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Hellboy 3 - Leckerbissen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Golkonda Verlagerschienen am05.04.20191. Auflage
Er ist der Sohn des Teufels und hat sich doch so ganz anders entwickelt: Statt Böses in die Welt zu bringen, kämpft Hellboy für Gerechtigkeit, den Glauben an das Gute im Menschen und allem voran gegen die Nazis. In vierzehn Geschichten sorgen Autoren aus Horror (Joe R. Lansdale), Fantasy (Tad Williams) und Krimi (Ken Bruen) für Gänsehaut und Lachanfälle, wenn sie neue Geschichten rund um Hellboy und seine Kollegen von der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen spinnen.

Christopher Golden, Jahrgang 1967, ist der Autor zahlreicher, vor allem phantastischer Romane. Er unternimmt immer wieder Ausflüge in die Welten anderer Schöpfer, und so hat er u.a. Bücher zu 'Buffy', 'Battle Star Galactica' und den X-Men geschrieben. Gemeinsam mit Mike Mignola hat er nun den dritten Band mit Storys aus dem Hellboy-Universum herausgegeben. Mike Mignola, Jahrgang 1960, ist einer der ganz großen Stars der US-amerikanischen Comic Szene. Neben seinem Welterfolg Hellboy arbetitete er auch an Filmen wie Bram Stokers 'Dracula' und 'Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt' mit. Alan Moore hat Mignolas Stil als 'eine Mischung aus deutschem Expressionismus und Jack Kirby' beschrieben.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextEr ist der Sohn des Teufels und hat sich doch so ganz anders entwickelt: Statt Böses in die Welt zu bringen, kämpft Hellboy für Gerechtigkeit, den Glauben an das Gute im Menschen und allem voran gegen die Nazis. In vierzehn Geschichten sorgen Autoren aus Horror (Joe R. Lansdale), Fantasy (Tad Williams) und Krimi (Ken Bruen) für Gänsehaut und Lachanfälle, wenn sie neue Geschichten rund um Hellboy und seine Kollegen von der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen spinnen.

Christopher Golden, Jahrgang 1967, ist der Autor zahlreicher, vor allem phantastischer Romane. Er unternimmt immer wieder Ausflüge in die Welten anderer Schöpfer, und so hat er u.a. Bücher zu 'Buffy', 'Battle Star Galactica' und den X-Men geschrieben. Gemeinsam mit Mike Mignola hat er nun den dritten Band mit Storys aus dem Hellboy-Universum herausgegeben. Mike Mignola, Jahrgang 1960, ist einer der ganz großen Stars der US-amerikanischen Comic Szene. Neben seinem Welterfolg Hellboy arbetitete er auch an Filmen wie Bram Stokers 'Dracula' und 'Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt' mit. Alan Moore hat Mignolas Stil als 'eine Mischung aus deutschem Expressionismus und Jack Kirby' beschrieben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783946503897
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum05.04.2019
Auflage1. Auflage
ReiheHellboy
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4820 Kbytes
Artikel-Nr.5312910
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


PUR, OHNE ALLES

Mark Chadbourn

Brodie s ist eine Kneipe, wie man sie heute kaum noch findet. Das wird einem bewusst, sobald man durch diese Schwingtüren im Art-déco-Stil schreitet und einen tiefen Atemzug nimmt: Es liegt in der Luft, in die Maserung der Holzdielen, die davon genauso durchdrungen sind wie die zerkratzten Tische und die lange Eichenholzbar, wie siebzig Jahre verschütteter Bourbon; es ist die Essenz dieses langgezogenen Schuppens mit der niedrigen Decke. Brodie s ist ein Club, wo es auf die Musik ankommt, wo die Synkope den Offbeat-Skip und den Sprung des Lebens feiert.

Betrachtet man die mit dem Finger schnippende, nickende, sachkundige Klientel, würde man nie darauf kommen. Die Leute sind alle tot.

Aber selbst die Toten verdienen ein Nachtleben.

Für einen derartig geschätzten Jazzladen liegt er etwas abgelegen. Auf der letzten Etappe seiner Reise stand Hellboy mit dem Rücken zur St.-Pauls-Kathedrale, der Themse zugewandt, während Big Ben um Mitternacht läutete, und lief dann östlich nach Spitalfields. Im Schatten von Nicholas Hawksmoors mysteriöser Christ Church führte eine Straße, die nur fünf Minuten lang sichtbar war, in die Tiefen des Viertels, wo die Toten sich gern herumtrieben. Clubs und Kneipen reihten sich in den labyrinthischen Straßen und Gassen aneinander, beleuchtet von Neonlichtern und flackernden Fackeln. Und dort, mit Blick auf einen kleinen, gepflasterten Hof, befand sich Brodie s.

Hellboy war kaum durch die Tür gegangen, als ein älterer Mann mit breitem Grinsen im Gesicht auf ihn zutorkelte. Der Großteil seines Mundes fehlte, aber in seinen glasigen Augen war eindeutig ein Funkeln zu erkennen. Er trug einen schicken, wenn auch modrigen Anzug im Stil der 1930er-Jahre und einen nach hinten geschobenen Hut, auf dessen Krempe es sich ein Käfer gemütlich gemacht hatte.

»Nicht viel Leben hier drinnen«, sagte Hellboy.

»Sie wissen, dass wir den schon gehört haben?« Der Mann lachte heiser in sich hinein, tanzte ein paar muntere Schritte, dann schüttelte er Hellboy die Hand. »Ich habe auf Sie gewartet, Kumpel! Mein Name ist Eubie Parkhouse. Möchten Sie etwas trinken?«

»Keine Zeit. Ich muss eine Frist einhalten. Ich brauche die Schuhe bis zum Morgengrauen, oder der Hochzeitstag eines hübschen Mädchens ist total ruiniert.«

»Ein gefährlicher Weg, den Sie sich ausgesucht haben. Diese Schuhe sind mächtiges Mojo. Sie sind seit langer Zeit verschwunden, und einige äußerst wichtige Leute in dieser Gegend wollen nicht, dass man sie findet.«

»Ich bin vorbereitet.«

Auf der Bühne tippte ein großer, dürrer Mann auf das Mikrofon. Seine Haare waren mit Pomade frisiert und sein halbes Gesicht bis auf den Knochen verkohlt, aber er hatte das glückliche Lächeln einer Person, die dachte, sie wäre im Himmel. Die Bühnenbeleuchtung schaltete sich in dem Moment ein, als die Band hinter ihm mit einer Version von »Mercy, Mercy, Mercy« anfing. Eubie schnippte mit den Fingern und führte einen weiteren kleinen Tanz und eine Drehung auf.

Hellboys Aufmerksamkeit richtete sich auf ein Mitglied der Band. »Hey, ist das nicht â¦?«

»Klar. Sie wissen, wer die besten Melodien hat. Bei uns schmücken einige der hervorragendsten Jazz- und Blues- Musiker überhaupt die Bühne und spielen hier jede Nacht.«

Eubie überprüfte vorsichtig die dunklen Ecken des Clubs und flüsterte dann: »Wenn ich Ihnen helfe, setzte ich diesen Club ⦠alles ⦠aufs Spiel.«

»Das weiß ich«, erwiderte Hellboy. »Aber man sagte mir, Sie wären der Einzige, der mir helfen könnte, und dass Sie es wahrscheinlich tun würden, wenn ich Ihnen den Grund nenne.«

»Die Musik war mein Leben und ist wahrscheinlich auch mein Tod. Ohne sie ⦫ Er unterdrückte einen verzweifelten Ton in seiner Stimme, während er seine toten Hände betrachtete, die vertrocknete Haut, das Fleisch, das lose vom Knochen hing. »Sagen wir mal so, diese ganze Angelegenheit ist nicht gerade eine fette Nacht in der Radio City Music Hall. Ich denke, ich weiß, was Sie sagen wollen, aber kommen Sie - gehen wir an einen ruhigeren Ort.«

Eubie ging durch den rauchigen Raum voran. »Sie haben diesen alten Laden leicht gefunden?«

»Kommt darauf an, was Sie unter leicht verstehen. Ich habe fünf Tage, drei Länder und eine ziemliche Menge an Ärger hinter mir, um beim nächsten Termin dabei zu sein, zu dem der Eingang in das Nachtviertel erschienen ist.«

»Ja? Wo war es dieses Mal?«

»London.«

Eubie nickte nachdenklich. »Ich wollte immer die ganze Welt sehen. Bin aber nie wirklich aus meinem Hinterhof herausgekommen.«

Sie gingen eine wacklige Treppe hinauf in ein unaufgeräumtes Büro. Alte Schwarz-Weiß-Fotos berühmter und vergessener Musiker schmückten drei der Wände. An der vierten war eine riesige Schutzsigille eingeritzt, mit Blut nachgezogen.

Hellboy betrachtete es. »Menschliches?«

»Wir haben noch ein paar Tropfen übriggelassen«, antwortete Eubie verlegen. »Was soll man machen? Wir sind Zombies. Außerdem muss ich auf meinen Club aufpassen.«

»Und auf sich selbst. Sie wissen, so sagt man, alles, was es zu wissen gibt. Das muss auch für diese äußerst wichtigen Leute eine Bedrohung darstellen.«

Eubie schenkte sich einen Kurzen ein und ließ sich in seinen Stuhl plumpsen. »Ich bin schon lange hier, an diesem Ort und auf der Welt. Kann ich doch nichts dafür, dass ich Informationen sammle, wenn ich Augen und Ohren offen halte.«

Er deutete auf das am stärksten verblasste Foto, eine Band, die mit ihren Instrumenten posierte, ernste Gesichtsausdrücke, aber die Musiker hatten die Hüte im gleichen feschen Winkel nach hinten geschoben wie Eubie seinen immer noch trug.

»Ja, das bin ich«, sagte er. »Ich habe bei Kid Orys Original Creole Jazz Band eine Weile Horn gespielt. Das war im Jahr Einundzwanzig, als sie noch daran arbeiteten, berühmt zu werden. Die erste schwarze Jazzband, die eine Schallplatte aufgenommen hat.« Er zuckte mit den Achseln. »Bin ausgestiegen, bevor sie in die Geschichte eingegangen sind - mein Glück mal wieder. Danach habe ich in vielen Bands gespielt, etwas Jazz, etwas Blues, bin das Delta rauf und runter gereist, auf Güterzügen mitgefahren und per Anhalter. Jeden Abend eine andere Stadt, die gleichen wunderschönen Klänge aus meinem Horn.« Er betrachtete das Instrument, das in einem Glaskasten auf einem Regal schimmerte.

»Au!« Hellboy riss die Hand von dem Kasten weg, als ein Kraftblitz aus dem Horn geschossen kam.

»Ja, komische Sache«, erklärte Eubie. »Wir alle schleppen in unserem Leben etwas Besonderes mit uns herum, etwas, das wir in unserem Herzen tragen. Und sobald wir sterben, saugen diese Dinge eine Menge Kraft auf. Je seltsamer die Todesumstände, desto größer die Kraft.«

»Und so etwas ist mit den Schuhen passiert?«

»Ja, abgesehen davon, dass die Schuhe eine doppelte Dosis abbekommen haben. Sehen Sie, Sie denken: Schuhe, nicht wahr, die sind nichts Besonderes, so wie eine Zeitung, die man auf einer Parkbank liegen lässt, oder ein Kamm oder ein Zahnstocher. Wenn man sie nicht mehr braucht, schmeißt man sie weg. Aber meinen Brüdern und Schwestern haben Schuhe damals etwas bedeutet. Viele von uns hatten keine Schuhe, und besaß man welche, war man auf dem Weg irgendwohin! Man hat sich diese Schuhe verdient und mit ihnen angegeben, und marschierte darin direkt bis ans Tor zur Hölle!«

Die Uhr an der Wand läutete Viertel vor eins. »Mir läuft die Zeit davon. Helfen Sie mir?«

Eubie dachte über Hellboys Worte nach, anschließend sprach er: »Erzählen Sie mir von diesem Mädchen und seiner Hochzeit!«

»Ihr Name ist Clarice Masterson. Sie gehört zu den Unsterblichen.«

»Ja, ich habe von diesen Typen gehört. Die Unsterblichen und die Toten, wir haben viel gemeinsam. Genug Zeit, zum Beispiel.«

»Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Clarice hat es geschafft, dass ihr eine arrangierte Hochzeit bevorsteht, mit einem von Ihren Leuten - Malecula?«

Eubie verdrehte die Augen. »Oh, ja. Der Beliebte.«

»Es ist etwas Symbolisches. Bringt die beiden Familien zusammen, und es herrscht Frieden in unserer Zeit! Kein Ärger mehr zwischen den Unsterblichen und den Toten, wie der damals im Jahre Neunundfünfzig, in den ich verwickelt wurde. Kommt aber diese Hochzeit nicht zustande, gibt es einen großen Krieg, und für uns, die ins Kreuzfeuer geraten, kommt das dicke Ende.«

»Es ist aber auch riskant, oder? Den Regeln zufolge soll kein Unsterblicher jemals einen Toten heiraten. Es ist so eine Alchemie-Geschichte, oder so, als würde man Öl ins Feuer gießen. Aber die Schuhe ⦠oder die Kraft in ihnen ⦠wird das Feuer aufhalten, das vom Himmel regnet, und das Gericht von oben?«

Hellboy nickte. »Die Zeremonie beginnt bei Tagesanbruch. Und ich will Kuchen.«

Eubie seufzte. »Es steht viel auf dem Spiel. Ich kann verstehen, warum Sie sich so hineinsteigern.«

»Das ist nicht alles. Kommen die Schuhe nicht rechtzeitig an, machen sie trotzdem mit der Hochzeit weiter. Und wenn das passiert, stirbt Clarice.«

»Das ist verrückt. Sie ist eine Unsterbliche.«

»Sobald die Regeln gebrochen werden, ändert sich alles. Sie stirbt, genau wie jeder andere.« Unten spielte die Band ein Lied, das Hellboy erkannte. » I Got My Mojo Working. Das ist unser Stichwort. Gehen wir!«

Hellboy folgte Eubie aus Brodie s hinaus ins Labyrinth der...

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Autor

Christopher Golden, Jahrgang 1967, ist der Autor zahlreicher, vor allem phantastischer Romane. Er unternimmt immer wieder Ausflüge in die Welten anderer Schöpfer, und so hat er u.a. Bücher zu "Buffy", "Battle Star Galactica" und den X-Men geschrieben. Gemeinsam mit Mike Mignola hat er nun den dritten Band mit Storys aus dem Hellboy-Universum herausgegeben.

Mike Mignola, Jahrgang 1960, ist einer der ganz großen Stars der US-amerikanischen Comic Szene. Neben seinem Welterfolg Hellboy arbetitete er auch an Filmen wie Bram Stokers "Dracula" und "Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt" mit. Alan Moore hat Mignolas Stil als "eine Mischung aus deutschem Expressionismus und Jack Kirby" beschrieben.