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Die 100 - Die Saga in einem Band

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
1216 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.07.2021
Die komplette Saga in einem Band
Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. Dreihundert Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen hundert jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können ...

Kass Morgan studierte Literaturwissenschaft an der Brown University und in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, »Die 100«, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen. »Die 100« schaffte es auf Anhieb auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, und auch mit den Folgebänden der Serie, »Die 100 - Tag 21«, »Die 100 - Die Heimkehr« und »Die 100 - Rebellion«, knüpfte Kass Morgan an ihren sensationellen Erfolg an.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextDie komplette Saga in einem Band
Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. Dreihundert Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen hundert jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können ...

Kass Morgan studierte Literaturwissenschaft an der Brown University und in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, »Die 100«, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen. »Die 100« schaffte es auf Anhieb auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, und auch mit den Folgebänden der Serie, »Die 100 - Tag 21«, »Die 100 - Die Heimkehr« und »Die 100 - Rebellion«, knüpfte Kass Morgan an ihren sensationellen Erfolg an.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641268664
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum12.07.2021
Seiten1216 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2731 Kbytes
Artikel-Nr.5143956
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Clarke

Die Tür glitt zur Seite, und Clarke wusste, dass es Zeit war zu sterben.

Sie sah nur die Stiefel des Gardisten, der in ihre Zelle kam, und setzte sich auf. Ihr schweißnasses Hemd löste sich schmatzend von der Pritsche, und sie machte sich bereit für die Angst, das Adrenalin, den Anfall wilder Panik. Doch alles, was sie spürte, war Erleichterung.

Nachdem sie eine der Wachen angegriffen hatte, war sie in eine Einzelzelle verlegt worden, doch für Clarke gab es so etwas wie Einsamkeit nicht. Sie hörte Stimmen, überall. Aus den dunklen Ecken der Zelle riefen sie ihr zu, füllten die Stille zwischen ihren Herzschlägen, schrien aus den tiefsten Schlupfwinkeln ihres Bewusstseins. Sie sehnte sich nicht nach dem Tod, aber wenn es der einzige Ausweg war, um diesen Stimmen zu entkommen, dann war sie bereit zu sterben.

Sie war wegen Verrats verurteilt worden, doch die Wahrheit war viel schlimmer. Selbst wenn ein Wunder geschah und sie im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen wurde - für Clarke gab es keine Erlösung. Ihre Erinnerungen waren entsetzlicher als jede Strafe.

Der Gardist trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und räusperte sich. »Gefangene Nummer 319, bitte stehen Sie auf.« Er war jünger, als sie erwartet hatte, und die Uniform hing ihm lose von den schmalen Schultern. Offensichtlich war er gerade erst rekrutiert worden. Ein paar Monate Soldatenrationen reichten nicht aus, um das Gespenst der Unterernährung zu vertreiben, das auf den äußeren Kolonieschiffen Walden und Arcadia umging.

Clarke atmete tief durch und erhob sich.

»Strecken Sie die Hände vor«, sagte er und nahm ein paar Handschellen aus der Brusttasche seiner blauen Uniform.

Clarke erschauerte, als sie die Haut seiner Hände an ihrer spürte. Seit sie in Einzelhaft war, hatte sie nicht einen einzigen Menschen gesehen, geschweige denn berührt.

»Zu fest?« Der Hauch von Mitgefühl in seiner Stimme versetzte Clarke einen Stich. Der letzte Mensch, der sich um ihr Wohlergehen gesorgt hatte, war Thalia gewesen, ihre ehemalige Zellengenossin und einzige Freundin in diesem Leben, und das war eine Ewigkeit her. Sie schüttelte den Kopf.

»Setzen Sie sich einfach aufs Bett. Der Arzt ist schon auf dem Weg.«

»Sie wollen es hier tun?«, fragte Clarke heiser. Wenn der Arzt bereits unterwegs war, bedeutete dies, dass sie das Wiederaufnahmeverfahren gar nicht erst abwarteten. Doch das war nicht besonders überraschend. Laut Gesetz wurden Erwachsene sofort nach ihrer Verurteilung exekutiert. Minderjährige wurden bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag unter Arrest gestellt und bekamen dann ein Berufungsverfahren. Doch in letzter Zeit wurden praktisch alle Verurteilten schon wenige Stunden nach der zweiten Verhandlung hingerichtet, wegen Verbrechen, für die sie noch vor ein paar Jahren begnadigt worden wären.

Trotzdem war es schwer zu glauben, dass es tatsächlich in ihrer Zelle passieren würde. Clarke hatte sich, so pervers es auch war, beinahe auf diesen letzten Gang zur Krankenstation gefreut, wo sie während ihrer medizinischen Ausbildung so viel Zeit verbracht hatte. Auf diese letzte Chance, etwas Vertrautes zu erleben, auch wenn es nur der Geruch von Desinfektionsmitteln und das Summen des Ventilationssystems waren, bevor ihre Sinne für immer ausgelöscht wurden.

»Sie müssen sich setzen«, sagte der Gardist, ohne sie anzusehen.

Clarke ging noch ein paar Schritte durch die Zelle, dann setzte sie sich steif auf den Rand der schmalen Pritsche. In der Isolationshaft veränderte sich das Zeitgefühl, das wusste sie. Trotzdem konnte Clarke kaum glauben, dass sie beinahe sechs Monate allein hier ausgeharrt hatte. Das Jahr davor hatte sich im Vergleich dazu wie eine Ewigkeit angefühlt. Sie waren zu dritt in der Zelle gewesen: Clarke, Thalia und Lise, ein Mädchen mit strengem Blick, das erst gelächelt hatte, als Clarke in die Isolationshaft verlegt wurde. Trotzdem gab es keine andere Erklärung: Heute musste ihr achtzehnter Geburtstag sein, und ihr einziges Geschenk war eine Spritze, die ihre Muskeln lähmte, bis ihr Herz aufhörte zu schlagen. Danach würde ihre Leiche, wie es in der Kolonie üblich war, dem Weltraum überantwortet und bis ans Ende aller Zeiten durchs All treiben.

Eine Gestalt erschien im Türrahmen, und ein großer schlanker Mann trat in die Zelle. Obwohl sein graues schulterlanges Haar die Plakette am Kragen des Laborkittels teilweise verdeckte, erkannte Clarke ihn als den medizinischen Chefberater des Rats. Vor ihrer Verurteilung war sie Doktor Lahiri über ein halbes Jahr lang praktisch auf Schritt und Tritt gefolgt. Die Stunden, die sie im Operationssaal an seiner Seite verbracht hatte, konnte sie gar nicht mehr zählen. Die anderen Auszubildenden hatten Clarke beneidet und auf der Stelle Bevorzugung gewittert, als sie herausfanden, dass Doktor Lahiri einer der engsten Freunde ihres Vaters war. Oder es zumindest vor der Hinrichtung ihrer Eltern gewesen war.

»Hallo, Clarke«, sagte er freundlich, als wären sie in der Krankenhauskantine und nicht in einer Todeszelle. »Wie geht es dir?«

»Besser als in ein paar Minuten, schätze ich.«

Doktor Lahiri hatte Clarkes schwarzen Humor immer gemocht, doch diesmal lachte er nicht. »Wenn Sie ihr bitte die Handschellen abnehmen und uns einen Moment allein lassen würden?«, sagte er zu dem Gardisten.

Der Wachsoldat wand sich unbehaglich. »Meine Befehle lauten, die Gefangene nicht aus den Augen zu lassen.«

»Sie können gleich vor der Tür warten«, erwiderte Lahiri betont gelassen. »Sie ist unbewaffnet und erst siebzehn. Ich denke, ich habe die Situation im Griff.«

Der Gardist wich Clarkes Blick aus, als er ihr die Handschellen abnahm. Dann nickte er Doktor Lahiri kurz zu und ging hinaus.

»Sie meinen: Ich bin achtzehn und unbewaffnet«, korrigierte Clarke und zwang sich zu einem Lächeln. »Oder gehören Sie jetzt auch zu diesen verrückten Wissenschaftlern, die nicht einmal mehr wissen, welches Jahr wir haben?« Ihr Vater war so einer gewesen. Immer wieder hatte er vergessen, die Lichtautomatik zu programmieren, und war um 0400 zur Arbeit gegangen, so sehr in seine Forschungen versunken, dass er nicht merkte, wie verlassen sämtliche Korridore auf dem Weg dorthin waren.

»Du bist immer noch siebzehn, Clarke«, berichtigte Doktor Lahiri und sprach so langsam, wie er es sonst nur bei Patienten tat, die gerade aus der Narkose erwachten. »Deine Isolationshaft dauert erst drei Monate.«

»Was tun Sie dann hier?«, fragte sie und konnte die Panik in ihrer Stimme nicht unterdrücken. »Laut Gesetz müssen Sie warten, bis ich achtzehn bin.«

»Das Verfahren hat sich geändert. Das ist alles, was ich dir sagen darf.«

»Aha, hinrichten dürfen Sie mich also, aber nicht mit mir sprechen.« Sie dachte an Lahiris Gesichtsausdruck während der Verhandlung ihrer Eltern. Damals hatte sie seine versteinerte Miene als ein Zeichen der Missbilligung gedeutet, doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Lahiri hatte nichts zu ihrer Verteidigung gesagt. Genau wie alle anderen hatte er nur stumm dagesessen, während der Rat Clarkes Eltern - zwei der brillantesten Wissenschaftler auf der Phoenix - für schuldig befand, gegen die Gaia-Doktrin verstoßen zu haben, die nach der Stunde Null verhängt worden war.

»Wie war das mit meinen Eltern? Haben Sie die auch umgebracht?«, fragte sie.

Doktor Lahiri schloss die Augen, als hätten Clarkes Worte sich in ein Monster verwandelt, das ihm jetzt höhnisch ins Gesicht grinste. »Ich bin nicht hier, um dich zu töten«, erwiderte er leise. Er öffnete die Augen wieder und deutete auf den Hocker, der am Ende von Clarkes Pritsche stand. »Darf ich?«

Als Clarke keine Antwort gab, nahm er den Hocker und setzte sich direkt vor sie. »Darf ich deinen Arm sehen?«

Clarke spürte, wie es ihr die Brust zusammenschnürte. Lahiri war ein verdammter Heuchler. Diese ganze Prozedur war grausam und pervers, aber in einer Minute würde alles vorbei sein. Sie streckte den Arm aus.

Doktor Lahiri griff in die Brusttasche seines Kittels und zog ein Tuch heraus, das nach Desinfektionsmittel roch. Clarke zitterte, als er damit über die Innenseite ihres Handgelenks fuhr.

»Keine Sorge. Es wird nicht wehtun.«

Clarke schloss die Augen. Sie dachte an Wells´ verzweifelten Blick, als die Wachen ihre Eltern aus der Ratskammer eskortiert hatten. Der Zorn, der sie während der Verhandlung beinahe aufgefressen hatte, war längst verflogen, doch jetzt durchzuckte sie die Erinnerung an Wells wie ein Blitz, wie das letzte Gleißen eines Sterns, kurz bevor er für immer verlosch. Ihre Eltern waren tot, und das war seine Schuld.

Lahiri umfasste ihr Handgelenk und tastete nach der Vene.

Wir sehen uns gleich, Mom und Dad.

Sein Griff wurde fester. Es war so weit. Clarke spürte einen kleinen Einstich und atmete tief ein.

»Fertig«, sagte Lahiri.

Sie riss die Augen auf und blickte nach unten. Ein Metallarmband umschloss ihr Handgelenk. Als sie es ungläubig betastete, spürte sie tausend kleine Nadelstiche an der Stelle, wo die Pulsadern verliefen. Clarke fuhr zusammen. »Was ist das?«, rief sie panisch und riss sich von dem Arzt los.

»Entspann dich«, erwiderte er mit unerträglicher Gelassenheit. »Das ist ein Vital-Transponder. Er überwacht deine Atmung und die Blutwerte und sammelt noch allerlei andere nützliche Informationen.«

»Nützlich für wen?«, hakte Clarke nach, auch wenn ihr das...

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Kass Morgan studierte Literaturwissenschaft an der Brown University und in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, »Die 100«, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen. »Die 100« schaffte es auf Anhieb auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, und auch mit den Folgebänden der Serie, »Die 100 - Tag 21«, »Die 100 - Die Heimkehr« und »Die 100 - Rebellion«, knüpfte Kass Morgan an ihren sensationellen Erfolg an.