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Der Goldene Hund

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
300 Seiten
Deutsch
TWENTYSIXerschienen am08.09.20201. Auflage
Eines Tages wird der 20-jährige Jack zufällig in die magische Welt Ayin katapultiert. Diese befindet sich im Krieg. Monster, die sich in Menschen einnisten, überziehen das Land mit Tod und Verderben. Jack selbst wird in einen Kampf um Leben und Tod verwickelt und kann sich nur mit Mühe und Not retten. Er sucht Zuflucht unter einer Weide, als diese ihn plötzlich anspricht. Kurz darauf steht ein wunderschönes Mädchen vor ihm. Zusammen brechen die beiden auf, um Ayin vor dem sicheren Untergang zu retten ... Ein spannendes Abenteuer beginnt.

Andrea Ernst, geb. 1984, liebte bereits als Kind gute Geschichten und begann auch bald, sich selbst welche auszudenken. Nach einigen Erzählungen und Gedichten schrieb sie im Jugendalter ihren ersten Roman - den Goldenen Hund. Weitere Schreibprojekte folgten. Auch heute noch liebt sie es, in ihrer Freizeit neue Geschichten zu entwickeln - was sie auch manchmal im Traum tut. Ihre Inspiration findet sie im alltäglichen Leben, in der Natur und vor allem auf Reisen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEines Tages wird der 20-jährige Jack zufällig in die magische Welt Ayin katapultiert. Diese befindet sich im Krieg. Monster, die sich in Menschen einnisten, überziehen das Land mit Tod und Verderben. Jack selbst wird in einen Kampf um Leben und Tod verwickelt und kann sich nur mit Mühe und Not retten. Er sucht Zuflucht unter einer Weide, als diese ihn plötzlich anspricht. Kurz darauf steht ein wunderschönes Mädchen vor ihm. Zusammen brechen die beiden auf, um Ayin vor dem sicheren Untergang zu retten ... Ein spannendes Abenteuer beginnt.

Andrea Ernst, geb. 1984, liebte bereits als Kind gute Geschichten und begann auch bald, sich selbst welche auszudenken. Nach einigen Erzählungen und Gedichten schrieb sie im Jugendalter ihren ersten Roman - den Goldenen Hund. Weitere Schreibprojekte folgten. Auch heute noch liebt sie es, in ihrer Freizeit neue Geschichten zu entwickeln - was sie auch manchmal im Traum tut. Ihre Inspiration findet sie im alltäglichen Leben, in der Natur und vor allem auf Reisen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740777388
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum08.09.2020
Auflage1. Auflage
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse325 Kbytes
Artikel-Nr.5340330
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2 Eine Welt in Flammen

Willow schrie. Sie schrie so laut, bis ihre Stimme brach. Dichter Rauch lag in der Luft und ließ sie husten. Sie torkelte einige Schritte vorwärts, wankte mehr, als dass sie ging, dann krümmte sich ihr geschwächter Körper vor Schmerzen zusammen. Der Rauch brannte in ihren Lungen, ihre Augen tränten und ihr Gesicht glühte von der Hitze, die ein heulender Wind herüberwehte. Ihre Ohren dröhnten, die Welt um sie bestand nur noch aus Lärm; einer Kakophonie aus dem Getöse des Feuers, dem Heulen des Windes und dem Geschrei verängstigter Menschen. Sie schlug die Hände vor das Gesicht, um sich vor dem Rauch und dem beißenden Gestank zu schützen, doch es half nur wenig. Sie musste weiter. Und doch konnte sie sich keinen Meter mehr vorwärtsbewegen. Ihr Körper versagte seinen Dienst.

Plötzlich ergriffen sie zwei starke Hände und rissen sie in die Höhe. Sie strauchelte und wäre beinahe zu Boden gestürzt. Die Hände griffen erneut nach ihr, zogen sie mit sich. Sie wehrte sich und schlug schreiend um sich.

Sie durfte nicht gehen. Wenn sie ginge, würde sie alles verloren haben. Ihr Leben würde nie mehr dasselbe sein.

Im Getöse der Flammen hörte sie einen verzweifelten Schrei. Ihr Name erklang in der rauchigen Luft, suchte sich einen Weg an ihre tauben Ohren.

»Mama«, antwortete Willow. Ihre Stimme verlor endgültig an Kraft.

Der Ruf der Mutter ließ Willow ihren Widerstand aufgeben. Sie ergab sich dem Griff des Mannes, der sie erschöpft weiterzog.

»Vater«, flüsterte sie.

Kurz begegneten sich ihre Augen; nasses Blau funkelte ihnen entgegen. Das wütende Züngeln des Feuers ließ sie weiterlaufen - hinein in eine Welt aus Schatten und Dunkelheit.

Endlich trafen sie auf die Mutter. Sie stand zitternd vor ihnen, ohne Kraft, wie ein verdorrtes Blatt im Herbstwind. Willow ließ sich in ihre erschöpften Arme fallen, die sie nur noch aus reiner Liebe trugen; der Wille hätte nicht mehr genügend Kraft besessen, während der Vater Tochter und Frau schützend umarmte. Willow wandte ihren Blick traurig zurück. Wenige Meter vor ihnen zwischen zwei alten Fachwerkhäusern brannte es. Einst war es ihr Haus gewesen. Nichts Besonderes. Aus Stein, Lehm und Holz erbaut. Mit einem schiefen Dach, nicht sehr groß, auch nicht besonders vornehm ausgestattet, aber es war das für Willow und ihre Familie gewesen, was jeder Mensch brauchte: ein Zuhause. Doch dies war verloren. Für immer. Nun stand es lichterloh in Flammen und in wenigen Stunden würde nichts als ein Häufchen Asche und Rauch in der Luft übrigbleiben. Ein Donnergrollen ertönte in der Ferne. Ein Gewitter zog auf. Unmittelbar vor ihnen krachte es ebenfalls. Ein wichtiger Stützbalken war geborsten und stürzte. Er riss das Dach mit sich, das ihn mit Feuer und Flammen begrub, während es zu seiner eigenen Beerdigung läutete.

Willows Blick kehrte zurück zu ihren Eltern. Da standen sie nun. Dicht aneinandergedrängt, wie verängstigte Tiere. Erschöpft. Kohlrabenschwarz. Voller Asche und Ruß. Ihr Vater, ihre Mutter und sie. Ein Mädchen auf der Schwelle zur Frau, ihrem Zuhause entrissen. Sie standen vor dem Nichts.

Ein lautes Keuchen erklang. Unmittelbar vor ihnen trat eine hochgewachsene Person aus der Dunkelheit. Willow erschrak und auch ihre Eltern reagierten erschrocken, doch dann beruhigten sie sich, als sie die Person erkannten, die völlig außer Atem vor ihnen zum Stehen kann.

Es war Taboor. Der junge Bruder von Willows Vater.

»Taboor, gut, dass du da bist.« Er trat ihm entgegen. Die Brüder begrüßten sich mit einer kurzen Umarmung, dann brachte Taboor schließlich klare Worte heraus:

»Maiara, Soor, ich bin so froh! Ihr lebt! Ich dachte schon ⦠das Feuer!«

Sein Blick fiel auf Willow, die hinter ihren Eltern stand, und er trat auf sie zu:

»Meine kleine Willow. Du bist auch unversehrt!«

Zärtlich fuhr er ihr über das rußige Haar. Trotz der Tatsache, dass sie in einem Jahr volljährig sein würde, behandelte er sie immer noch wie ein kleines Mädchen. Sie lächelte schief, ließ ihn aber gewähren.

Dann blickte er wieder auf und drängte zur Eile:

»Kommt, wir müssen verschwinden. Sobald Brutanios erfährt, dass ihr den Brand überlebt habt, wird er es noch mal versuchen!«

Soor hielt ihn mit festem Griff zurück:

»Was, das war ein Anschlag?«

»Ja, Brutanios macht Jagd auf uns. Ich war gerade selbst bei einem Treffen der restlichen Mitglieder der Widerstandsgruppe Sonnenaufgang , als er mit seinen Kriegern den Saal stürmte und alle Mitglieder - außer mich - niedermetzeln ließ â¦«

»Was?«, schrien Soor und Maiara.

»Vor knapp zwei Stunden rief Buta zu einer Versammlung zusammen.«

»Zu welcher Versammlung?«, knurrte Soor.

»Es war sehr kurzfristig. Er hat wohl vergessen, euch zu benachrichtigen.«

Soor reagierte gereizt: »Ach, er hat es vergessen? Oder stand er nicht eher auf Brutanios Seite?«

Maiara wollte Soor ins Wort fallen, doch Taboor kam ihr zuvor:

»Diskussionen helfen uns nicht. Wie dem auch sei, kurz nachdem alle eingetroffen waren und sich gesetzt hatten, stürmte Brutanios mit der Stadtwache und einigen Kankarios Kriegern den Raum. Sie ließen niemanden am Leben, selbst Buta nicht.«

»Außer dich«, meinte Soor:

»Wie ist es dir gelungen?«

»Soor, du weißt doch, meine Fähigkeit. Ich habe mich unsichtbar gemacht und bin geflohen.«

Taboors Satz verhallte in der Stille der Nacht, die plötzlich durch ein bösartiges Lachen zerrissen wurde.

»Wenn du dich da nicht täuscht, mein Lieber«, sagte ein Schatten lachend im Dunkeln, dann trat er vor.

Brutanios stand vor ihnen.

Ein großer Mann.

Gefährlich wie ein Raubtier, tödlich wie die Flut.

Willow zuckte zurück. Seine bedrohliche Erscheinung, ein bulliger Körper völlig in Schwarz gekleidet und mit schwerem Kettenhemd ausgestattet, ließen sie schaudern. Sein Gesicht war voller Häme und von feuerroten Haaren umspielt, die Brutanios mit einem schweren Helm bedeckte. Auch der spitze Ziegenbart am Kinn war feuerrot und vervollständigte so die Fratze eines Teufels, der dem Höllenfeuer entstiegen war.

Brutanios wandte seinen Blick Willow zu. Sie erschrak zutiefst. Sein Blick aus eisblauen Augen fesselte sie und ließ ihr Blut in den Adern gefrieren. Brutanios spürte ihre Angst und weidete sich lange an ihrem Ausdruck. Dann zwinkerte er ihr zu und machte eine eindeutig anzügliche Geste. Willow wandte ihren Blick aus Scham ab und Brutanios gab sie frei, um sich Soor und Maiara zuzuwenden.

»Soor, du hast eine reizende Tochter. Wirklich allerliebst.«

Soor knurrte ihn wütend an: »Lass meine Tochter aus dem Spiel.«

Brutanios lachte schallend, dann wurde er wieder ernst: »Buta war wirklich eine ausgezeichnete Hilfe. Mit ihm konnte ich leicht die letzte Widerstandsgruppe ausschalten. Bald wird nichts und niemand Kankarios mehr aufhalten können, und ich werde zum reichsten und mächtigsten Mann dieser Welt. Nur ihr steht Kankarios noch im Weg. Ergreift sie!«

Mit diesen Worten traten aus dem Dunkeln sechs Mitglieder der Stadtgarde - an ihren Schwertern klebte Blut vom letzten Massaker.

»Tötet sie!«

Hinter den Soldaten erschienen drei weitere Gestalten. Nicht menschlich. Riesige, insektenartige Wesen mit Zangen und Klauen. Und einer ungeheuren Mordlust in den Facettenaugen.

Hinter ihnen ertönte ein Donnergrollen. Blitze zuckten. Dann stürzten sie sich auf ihre Opfer. Das Mädchen schrie auf und wollte sich an ihre Mutter klammern, doch ihr Vater riss sie fort und übergab sie seinem Bruder.

»Taboor, verschwinde mit meiner Tochter von hier! Flieht in das Land der Schönheit. In die Obhut der Lichtwesen. Dort seid ihr sicher.«

»Ich verspreche es, ich werde Willow mit meinem Leben beschützen.«

Der Vater blickte seiner Tochter noch einmal in die Augen, bat um Verzeihung, dann stürzte er schreiend herum: »Brutanios, nun zeige ich dir, zu was wir imstande sind.«

Er verwandelte sich. In einen übergroßen Adler. Kraftvoll schwang er sich in die Luft und stürzte sich energisch auf einen Krieger. Bevor sich seine Klauen um den Hals des Insekts schlossen, fegte er zwei Soldaten zu Boden. Maiara verabschiedete sich ebenfalls von Willow, gab ihr einen Kuss und half dann ihrem Mann. Auch sie verwandelte sich. Als Raubkatze, einem Puma gleich, stürzte sie sich auf einen Gardisten und schleuderte dessen Waffe zu Boden. Willow erstarrte. Sie konnte und wollte ihre Augen nicht abwenden, doch Taboor zog sie fort. Mit sich in die Dunkelheit.

Der Kampfeslärm war selbst Gassen entfernt noch zu hören. Gemischt mit dem Grollen des Donners. Es begann zu regnen. Schwere Tropfen prasselten auf sie herab und...
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