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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.11.20201
Ein Rennläufer in tödlicher Gefahr - der erste Fall für Marc Gassmann! Für alle Fans von Andreas Föhr und Lenz Koppelstätter »Eine Hundertstelsekunde konnte das Rennen entscheiden. Ein Wimpernschlag. Und das bei einer Abfahrt von fast viereinhalb Kilometern Länge und tausendeinhundert Metern Höhenunterschied. Es war der blanke Wahnsinn. Warum tat er sich das nur nach seiner endlos langen Verletzungspause an? Wäre es nicht klüger, aufzugeben und etwas anderes mit seinem Leben zu machen? « Marc Gassmann ist kurz davor, den Gesamtweltcup ein fünftes Mal zu gewinnen, als beim berühmten Lauberhorn-Rennen eine Drohne auf die Piste stürzt. Marc wird getroffen. Wollte ihn einer seine Konkurrenten aus dem Weg räumen? Ausgerechnet Kantonspolizistin Andrea Brunner, seine Ex-Freundin, soll ihn beschützen. Harmonie? Fehlanzeige. Als sich ein weiterer Anschlag auf Marc ereignet, beginnt die gemeinsame Jagd nach einem mysteriösen Unbekannten. »Abfahrt in den Tod« erschien bereits 2017 unter dem gleichen Titel bei Emons.

Michaela Grünig, geboren und seelisch beheimatet in Köln, war lange Jahre im Ausland tätig. Dort hat ihr Job sie nicht nur an entlegene und wunderschöne Orte geführt, sondern auch mit inspirierenden Menschen und deren Lebensgeschichten zusammengebracht. Seit 2010 schreibt sie hauptberuflich Drehbücher, Kurzgeschichten und Romane. Anfänglich waren es vorwiegend heitere Unterhaltungs- und Liebesromane, von denen viele in den Kindle Top 100 vertreten waren. Doch inzwischen hat sie mit ihrem Co-Autor, dem fünffachen Ski-Weltmeister Marc Girardelli, auch drei rasant-spannende Ski-Krimis verfasst. deren erster Band 2020  in Neuausgabe bei Piper erscheint.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEin Rennläufer in tödlicher Gefahr - der erste Fall für Marc Gassmann! Für alle Fans von Andreas Föhr und Lenz Koppelstätter »Eine Hundertstelsekunde konnte das Rennen entscheiden. Ein Wimpernschlag. Und das bei einer Abfahrt von fast viereinhalb Kilometern Länge und tausendeinhundert Metern Höhenunterschied. Es war der blanke Wahnsinn. Warum tat er sich das nur nach seiner endlos langen Verletzungspause an? Wäre es nicht klüger, aufzugeben und etwas anderes mit seinem Leben zu machen? « Marc Gassmann ist kurz davor, den Gesamtweltcup ein fünftes Mal zu gewinnen, als beim berühmten Lauberhorn-Rennen eine Drohne auf die Piste stürzt. Marc wird getroffen. Wollte ihn einer seine Konkurrenten aus dem Weg räumen? Ausgerechnet Kantonspolizistin Andrea Brunner, seine Ex-Freundin, soll ihn beschützen. Harmonie? Fehlanzeige. Als sich ein weiterer Anschlag auf Marc ereignet, beginnt die gemeinsame Jagd nach einem mysteriösen Unbekannten. »Abfahrt in den Tod« erschien bereits 2017 unter dem gleichen Titel bei Emons.

Michaela Grünig, geboren und seelisch beheimatet in Köln, war lange Jahre im Ausland tätig. Dort hat ihr Job sie nicht nur an entlegene und wunderschöne Orte geführt, sondern auch mit inspirierenden Menschen und deren Lebensgeschichten zusammengebracht. Seit 2010 schreibt sie hauptberuflich Drehbücher, Kurzgeschichten und Romane. Anfänglich waren es vorwiegend heitere Unterhaltungs- und Liebesromane, von denen viele in den Kindle Top 100 vertreten waren. Doch inzwischen hat sie mit ihrem Co-Autor, dem fünffachen Ski-Weltmeister Marc Girardelli, auch drei rasant-spannende Ski-Krimis verfasst. deren erster Band 2020  in Neuausgabe bei Piper erscheint.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492987431
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum02.11.2020
Auflage1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3445 Kbytes
Artikel-Nr.5301114
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Eine Hundertstelsekunde konnte das Rennen entscheiden. Ein Wimpernschlag. Und das bei einer Abfahrt von fast viereinhalb Kilometern Länge und tausendeinhundert Metern Höhenunterschied. Es war der blanke Wahnsinn. Warum tat er sich das nach seiner endlos langen Verletzungspause nur an? Wäre es nicht klüger, aufzugeben und etwas anderes mit seinem Leben anzufangen? Die ersten vier Rennen lagen ihm wie Blei in den Knochen ... aber seine geflickten Knie hatten gehalten. Er stand auf Rang zwei des Gesamt-Weltcups. Damit hatte er den Jungspunden gezeigt, wo der Hammer hing, hatte bewiesen, dass man einen Marc Gassmann auch mit zweiunddreißig Jahren nicht abschreiben oder unterschätzen sollte. Und genau deshalb wollte er es noch einmal wissen: Er war noch immer hungrig. Verdammt hungrig auf Erfolg.

Marc federte ein paarmal tief in die Rennhocke, um sich aufzuwärmen. Er hatte bei der Verlosung Glück gehabt und eine Startnummer ziemlich weit vorn ergattert. Es waren nur wenige Läufer vor ihm, und die Piste sollte noch in einem relativ guten Zustand sein, wenn der Starter ihn gleich zu sich rufen würde.

Es herrschte Königswetter: blauer Himmel und herrlichster Sonnenschein. Die aktuelle Temperatur und die Luftfeuchtigkeit waren gerade per Funk von einem Betreuer des Schweizer Teams durchgegeben worden, und Marc hatte noch einmal auf die für diese Schneeverhältnisse präparierten Skier gewechselt. Jedoch nicht, bevor er sich davon überzeugt hatte, dass auch bei diesem Paar die Kanten absolut perfekt geschliffen waren. Das war sein Ritual. Der einzige abergläubische Akt, den er sich vor jedem Rennen gönnte. Er fuhr dazu mit der Kuppe seines rechten Daumens über die rasiermesserscharfen Kanten. Ganz langsam. So lange, bis seine Haut aufgeritzt war und ein winziger Blutstropfen sichtbar wurde. Dann zog er seine Handschuhe an und setzte sich den Helm auf. Es war seine Art, einen Schwur abzulegen. Sich selbst zu versprechen, sein absolut Bestes zu geben.

Die Zuschauer schrien seinen Namen, und er verzog den Mund zu einem kurzen abwehrenden Lächeln. Offenbar glaubten die Fans, die gedrängt wie die Ölsardinen das Startareal belagerten, dass er tatsächlich ausgerechnet jetzt Zeit für ein Selfie oder ein bisschen Small Talk hatte. Jetzt ... nach dem monatelangen quälenden Training und der punktgenauen Vorbereitung. Nein. Ganz sicher nicht.

Offenbar sah Peter Winkler, sein österreichischer Erzrivale, das anders. Großkotzig wie immer gab er Autogramme und legte den Arm um jede dralle Blondine, die sich digital mit ihm verewigen wollte. Schulterzuckend wandte Marc sich ab. Das war nicht sein Problem. Wenn Peter den Start verpasste, konnte es ihm nur recht sein. Schließlich lag der bullige Möchtegern-Charmebolzen - zumindest momentan noch - mit ein paar Weltcup-Punkten in Führung. Aber Peter hatte auch nicht, wie er letztes Jahr, mit einem doppelten Bänderriss im Krankenhaus gelegen und sich dann, nach einer schier endlosen Rehazeit, zurück an die Weltspitze gekämpft.

Er spürte die respektvollen Blicke der restlichen Konkurrenten auf sich ruhen - für die teilweise zehn Jahre jüngeren Rennläufer war er noch immer ein Idol. Doch er versuchte, dieses Interesse an seiner Person nach besten Kräften zu ignorieren.

Gleich würde er sich der berühmt-berüchtigten Lauberhorn-Abfahrt stellen. Mann gegen Piste. Das war immer eine Sache auf Leben und Tod - obwohl er aus Wengen stammte und es praktisch ein Heimspiel für ihn war. Viele Läufer hatten sich hier schon brutal verletzt. Einige waren als Verlierer aus dem Duell hervorgegangen und hatten ihr Leben dabei gelassen. Man musste ein Idiot sein, um vor so einem grausamen Gegner keine Angst zu haben. Aber die Angst war schon immer Marcs Freund gewesen, machte ihn gleichzeitig wachsam und aggressiv. Schon bei der Besichtigung der Piste, die seit fast fünfzig Jahren den Rekord der längsten Strecke des Weltcups hielt, pulsierte wütend brodelndes Adrenalin durch seine Adern. Er hatte Respekt vor den gefährlichen Sprüngen, engen Brückenpassagen, dem Hanegg-Schuss und dem, im wahrsten Sinne des Wortes, tödlichen Ziel-S.

Heute Nacht hatte er kaum ein Auge zugemacht. Immer wieder war er im Halbschlaf die Ideallinie gefahren, hatte sich die Sprünge und Kanten vorgestellt. Und jetzt war es fast so weit. Nur noch wenige Minuten, dann würde er an der Reihe sein.

 

Die Trauer verbrennt mich, all meine Gedanken gehen nur in eine Richtung: Rache!

 

Der Tag des Rennens hatte immer eine besondere Atmosphäre. Die Leute zogen schon frühmorgens in Scharen zum Zielauslauf hoch, beladen mit Fahnen, Kuhglocken und »Hopp Schwiiz«­Transparenten. Auch österreichische, italienische und deutsche Fanklubs reisten zuhauf an. Der Alkohol floss in Strömen.

Manchmal war sich Marc nicht sicher, was die Leute lieber sahen: den Sieg ihres Favoriten oder die Niederlage aller anderen. Und natürlich gab es auch einige wenige Zuschauer, die sensationslüstern auf möglichst spektakuläre Unfälle hofften. Auch auf solche, die zu dem fürchterlichen Tod von Gernot Reinstadler geführt hatten, den es 1991 kurz vor dem Ziel-S buchstäblich zerrissen hatte: Er hatte so unglücklich verkantet, dass beim Sturz einer seiner Ski im Netz hängen geblieben war.

Marc schüttelte sich. Daran durfte er jetzt nicht denken. Aber es war wohl wahr, was eine Journalistin mal geschrieben hatte: Abfahrtsläufer waren moderne Gladiatoren. Wie im alten Rom ergötzten sich die Massen vor Ort und an den Bildschirmen an ihrem Wagemut und Können.

 

Gestern habe ich den Teufel am Pistenrand beobachtet. Er hat gelächelt. So als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Seine Unbeschwertheit hat das kaum bezähmbare Verlangen in mir auslöst, mich auf ihn zu stürzen. Ihn mit bloßen Händen zu erwürgen. Doch er hat einen qualvolleren Tod verdient.

 

Das kratzende Geräusch von Stahlkanten auf Eis riss Marc aus seinen morbiden Gedanken. Peter war gerade gestartet, und es hörte sich so an, als ob er gut weggekommen wäre. Doch Marc würde den Lauf seiner Rivalen nicht auf dem Monitor verfolgen. Das wäre kontraproduktiv, würde ihn nur verunsichern. Stattdessen ging er noch einmal jeden Meter der Strecke im Kopf durch. Jeden Buckel, jeden Sprung, jede Kurve. Er brauchte zur absoluten Konzentration keine Musik auf den Ohren, so wie die jüngeren Läufer, die sich gerne per Kopfhörer mit Foo Fighters oder Muse zudröhnten. Er hatte es nicht nötig, sich zusätzlich aufzuputschen. Er spürte, dass er die Piste im Griff hatte. Er war bereit.

Kurze Zeit später ging ein Aufschrei durch die Zuschauer. Entweder war Peter gerade Bestzeit gefahren oder er war gestürzt. Aber Marc hatte keine Zeit, um rauszufinden, welche Alternative zutraf. Seine Startnummer kam immer näher. Nur noch zwei Läufer lagen vor ihm. Auf einmal fühlte er, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, wie das Blut durch seine Ohren rauschte. Rund um ihn herum nahm er kaum noch etwas wahr. Tunnelblick, starr geradeaus. Er konzentrierte sich auf eine möglichst gleichmäßige Atmung und überprüfte noch einmal den Sitz seiner Kniebandage.

Dann lief ein Schauer durch seinen Körper. Der Startrichter hatte ihm das Zeichen gegeben, ins Starthaus zu kommen. Er war der übernächste Läufer. Gleich nach Franz Koffert.

Schließlich war es so weit, athletisch glitt er zur Schranke. Seine Muskeln spannten sich an, als er die Startposition einnahm. Er fühlte sich wie ein Vollblüter kurz vor dem Rennen. Nervös. Begierig. Der Startrichter legte ihm die Hand auf die Schulter und zählte ihn an. Zehn Sekunden. Der Zeiger tickte laut. Doch Marc hörte nur seinen eigenen Herzschlag. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Hoffentlich hielt das verdammte Knie!

»Fünf, vier, drei, zwei, eins!«

Mit voller Wucht katapultierte er sich aus dem Starthaus. Drei kräftige Stockstöße, und schnell beschleunigte er auf hundertdreißig Kilometer pro Stunde. Im Training war er versucht gewesen, einen kurzen Blick auf die vor ihm liegende unglaubliche Kulisse der Eiger Nordwand zu werfen, doch daran verschwendete er jetzt keinen Gedanken.

Tief in der Rennhocke raste er am ersten Tor vorbei.

In seinem Helm rauschte es so laut, als würde er den Kopf bei voller Fahrt aus einem Zugfenster strecken. Nur, dass nicht alle Züge so schnell unterwegs waren wie er gerade. Jede Unkonzentriertheit musste bei solchen Geschwindigkeiten unweigerlich zu einer Katastrophe führen. Er verbannte den Gedanken an einen möglichen Sturz schnellstmöglich und visierte das nächste Tor an. Geschafft, und weiter.

 

»Man soll im Hier und Jetzt leben«, empfehlen viele Lebensratgeber. Aber für solch dumme Sprüche habe ich nur ein müdes Lächeln übrig. Was soll das heißen, »im Hier und Jetzt«? Als ob man da eine Wahl hätte. Ich habe keine. Ich bin ein Gefangener der Gegenwart, angekettet an die traurige Gewissheit, dass mir eine nur noch düsterere Zukunft bevorsteht. Nein, wenn ich diesem Gefängnis auf irgendeine Weise entfliehen könnte, würde ich, ohne jeden Zweifel, in der Vergangenheit leben wollen.

 

Die erste richtige Herausforderung erschien nach der vierten Kurve in seinem Gesichtsfeld. Tief unten in der Hocke, erkannte Marc die Kuppe, die schon viele prominente Opfer gefordert hatte. Er hatte die Videobilder studiert. Läufer, die den Russi-Sprung unterschätzten, flogen mehr als einhundert Meter weit und landeten im Flachen. Der Aufprall war so gigantisch, dass man sich dabei Knie und Knöchel brechen konnte. Oder das Genick.

Marc sprang optimal vor, flog siebzig Meter durch die Luft und landete schon wieder in der windschlüpfrigen Hocke. Es war dieser Moment, der ihm die einmalige Gewissheit...
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Michaela Grünig, geboren und seelisch beheimatet in Köln, war lange Jahre im Ausland tätig. Dort hat ihr Job sie nicht nur an entlegene und wunderschöne Orte geführt, sondern auch mit inspirierenden Menschen und deren Lebensgeschichten zusammengebracht. Seit 2010 schreibt sie hauptberuflich Drehbücher, Kurzgeschichten und Romane. Anfänglich waren es vorwiegend heitere Unterhaltungs- und Liebesromane, von denen viele in den Kindle Top 100 vertreten waren. Doch inzwischen hat sie mit ihrem Co-Autor, dem fünffachen Ski-Weltmeister Marc Girardelli, auch drei rasant-spannende Ski-Krimis verfasst. deren erster Band 2020  in Neuausgabe bei Piper erscheint.