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Der Schwur der Adlerkrieger

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
560 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.08.2021
Kaum in der Jin-Hauptstadt Zhongdu angekommen, erfährt der tapfere Kung-Fu-Kämpfer Guo Jing nicht nur die Wahrheit über den gewaltsamen Tod seines Vaters, sondern findet auch noch heraus, dass er gegen seinen Willen gleich zwei Frauen versprochen ist. Dabei gehört sein Herz doch der schönen Rebellin Huang Rong! Gemeinsam mit ihr macht er sich auf die gefährliche Reise durch China, um das seit Langem verschollene Buch Der Wahre Weg der Neun Yin zu finden. Mit dieser Schrift kann jeder Kung-Fu-Künstler unbesiegbar werden, und sollte sie in den falschen Händen landen, wäre das Schicksal des ganzen Reiches besiegelt ...

Jin Yong wurde 1924 in Haining, China, geboren. Er studierte kurze Zeit an der »Zentralen Politischen Hochschule« in Chongqing und war anschließend als Übersetzer und Zeitungsredakteur tätig. 1955 veröffentlichte er seinen ersten Roman, dem noch viele weitere folgen sollten. Jin Yongs Hauptwerk »Die Legende der Adlerkrieger« wurde mehrfach verfilmt sowie in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt in China als Meilenstein der Wuxia-Literatur. In Hongkong gibt es sogar ein eigenes Jin-Yong-Museum. Der Autor starb 2018 im Alter von 94 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextKaum in der Jin-Hauptstadt Zhongdu angekommen, erfährt der tapfere Kung-Fu-Kämpfer Guo Jing nicht nur die Wahrheit über den gewaltsamen Tod seines Vaters, sondern findet auch noch heraus, dass er gegen seinen Willen gleich zwei Frauen versprochen ist. Dabei gehört sein Herz doch der schönen Rebellin Huang Rong! Gemeinsam mit ihr macht er sich auf die gefährliche Reise durch China, um das seit Langem verschollene Buch Der Wahre Weg der Neun Yin zu finden. Mit dieser Schrift kann jeder Kung-Fu-Künstler unbesiegbar werden, und sollte sie in den falschen Händen landen, wäre das Schicksal des ganzen Reiches besiegelt ...

Jin Yong wurde 1924 in Haining, China, geboren. Er studierte kurze Zeit an der »Zentralen Politischen Hochschule« in Chongqing und war anschließend als Übersetzer und Zeitungsredakteur tätig. 1955 veröffentlichte er seinen ersten Roman, dem noch viele weitere folgen sollten. Jin Yongs Hauptwerk »Die Legende der Adlerkrieger« wurde mehrfach verfilmt sowie in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt in China als Meilenstein der Wuxia-Literatur. In Hongkong gibt es sogar ein eigenes Jin-Yong-Museum. Der Autor starb 2018 im Alter von 94 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641237981
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum09.08.2021
Reihen-Nr.2
Seiten560 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse24045 Kbytes
Artikel-Nr.5425194
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Qiu Chujis Niederlage

»Jetzt entkommst du uns nicht mehr, elender Lustmolch!«, rief der peitschenschwingende Dickwanst.

Guo Jing erkannte die Stimme sofort. »Dritter Meister! Hilf mir!«

Nachdem die Sechs Sonderlinge sich in Kalgan von Guo Jing getrennt hatten, waren sie den acht Frauen vom Weißen Kamelberg, deren Pläne sie in der Herberge belauscht hatten, dicht auf den Fersen geblieben. In derselben Nacht fanden sie heraus, dass es sich bei ihnen um Konkubinen von Ouyang Ke handelte, des Meisters vom Weißen Kamelberg, die in seinem Auftrag die Tochter einer respektablen Familie entführen sollten. Das konnten die sechs nicht stillschweigend geschehen lassen.

Ouyang Kes Kampfkunst mochte überragend sein, aber mehr als ein Jahrzehnt in der rauen Steppe der Mongolei hatte die Sonderlinge gestählt. Als ihm Ke Zhen´e, genannt Flinke Fledermaus, einen Hieb mit seinem Metallstab versetzte und Wunderhand Zhu Cong ihm dann mit der ihm eigenen Kunst Muskeln teilen und Knochen brechen den kleinen Finger der linken Hand brach, ließ er die Gefangene los und floh ohne seine Beute. Zwei der Konkubinen, die Ouyang Ke in seinem Treiben unterstützt hatten, starben von der Hand Nan Xirens, genannt Holzfäller der südlichen Berge, und Quan Jinfas, dem Heimlichen Helden des Marktplatzes.

Unmittelbar nachdem die Sonderlinge die Entführung vereitelt und das Mädchen sicher nach Hause gebracht hatten, hatten sie die Verfolgung Ouyang Kes aufgenommen. Der verschlagene Lüstling verstand sich gut darauf, seine Spuren zu verwischen, doch da keiner von ihnen ihm allein gewachsen war, hatten sie es nicht gewagt, sich bei der Suche aufzuteilen. Seine auffälligen Gefährtinnen, die stets in weißen Kleidern auf weißen Kamelen ritten, waren leichter aufzuspüren gewesen und hatten die sechs schließlich bis zur Residenz des Sechsten Prinzen von Jin, Wanyan Honglie, geführt.

Ouyang Kes weiße Kleider leuchteten so auffällig im Dunkeln, dass sich Reiterkönig Han Baoju und seine Gefährten sofort auf ihn stürzten. Dann hörten sie die Stimme Guo Jings. Doch als sie sich freudig überrascht nach ihm umdrehten, sahen sie ausgerechnet Eisenleiche Mei Chaofeng peitschenschwingend auf seinen Schultern sitzen! Erschrocken griff Han Xiaoying, die Meisterin des Yue-Schwerts, die Erzfeindin an. Quan Jinfa rollte unterdessen unter der tanzenden Peitsche hindurch, um Guo Jing zu befreien.

Als Peng Lianhu und seine Kumpane sahen, dass die sechs Neuankömmlinge sowohl Ouyang Ke als auch Mei Chaofeng angriffen, wussten sie nicht, ob sie es mit Freund oder Feind zu tun hatten. Mit ein paar Sprüngen seiner Kunst des Bodenboxens entwischte Peng Lianhu Mei Chaofengs Peitschenhieben und schrie seinerseits: »Halt! Lasst uns reden!«

Seine Stimme dröhnte in aller Ohren wie ein mächtiger Paukenschlag. Liang Ziweng und Sha Tongtian zogen sich aus dem Kampfgetümmel zurück.

»Dritter Bruder, Siebte Schwester, sofort aufhören!«, befahl Ke Zhen´e. Er wusste, dass mit einem, der eine solche Stimme hatte, nicht zu spaßen war. Han Xiaoying und Han Baoju ließen von Mei Chaofeng und Ouyang Ke ab.

Keuchend ließ auch Mei Chaofeng ihre silberne Peitsche ruhen. Huang Rong trat auf sie zu. »Du hast dich wirklich hervorragend geschlagen«, sagte sie mit zuckersüßer Stimme zu ihr, »Vater wäre stolz auf dich.« Dabei bedeutete sie Guo Jing, die blinde Mei Chaofeng endlich von seinen Schultern abzuwerfen.

»Essenz wird zu Qi, Qi wird Geist, Geist wird Leere. Das ist die Bedeutung von Drei Herrlichkeiten sammeln sich auf der Krone, merkt es Euch gut«, antwortete Guo Jing rasch auf Mei Chaofengs letzte Frage, bündelte sein eigenes Qi und warf sie von seinen Schultern, während sie noch über den Sinn dieser Erklärung nachdachte. Schnell sprang er zurück, doch noch bevor seine Füße wieder den Boden berührten, tanzten schon die Widerhaken ihrer Weißen Schlangenpeitsche vor seinem Gesicht.

Mit einem Salto rückwärts ließ Reiterkönig Han jetzt seine eigene Peitsche fliegen. Als sie sich um Mei Chaofengs Schlangenpeitsche wickelte, verspürte er einen schmerzhaften Ruck in der Hand. Sie hatte ihm seine Waffe kurzerhand entwunden.

Mei Chaofeng federte ihren Sturz elegant mit beiden Armen ab und landete unversehrt auf der Erde. Natürlich hatte sie sofort Ken Zhen´es Stimme erkannt. Die Sieben Sonderlinge des Südens! Jahrelang habe ich nach ihnen gesucht, und ausgerechnet heute tauchen sie hier auf, dachte sie wütend. Als ob ich nicht schon genug Ärger mit den anderen vier hätte ...

Wieder erinnerte sie sich an jene schicksalhafte Nacht in der Mongolei. Es ist mir gleich, was aus diesem alten Pillendreher und dem Rest wird. Heute Nacht will ich meine Rache, jeden Einzelnen der Sieben Sonderlinge will ich vernichten, und wenn ich dabei zugrunde gehe!

Sie hielt ihre Peitsche gepackt und lauschte auf jedes Geräusch. Warum sind sie nur zu sechst, wo hat sich der siebte versteckt? Sie wusste nicht, dass Zhang Ahsheng, der Lachende Buddha, in jener Nacht, als sie ihr Augenlicht und ihren Geliebten verloren hatte, seinen Verletzungen erlegen war.

In sicherem Abstand zu Mei Chaofengs tödlicher Waffe hielten die Sechs Sonderlinge und die anderen Kämpfer den Atem an. Keiner wagte es, sich ihr zu nähern oder ein Wort zu sagen.

Schließlich flüsterte Zhu Cong Guo Jing zu: »Was hat es mit diesem Kampf auf sich? Warum hast du dieser Hexe geholfen?«

»Diese Leute wollten mich umbringen, und Mei Chaofeng hat mich gerettet.«

Diese Antwort machte Zhu Cong noch ratloser.

»Wer seid Ihr?«, fragte Peng Lianhu nun barsch. »Wie kommt Ihr dazu, in die Residenz von König Zhao einzudringen?«

»Mein Name ist Ke Zhen´e. Man nennt meine Geschwister und mich die Sieben Sonderlinge des Südens.«

»Die Sieben Sonderlinge? Welch unverhoffte Ehre!«, spottete Peng Lianhu.

»Allerdings! Der alte Sha wollte schon immer gern wissen, aus welchem Holz Ihr geschnitzt seid«, rief Sha Tongtian zähneknirschend dazwischen. Allein dieser Name ließ ihn an die schmähliche Niederlage denken, die er und seine vier Kampfbrüder vor den Augen der Mongolen- und der Jin-Armee durch die Hand ihres Schülers Guo Jing erlitten hatten.

Mit einem Schrei stürzte er sich auf Nan Xiren und holte zu einem Handkantenschlag auf dessen Kopf aus. Nan Xiren rammte seine Schulterstange in die Erde, um ihn abzublocken, und hob die Arme. Es war abzusehen, dass Nan Xiren dem Gegner unterlegen war. Rasch eilten Han Xiaoying und Quan Jinfa ihrem Bruder mit Schwert und eiserner Balkenwaage zu Hilfe.

Nun sprang Peng Lianhu mit Geheul auf Quan Jinfa zu, um ihm die Waffe zu entreißen. Mit einem Rückwärtssalto schleuderte Quan Jinfa die Eisenhaken am Ende der Balkenwaage hoch. Eine solche Waffe war dem Metzger mit den zehntausend Händen in der Welt der Kampfkünste noch nicht untergekommen. Mit einer Form namens Die wilde Schlange windet sich wich Peng Lianhu gerade noch den Haken aus. »Was soll das für eine Waffe sein?«, wütete er ungläubig. »Eine Waage?«

»Um arme Schweine wie dich zu wiegen!«, konterte Quan Jinfa.

Erbost schwang Peng Lianhu seine harten Fäuste. Quan Jinfa duckte sich. Wie sollte er gegen diesen wild gewordenen Tiger bestehen? Han Baoju stand ihm mit Fäusten und Fußtritten bei, aber ohne die Peitsche fehlte seinem Kung-Fu die wahre Meisterschaft. Selbst zwei gegen einen wurde es bei diesen Gegnern für die Sonderlinge eng.

Nun trat der Erste Bruder Ke Zhen´e mit seinem Wunderstab an der Seite Nan Xirens und Han Xiaoyings gegen Sha Tongtian an. Der Zweite Bruder Zhu Cong kam Quan Jinfa und Han Baoju zu Hilfe, indem er mit seinem Ölpapierfächer auf Peng Lianhus Nervenpunkte zielte. Das Kung-Fu der beiden ältesten Sonderlinge übertraf das der anderen bei Weitem, und da es zusätzlich je drei gegen einen stand, gewannen sie die Oberhand über ihre Gegner.

Unterdessen setzte Huang Rong weiter Hou Tonghai zu, der ihr fraglos überlegen war, aber wegen des Eisernen Igels, den sie an Kopf und Körper trug, nicht zuzuschlagen wagte. Sie machte sich einen Spaß daraus, ihn immer wieder spielerisch anzugreifen.

»Das ist kein gerechter Kampf!«, rief Hou Tonghai. »Leg gefälligst den Eisernen Igel ab, du elendes Luder!«

»Gern, sobald du deine drei Riesenwarzen auf der Stirn abschneidest!«, gab sie zurück.

»Meine Warzen tun niemandem weh!«

»Und ob! Mir wird ganz schlecht von ihrem Anblick, und dadurch bist du im Vorteil. Na los, eins, zwei, drei, weg damit, und ich lege den Eisernen Igel ab.«

»Niemals!«

»Weg damit, sonst ist der Kampf ungerecht.«

»Ich lasse mich nicht noch einmal von dir ins Bockshorn jagen!«

Ouyang Ke beobachtete das Geschehen von der Seite. Die alte Hexe kann in ihrem Zustand wenig ausrichten, mit der kann ich mich später befassen. Zunächst müssen wir diese sechs Unruhestifter erledigen. Denen werde ich zeigen, was wahres Kung-Fu ist!

Er sprang hoch und war im Nu bei Ken Zhen´e; eine überragende Zurschaustellung der besonderen Schwebekunst seiner Schule, bekannt unter dem Namen Tausend Li in einem Atemzug. »Da ich sonst nichts zu tun habe«, rief er dabei, »will ich dir blindem Giftzwerg eine Kostprobe der Kampfkunst meiner noblen Vorfahren geben!« Und schon schnellte seine Rechte auf Ke Zhen´e zu. Der Erste unter den Sonderlingen wirbelte seinen Stab zur Abwehr herum, doch Fürst...

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Autor

Jin Yong wurde 1924 in Haining, China, geboren. Er studierte kurze Zeit an der »Zentralen Politischen Hochschule« in Chongqing und war anschließend als Übersetzer und Zeitungsredakteur tätig. 1955 veröffentlichte er seinen ersten Roman, dem noch viele weitere folgen sollten. Jin Yongs Hauptwerk »Die Legende der Adlerkrieger« wurde mehrfach verfilmt sowie in zahlreiche Sprachen übersetzt und gilt in China als Meilenstein der Wuxia-Literatur. In Hongkong gibt es sogar ein eigenes Jin-Yong-Museum. Der Autor starb 2018 im Alter von 94 Jahren.