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Mit dir falle ich

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.03.20211. Auflage
SPIEGEL-Bestseller Robyn weiß genau, was sie will - beim Dating und im Leben. Nach ihrem Maschinenbaustudium wird sie die Karriereleiter erklimmen und sich nie wieder Sorgen um Geld machen müssen. Von diesem Plan wird sie sich durch nichts und niemanden abbringen lassen. Erst recht nicht durch Finn, ihren unverschämt gutaussehenden Kommilitonen, der sein Bad-Boy-Image mehr als verdient hat - und der ganz offensichtlich auf sie steht. Aber kann eine Beziehung mit dem reichen Schönling wirklich gutgehen? Der erste New-Adult-Roman von »einfach inka«, der Social-Media-Expertin für Sex Education, Dating und Female Empowerment, für Fans von Mona Kasten, Laura Kneidl und Bianca Iosivoni.

Inka Lindberg, Jahrgang 1993, hat Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaften studiert und arbeitet heute als Moderatorin und Web-Video-Produzentin in Köln. Auf ihren Social-Media-Kanälen spricht die Autorin unter dem Namen »einfach inka« über Liebe, Sex und Dating und nimmt somit die Rolle der virtuellen besten Freundin für mehr als 180.000 Menschen ein.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSPIEGEL-Bestseller Robyn weiß genau, was sie will - beim Dating und im Leben. Nach ihrem Maschinenbaustudium wird sie die Karriereleiter erklimmen und sich nie wieder Sorgen um Geld machen müssen. Von diesem Plan wird sie sich durch nichts und niemanden abbringen lassen. Erst recht nicht durch Finn, ihren unverschämt gutaussehenden Kommilitonen, der sein Bad-Boy-Image mehr als verdient hat - und der ganz offensichtlich auf sie steht. Aber kann eine Beziehung mit dem reichen Schönling wirklich gutgehen? Der erste New-Adult-Roman von »einfach inka«, der Social-Media-Expertin für Sex Education, Dating und Female Empowerment, für Fans von Mona Kasten, Laura Kneidl und Bianca Iosivoni.

Inka Lindberg, Jahrgang 1993, hat Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaften studiert und arbeitet heute als Moderatorin und Web-Video-Produzentin in Köln. Auf ihren Social-Media-Kanälen spricht die Autorin unter dem Namen »einfach inka« über Liebe, Sex und Dating und nimmt somit die Rolle der virtuellen besten Freundin für mehr als 180.000 Menschen ein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733604035
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.03.2021
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1973 Kbytes
Artikel-Nr.5413613
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

»Das macht dann 19,20 â¬.« Abwartend fixierte die Kellnerin des kleinen Cafés erst mein Date, dann mich. Als weder Tim noch ich nach dem Portemonnaie griffen, rutschte mir das Herz in die Hose. Erwartete er etwa, dass ich bezahlte? Nein, das wäre doch komisch. Oder? Tim gehörte mit seinen karierten Hemden und gestriegelten straßenköterblonden Haaren eigentlich eher der alten Schule an, hielt einem die Tür auf und machte Komplimente für die neuen Schuhe, und das hier war unser erstes Date.

Er hatte mich wochenlang genervt, ob wir nicht mal miteinander ausgehen wollten. Eigentlich hielt ich mich von BWL-Schnöseln wie ihm fern, aber irgendwie hatte er es geschafft, mich mit seiner zuvorkommenden Art und den süßen Grübchen zu umgarnen. Nachdem die gefühlt Dutzend Tinder-Dates, die ich in der letzten Zeit gehabt hatte, allesamt eine Katastrophe gewesen waren, hatte ich mich nach ein wenig Stabilität gesehnt. Plötzlich schien die Aussicht darauf, einen rationalen Karriere-Typen zu daten, gar nicht mehr so schlimm. Vor allem, da die letzten Wochen wirklich hart gewesen waren und ich nun dringend ein Erfolgserlebnis brauchte.

Der Secondhandladen, in dem ich noch bis vor einem Monat gearbeitet hatte, war pleitegegangen, und ich hatte meinen Job verloren. Na, vielen Dank für nichts. Der Aushilfsjob war mir gegen Ende ohnehin mächtig gegen den Strich gegangen. Die unzähligen verwöhnten Mädchen, die nach der Schule mit ihren naserümpfenden Müttern die von mir sorgfältig sortierten T-Shirt-Stapel durcheinanderbrachten, hatten mir den letzten Nerv geraubt. »Aber Mom, das ist cool! Das trägt man jetzt so!«, war die Antwort auf den entsetzten Blick der besorgten Eltern, die ihren Kindern auf einmal muffig riechende Oversize-Pullover aus den Neunzigern kaufen sollten. Dass es Menschen gab, die auf diese Art Läden angewiesen waren, weil Secondhandmode das Einzige war, was neben dem Studium ins Budget passte, kam solchen Menschen gar nicht erst in den Sinn. Nein, Karen, ich bin kein Hipster, ich bin einfach nur pleite. Und jetzt hör bitte auf, alles durcheinanderzubringen, danke.

Ich blinzelte, versuchte krampfhaft, einen gelassenen Gesichtsausdruck zu wahren, als ich nun doch zögernd nach meiner mit Nieten dekorierten Gürteltasche griff, um wenigstens so zu tun, als würde ich nach meiner Geldbörse kramen.

Es war nicht so, dass ich der Überzeugung war, dass ein wahrer Gentleman die Rechnung übernahm. Oder dass ich mich gerne einladen ließ. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, mir wäre in diesem Moment nichts lieber gewesen, als für uns beide zu zahlen oder wenigstens in der Lage zu sein, die Rechnung zwischen uns beiden aufzuteilen. Gleichbehandlung der Geschlechter und nieder mit den Stereotypen, dies, das.

Nur leider war das unmöglich, da sich auf meinem Girokonto nur noch 4,80 â¬ befanden, also exakt 20 Cent zu wenig, um Geld abheben zu können. Aber selbst wenn man diesen Kleinbetrag abheben könnte, wäre das natürlich zu wenig, um die Rechnung auch nur annähernd zu bezahlen. Ich hatte mir in einem Anfall von Leichtsinn ein gebrauchtes Fahrrad gekauft. In dem Moment war mir das wie eine grandiose Idee vorgekommen, weil ich damit nicht mehr auf den unzuverlässigen Kölner Nahverkehr angewiesen war. Jetzt bereute ich die Entscheidung, das Geld für einen solchen Luxus ausgegeben zu haben.

Doch davon, dass ich pleite war, wusste Tim natürlich nichts. Warum hätte ich ihm das auch sagen sollen? Bis eben war ich der festen Überzeugung gewesen, dass sein Stolz es niemals zuließe, mich die Rechnung selbst bezahlen zu lassen.

Mist. Nervös knabberte ich an meiner Unterlippe, wühlte alibimäßig in meiner Tasche herum und registrierte aus dem Augenwinkel, wie Tim endlich ein Portemonnaie aus seiner Hosentasche zog und die verwirrt dreinblickende Kellnerin anlächelte. »Ich würde gerne für uns beide mit Karte zahlen.«

Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ach was, ein ganzes Gebirge fiel von mir ab. Ich bedachte Tim mit einem Lächeln, von dem ich mir erhoffte, dass es mich kokett, schüchtern und gleichzeitig reizend wirken ließ. All das war ich normalerweise ganz und gar nicht, aber das musste er ja nicht unbedingt wissen.

Die Bedienung sah Tim bedauernd an. »Kartenzahlung geht hier leider nicht. Aber es gibt einen Geldautomaten, der ist nur eine Straße weiter.«

Noch während sie sprach, zog sich mein Date bereits seine Jeansjacke an und machte Anstalten zu gehen. »Alles klar. Ich bin gleich wieder da, Robyn.« Er drückte mir einen Kuss auf die Wange, lächelte der Kellnerin noch einmal freundlich zu und verschwand durch die bimmelnde Glastür.

Uff, das war knapp. Alle Anspannung wich von mir, und ich sackte ein wenig in mich zusammen. Gierig atmete ich ein. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte. Diese Situation gefiel mir gar nicht. Eigentlich wusste ich, dass man im Leben nichts geschenkt bekam. Wenn etwas zu einfach lief, konnte man davon ausgehen, dass irgendwas faul war. Das Leben war ein Kampf, der nie aufhörte. Und diese Woche war Tim eben Teil meines Kampfes geworden. Im Prinzip war es eine Win-Win-Situation: Er bekam endlich sein lang ersehntes Date mit mir, und ich konnte zur Abwechslung mal etwas anderes als Nudeln mit Pesto essen. Und die Pancakes hier waren echt lecker.

Ich ließ meinen Blick durch das Café wandern. Es war eins dieser neumodischen Dinger, deren Charme daraus bestand, zusammengewürfelte Möbel als stylish auszugeben. Am Tresen stand ein Schild, auf dem dick und fett deklariert wurde, dass es hier kein Wi-Fi gäbe und man gefälligst miteinander reden sollte. Wie unfassbar kontrovers! Ein leises Schnauben entwich mir.

Das Café war gut gefüllt, nur ein einziger Tisch war noch frei. Außer mir saßen in dem kleinen Laden noch eine gackernde Mädelsgruppe, ein zeitungslesender Herr mittleren Alters und zwei Pärchen.

Am hinteren Pärchen blieb ich hängen. Mit dem Rücken zu mir saß eine Blondine, die anscheinend in ein wahnsinnig aufregendes Thema vertieft war. Sie gestikulierte lebhaft mit ihren Händen, wobei ihre korallfarbenen Acrylnägel aufblitzten. Das jedoch schien den Typen, der ihr gegenübersaß, vollkommen kalt zu lassen. Absolut ausdruckslos und träge geisterte sein Blick durch das Café. Es war offensichtlich, dass seine Aufmerksamkeit überall war, nur nicht bei seinem wild gestikulierenden Date.

Schließlich sahen wir einander in die Augen. Mein Magen machte für den Bruchteil einer Sekunde einen kleinen Salto, als ob ich beim Treppensteigen eine Stufe verfehlt hätte. Ich kam mir auf seltsame Weise vor, als hätte ich etwas Illegales getan. Doch soweit ich mich erinnern konnte, war gucken nicht verboten.

Ich schaute ihn provokativ an. Angriff war schon immer die beste Verteidigung. Auf keinen Fall durfte er mir ansehen, wie unangenehm es mir war, dass er mich beim Starren erwischt hatte. Seine dunklen Augen blieben kalt, die tiefsitzenden, buschigen Brauen schienen sich noch weiter zu senken. Fasziniert beobachtete ich, wie er sich eine Locke, die ihm zu weit ins Gesicht hing, aus dem Gesicht pustete, bevor sich sein Blick langsam von mir löste und er sich wieder der Blondine widmete.

Warum wurde der Begriff »Resting Bitch Face« eigentlich fast nur im Zusammenhang mit Frauen benutzt? Dieser Typ hatte definitiv eins. Entweder sein Date war furchtbar oder er ein Misanthrop.

Ich war gerade dabei zu überlegen, ob ich ihn irgendwoher kannte oder ihn zumindest schon einmal flüchtig gesehen hatte, als sich die Bedienung in mein Gesichtsfeld schob. Ups, die hatte ich bei unserem kurzen Wer-zuerst-wegguckt-hat-verloren-Duell fast vergessen. Hitze stieg mir ins Gesicht. Tim war immer noch nicht wieder zurück. Wie lange war er schon weg? Fünf Minuten? Zehn? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Vielleicht war er unterwegs von Aliens entführt worden.

»Es kann nicht mehr lange dauern, er muss jeden Moment zurück sein«, erklärte ich und setzte mein lieblichstes Lächeln auf. Die Frau nickte nur und räumte demonstrativ den Tisch bis auf die letzte Tasse leer. Deutlicher hätte sie nicht machen können, dass sie ihn gerne neu decken wollte, falls neue Gäste kämen.

Unruhe machte sich in mir breit, und ich kramte mein Handy aus der Gürteltasche, um mich abzulenken. 16:12 Uhr. Ein absurder Gedanke kam mir in den Sinn. Was, wenn Tim gar nicht gegangen war, um Geld abzuheben? Was, wenn er mich einfach mit der Rechnung sitzengelassen hatte? Eigentlich konnte ich mir das bei ihm nicht vorstellen. Zugegeben, unser Date hatte mich jetzt nicht von den Socken gehauen. Aber es war auch nicht zum Davonlaufen gewesen, oder? Ich hatte weder über Traumata aus meiner Kindheit geredet noch über meine Exfreunde gelästert. Alles in allem war das Date einfach sehr nett gewesen.

Andererseits: Nett war der kleine Bruder von scheiße. Ich seufzte. Was hatte es nur auf sich, dass ich scheinbar bodenständige Typen so unfassbar langweilig fand? Tim hatte nichts falsch gemacht. Im Gegenteil, er hatte sich sehr viel Mühe gegeben, ein besonders prachtvolles Exemplar seiner Karo-Hemden angezogen und mich mit einem Strauß gelber Tulpen begrüßt. Wann hatte ich zuvor das letzte Mal Blumen geschenkt bekommen? Ich wusste es nicht. Auch unser Gespräch war durchweg »nett« gewesen. Wir unterhielten uns über die Uni, sein Hobby, das Gärtnern, und über Bücher, die wir gut fanden.

Aber vielleicht hatte Tim das anders wahrgenommen als ich und mich deswegen auf einer Rechnung sitzengelassen, die ich nicht bezahlen konnte. Ich runzelte die...
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Autor

Inka Lindberg, Jahrgang 1993, hat Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaften studiert und arbeitet heute als Moderatorin und Web-Video-Produzentin in Köln. Auf ihrem YouTube-Kanal spricht die Autorin unter dem Namen »einfach inka« über Liebe, Sex und Dating und nimmt somit die Rolle der virtuellen besten Freundin für mehr als 180.000 Menschen ein.