**Herz über Kopf**  Sophies Leben scheint perfekt: Sie jobbt in einer kleinen Bäckerei, möchte demnächst ihre eigene Social-Media-Agentur gründen und kann sich auf ihren geregelten Tagesablauf verlassen. Als jedoch all ihre säuberlich aufgebauten Strukturen auf einen Schlag zusammenbrechen, sieht sie sich gezwungen ihre Koffer zu packen und zu dem einzigen Verwandten zu ziehen, der sie nie im Stich gelassen hat: zu ihrem Großvater an die Nordsee. Alles, was sie dort will, ist wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren, und dafür scheint Großvaters gemächliches Leben genau richtig. Doch statt der erwarteten Rentner-WG trifft Sophie dort auf einen jungen Mitbewohner, der sie - aber auch ihr Herz - zum Rasen bringt ...    Nordsee-Liebesgeschichte  Zwischen Nordseebrise, weichen Knien und heißer Schokolade. Die ideale Liebesgeschichte für alle Perfektionisten und diejenigen, die es niemals werden wollen.   //»Unexpected Love« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Geboren und aufgewachsen ist Emma S. Rose im schönen Ostwestfalen. Schon als Kind wollte sie nichts sehnlicher, als später einmal Bücher schreiben. Zunächst jedoch studierte sie Soziale Arbeit und arbeitete unter anderem in der Suchthilfe, ehe sie beschloss, ihren Traum zu verwirklichen. Im Mai 2014 erschien ihr Debütroman. Mittlerweile ist sie hauptberuflich Autorin und kann sich ein Leben ohne Schreiben nicht mehr vorstellen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646605938
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.05.2020
AuflageAuflage
Seiten328 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2754 Kbytes
Artikel-Nr.5141524
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Mir hatte mal ein weiser Mann gesagt, dass es dem Leben erst den nötigen Pfiff verleihen würde, wenn man spontan wäre. Damals war mein Alltag größtenteils von diversen Strukturen gespickt gewesen und ich hatte mich von diesem Trott so einlullen lassen, dass mir seine Worte Angst gemacht, mir aber auch ein Ticket in die Freiheit versprochen hatten.

Ich beschloss also, morgens nicht wie üblich in die Bahn zu steigen, um zur Uni zu zuckeln und die sterbenslangweilige Vorlesung in Betriebswirtschaftslehre zu besuchen, sondern stattdessen den Tag im Freibad zu verbringen.

Ich hatte den gesamten Vormittag ein schlechtes Gewissen, bombardierte meine Kommilitonen mit Nachrichten, in denen ich nachhakte, ob ich etwas Wichtiges verpasste, und am Ende belohnte mich meine Spontaneität auch noch mit einem richtig fiesen Sonnenbrand.

Das war ... uncool.

Danach beschloss ich, es ein wenig moderater anzugehen. Spontaneität konnte Spaß machen, wenn sie denn nicht gerade den eigenen Stresspegel ansteigen ließ. Ehrlich gesagt gab es da bei mir immer schon eine Verbindung - der sehr weise Mann hatte mir seine Worte nicht umsonst mit auf den Weg gegeben. Und obwohl ich mir vornahm, mich ab und an von meinen Gewohnheiten zu lösen, kehrte ich wieder in das eng geschnürte Korsett meines Lebens zurück.

Aber es hatte funktioniert. Eine ganze Weile sogar. Genau genommen bis heute.

Pünktlich um 5:20 Uhr ging mein Wecker. Wie immer gönnte ich mir einen Aufschub von neun Minuten, indem ich die Snooze-Taste drückte, genoss es, mich noch einmal unter der Decke rekeln zu können, und schob die anstehenden Aktivitäten des Tages noch eine Weile von mir. Beim nächsten Alarm sprang ich jedoch voller Elan aus dem Bett, was ein genervtes Brummen von rechts zur Folge hatte.

»Dir auch einen guten Morgen.« Grinsend wartete ich gar nicht erst die muffelige Erwiderung meines Freundes und Mitbewohners Matti ab, der es gestern Abend mal wieder nicht in sein Zimmer geschafft hatte und nun mit den Konsequenzen leben musste.

Mir war klar, dass er sich in sein eigenes Bett zurückziehen würde, während ich mich im Bad fertig machte, weshalb ich ihm einen Abschiedskuss auf die Wange hauchte. Er kniff mir als Erwiderung in den Hintern und mit einem leisen Quietschen zog ich mich zurück.

Genau fünfundvierzig Minuten später war ich bereits auf dem Weg zur Arbeit. In der einen Hand einen Smoothie, in der anderen mein Handy ließ ich mich von der Straßenbahn ins Zentrum bringen, wo ich halbtags in einer Bäckerei arbeitete. Nicht unbedingt die Art von Job, die ich mir nach meinem Studium ausgemalt hatte, aber diese Arbeit garantierte, dass ich meine Rechnungen und die Miete zahlen konnte, bis Matti, Sandra - meine andere Mitbewohnerin - und ich unseren Traum verwirklicht und unsere Social-Media-Agentur zum Laufen gebracht hatten.

Im Gegensatz zu meinen beiden Mitbewohnern war ich ein Morgenmensch, weshalb es mir überhaupt nicht schwerfiel, um diese Uhrzeit aktiv zu sein. Ein einziger Blick in die Runde verriet mir jedoch, dass ich damit relativ allein dastand. Die meisten dösten mit offenen Augen vor sich hin oder waren in ihre Smartphones vertieft wie menschliche Zombies. Ertappt schob ich mein eigenes zurück in die Jackentasche und nahm einen großen Schluck aus meinem Becher.

Um ehrlich zu sein, freute ich mich auf die Arbeit. Ich mochte es, anderen Leuten ihren Kaffee oder ihr Teilchen mit einem aufrichtigen Lächeln zu übergeben, in der Hoffnung, Einfluss auf ihre Laune nehmen zu können. Auch wenn mindestens die Hälfte aller Menschen kaum darauf reagierte ... den anderen gab ich vielleicht den nötigen Schubs in die richtige Richtung. Fröhlichkeit war ansteckend und so.

Als ich an der richtigen Haltestelle ausstieg, um die kleine Bäckerei anzusteuern, die sich schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite befand, verrutschte mein Lächeln jedoch gehörig. Anstatt der gewohnt hellen Fensterfront präsentierte sich mir nur eine ausschließlich dunkle Fassade. In den vergangenen sieben Monaten, die ich bereits hier arbeitete, war das noch nicht einmal vorgekommen, weshalb sich augenblicklich ein ungutes Gefühl in mir ausbreitete. Ich hatte nie zum Aufschließen antreten müssen, weil die Besitzer der Bäckerei in der Wohnung im ersten Stock wohnten. Außerdem begann die Arbeit bereits zu einer so frühen Stunde, dass sie selbst für mich unmenschlich war. Stirnrunzelnd lief ich über die Straße, doch auch als ich direkt vor dem kleinen Geschäft stand, änderte sich nichts an dem verwirrenden Umstand. Der Laden war dunkel und die Tür verschlossen.

Beunruhigend!

Eine Weile starrte ich auf das Glas, doch so sehr ich auch versuchte, etwas im Inneren des Gebäudes auszumachen ... Da war nichts. Niemand. Und da ich im Normalfall weder aufschließen noch abschließen musste, besaß ich keinen eigenen Schlüssel, weshalb mir gar nichts anderes übrig blieb, als im ersten Stock zu klingeln.

Vor meinem inneren Auge spielte sich bereits ein lustiges Szenario ab: Wie Beate und Jürgen durch mich geweckt wurden, das erste Mal seit Jahren überhaupt in der Situation, verschlafen zu haben. Dass mein Hirngespinst einen dicken Haken hatte, wurde mir nicht direkt bewusst. Sehr wohl jedoch, dass mein Klingeln offenbar keine Reaktion hervorrief.

Ich stand nicht nur vor einem dunklen Laden, sondern auch noch vor einer verschlossenen Wohnungstür der Besitzer.

»Da kannst du lange warten, Kindchen.« Eine zittrige Stimme ertönte hinter mir, ließ mich zusammenfahren.

Als ich mich umdrehte, erkannte ich Frau Lieseling, die in den vergangenen Monaten jeden Morgen etwa gegen neun Uhr vorbeigeschaut hatte, um sich einen Nougatring zu holen.

»Wieso?«, fragte ich, einerseits neugierig, andererseits voller Angst vor den kommenden Worten.

Zu Recht, wie sich herausstellte.

»Jürgen hatte einen Herzinfarkt. Er liegt im Krankenhaus. Sie wissen nicht, ob und wann er wieder auf die Beine kommt - Gott sei ihm gnädig.«

Mit wachsendem Entsetzen sah ich zu, wie die alte Dame sich an die Brust packte und die Augen schloss.

»Aber wieso ...?«

Ihre Augen flogen wieder auf. »Beate wird vergessen haben, dir und den anderen Bescheid zu geben. Nimm es ihr nicht übel, ja?« Ein Zittern durchlief ihren Körper. »Ich muss weiter. Nüchtern zum Arzt und im Anschluss leider eine andere Bäckerei aufsuchen.«

Als wenn das in dieser Situation wichtig wäre. Zu meinem Entsetzen gesellte sich jetzt auch noch Groll.

»Mach es gut, Liebchen. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder.«

Im ersten Moment wie erstarrt sah ich zu, wie die alte Dame einfach so davonlief. Als hätten wir gerade über das Wetter gesprochen. »Moment«, rief ich laut, was sie noch einmal innehalten ließ.

»Ja?«

»Wo ist er? Ich meine, in welchem Krankenhaus?«

Ihre Miene wurde weich. »Im Vincent. Du bist ein gutes Mädchen, Sophie. Das wusste ich von Anfang an.« Und mit diesen Worten ließ sie mich endgültig zurück.

Okay. Mein Plan hatte sich soeben geändert. Anstatt zu arbeiten, machte ich auf dem Absatz kehrt, um die nächste Straßenbahn zu nehmen, die mich zum Krankenhaus bringen würde.

Jürgen. In der Klinik. Herzinfarkt. So hatte ich mir den Start in die neue Woche wirklich nicht vorgestellt.

***

Als ich eine knappe halbe Stunde später das Krankenhaus erreichte und mich bis zur Intensivstation durchgefragt hatte, war ich wenig überrascht Beate dort anzutreffen. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen, war blass und ihr Gesicht verquollen. Sobald sie mich erblickte, brach sie in Tränen aus - vermutlich war das in letzter Zeit oft vorgekommen.

»Es tut mir so leid«, brachte sie schluchzend hervor. »Ich habe vergessen dir und den anderen Bescheid zu geben. Ich ... es ist ...«

Ich nahm sie ihn den Arm, wodurch ich weitere Worte im Keim erstickte. Hilflos musste ich miterleben, wie sich die sonst so agile Frau vor Sorge schüttelte, und meine Befürchtungen, es könnte sich um etwas Ernsteres handeln, wurden immer größer.

»Schon gut«, redete ich auf sie ein. »Ich kann mich darum kümmern, wenn du mir eine Liste überlässt. Oder ich mache einen Aushang. Wenn du willst, dass wir die Bäckerei am Laufen halten, kriege ich auch das organisiert ...«

»Nein.« Beate schüttelte heftig mit dem Kopf; neue Tränen traten in ihre Augen. »Keine Arbeit. Die Bäckerei bleibt vorerst geschlossen. Dafür habe ich einfach keinen Kopf.«

Das Leid in ihrer Miene verwandelte sich in Bedauern und mir wurde klar, was sie mir gerade hatte sagen wollen. Ab sofort war ich arbeitslos. Vielleicht nur vorübergehend, vielleicht aber auch länger. Merkwürdigerweise traf mich diese Erkenntnis nicht ganz so hart, wie ich es vermutet hätte - angesichts einer lebensbedrohlichen Erkrankung erschien es wie eine lächerliche Banalität, sich über den Verlust eines Jobs aufzuregen.

Nur durch gutes Zureden schaffte ich es, sie zumindest kurz zur Cafeteria zu locken, wo ich ihr ein belegtes Brötchen und uns beiden einen Cappuccino holte. Mit abgehackter Stimme erzählte Beate mir, dass sie hatte zusehen müssen, wie ihr Mann mitten in der Backstube zusammengebrochen war. Noch am selben Tag hatte man bei einer Herzkatheteruntersuchung Stents gesetzt und die Ärzte waren zuversichtlich Jürgen noch heute auf die Normalstation verlegen zu können. Dennoch war es ungewiss, wann er sich davon erholen würde.

»Vielleicht machen wir eine Reha«, erklärte Beate müde. »Für das Geschäft ist es natürlich eine Katastrophe, aber wir haben genug angespart, um uns die Auszeit nehmen zu können. Und dann müssen wir schauen,...
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Geboren und aufgewachsen ist Emma S. Rose im schönen Ostwestfalen. Schon als Kind wollte sie nichts sehnlicher, als später einmal Bücher schreiben. Zunächst jedoch studierte sie Soziale Arbeit und arbeitete unter anderem in der Suchthilfe, ehe sie beschloss, ihren Traum zu verwirklichen. Im Mai 2014 erschien ihr Debütroman. Mittlerweile ist sie hauptberuflich Autorin und kann sich ein Leben ohne Schreiben nicht mehr vorstellen.