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Know Us 3. Know our love. Ella & Dilan & Simon

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Moon Noteserschienen am05.05.2022
Ella stellt der Clique ihren neuen Freund Dilan vor. Simon, der schon länger in Ella verknallt ist, fühlt sich sofort zu Dilan hingezogen. Irgendwoher kennt er ihn. Und auch Dilan scheint einiges über Simon zu wissen. Wer ist der Fremde, woher kommt diese Vertrautheit zwischen ihnen? Und warum musste Ella sich ausgerechnet in ihn verlieben, obwohl Simon sich seit Wochen um sie bemüht? Nur zufällig kommt Simon hinter Dilans Geheimnis und muss daraufhin alles infrage stellen, was er je über die Liebe zu wissen glaubte.

Jette Menger, geb. 2000, hat das Notizbuch immer in der Tasche, um Ideen festzuhalten. Diversität ist ihr genauso ein Anliegen, wie ökologisch zu leben. Sie ist immer auf der Suche nach Worten, die das unbeschreibliche der Welt einfangen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextElla stellt der Clique ihren neuen Freund Dilan vor. Simon, der schon länger in Ella verknallt ist, fühlt sich sofort zu Dilan hingezogen. Irgendwoher kennt er ihn. Und auch Dilan scheint einiges über Simon zu wissen. Wer ist der Fremde, woher kommt diese Vertrautheit zwischen ihnen? Und warum musste Ella sich ausgerechnet in ihn verlieben, obwohl Simon sich seit Wochen um sie bemüht? Nur zufällig kommt Simon hinter Dilans Geheimnis und muss daraufhin alles infrage stellen, was er je über die Liebe zu wissen glaubte.

Jette Menger, geb. 2000, hat das Notizbuch immer in der Tasche, um Ideen festzuhalten. Diversität ist ihr genauso ein Anliegen, wie ökologisch zu leben. Sie ist immer auf der Suche nach Worten, die das unbeschreibliche der Welt einfangen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969810200
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.05.2022
ReiheKnow Us
Reihen-Nr.3
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8238538
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Auf Socken schlitterte ich zur Wohnungstür und zwang mich durchzuatmen, bevor ich öffnete. Ella raubte mir auch ohne einen Sprint den Atem.

Die beste Freundin meiner Mitbewohnerin trug ein selbst gestricktes Top und dazu hautenge Jeans. Ihre goldenen Federohrringe schwangen hin und her.

»Ella«, begrüßte ich sie gespielt überrascht. Als hätte ich nicht schon durch mein Fenster gesehen, wer unten geklingelt hatte. »Komm rein.« Meine Stimme klang rau. »Du siehst toll aus.«

Sie fasste sich an die Stirn, wie immer, wenn ich ihr ein Kompliment machte.

»Übertreib nicht.«

Ich lehnte mich mit einem Arm in den Türrahmen und grinste sie an. »Ich übertreibe nie.«

Sie wedelte mit der Hand, um mich zu verscheuchen, und ich trat zur Seite, um sie durchzulassen. Ihre langen roten Haare wehten hinter ihr her. Einige ihrer kunstvoll geflochtenen Strähnen waren in Braun- und Grüntönen gefärbt.

»Nicht, wenn es um dich geht«, fügte ich hinzu, während sie ihre Schuhe von den Füßen kickte.

Etwas flackerte in ihrem Blick auf.

Ich schloss die Haustür, wobei ich ihr näher kommen musste als gedacht. Durch die Garderobe war unser Flur nicht besonders geräumig.

Mein Herz setzte aus. Eine Gänsehaut jagte über meinen Rücken. Ich hätte mich ohrfeigen können, weil ich in eine flüchtige Berührung von Schulter zu Schulter so viel hineininterpretierte.

Sie sah mich herausfordernd an, als wäre nichts gewesen.

»Du solltest dir endlich eine*n Partner*in mit Kindern suchen, Simon.« Ihre Lippen kräuselten sich. »Sie würden es lieben, mit deinen Komplimenten überschüttet zu werden.«

Es war kein Geheimnis. All meine Freunde wussten, dass ich eine Familie gründen wollte. Dass es einer meiner größten Träume war, trotz allem, was damals passiert war.

Trotz Mum.

Meine Kehle schnürte sich einen Moment zu, doch ich zwang mich, es bei dem unbeschwerten Ton zu belassen. »Zufällig würde ich dich gerne mit der Rolle der Partnerin besetzen.«

Sie verdrehte die Augen, als hätte ich einen Witz gemacht.

»Danke, aber ich habe kein Interesse an einer heteronormativen Beziehung und dem Klischee von Haus, Garten und Hund.« Sie legte den Kopf schief. »Obwohl ich den Garten vielleicht nehmen würde?« Ihre Stirn kräuselte sich, und es entstand die Falte zwischen ihren Augenbrauen, die ich immer entdeckte, wenn sie nachdachte. »Ja, den Garten würde ich definitiv nehmen.«

Ich lachte. »Eventuell könnte ich auf den Hund verzichten.«

Sie sah mich einen Moment länger als nötig an.

»Dann wäre da immer noch das Haus.«

Warum klang ihre Stimme mit einem Mal so ernst?

»Für dich würde ich auch darauf verzichten.« Ich zwinkerte ihr zu, um die lockere Stimmung von eben zurückzuzaubern, doch ihre Züge blieben angespannt.

»Und deshalb, Simon, könnten wir niemals ein Paar werden, du müsstest zu oft zurückstecken.«

Ich wünschte, sie hätte die Worte im Scherz gesagt, denn dann hätte sich nicht diese Kälte in mir ausgebreitet, die mir riet, meinen Traum von mehr als Freundschaft zu begraben. Mit mir flirtete Ella schließlich genauso gerne wie mit Fremden. Ich wusste nie, ob unsere Neckereien mehr Gewicht hatten oder ob sie so mit mir umging, weil es einfach ihre Art war.

»Seid ihr im Flur festgefroren, oder was?« Pekka steckte den Kopf um die Ecke.

Obwohl ich froh war, dass er unser unangenehmes Gespräch beendete, sah ich meinen besten Freund und Mitbewohner vorwurfsvoll an. »Pekka, Ella wollte mir gerade ihre Liebe gestehen.«

Er tippte sich gegen die Stirn. »Träum weiter, Kumpel.«

Ella musterte mich belustigt, schüttelte den Kopf und folgte Pekka ins Wohnzimmer.

Dort saß June am Tisch und erledigte Hausarbeiten. Sie bewohnte das dritte Zimmer in unserer WG, und mit ihr war unsere Vierergruppe komplett.

Als sie Ella sah, sprang sie auf und umarmte ihre beste Freundin.

»Ich habe Neuigkeiten«, verkündete Ella, als sie sich voneinander lösten. Sie zog einen Stuhl heran, setzte sich rittlings darauf und verschränkte die Arme auf der Lehne. So als würde auch sie hier wohnen.

Kein Wunder, sie verbrachte fast ihre gesamte Freizeit bei uns in der WG. Was vermutlich der Grund dafür war, warum ich sie einfach nicht vergessen konnte.

Ich ließ mich neben Pekka fallen, während Ella tief Luft holte.

»Ich habe jemanden kennengelernt«, platzte sie heraus. Stille. »Und ich wünsche mir, dass ihr ihn auch kennenlernt«, fügte sie etwas leiser hinzu.

Was?

Ich verkrampfte mich.

Jemanden kennengelernt?

Fausthieb. Direkt in den Magen.

Ich schlang die Arme um meinen Bauch, als hätte sie mich tatsächlich dort getroffen. Hatten wir nicht gerade noch über ein Haus mit Hund und Garten gescherzt?

Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Pekka verzog das Gesicht, als wollte er sagen: Tut mir echt leid, Kumpel.

Ella blinzelte mich vorsichtig an. Das Funkeln in ihren Augen war durch Sorge ersetzt worden.

»Sag etwas, Simon«, flüsterte sie.

Ich hob die Schultern. Was sollte ich dazu sagen? Ich wollte dieses Haus. Am liebsten erfüllt von Kinderlärm.

Alles, was sie zuließ.

Doch jetzt wurde sie schon zur zweiten Person, die mich von sich stieß. Was verdammt noch mal machte ich falsch?

»Simon?« Ellas Stimme war leise und â¦ ängstlich?

Ich schnaubte innerlich. Warum sollte sie Angst vor meiner Reaktion haben?

Weil du ihr vielleicht doch etwas bedeutest?

Ich schluckte. »Du hast gesagt, der Einzige, den du daten würdest, sei Jake.«

Echt jetzt? Das war alles, was mir einfiel?

Reiß dich zusammen, Mann. Wie wäre es mit Herzlichen Glückwunsch ?

Ella seufzte. Jake war Junes großer Bruder, und anscheinend hatte sie das nicht ernst gemeint.

»Ich date Dilan nicht.«

Dilan.

Jetzt gab es also einen Namen.

»Sondern?«, hakte Pekka nach, was auch mich brennend interessierte.

»Wir sind Freunde«, behauptete Ella. Doch weder Pekkas hochgezogene Augenbrauen noch meine Skepsis zeugten davon, dass wir ihr das abnahmen.

»Er will euch supergerne kennenlernen.« Der Reihe nach sah sie uns an. »Gebt ihm eine Chance.« Sie bohrte ihren Blick in meinen. »Bitte.«

June schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.

Ich schwieg.

So wie sie über ihn redete, mochte sie ihn, und sie konnte nicht von mir verlangen, freundlich zu dem Menschen zu sein, der sie mir wegnahm.

Pekka suchte meinen Blick. Es rührte mich, dass er zuerst auf meine Antwort wartete, bevor er selbst etwas sagte, aber meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich brachte kein Wort über die Lippen.

Sie mochte einen anderen Mann.

Ich würde niemals the one and only in ihrem Leben werden.

Pekka verschränkte die Arme vor der Brust. »Sorry, aber ich stehe da auf Simons Seite.«

»Es gibt hier keine Seiten«, fauchte Ella, und ich nickte, denn unsere Gruppe zu spalten war das Letzte, was ich wollte.

Pekka zuckte nur mit den Schultern.

Ella sah mich bittend an. »Es wird sich doch nichts zwischen uns ändern, Simon.« Sie fuhr sich durch die langen Haare. »Absolut nichts.«

Genau das war, was so sehr schmerzte. Dass ich für immer der Mitbewohner ihrer besten Freundin bleiben würde.

Ein guter Freund. Nicht mehr.

Ich zwang die Tränen hinter meinen Augen zurück.

June räusperte sich. »Lasst uns Dilan doch erst mal kennenlernen.« Unsicher sah sie erst mich, dann Pekka an. »Bestimmt ist er total nett.« Sie lächelte. »Ich bin sicher, alles wird gut.«

Ich fuhr mir mit beiden Händen übers Gesicht. Die Harmonie zwischen uns vieren war mir wichtig, und gerade verhielt ich mich wie ein Arschloch.

»Okay.« Ich seufzte. Was blieb mir anderes übrig, wenn ich Ella nicht auch noch als Freundin verlieren wollte?

Sie tauschte einen Blick mit June. Es sagte mehr als tausend Worte. Die beiden kannten sich seit ihrer Kindheit und verstanden einander, auch ohne die Dinge laut auszusprechen.

»Das ist unfair«, beschwerte Pekka sich prompt. »Sim und ich können keine Telepathie.«

Ich verdrehte die Augen. »Ich will gar nicht wissen, was sie sagen.«

June und Ella stöhnten auf.

 

Ella blieb noch zwei Stunden, doch ich konnte mich weder auf sie noch auf unser Gespräch konzentrieren. Meine Gedanken kreisten um den fremden Mann. Wie nahe standen sie sich? Bekam er all die Momente, die ich mir seit Jahren wünschte? Durfte er Ella kennenlernen, tief und ehrlich?

Die Vorstellung schnürte mir die Kehle zu.

Ella schob ihren Stuhl zurück und erhob sich. »Ich muss noch was für die Uni machen. Können ja nicht alle solche Genies wie Pekka sein.« Sie zwinkerte ihm zu.

Mein bester Freund schrieb Bestnoten, obwohl er offen zugab, nie mitzuschreiben, geschweige denn zu lernen. Er verbrachte seine Freizeit eher mit anderen Dingen.

»Ich fahr dich.« Ich stand auf und verschwand im Flur, bevor sie mir widersprechen konnte.

Dort trat ich in meine Chucks und zog meine Jacke über. Als ich mich umdrehte, stand sie vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt.

»Erstens«, sie funkelte mich gespielt verärgert an, »ist das Letzte, was ich brauche, ein Mann, der mich nach Hause fährt.« Sie schnaubte. »Und zweitens habe ich echt keine Lust, dir schon wieder zu erklären, wie viel CO2 ein Auto deiner Größe ausstößt.«

Ein zaghaftes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Konnte doch alles sein wie zuvor? Konnten wir noch immer miteinander...
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