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MS Kristiana - Eine Liebe am Ende der Welt

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
319 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.09.20211. Aufl. 2021
Die MS Kristiana sticht wieder in See - dieses Mal in Richtung Neuseeland. Auf dieser Reise sieht sich Bordärztin Eva plötzlich der Nachricht gegenüber, dass es von ihrer verschollenen Schwester - angeblich - ein Lebenszeichen gibt. Derweil kommen sich der Journalist Tim und die Pianistin Anna näher: Er ist auf Spurensuche im Leben seines Großvaters, der in Neuseeland lebte und offenbar Annas Großmutter kannte, die eine berühmte Konzertpianistin war.


Greta Jänicke lebt mit ihrer Familie und dem neurotischen Kater Klaus-Peter am Niederrhein. Sie arbeitet im Vogelschutz und setzt sich für Tierrechte ein. Mit den Romanen über die MS Kristiana widmet sie sich einem Herzensprojekt. Die Jungfernfahrt führte die Leser ins wunderschöne Norwegen, im zweiten Band geht die Reise nach Neuseeland. Greta Jänicke ist Mitglied bei DELIA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie MS Kristiana sticht wieder in See - dieses Mal in Richtung Neuseeland. Auf dieser Reise sieht sich Bordärztin Eva plötzlich der Nachricht gegenüber, dass es von ihrer verschollenen Schwester - angeblich - ein Lebenszeichen gibt. Derweil kommen sich der Journalist Tim und die Pianistin Anna näher: Er ist auf Spurensuche im Leben seines Großvaters, der in Neuseeland lebte und offenbar Annas Großmutter kannte, die eine berühmte Konzertpianistin war.


Greta Jänicke lebt mit ihrer Familie und dem neurotischen Kater Klaus-Peter am Niederrhein. Sie arbeitet im Vogelschutz und setzt sich für Tierrechte ein. Mit den Romanen über die MS Kristiana widmet sie sich einem Herzensprojekt. Die Jungfernfahrt führte die Leser ins wunderschöne Norwegen, im zweiten Band geht die Reise nach Neuseeland. Greta Jänicke ist Mitglied bei DELIA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703826
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.09.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.2
Seiten319 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420609
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

»Endlich!« Eva seufzte erleichtert auf, als Adrian in den frühen Morgenstunden die Eingangshalle des Krankenhauses betrat. Sie eilte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Ganz fest umschlang sie ihn, obwohl sie spürte, dass sein Körper sich anspannte. Dann ließ er seine Reisetasche fallen und legte beide Arme um sie.

Seit Eva die Nachricht von Fenjas Unfall erhalten hatte, fühlte sie sich wie im Ausnahmezustand. Sie hatte sich so sehr auf ihre Tochter gefreut, als sie am Vortag in die Maschine von Bergen nach Hamburg gestiegen war. Und jetzt stand sie hier und bangte um das Leben ihres Kindes.

»Wie geht es Fenja?« Seine Stimme klang rau, seine Miene spiegelte die Angst um ihre gemeinsame Tochter.

Eva selbst hatte noch nie zuvor eine so tiefe Angst verspürt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie presste die Lippen aufeinander, konnte sekundenlang nicht antworten. »Während der Notoperation sind Komplikationen aufgetreten, Fenja wurde ins künstliche Koma versetzt. Im Moment kann niemand sagen, ob sie â¦« Eva brach ab. Sie brachte das Schreckliche nicht über die Lippen und fühlte sich schutzlos, als Adrian sich aus ihrer Umarmung löste.

»Wo ist sie?«, wollte er wissen. »Ich will sie sehen.«

»Sie liegt auf der Intensivstation.«

Mit einem akustischen Signal, das überlaut die nächtliche Stille durchbrach, öffnete sich eine Aufzugtür und ein älteres Paar trat heraus. Die Frau schluchzte leise. Der Mann neben ihr hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt.

Das Bild war Eva vertraut, sie hatte es während ihrer Zeit als Krankenhausärztin oft gesehen. Heute spürte sie zum ersten Mal selbst die Verzweiflung eines betroffenen Angehörigen.

Stille senkte sich über die Eingangshalle, nachdem das Paar das Krankenhaus verlassen hatte. Tagsüber herrschte hier rege Betriebsamkeit, jetzt waren sie allein in dem um diese Zeit nur spärlich beleuchteten Raum. Lediglich über dem Tresen zwischen der Treppe und den Aufzügen brannte eine Lampe. Dort saß eine Frau mittleren Alters und schaute neugierig zu ihnen herüber. Sie senkte den Blick, als Eva zu ihr sah.

Dann öffnete sich die Tür des zweiten Aufzugs, und ein Arzt in einem weißen Kittel stieg aus. Dr. Lothar Beck.

Eva kannte ihn gut, sie hatte mit ihm in der Uniklinik zusammengearbeitet, bevor sie die Stelle als Schiffsärztin auf der MS Kristiana übernahm. Sie schätzte ihn und seine Arbeit sehr und hatte bereits nach Fenjas Operation mit ihm gesprochen.

Lothar Beck wirkte erschöpft, als er dem Ausgang zustrebte. Doch als er sie und Adrian sah, kam er mit einem müden Lächeln zu ihnen. »Hallo.«

»Hallo«, sagte Eva. »Lothar, das ist mein Mann Adrian.«

Der Arzt reichte Adrian die Hand. »Lothar Beck. Eva und ich waren früher Kollegen. Ich bin der behandelnde Arzt Ihrer Tochter.«

Adrian nickte. Es war ihm anzusehen, dass ihn nur eines interessierte: »Wie geht es Fenja?«

»Ihr Zustand ist stabil, aber unverändert ernst. Wir müssen die nächsten Tage abwarten. Aufgrund ihrer hämodynamischen Instabilität â¦«

»Adrian ist kein Mediziner«, fiel Eva ihm ins Wort.

»Ja, natürlich. Entschuldigung.« Er suchte Adrians Blick. »Ihrer Tochter musste die Milz entfernt werden. Außerdem hat sie eine Gehirnerschütterung und mehrere gebrochene Rippen. Ich habe Eva alle wichtigen Informationen über die OP gegeben, außerdem hat sie alle Laborberichte gesehen.«

All das hatte er Eva schon vor Stunden mitgeteilt, aber sie war unfähig, wie eine Ärztin zu denken. Sie fühlte ausschließlich wie eine Mutter. Die Angst setzte ihr zu. Sie schwankte kurz, und sofort griff Lothar Beck besorgt nach ihrem Arm. Aber auch Adrian hielt und stützte sie.

»Du musst dich ausruhen«, sagte Lothar Beck mitfühlend.

»Ja.« Sie nickte und atmete tief durch. Ein Blick zu Adrian verriet ihr, dass auch er am Ende seiner Kräfte war.

»Wie ist das passiert?«, fragte er leise.

»Das wissen wir noch nicht.« In Evas Angst mischte sich Wut. »Sie ist gestürzt, nachdem ein Auto ihr Fahrrad gerammt hat. Der Autofahrer hat sie einfach liegen lassen und ist abgehauen«, stieß sie hervor.

Adrians Hände ballten sich zu Fäusten. »Hat die Polizei eine Spur?«

»Keine Ahnung. Mir ging es in den letzten Stunden nur um Fenja.«

»Natürlich.« Er zog Eva für einen tröstenden Moment an sich und ließ sie viel zu schnell wieder los. »Bringst du mich zu ihr?«

Lothar Beck nickte zustimmend, als Eva ihn fragend anschaute, und zog sein Handy aus der Kitteltasche. »Ich sage auf der Station Bescheid, damit sie euch reinlassen.«

Eva hatte Adrian noch nie weinen sehen. Nicht einmal an dem Tag, als sein Vater starb und auf den Lofoten beigesetzt wurde. Doch jetzt, am Bett seiner schwer verletzten Tochter, rollte eine Träne über seine Wange. Seine Hände umklammerten den metallenen Rahmen am Fußende des Bettes.

Eva ahnte, was in ihm vorging. Sie konnte den Anblick auch kaum ertragen. Blutige Schrammen zogen sich durch Fenjas Gesicht und über ihre nackten Arme. Blutergüsse, die blaulila schimmerten. Nur das monotone Piepen des Überwachungsmonitors war zu hören. Die Anzeigen veranschaulichten die Herzfrequenz, den Blutdruck und die Sauerstoffsättigung. Schläuche und Kabel, die mit Fenjas Körper verbunden waren, zeichneten sie auf oder erhielten Funktionen aufrecht. Durch einen Tubus wurde sie beatmet. Eine einzelne Lampe an der Leiste über dem Bett war eingeschaltet. Sie schuf mehr Schatten als Licht.

»Wer hat dir das angetan?«, brach es aus Adrian heraus.

»Sie wird es schaffen«, flüsterte Eva mit bebenden Lippen. »Sie muss es schaffen.« Die Vorstellung, ihr Kind für immer zu verlieren, war unerträglich.

Adrian sprach kein weiteres Wort, bis sie das Krankenhaus verließen. Auch draußen ging er schweigend neben ihr her. In seiner Rechten trug er die Reisetasche, die linke Hand hatte er in der Tasche seiner Jacke vergraben. Er ging direkt neben Eva, und doch schien er weit weg zu sein.

»Mein Wagen steht dahinten.« Sie wies mit dem Finger die Straße entlang.

Adrian blieb stehen. »Ich fahre mit einem Taxi zum Hotel.«

»Du kannst doch bei uns â¦« Eva brach ab, als Adrian den Kopf schüttelte.

»Bitte, Adrian!« Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Lass mich jetzt nicht allein mit der Angst um unsere Tochter.«

Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Anflug von Unsicherheit, ihre Worte berührten ihn offenbar. Eva sprach hastig weiter: »In den letzten Wochen auf der MS Kristiana hat sich doch gezeigt, dass wir ganz gut miteinander auskommen. Und ich fände es schön, wenn wir in den nächsten Tagen zusammen zu Fenja fahren.«

Er ließ sich Zeit mit der Antwort, stimmte aber schließlich zu.

Nach wenigen Minuten erreichten sie Evas Wagen. Adrian stellte seine Reisetasche in den Kofferraum und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.

Früher hatte Adrian sie an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen, aber obwohl Eva die Stille zwischen ihnen jetzt als bedrückend empfand, versuchte sie nicht, sie durch belanglose Worte zu brechen. Sie ließ Adrian während der gesamten Fahrt von Eilbek nach Blankenese in Ruhe.

Die Villa ihres Vaters auf dem Süllberg, in der sie zusammen mit Fenja seit der Trennung von Adrian lebte, war hell erleuchtet, doch als sie die Eingangshalle betraten, war niemand zu sehen.

»Du kannst das Gästezimmer neben der Bibliothek haben«, sagte Eva. »Du kennst dich ja aus.«

Adrian ging in Richtung der breiten Treppe, die sich in einem Bogen nach oben schwang.

»Möchtest du noch etwas trinken?«, fragte Eva hastig. »Oder hast du Hunger?«

»Nein, danke.« Er wünschte ihr eine gute Nacht, dann ging er nach oben.

Eva schaute ihm nach, aber er drehte sich nicht noch einmal um. Sie würde ohnehin nicht schlafen können, also ging sie in die Küche und setzte Teewasser auf. Aufgewühlt trat sie an das Fenster. Im Licht der Morgendämmerung konnte sie die Elbe sehen. Ein Schiff zog vorbei, groß und weiß wie die MS Kristiana.

Eva dachte an die letzten Wochen. Sie hatte die Stelle als Ärztin auf dem Kreuzfahrtschiff vor allem deshalb angenommen, weil sie um ihre Ehe kämpfen wollte. Schließlich war Adrian der Kapitän, und es hätte keine bessere Möglichkeit gegeben, ihn täglich zu sehen und ihm nahe zu sein.

Gesehen hatte sie ihn jeden Tag, die Nähe zwischen ihnen aber war verschwunden. Zu viel stand zwischen ihnen: Evas Lügen, ihre kurze Affäre mit Magnus und das Kind, das nicht zur Welt hatte kommen dürfen. Doch damit nicht genug, denn auf der MS Kristiana war etwas passiert, womit Eva nie gerechnet hätte: Eine andere Frau war in Adrians Leben getreten!

Sie spürte wieder diesen Druck in ihrem Bauch, als sie an Jasmin Andres dachte. Eine unsägliche Mischung aus der Angst, Adrian endgültig zu verlieren, und dem Gefühl der Unzulänglichkeit. Es war offensichtlich, dass Adrian sich nicht nur aus beruflichen Gründen für die Hotelmanagerin auf der MS Kristiana interessierte. Dass die beiden sich näher waren, als Eva ohnehin schon befürchtet hatte, war ihr bei einem Halt auf den Lofoten klar geworden, als sie zusammen mit Fenja das Elternhaus ihres Mannes betreten und ihn dort zusammen mit Jasmin Andres angetroffen hatte. Eva hegte keinerlei Zweifel daran, dass die beiden die Nacht miteinander verbringen wollten. Sie hatte gleichermaßen Wut und Schmerz empfunden - so wie immer, wenn sie an Adrian und Jasmin...

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Autor

Greta Jänicke lebt mit ihrer Familie und dem neurotischen Kater Klaus-Peter am Niederrhein. Sie arbeitet im Vogelschutz und setzt sich für Tierrechte ein. Mit den Romanen über die MS Kristiana widmet sie sich einem Herzensprojekt. Die Jungfernfahrt führte die Leser ins wunderschöne Norwegen, im zweiten Band geht die Reise nach Neuseeland. Greta Jänicke ist Mitglied bei DELIA, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt