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Die List der Schanktochter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
592 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.10.20201. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
»Die List der Schanktochter« - Eine romantische und dramatische Reise durch das europäische Mittelalter Rhyntal 1243: Als sich Marianas Vater kurz nach dem Tod ihrer Mutter erneut vermählt, bricht für die junge Schanktochter eine Welt zusammen. Vor allem, da ihre Stiefmutter alles daran setzt, sie loszuwerden. Zum Glück begegnet Mariana bald schon dem jungen Ritter Heinrich, der ihr den Kopf verdreht. Doch eine Vermählung zwischen Adel und Bürgerlichen scheint undenkbar. Als Heinrichs Vater von der Verbindung erfährt, schickt er seinen Sohn fort, während ein dichtes Netz aus Lügen dafür sorgt, dass Mariana in Gefangenschaft gerät. Doch die mutige Schanktochter gibt nicht auf. Die Suche nach ihrem Geliebten führt Mariana nicht nur in das weit entfernte Zypern, sondern auch in den Besitz eines jahrhundertealten Codex, den ein dunkles Geheimnis umgibt. Ein Geheimnis, das nicht nur sie selbst das Leben kosten könnte.  Lassen Sie sich von Doris Röckles opulentem Mittelalter-Roman »Die List der Schanktochter« auf eine fesselnde Reise voller Liebe, Intrigen und Geheimnisse entführen.  Ein packendes Lesevergnügen, das den Machtkampf zwischen Kirche und Krone lebendig werden lässt.

Doris Röckle-Vetsch, geb. 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Nebst ihrer Tätigkeit im medizinischen Sektor gehört ihre Leidenschaft dem Schreiben historischer Geschichten und Romane.Sie veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in diversen Schreibstar-Anthologien und im Landverlag Langnau. 2010 gewann sie den Literaturwettbewerb des Kulturvereins Schloss Werdenberg.Von der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen gefangen, lässt sie das Mittelalter nicht mehr los.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext»Die List der Schanktochter« - Eine romantische und dramatische Reise durch das europäische Mittelalter Rhyntal 1243: Als sich Marianas Vater kurz nach dem Tod ihrer Mutter erneut vermählt, bricht für die junge Schanktochter eine Welt zusammen. Vor allem, da ihre Stiefmutter alles daran setzt, sie loszuwerden. Zum Glück begegnet Mariana bald schon dem jungen Ritter Heinrich, der ihr den Kopf verdreht. Doch eine Vermählung zwischen Adel und Bürgerlichen scheint undenkbar. Als Heinrichs Vater von der Verbindung erfährt, schickt er seinen Sohn fort, während ein dichtes Netz aus Lügen dafür sorgt, dass Mariana in Gefangenschaft gerät. Doch die mutige Schanktochter gibt nicht auf. Die Suche nach ihrem Geliebten führt Mariana nicht nur in das weit entfernte Zypern, sondern auch in den Besitz eines jahrhundertealten Codex, den ein dunkles Geheimnis umgibt. Ein Geheimnis, das nicht nur sie selbst das Leben kosten könnte.  Lassen Sie sich von Doris Röckles opulentem Mittelalter-Roman »Die List der Schanktochter« auf eine fesselnde Reise voller Liebe, Intrigen und Geheimnisse entführen.  Ein packendes Lesevergnügen, das den Machtkampf zwischen Kirche und Krone lebendig werden lässt.

Doris Röckle-Vetsch, geb. 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Nebst ihrer Tätigkeit im medizinischen Sektor gehört ihre Leidenschaft dem Schreiben historischer Geschichten und Romane.Sie veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in diversen Schreibstar-Anthologien und im Landverlag Langnau. 2010 gewann sie den Literaturwettbewerb des Kulturvereins Schloss Werdenberg.Von der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen gefangen, lässt sie das Mittelalter nicht mehr los.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426460290
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.10.2020
Auflage1. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Seiten592 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4952 Kbytes
Artikel-Nr.5152461
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Kloster Sankt Luzi 1204


Donnergrollen und Blitze, keine guten Vorzeichen. Der Mönch stand mit tief in die Stirn gezogener Kapuze im Klosterhof und starrte unschlüssig zu Boden. Die Schläge gegen das Tor wurden mit jedem Atemzug eindringlicher. Trotz des tosenden Sturmwindes, der seit Stunden durch das Tal fegte und alles, was nicht niet- und nagelfest war, mit sich riss, hörte er die Flüche der nächtlichen Besucher. Als ein Blitzstrahl den Nachthimmel zerriss, zuckte der Kleriker zusammen. Hastig raffte er seine Kutte und lief auf das Tor zu. Er öffnete erst bewusst nur die kleine Luke. Zu so später Stunde wurde hier im Kloster niemand mehr eingelassen.

»Was soll der Tumult?«, fragte er den bärtigen Mann, dessen Gesicht keine Handbreit von ihm entfernt auf der anderen Seite des Tores auftauchte. »Almosen werden erst morgen wieder verteilt. Also schert Euch des Weges«, fügte er erschrocken bei, als er das Funkeln in den Augen des Mannes erblickte.

»Wir sind keine Almosenheischer«, presste der Bärtige zischend hervor. »Also macht endlich dieses Tor auf!«

Der Mönch war längst einen Schritt zurückgewichen. Die Angst lähmte seine Bewegungen. Als hätte sich der Mond mit den Besuchern verbündet, lichteten sich die Gewitterwolken für einen kurzen Moment, und das fahle Licht gab einen Blick auf mehrere Gestalten jenseits des Tores frei. Das Dampfen der mächtigen Schlachtrosse, ihr unruhiges Scharren im staubtrockenen Untergrund und die zunehmende Gereiztheit der Männer entgingen so auch den altersmüden Augen des Mönchs nicht. Der Bärtige wollte eben zu einer neuerlichen Fluchtirade ansetzen, als ihn einer seiner Begleiter sachte zur Seite drängte. Der Mann streifte sich die Kapuze vom Kopf, sodass man seine Tonsur erkennen konnte.

»Entschuldigt den groben Ton meines Begleiters«, sprach der Mann mit betont einfühlsamer Stimme, wobei er dem Mönch ein Lächeln schenkte, »aber wir haben einen langen und beschwerlichen Ritt über die Alpen hinter uns.«

»Ich kann Euch und Eure Begleiter aber trotzdem nicht ins Kloster lassen«, bemerkte der Mönch zögerlich. »Die Vorschrift verbietet es mir.«

»An Vorschriften sollte man sich halten, da gebe ich Euch recht, werter Bruder. Aber wir sind in der Tat nicht irgendwelche Bittsteller. Wir sind Gesandte des Papstes und führen ein Traktat bei uns, das wir Eurem Abt zu übergeben haben.«

In diesem Augenblick fielen die ersten schweren Regentropfen. Unschlüssig drehte sich der Pförtnerbruder um. Doch mehr als das sich dunkel gegen den Nachthimmel abzeichnende Gemäuer des Klosters konnte er nicht erkennen. All seine Mitbrüder befanden sich in der Kapelle, versammelt zur Komplet. Ein erneutes Poltern gegen das Holztor ließ den Mönch erschrocken herumfahren. Mittlerweile prasselten die Regentropfen Bindfäden gleich auf alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Der alte Pförtnerbruder strich sich die Nässe aus dem Gesicht, ehe er mit beiden Händen den Querbalken griff und kräftig daran zog. Als das Tor aufschwang, drängten die Männer eiligst in den Klosterhof. Fünf waren es an der Zahl. Der Pförtnerbruder wich erschrocken zur Seite. Die Männer umgab eine Aura des Bösen, er hatte ein Gespür dafür.

»Ich werde augenblicklich jemanden beauftragen, der sich um die Pferde kümmert«, beeilte er sich seine Angst nicht allzu augenscheinlich werden zu lassen.

»Das werden meine Männer schon erledigen.« Der römische Gesandte stülpte sich seine Kapuze wieder über und versuchte sich mit skeptischem Blick inmitten der Dunkelheit zu orientieren. »Sagt uns einfach, wo sich die Ställe befinden, und seid dann bitte so freundlich und führt mich und meinen Begleiter endlich ins Trockene.« Er wies mit dem Kinn auf den besagten Mann, der sich eben aus der Gruppe der Söldner herausschälte und auf sie zukam.

»Selbstverständlich«, sagte der Pförtnerbruder hastig nickend, wobei er mit ausgestrecktem Arm auf die Stallungen zeigte. »Dort drüben finden Eure Männer einen trockenen Platz für die Tiere.« Dann drehte er sich um und gab den beiden Klerikern ein Zeichen, ihm zu folgen. »Meine Brüder und der Abt sind zurzeit noch in der Komplet. Doch geleite ich die Herren gerne in den Schlafsaal.« Der alte Mönch nestelte nervös mit seinen Fingern, während sein Blick hinüber zur Kapelle wanderte. Da vorerst keine Hilfe von dort zu erwarten war, zog er die Kapuze noch tiefer ins Gesicht, um seine Angst zu verbergen. »Eure Begleiter werden die Nacht allerdings im Laientrakt verbringen müsse. Die Klausur verbietet ...«

»... das braucht Ihr uns nicht zu sagen. Auch in Rom halten wir uns an Vorschriften«, fiel ihm der zweite Geistliche grob ins Wort.

Die letzten Minuten hatte nicht nur der Regen zugenommen, auch der Ton der Kleriker aus Rom hatte sich hörbar verschärft.

»Wir sollten den Abt noch heute sprechen. Die Sache ist einfach zu dringlich«, hörte der Pförtnerbruder die beiden Männer hinter seinem Rücken sagen. Ihr Unmut war nicht zu überhören.

»Abt Bonifatius ist bei der Komplet, wie schon erwähnt«, erklärte er mit brüchiger Stimme, um die Männer vom möglichen Frevel abzubringen, den Abt in seiner Andacht zu stören.

»Wir sind Gesandte des Pontifex und nicht ...«, empörte sich einer der beiden Kleriker. »Was erlaubt Ihr Euch eigentlich!«

»Lasst es gut sein«, fuhr ihm sein Begleiter ins Wort. »Wir werden unser Anliegen morgen vorbringen, wenn wir ausgeruht sind. Also, werter Bruder, zeigt uns jetzt den Schlafsaal und unterrichtet den Abt später von unserer Ankunft.«

Die Erleichterung auf dem Gesicht des alten Mönchs konnten die beiden Besucher nicht sehen, zumal er einen Schritt vor ihnen den Kreuzgang entlanglief. Die wenigen Nachtfackeln erhellten den Gang mehr schlecht als recht. Als der Pförtnerbruder mit seinen beiden Begleitern um die Ecke bog, blieb er erschrocken stehen.

»Bruder Berno!«, rief er erleichtert und erstaunt zugleich aus, nachdem sich sein Herzschlag vom unverhofften Auftauchen des jungen Mitbruders wieder beruhigte. »Ihr kommt wie gerufen. Unsere Gäste werden die Nacht im Besuchertrakt verbringen, und Ihr könnt sie dahin begleiten. Ich für meinen Teil muss zurück zum Tor.«

Die Frage nach dem Grund des Versäumnisses der Gebetsstunde verkniff sich der Pförtnerbruder. In diesem Moment war ihm alles recht, solange er der Gegenwart der beiden Männer nur entkam.

Noch bevor Bruder Berno einen Einwand vorbringen konnte, drehte sich der alte Pförtnerbruder bereits um und rannte mit einer Behändigkeit, die man ihm nicht zugetraut hätte, den Kreuzgang zurück.

»Sollen wir noch lange hier herumstehen, oder werdet Ihr uns jetzt endlich in den Schlafsaal führen?«, drängte sich einer der römischen Kleriker wieder in Erinnerung.

Von der Situation überrumpelt, zuckte Bruder Berno erschrocken zusammen, ehe er mit ausgestrecktem Arm auf den Treppengang wies. Solch scharfe Töne war man hier in Curia nicht gewohnt, schon gar nicht von Fremden, denen man zu so später Stunde noch Einlass gewährte.

»Ihr richtet dem Abt verlässlich aus, dass wir ihn morgen noch vor dem Morgenmahl zu sprechen wünschen. Unser Anliegen ist von höchster Wichtigkeit. Habt Ihr mich verstanden?«

Bruder Berno wusste, wann es besser war zu schweigen. Er nickte deshalb nur ergeben, ehe er mit gesenktem Kopf vor den beiden Männern herging. Hin und wieder drehte er sich aber doch verstohlen um. Zur Zeit der Herbststürme kamen so gut wie nie Besucher ins Kloster am Fuße des Septimerpasses. Die Alpenpässe mied man in dieser Zeit besser, denn mit einem frühen Wintereinbruch musste jederzeit gerechnet werden. Wenn diese Kleriker den gefährlichen Ritt trotzdem gewagt hatten, musste ihr Anliegen wohl doch eine Sache von Brisanz sein.

»Ihr habt Glück, meine Herren«, sagte Bruder Berno mit leiser Stimme, wobei er sich einen Kienspan griff und die kleine Fackel unweit der Tür zum Glimmen brachte. »Der Schlafsaal gehört Euch ganz allein. Wir erwarten auch in den nächsten Tagen keine Brüder auf Pilgerreise.«

»Habt Dank, werter Bruder«, erwiderte der größere der beiden Kleriker mit aufgesetztem Lächeln. »Wir wissen Eure Gastfreundschaft zu schätzen. Doch jetzt lasst uns bitte zur Ruhe kommen, die Reise war äußerst beschwerlich.«

Bruder Berno nickte höflich. »Ich hole noch zwei warme Decken. Die Nächte hier sind jetzt im Herbst bereits empfindlich kalt.«

Der Schlafsaal bot Platz für zehn Besucher. Aufgereiht zu beiden Seiten standen fünf einfache Holzgestelle, auf denen je ein Strohsack lag. Am Kopfende befand sich stets eine Truhe für mitgeführte Habseligkeiten. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch mit fünf Hockern. Die beiden Männer rümpften die Nasen beim Anblick der spartanisch eingerichteten Schlafgelegenheit, was auch Bruder Berno nicht entging. Vielleicht schürte genau dies seine Neugier, denn er ließ die Tür hinter sich einen Spaltbreit offen.

Anfänglich sprachen die Männer so leise, dass Bruder Berno wegen des prasselnden Regens und des pfeifenden Windes kaum etwas verstand, doch allmählich gewöhnten sich seine Ohren an den Flüsterton. Es war lange her, seit ihm seine Mutter die lombardische Sprache beigebracht hatte, zu lange. Er verstand bei Weitem nicht alles, doch das wenige reichte, um ihm einen Schauder über den Rücken zu jagen. Hastig rannte er in eine der angrenzenden Kammern und griff sich zwei der wollenen Decken. Vor der Tür zum Schlafsaal schluckte er hart, ehe er mit regungsloser Miene den Raum wieder betrat. Die beiden römischen Kleriker verstummten auf der Stelle.

»Wenn die Herren möchten, werde ich den Bruder Cellerar nach der Komplet um ein kleines Nachtmahl bitten.« Bruder...
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Doris Röckle-Vetsch, geb. 1963, lebt mit ihrer Familie in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Nebst ihrer Tätigkeit im medizinischen Sektor gehört ihre Leidenschaft dem Schreiben historischer Geschichten und Romane.Sie veröffentlichte bereits mehrere Kurzgeschichten in diversen Schreibstar-Anthologien und im Landverlag Langnau. 2010 gewann sie den Literaturwettbewerb des Kulturvereins Schloss Werdenberg.Von der Mystik des Alpenrheintals und seinen Burgen gefangen, lässt sie das Mittelalter nicht mehr los.