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Winterküsse in Paris. Spitzentanz und Zirkusliebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
265 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am12.11.2020Auflage
**Wenn dein Herz zu fliegen beginnt** Coco hat es geschafft: Als erfolgreiche Ballerina lebt sie ihren Traum und tanzt auf der Bühne der glanzvollen Pariser Oper. Doch seit einem folgenschweren Unfall hat die temperamentvolle Balletttänzerin das Vertrauen in ihren Partner verloren. Erst der charmante Farid, ein Trapez-Künstler des Pariser Winterzirkus, schenkt ihr neuen Mut. Der begnadete Artist und Herzensbrecher willigt ein, Coco beim Training zu helfen - und lässt sie dabei nicht nur Übungen unter dem Zirkusdach absolvieren, sondern auch ihr Herz in ganz neuem Rhythmus schlagen ... Eine Liebeserklärung an die Stadt der Liebe und die Kunst des Tanzens Eine Ballerina, die das Vertrauen in ihr Können wiederfinden muss, und ein Artist, der ihr zeigt, was perfekte Harmonie bedeutet. Der ideale Winterroman für alle, die sich von einer einzigartigen Liebe in Paris verzaubern lassen wollen. //»Winterküsse in Paris. Spitzentanz und Zirkusliebe« ist ein in sich abgeschlossener?Einzelband.//?

Claire Bonnett, geboren 1997, wuchs in einem lebhaften Haushalt voller Bücher auf und begann bereits als Kind eigene Geschichten zu schreiben. Kreative Unterstützung erhält sie dabei von einer Notizbuchsammlung und einem elektrischen Klavier. Die besten Zutaten für ihre Romane findet die Autorin allerdings im Alltag, der ihrer Meinung nach immer noch die verrücktesten Ideen bereithält. Man muss sie nur aufschreiben.
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Produkt

Klappentext**Wenn dein Herz zu fliegen beginnt** Coco hat es geschafft: Als erfolgreiche Ballerina lebt sie ihren Traum und tanzt auf der Bühne der glanzvollen Pariser Oper. Doch seit einem folgenschweren Unfall hat die temperamentvolle Balletttänzerin das Vertrauen in ihren Partner verloren. Erst der charmante Farid, ein Trapez-Künstler des Pariser Winterzirkus, schenkt ihr neuen Mut. Der begnadete Artist und Herzensbrecher willigt ein, Coco beim Training zu helfen - und lässt sie dabei nicht nur Übungen unter dem Zirkusdach absolvieren, sondern auch ihr Herz in ganz neuem Rhythmus schlagen ... Eine Liebeserklärung an die Stadt der Liebe und die Kunst des Tanzens Eine Ballerina, die das Vertrauen in ihr Können wiederfinden muss, und ein Artist, der ihr zeigt, was perfekte Harmonie bedeutet. Der ideale Winterroman für alle, die sich von einer einzigartigen Liebe in Paris verzaubern lassen wollen. //»Winterküsse in Paris. Spitzentanz und Zirkusliebe« ist ein in sich abgeschlossener?Einzelband.//?

Claire Bonnett, geboren 1997, wuchs in einem lebhaften Haushalt voller Bücher auf und begann bereits als Kind eigene Geschichten zu schreiben. Kreative Unterstützung erhält sie dabei von einer Notizbuchsammlung und einem elektrischen Klavier. Die besten Zutaten für ihre Romane findet die Autorin allerdings im Alltag, der ihrer Meinung nach immer noch die verrücktesten Ideen bereithält. Man muss sie nur aufschreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646606577
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum12.11.2020
AuflageAuflage
Seiten265 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3342 Kbytes
Artikel-Nr.5382954
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Spring. Spring einfach. Es wird alles so viel leichter machen. Spring jetzt, Coco. Spring!

Nichts. Nichts passierte. Ich wollte doch! Ich wollte so sehr!

Okay, Coco. Hol tief Luft, geh in die Knie!

Mein rasendes Herz drängte gegen meine Rippen, als wollte es vor mir den Absprung wagen.

Jetzt, Coco! Jetzt!

Ich nahm Anlauf, stand schon auf den Zehenspitzen.

Du wirst fliegen!

Die Hände umschlossen meine Hüften, fingen mich auf und hoben mich hoch in die Lüfte. Ein gelöstes Lächeln glitt über meine Lippen und ich streckte den Rücken durch.

Geschafft! Du hast es geschafft!

Doch dann, im selben Moment als ich glaubte, der Bann sei gebrochen, krampften meine Muskeln. Wie Fesseln schlangen sie sich um meinen Körper und schnürten mir die Luft zum Atmen ab. Die Spiegel rings um uns wurden dunkel. Ein helles, viel zu helles Licht leuchtete in mein Gesicht und die Hände, die mir eben noch Halt gegeben hatten, fühlten sich an wie Krallen, die mich gen Abgrund zogen. Ein Stechen wanderte mein Rückgrat hinab und die Panik schlug schwer über mir zusammen. Einige Sekunden versuchte ich noch mich zu beherrschen, kämpfte gegen den Schmerz, der meine Glieder zittern ließ und meine Gedanken vor Entsetzen lähmte.

»Aufhören!«, rief ich. »Lass mich runter, Dorian!« Kaum, dass ich die Worte ausgesprochen hatte, stand ich schon wieder auf dem Boden. Mein Herz pochte rasend im Takt zu den immer gleichen Vorwürfen.

Du kannst es nicht. Du kannst es einfach nicht ...

»Coco? Alles okay?«

Nicht mehr ...

»Okay?«, wiederholte ich und wischte über meine brennenden Augen. »Was glaubst du, Dorian? Ist alles okay, wenn man nicht mal mehr ... Verdammt!«

Das Zittern in meinen Beinen war so stark geworden, dass ich unfreiwillig in die Knie ging.

»Hey! Fall mir nicht um!« Schon stand er neben mir und griff nach meinem Arm. Verärgert wich ich aus.

»Ich komme zurecht!«, sagte ich harscher als beabsichtigt. Ich stützte die Hände in die Seiten und nahm einige tiefe Atemzüge. Langsam ließ das Zittern in meinen Beinen nach und ich gewann wieder die Kontrolle über meinen Körper zurück. Ich spürte, wie die Anspannung Stück für Stück abebbte und meine Gedanken schließlich ruhiger wurden. Ich blickte hinüber zu Dorian, der mich mit sorgenumwölkter Stirn musterte.

»Tut mir leid«, sagte ich zerknirscht.

»Du musst dich nicht entschuldigen«, erwiderte er. »Du brauchst einfach nur ... noch ein wenig mehr Zeit.«

»Genau! Ein wenig Zeit, Übung und Geduld. Mehr ist es nicht, ganz bestimmt«, antwortete ich und nickte mit dem Kopf, mehr für mich selbst als für meinen Tanzpartner.

»Es ist völlig normal, Angst zu haben«, sagte Dorian mitfühlend. »Jeder würde nach so einer ...«

»Ich habe aber keine Angst!«, unterbrach ich ihn und das eiskalte Gefühl, das mich dabei durchzuckte, strafte meine Worte Lügen. »Es ist nur mein Rücken, okay! Mein Rücken und ... und die Beine.«

»Coco, ich bitte dich!« Jetzt war es Dorian, der mich streng ansah. Ich kannte den Ausdruck in seinen dunklen Augen nur zu gut. Es war der gleiche, mit dem er mich früher um Mitternacht aus dem Trainingssaal geholt hatte. »Übertreib es nicht, Coco! Geh endlich schlafen, Coco. Morgen kannst du immer noch dein Grand Jeté perfektionieren.« Nur dieses Morgen hatte sich leider in Rauch aufgelöst. Große Sprünge waren inzwischen mein kleinstes Problem.

»Wir versuchen es noch einmal, ja?«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Nur noch einmal.«

»Ich glaube, du weißt ganz genau, dass nicht nur dein Körper verrücktspielt ...«

»Was soll das jetzt heißen?«, fragte ich scharf. »Wenn du keine Lust mehr hast, mit mir zu trainieren, dann sag es einfach geradeheraus.«

Dorian sah mich finster an, dann wandte er sich einfach ab und ging mit seinen weiten, leichtfüßigen Tänzer-Schritten zu den Spiegeln an der Wand.

»Es ist wirklich genug für heute«, sagte er und hob die Trinkflasche auf, die dort stand. »Wir sollten nach Hause gehen und du solltest eine Nacht über das schlafen, was ich gerade gesagt habe. Etwas muss sich ändern, Coco, sonst war es das bald. Die Kompanie ist nicht der richtige Ort für deinen Starrsinn.« Dorian klemmte sich die Flasche unter den Arm und ging ohne ein weiteres Wort Richtung Tür.

»Hey, warte! Du kannst doch nicht einfach ...«, rief ich meinem Tanzpartner hinterher, doch der warf bei seinem Abgang die Tür so schwungvoll hinter sich zu, dass die Spiegel an den Wänden kurz erzitterten. Wer von uns beiden war gerade starrsinnig?

»Jetzt hab dich nicht so, Dorian!«, rief ich und warf den Kopf in den Nacken. »Komm zurück! Bitte!«

Doch die Tür war zugefallen und ich stand allein im hell erleuchteten Ballettsaal. Allein, direkt in der Mitte und plötzlich schienen all die Spiegel ringsum immer näher zu rücken. Schonungslos reflektierten sie mich von allen Seiten, egal in welche Richtung ich mich drehte. Jeden Zentimeter meiner hübschen Ballett-Hülle leuchteten sie aus. Sie zeigten eine Tänzerin, die von ihrem Körper im Stich gelassen wurde ... Nein, so schnell bekam man mich nicht klein! Ich hob die Arme, brachte sie in Position, streckte die Beine durch und stellte mich auf die Zehenspitzen. So viel Abstand zum Erdboden schien ich also gerade noch auszuhalten. Ich folgte keiner bestimmten Choreographie, als ich begann zu tanzen. Ich hatte nichts, keine Abfolge, keine Melodie. Nur meine Gefühle und meine Gedanken, die mich leiteten. Früher hatte ich mir die Seele aus dem Leib getanzt, wenn es erlaubt war zu improvisieren. Jetzt waren es langsame, kontrollierte Bewegungen, die die Figuren miteinander verbanden.

»Sieh dich nur an, Coco«, dachte ich verächtlich, als ich mich im Spiegel beobachtete. »Du tanzt mechanischer als eine Puppe.« Ich konnte den Blick einfach nicht abwenden, denn genau das brachte man uns Balletttänzern von klein auf bei. Hinsehen. Registrieren. Jeden noch so kleinen Fehler bemerken. Wer nach oben wollte, musste die Konkurrenz in den Details übertreffen. Doch das war wohl die zweite Sache, die meine Karriere als Tänzerin ruinieren würde. Ich hatte begonnen zu hassen, was ich im Spiegel sah. Eine junge Frau mit rabenschwarzen Haaren, die einmal hüftlang gewesen waren und jetzt noch knapp bis zu ihren Schultern reichten. Hochgewachsen war diese Frau, fast ein wenig zu sehr, um Ballerina zu sein. Ihre Augen saßen groß und dunkel in einem kleinen hellen Gesicht, aber - hatten die nicht mal Funken gesprüht? Hatten die nicht mal herausfordernd jeden Blick erwidert? Wie zum Beispiel an dem Tag, an dem sie sich das Ohrpiercing hatte stechen lassen? Den kleinen Goldring an ihrer Ohrmuschel, der bei Pirouetten durch das dunkle Haar blitzte? Sie hatte es sich leisten können. Wer hätte sie deswegen schon rausgeschmissen? Niemand. Sie war die Beste gewesen.

»Gewesen, das trifft es genau«, schoss es mir durch den Kopf. »Und statt deine Freunde um Hilfe zu bitten, jagst du sie lieber davon ... Großartige Strategie, Coco.«

Ich senkte den Blick und betrachtete den matten Satin meiner Spitzenschuhe. Ich hätte Dorian nachlaufen, ihn um Verzeihung bitten sollen. Aber der herausfordernde Funke in mir war vor einiger Zeit einem kalten, trotzigen Starrsinn gewichen, den der Arme jedes Mal zu spüren bekam, wenn er versuchte mir zu helfen.

»Mademoiselle?«

Ich schreckte auf. Im Türeingang stand eine ältere Frau in einem dunkelblauen Kittel.

»Sind Sie hier fertig?«, fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. »Ich bin zum Absperren da.«

»Ich? Ja, ich wollte gerade gehen«, erwiderte ich, auf seltsame Weise dankbar eine Ausrede zu haben, den Saal zu verlassen. Nur die traurige Gestalt mit den hängenden Schultern, die nicht mehr tanzte wie früher und Panikattacken bekam, wenn man sie in die Lüfte hob, die konnte ich leider nicht im Spiegel dalassen. Die musste ich mitnehmen. Und sie klebte an mir wie Pech.

***

In der Pariser Oper war es um diese Zeit ruhig in den Gängen. Natürlich blieben einige Tänzer abends oft noch, um zu trainieren, aber ich hatte darauf geachtet, dass Dorian und ich die letzten waren. Der Gedanke, die anderen Mitglieder der Kompanie könnten sehen, wie ich mich für Figuren abrackerte, die mir einmal so leichtgefallen waren, machte mich krank. Außerdem mochte ich die alten Übungssäle unter dem Dach, hier hatten schon seit Jahrzehnten Balletttänzer geprobt. Das Trippeln ihrer Spitzenschuhe über die alten Holzdielen hatte ihnen den Beinamen petits rats , kleine Ratten, eingebracht. Ähnlich wie eins der Nagetiere huschte ich jetzt den Gang hinunter und warf immer wieder einen flüchtigen Blick auf die riesigen Schwarzweiß-Fotos berühmter Ballerinas und deren Partner, die an den Wänden hingen. Früher war ich manchmal davor stehen geblieben und hatte mir ausgemalt, wie eines Tages ein überlebensgroßes Bild von Dorian und mir dort hängen würde. Ich, in einem Solopart von Schwanensee, am liebsten als Odile, dem schwarzen Schwan, denn ein braves Mädchen war ich noch nie gewesen. Und im Hintergrund dieses Bildes hatte ich mir immer meine Mutter im Publikum vorgestellt, anerkennend klatschend. Ausnahmsweise keinen guten Ratschlag auf den Lippen und unheimlich stolz auf das, was ich tat. Ich wandte wieder den Blick ab und schlich in die Damenumkleiden. Meine Mutter war so gut wie nie zu meinen Vorstellungen gekommen ...

***

Als ich den Spind öffnete und meine Sachen herauszerrte, fiel mir beinahe mein Handy auf die Füße. Ich fing es gerade noch auf und...
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Autor

Claire Bonnett, geboren 1997, wuchs in einem lebhaften Haushalt voller Bücher auf und begann bereits als Kind eigene Geschichten zu schreiben. Kreative Unterstützung erhält sie dabei von einer Notizbuchsammlung und einem elektrischen Klavier. Die besten Zutaten für ihre Romane findet die Autorin allerdings im Alltag, der ihrer Meinung nach immer noch die verrücktesten Ideen bereithält. Man muss sie nur aufschreiben.