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Ein Traum in Australien

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
415 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.07.20211. Aufl. 2021
Südaustralien, 1951: Jackson Hastings bricht mit der seit Generationen gepflegten Tradition, die Farm seiner Vorfahren zu führen. Ihn zieht es in die Stadt. Mit dem Erbe seiner Großmutter baut er dort ein Warenhaus auf. Als er sich mit Eloise verlobt, der Tochter eines vermögenden Kunsthändlers, lässt er das Landleben endgültig hinter sich. Doch dann tritt Melody in sein neues Leben, die seit Jugendtagen für ihn schwämt ...


Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als das Land noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie erst nach England, später nach Australien. Für ihre Recherchen besucht sie stets die Orte, die als Kulisse für ihren nächsten Roman dienen. Sie lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen ihre zweite Leidenschaft.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextSüdaustralien, 1951: Jackson Hastings bricht mit der seit Generationen gepflegten Tradition, die Farm seiner Vorfahren zu führen. Ihn zieht es in die Stadt. Mit dem Erbe seiner Großmutter baut er dort ein Warenhaus auf. Als er sich mit Eloise verlobt, der Tochter eines vermögenden Kunsthändlers, lässt er das Landleben endgültig hinter sich. Doch dann tritt Melody in sein neues Leben, die seit Jugendtagen für ihn schwämt ...


Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als das Land noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie erst nach England, später nach Australien. Für ihre Recherchen besucht sie stets die Orte, die als Kulisse für ihren nächsten Roman dienen. Sie lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen ihre zweite Leidenschaft.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703741
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.07.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Seiten415 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse990 Kbytes
Artikel-Nr.5420346
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog
Paskeville, Obere Halbinsel Yorke, Südaustralien - 1927

Norma Hanes öffnete die Tür zum Zimmer ihrer achtzehnjährigen Tochter Vera und ließ vor Schreck den Stapel gefalteter Wäsche fallen. Vera zog sich gerade aus, um in der Sitzwanne in einer Ecke des Zimmers ein Bad zu nehmen. Sie trug nur noch ihre Pumphose und ein Mieder. Der Blick ihrer Mutter war fest auf ihren gerundeten Bauch gerichtet. »Himmel, Vera! Du bist ja ...«

Vera riss hastig den Morgenmantel vom Bett und bedeckte sich. »Ich dachte, du wärst einkaufen, Mama«, stieß sie hervor, dann hob sie die saubere Wäsche auf und schloss die Zimmertür. »Du hättest anklopfen sollen«, wisperte sie angsterfüllt.

Norma war jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. »Wer hat dir das angetan?«, fragte sie in einem erstickten Flüsterton, ohne den Blick vom Bauch ihrer Tochter zu wenden. »Dein Vater wird ihm die Hoden abschneiden und sie den Krähen zum Fraß vorwerfen!«

Vera errötete. Seit Monaten versteckte sie ihren wachsenden Körperumfang unter weiten Kleidern, badete, wenn sie glaubte, dass niemand zu Hause war, und quälte sich jeden Tag mit der Angst davor, dass ihre Eltern ihren Zustand bemerkten. Wie durch ein Wunder war es ihr gelungen, ihre morgendliche Übelkeit zu verbergen, aber dass sie es irgendwann doch entdeckten, war unvermeidlich gewesen.

Der Schreck im Gesichtsausdruck ihrer Mutter wich dem Kummer, und das stimmte auch Vera tieftraurig. Sie würde es nicht ertragen, wenn ihr Zustand einen Keil zwischen sie treiben würde.

»Ich habe dich gefragt, wer dir das angetan hat, Vera«, drängte Norma. »Sag es mir!«

»Das kann ich nicht.« Veras Augen füllten sich mit Tränen.

Norma packte ihre Tochter fest am Oberarm. »Sag es mir«, beharrte sie. »Hat sich einer der wollüstigen Murphy-Jungen an dir vergangen?«

Vera wusste nur zu gut, was ihre Mutter dachte: Das wäre zwar entsetzlich, aber damit wäre ihre Tochter zumindest ein Opfer und nicht eine junge Frau ohne Anstand. Sie wandte den Blick ab. »Sprich leise, Mama. Und nein, niemand hat sich an mir vergangen.« Sie entzog ihrer Mutter den Arm und ließ sich aufs Bett fallen.

»Dann hast du willentlich zugelassen, dass ein Mann das mit dir macht ...« Norma war sichtlich gequält von dem Gedanken, dass ihre einzige Tochter sexuell aktiv gewesen war und sie selbst das nicht einmal geahnt hatte. »Wer auch immer er ist, er wird dich sofort heiraten, bevor die Leute hier dich in diesem Zustand sehen. Das heißt, wenn der Pfarrer einverstanden ist, dich zu trauen. Aber selbst wenn - die Frauen der Farmer sind Klatschweiber. Sie werden noch jahrelang hinter unserem Rücken über uns herziehen. Hast du das nicht bedacht?«

»Es tut mir leid.« Vera begann angesichts der tiefen Enttäuschung ihrer Mutter zu weinen.

»Dein Bedauern ändert auch nichts an der Schande, die du über uns gebracht hast«, sagte Norma traurig. »Und Gott schütze dich, wenn dein Vater es herausfindet. Du weißt, dass ich nicht viel tun kann, um dich zu schützen ...«

»Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst. Ich trage alle Konsequenzen allein.« Trotz ihrer tapferen Worte pochte Veras Herz vor Angst. Sie hatte vor allem Angst vor ihrem Vater, der die Familie gut versorgte, ihr aber wenig liebevolle Zuneigung entgegenbrachte und äußerst jähzornig war.

»Vera!«, donnerte in diesem Moment eine Stimme im Flur.

»Oh, Himmel, das ist er! Er hat offenbar früher Feierabend gemacht«, flüsterte Norma panisch. »Gott stehe dir jetzt bei, mein Kind.«

Die Tür schwang auf, und Burt Hanes stand im Raum. Er hatte dichte, schwarze Augenbrauen, die sich über hartherzigen Augen zusammenzogen, und seine Frau und seine Tochter wären nicht weniger verängstigt gewesen, hätten sie einem Grizzlybären gegenübergestanden. Er ließ den Blick durch den Raum gleiten: Vera, weinend auf dem Bett, davor Norma mit kummervoller Miene. »Was ist hier los? Was hast du getan?«, verlangte er von seiner Tochter zu wissen.

Vera wickelte verlegen den Morgenmantel fester um sich.

Burt starrte seine Frau finster an.

Norma schluckte schwer. »Unser Mädchen ... steckt in Schwierigkeiten«, murmelte sie mit gesenktem Blick. Sie wusste, dass er sie dafür verantwortlich machen würde, weil sie nicht gut genug auf ihre Tochter geachtet hatte.

»Schwierigkeiten? Was für Schwierigkeiten?« Burt trat einen Schritt auf Vera zu, die sich sogleich von ihm wegdrehte und sich zusammenkauerte. Am liebsten hätte sie sich irgendwo versteckt.

Plötzlich schien ihm zu dämmern, von welcher Art von »Schwierigkeiten« die Rede war. »Willst du damit sagen ... sie ist ...«, rief er wütend, packte Vera am Arm und drehte sie zu sich. In seinem Blick lag Abscheu, dann trat er schwankend einen Schritt zurück.

Vera zog den Kopf ein, sie war nicht sicher, ob er sie schlagen würde.

»Ich habe ihr gerade gesagt, dass sie sofort heiraten muss«, warf Norma eilig ein, in der Hoffnung, dass ihn dieser Gedanke besänftigen würde. »Das Kind wird ehelich geboren.«

Burt wirbelte zu ihr herum. »Du wusstest es!«, beschuldigte er sie erzürnt.

»Mama wusste es nicht«, ging Vera dazwischen und fügte leise hinzu: »Erst seit gerade eben.«

»Wie konntest du das nicht bemerken?«, wollte er von Norma wissen. »Vera ist ein sehr schlankes Mädchen, da ist ihr runder Bauch doch auffällig!«

»Sie hat es gut versteckt«, verteidigte sich Norma. Außerdem hatte auch er nichts bemerkt, aber sie war klug genug, ihn nicht darauf hinzuweisen.

Burt beugte sich drohend über Vera, die noch immer zusammengekauert auf dem Bett lag. »Wer hat es gewagt, dich zu schänden?«, brüllte er. »Ich bringe ihn eigenhändig um!«

Vera antwortete nicht. Ihr war plötzlich schwindlig.

»Wer?«, bellte er ungeduldig. Burt wandte sich an seine Frau: »Hat sie dir gesagt, wer das Schwein ist? Ich garantiere euch: Das wird er nie wieder tun«, donnerte Burt. »Mit wem hat sie sich hinter meinem Rücken getroffen? Irgendjemand muss sich doch hier herumgetrieben haben.«

Norma registrierte seine geballten Fäuste und bemitleidete schon fast den armen Kerl, von dem die Rede war. Sie schalt sich selbst dafür, nicht bemerkt zu haben, dass Vera sich mit einem Mann getroffen hatte.

»Ich habe wirklich niemanden gesehen«, sagte Norma leise.

Burt deutete mit dem Finger auf Vera. »Das da ist nicht von allein passiert. Du sagst mir jetzt sofort, wer das war, oder ich schmeiß dich raus, das schwöre ich dir!« Er stieß sie mit einem schmutzigen Finger an.

Vera schüttelte den Kopf. Sie hatte schreckliche Angst, dass ihr Vater sie verprügeln würde, um es herauszufinden, aber komme, was wolle, sie konnte nicht sagen, wer der Vater ihres Kindes war. Dafür war es zu spät.

»Verschwende deine Zeit nicht damit, ihn zu schützen, denn ich werde es sowieso herausfinden, und dann gnade ihm Gott«, knurrte Burt erbost.

»Sag es uns, Vera«, versuchte Norma es sanfter.

Vera schüttelte noch einmal den Kopf und presste die Lippen aufeinander.

»Warum willst du diesen Mann schützen? Ist er ... verheiratet?«, fragte Norma. »Hat ein verheirateter Mann sich an dir vergriffen?« Vera war immer ein gutes Mädchen gewesen. Da war es einfacher, sich vorzustellen, dass ein verheirateter Mann mit einem Haufen Kinder sie skrupellos ausgenutzt hatte. Es wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass sie zögerte, seinen Namen zu nennen.

»Nein«, wisperte Vera.

»Also hast du herumgehurt, ja?«, spie ihr Vater angewidert hervor.

»Nein.«

»Doch. Genau das werden die Leute denken. Schande über dich! Verlass sofort dieses Haus und komm nie wieder zurück!«, schrie er, nahm den Stapel Wäsche und warf sie auf den Boden.

»Das meinst du doch nicht ernst, Burt«, versuchte Norma, ihn zu beschwichtigen.

»Natürlich meine ich das ernst. Ich will sie nie wiedersehen!« Damit stürmte er aus dem Zimmer.

Norma stand hilflos da, während Vera immer verzweifelter schluchzte. »Vielleicht ist es besser so, Vera«, flüsterte sie erstickt. »Dein Vater würde dir nur das Leben zur Hölle machen, wenn du bleibst.«

»Du willst doch nicht, dass ich gehe, oder, Mama?«, brachte Vera hervor.

»Natürlich nicht. Ich möchte, dass du den Vater deines Kindes heiratest. Aber das wird nicht passieren, oder?«

Vera schüttelte den Kopf. Sie umschlang ihre Mutter und klammerte sich verzweifelt an sie. Sie konnte sich nicht vorstellen, ihre Mutter zu verlassen und vielleicht nie wiederzusehen. »Ich brauche dich, Mama!«, rief sie schluchzend.

»Ich weiß.« Norma strich ihr über das Haar. Es brach ihr das Herz, ihr kleines Mädchen zu verlieren, genau wie das Enkelkind, das sie vielleicht nie kennenlernen würde. Doch noch gab es eine Lösung. »Weißt du, wenn du diesen Mann dazu bringst, dich zu heiraten, dann könnte dein Vater dir vielleicht eines Tages verzeihen«, klammerte Norma sich an ihre letzte Hoffnung, während Tränen über ihre Wangen rannen.

»Ich kann nicht, Mama, es tut mir leid.«

»Vera! Was machst du denn hier draußen?«, fragte Cornell Hastings bei ihrem Anblick überrascht. Es war schon fast dunkel, und sie befand sich auf einer einsamen Landstraße zwischen Paskeville und Sunnyvale, meilenweit von ihrem Zuhause entfernt, noch dazu mit einem Koffer in der Hand.

Vera war gedanklich so tief in ihrem Elend versunken, dass sie das Klackern des Pferdewagens hinter sich gar nicht...

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Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als das Land noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie erst nach England, später nach Australien. Für ihre Recherchen besucht sie stets die Orte, die als Kulisse für ihren nächsten Roman dienen. Sie lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen ihre zweite Leidenschaft.
Ein Traum in Australien

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