Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
448 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am26.03.20211. Aufl
Dich zu berühren, bedeutet, alles zu riskieren. Zoey ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit - nie wieder soll Angst ihr Leben bestimmen, das hat sie sich geschworen. In einem kleinen kalifornischen Küstenstädtchen findet sie einen sicheren Zufluchtsort. Nur warum muss ihr Nachbar Tristan so verdammt hilfsbereit sein? Wider Willen knistert es gewaltig zwischen Zoey und dem einfühlsamen Lifeguard. Mit jedem Blick, mit jeder Berührung schenkt Tristan ihr einen Hoffnungsschimmer. In seinen Armen kann sie zum ersten Mal ohne Albträume einschlafen. Doch sosehr Zoey sich es auch wünscht: Bei Tristan zu bleiben, bedeutet, ihn in allergrößte Gefahr zu bringen. * Eine Szene aus EVERYTHING WE FEEL * 'Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gehofft, dass er mich nie wieder loslässt. Mein Leben lang hatte ich das Gefühl, jeden Moment zu ertrinken - und da war er plötzlich, zog mich aus dem Wasser, in Sicherheit. Aber es war dumm von mir, mich auf ihn einzulassen. Ich muss lernen, selbst zu schwimmen. Wenn ich ein anderer Typ Mädchen wäre, eins das nicht aus ihren Fehlern lernt, dann würde ich jetzt vielleicht stehenbleiben. Würde mich umdrehen, warten, dass er mich einholt. Und dann würde ich den Kopf in den Nacken legen und mich von ihm küssen lassen. Und wenn die Welt eine andere wäre - eine Welt, wie man sie aus dem Kino kennt, eine Welt, in der es so etwas wie wahre Liebe gibt -, dann würde es für uns beide vielleicht sogar ein Happy End geben.'

Sarah Alderson stammt ursprünglich aus London, hat 2009 aber ihren Job gekündigt und ist mit ihrem Mann und ihrer damals dreijährigen Tochter auf einen Trip rund um die Welt aufgebrochen. Die drei lebten fünf Jahre auf Bali, bevor sie ein Zuhause im südlichen Kalifornien fanden. Neben Romanen für Jugendliche schreibt Sarah Alderson Erwachsenenliteratur sowie Drehbücher für Film und Fernsehen.
mehr

Produkt

KlappentextDich zu berühren, bedeutet, alles zu riskieren. Zoey ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit - nie wieder soll Angst ihr Leben bestimmen, das hat sie sich geschworen. In einem kleinen kalifornischen Küstenstädtchen findet sie einen sicheren Zufluchtsort. Nur warum muss ihr Nachbar Tristan so verdammt hilfsbereit sein? Wider Willen knistert es gewaltig zwischen Zoey und dem einfühlsamen Lifeguard. Mit jedem Blick, mit jeder Berührung schenkt Tristan ihr einen Hoffnungsschimmer. In seinen Armen kann sie zum ersten Mal ohne Albträume einschlafen. Doch sosehr Zoey sich es auch wünscht: Bei Tristan zu bleiben, bedeutet, ihn in allergrößte Gefahr zu bringen. * Eine Szene aus EVERYTHING WE FEEL * 'Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gehofft, dass er mich nie wieder loslässt. Mein Leben lang hatte ich das Gefühl, jeden Moment zu ertrinken - und da war er plötzlich, zog mich aus dem Wasser, in Sicherheit. Aber es war dumm von mir, mich auf ihn einzulassen. Ich muss lernen, selbst zu schwimmen. Wenn ich ein anderer Typ Mädchen wäre, eins das nicht aus ihren Fehlern lernt, dann würde ich jetzt vielleicht stehenbleiben. Würde mich umdrehen, warten, dass er mich einholt. Und dann würde ich den Kopf in den Nacken legen und mich von ihm küssen lassen. Und wenn die Welt eine andere wäre - eine Welt, wie man sie aus dem Kino kennt, eine Welt, in der es so etwas wie wahre Liebe gibt -, dann würde es für uns beide vielleicht sogar ein Happy End geben.'

Sarah Alderson stammt ursprünglich aus London, hat 2009 aber ihren Job gekündigt und ist mit ihrem Mann und ihrer damals dreijährigen Tochter auf einen Trip rund um die Welt aufgebrochen. Die drei lebten fünf Jahre auf Bali, bevor sie ein Zuhause im südlichen Kalifornien fanden. Neben Romanen für Jugendliche schreibt Sarah Alderson Erwachsenenliteratur sowie Drehbücher für Film und Fernsehen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473471935
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.03.2021
Auflage1. Aufl
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1704 Kbytes
Artikel-Nr.5382891
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



ZOEY

In Las Vegas gibt es keine Dunkelheit. Es ist die hellste Stadt der Welt - so hell, dass man sie vom All aus erkennen kann. So hell, dass ich seit drei Jahren die Sterne nicht mehr gesehen habe.

Es gibt auch keine Stille in Las Vegas. Selbst hier draußen, meilenweit entfernt vom Strip und den Touristenmassen, herrscht ständiger Lärm. Ein andauerndes Hintergrundrauschen aus Verkehr, Sirenengeheul und wummernder Musik. Streitereien, durchsetzt von gackerndem Lachen. Das unablässige Fernsehgeschnatter, das durch die geöffneten Fenster auf die Straßen hinausschwebt.

Die Stille vermisse ich. Die Dunkelheit nicht.

Ich erledige den Abwasch und verstaue Coles Schulsachen in seinem Rucksack. Die Heftumschläge sind mit bunten Comiczeichnungen bedeckt. Plötzlich halte ich inne. Nein, das sind keine Comiczeichnungen. Unter seinem Namen - COLE WARD, geschrieben in großen, unregelmäßigen Druckbuchstaben - hat er einen Mann mit einer Pistole gemalt. Meine Hände zittern, während ich die Zeichnung näher betrachte: Kugeln fliegen aus der Mündung, und um den Mann herum liegen in Blutlachen aus rotem Filzstift ein halbes Dutzend Strichmännchen mit heraushängenden Zungen und abgehackten Gliedmaßen.

Warum malt ein Achtjähriger so was? Machen das alle kleinen Jungs, die hin und wieder Videospiele spielen dürfen? Aber auch wenn ich nach Ausreden suche - tief in mir drin weiß ich ganz genau: Was Cole da gemalt hat, ist alles andere als normal.

Ich lasse mich auf einen verschrammten Küchenstuhl sinken und überlege, was ich tun soll. Mit Mom kann ich nicht darüber reden, so viel ist sicher. Das wäre zu viel für sie. Endlich hat sie ihr Leben wieder im Griff, da will ich nicht riskieren, dass sie in eins von ihren dunklen Löchern fällt.

Am besten, ich spreche direkt mit Cole. Vielleicht hängen seine Gewaltfantasien mit Will zusammen, schließlich ist unser älterer Bruder ein Marine, und Cole vergöttert ihn. Aber vielleicht kopiert er auch nur irgendwas, das er im Fernsehen oder Internet gesehen hat. Ich versuche, ein Auge darauf zu haben, wie viel Zeit er vor dem Bildschirm verbringt, aber ich bin nun mal nicht rund um die Uhr zu Hause, und Mom hat es nicht so mit Disziplin. Sie kann nicht mit Konflikten umgehen. Vielleicht sollte ich auch mit seiner Lehrerin sprechen, wobei sie bei meinem letzten Besuch mehr als deutlich gemacht hat, dass es eigentlich Moms Aufgabe wäre, die Verantwortung für Cole zu übernehmen, und nicht die seiner großen Schwester.

Ich stopfe das letzte Heft in Coles Rucksack und nehme mir vor, morgen früh vor der Schule mit ihm zu reden - falls ich trotz meiner Frühschicht überhaupt Zeit finde. Was mich daran erinnert, dass ich aufhören sollte zu trödeln, damit ich nicht zu spät ins Bett komme. Die Wäsche muss noch gemacht werden, und die Pausenbrote für morgen auch.

Ich spähe ins Kinderzimmer und stelle fest, dass Kate immer noch nicht schläft. Sie sitzt in dem Einhorn-Onesie, den ich ihr zu Weihnachten geschenkt habe, im Schneidersitz oben auf dem Stockbett und tippt auf ihrem Handy herum. Ihre Finger fliegen im Fünfhundert-Emojis-pro-Minute-Takt über die Tastatur. Das Handy ist wie ein Teil von Kate, manchmal glaube ich, man würde es nicht mal mit dem Stemmeisen von ihren Händen losbekommen.

»Hey, es ist schon spät«, sage ich, aber sie hat Kopfhörer drin. »Kate!«, füge ich etwas lauter hinzu, und sie blickt auf, wobei ihr Haar aufleuchtet wie ein flammender Sonnenuntergang. »Schlafenszeit.«

Sie verdreht die Augen, als sei ich ein Plagegeist, einzig auf die Erde entsendet, um ihrem Snapchat-Marathon ein unzeitiges Ende zu bereiten. Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder, denn sie hört auf zu tippen, nimmt die Ohrstöpsel raus und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Gute Nacht«, murmelt sie schließlich und dreht am Horn der kleinen Einhorn-Leselampe an ihrem Bett, um die Helligkeit zu dimmen. Als wir hergezogen sind, habe ich versucht, es ihr so gemütlich zu machen wie möglich. Sie war unglücklich über unseren Umzug, vor allem, weil sie sich hier ein Zimmer mit Cole teilen muss. Aber auf den Büchern, die ich ihr ins Regal gestellt habe, sammelt sich der Staub, weil Kate inzwischen nur noch Chatnachrichten und Instagram-Storys liest.

Sie schiebt das Handy unter die Decke, und ich weiß, dass sie weitertexten wird, sobald ich den Raum verlasse. Ehe ich gehe, mache ich Coles Bett in der unteren Koje. Normalerweise schläft er hier, aber Kate und er haben sich vorhin so heftig gestritten, dass er in Moms Bett ausgewandert ist.

Als ich die Tür zum Kinderzimmer schließe, klingelt mein Handy. Wieder mal ein Anruf mit unterdrückter Rufnummer, schon der dritte heute. Beim ersten Mal bin ich drangegangen, weil ich gehofft hatte, dass es um den Job ging, auf den ich mich neulich beworben habe, in einem Restaurant, das näher bei unserem Haus liegt. Aber am anderen Ende der Leitung erwartete mich nur Schweigen. Ich legte schnell auf, doch ein paar Sekunden später klingelte es erneut. Und als ich nach kurzem Zögern wieder abnahm, war bis auf ein lautes Atemgeräusch nichts zu hören.

Keine Reaktion, als ich »Hallo« sagte, nur dieses Atmen.

Einige Stunden später meldete sich der Anrufer noch mal. Und jetzt, um zehn Uhr abends, schon wieder.

Mein Atem geht stoßweise, mein Herz rast. Das ist nicht er, weise ich mich wütend zurecht. Wenn er es wäre, würde ich zu Anfang das Piep-Piep-Piep des Telefonsystems der Bundesgefängnisse hören, und dann würde mich eine Computerstimme fragen, ob ich den Anruf eines Insassen des Penitentiary of New Mexico entgegennehmen möchte. Das alles weiß ich, weil er vor einigen Jahren mal versucht hat, sich bei mir zu melden. Damals hatte ich noch meine alte Handynummer. Ich habe den Anruf abgelehnt und gleich darauf meine Nummer geändert. Er kann es nicht sein, wiederhole ich für mich selbst, bis ich wieder einigermaßen Luft bekomme. Es gibt nichts, wovor ich Angst haben müsste.

Ich schalte mein Handy ab und lege es auf den Tisch, versuche, das ungute Gefühl abzuschütteln, das mich beschleicht. Ohne Vorwarnung fallen mich die Erinnerungen an, schießen aus dem Dunkel heraus, in dem ich sie zu begraben versuche: Coles Schreie, Kates Schluchzen, Moms Gesicht, wie es unter den niederprasselnden Schlägen aufplatzt. Die Kühlschranktür, die nur noch an einer Angel hängt. Dann das blau-weiß-rote Flackern der Lichter draußen und das wütende Brüllen meines Vaters. Du kleine Schlampe! Ich bring dich um!

Es klingelt erneut, und ich zucke zusammen. Wie lange habe ich hier gestanden und ins Nichts gestarrt, mich an Dinge erinnert, die ich besser vergessen sollte? Diesmal ist es das Festnetz. Ich mache einige Schritte darauf zu, unentschlossen, ob ich abnehmen soll. Etwas sagt mir, dass ich es besser bleiben lassen sollte. Aber da ist noch eine zweite, streitlustigere Stimme in meinem Kopf, die mir befiehlt, es trotzdem zu tun. Ich greife nach dem Hörer. »Ja?«

Stille.

»Wer ist da?«, flüstere ich. Mein Herz hämmert wie wild.

Das Schweigen hält noch einen Augenblick an, dann klickt es in der Leitung. Der Anrufer hat aufgelegt. Während ich noch auf den Hörer starre, ertönt ein gewaltiges BUMM! Das Küchenfenster zerspringt, Scherben fliegen durch den Raum. Eine Hitzewand lässt mich nach Luft schnappen, die Wohnung ist erfüllt von knisterndem, ohrenbetäubenden Tosen. Schützend reiße ich die Arme vors Gesicht und werfe mit zusammengekniffenen Augen einen Blick durch die geborstene Scheibe. Oh Gott. Mein Auto, das ich draußen in der Einfahrt geparkt habe, direkt vor dem Haus.

Es steht in Flammen.

Verfolgt von Rauch und Hitze, weiche ich stolpernd vom Fenster zurück und renne ins Kinderzimmer, reiße die Tür auf, schreie Kate an, dass sie aufstehen soll. »Feuer! Los!«, brülle ich und laufe weiter in Moms Zimmer, um Cole zu wecken.

Wie erstarrt bleibe ich im Türrahmen stehen. Das Bett ist leer.

»Cole?«, rufe ich, sehe unter dem Bett nach, im Schrank, durchwühle den ganzen Raum. Doch er ist nicht da.

Rauch quillt durch das kaputte Fenster ins Haus. Hustend dränge ich mich an Kate vorbei, die längst aus dem Bett gesprungen ist und sich ins Wohnzimmer geflüchtet hat.

»Ruf die Feuerwehr!« Meine Stimme überschlägt sich fast.

Die Haustür ist der einzige Ausgang, und das Auto parkt direkt davor, also sitzen wir hier fest. Hinter mir höre ich Kate mit dem Notruf sprechen. »F...feuer«, stammelt sie. »Hier b...brennt es.«

»Cole!«, brülle ich, laufe von Raum zu Raum und überlege fieberhaft, wo er stecken könnte. Ich sehe im Bad, in der Küche, den Schränken nach - an jedem Ort, der mir einfällt. Aber Cole bleibt verschwunden. Ich huste, brülle seinen Namen, doch er antwortet nicht. Der Rauch ist so dicht und erstickend, dass wir kaum mehr atmen können, also packe ich Kate am Arm und zerre sie in Moms Schlafzimmer.

»Los!«, sage ich und ziehe sie weiter zum Fenster. »Wir müssen hier raus!«

Hinter unserem Haus befindet sich ein verwahrloster Hof, den wir uns mit vielleicht zwei Dutzend weiteren Häusern teilen. Eigentlich sollte das eine Gemeinschaftsfläche sein, es gibt Grillstellen, Picknicktische aus Beton und einen Spielplatz. Aber der Spielplatz ist wegen des rostigen Klettergerüsts und der kaputten Schaukeln abgesperrt, und die einzigen Leute, die die Picknicktische benutzen, sind Dealer.

Ein Mann kommt über den Hof gelaufen und hilft Kate aus dem Fenster, fängt sie auf,...

mehr

Autor

Sarah Alderson stammt ursprünglich aus London, hat 2009 aber ihren Job gekündigt und ist mit ihrem Mann und ihrer damals dreijährigen Tochter auf einen Trip rund um die Welt aufgebrochen. Die drei lebten fünf Jahre auf Bali, bevor sie ein Zuhause im südlichen Kalifornien fanden. Neben Romanen für Jugendliche schreibt Sarah Alderson Erwachsenenliteratur sowie Drehbücher für Film und Fernsehen.