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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am07.04.20211. Auflage
Stille ist rar geworden, hat sich fast schon zu einem Luxus entwickelt. In einer lauten Welt, in der wir ständig kommunizieren, unzähligen Reizen ausgesetzt sind und Stress allgegenwärtig ist, bleibt oft nicht viel Zeit zum Innehalten. Dabei sind regelmäßige Auszeiten für unser Wohlbefinden essenziell. Stille hält uns gesund, fördert unsere Kreativität, bringt uns ins Gleichgewicht - und vieles mehr. Doch wie können wir Stille wieder mehr in unser Leben integrieren? Hier findet Sigrid Engelbrecht inspirierende Antworten. Auch stellt sie konkrete Übungen vor und lädt dazu ein, Orte der Stille und der Muße zu entdecken. Ein Buch, das dazu ermutigt, sich wieder mehr Raum für Ruhe zu gönnen.

Sigrid Engelbrecht ist Mental- und Wellnesstrainerin mit den Schwerpunkten Kreativität, Persönlichkeitsentwicklung, Biografiearbeit, Stress- und Burnout-Prävention und Entfaltung der Kreativität. Die vielfache Buchautorin hält Seminare und Vorträge. Sigrid Engelbrecht lebt in Berlin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextStille ist rar geworden, hat sich fast schon zu einem Luxus entwickelt. In einer lauten Welt, in der wir ständig kommunizieren, unzähligen Reizen ausgesetzt sind und Stress allgegenwärtig ist, bleibt oft nicht viel Zeit zum Innehalten. Dabei sind regelmäßige Auszeiten für unser Wohlbefinden essenziell. Stille hält uns gesund, fördert unsere Kreativität, bringt uns ins Gleichgewicht - und vieles mehr. Doch wie können wir Stille wieder mehr in unser Leben integrieren? Hier findet Sigrid Engelbrecht inspirierende Antworten. Auch stellt sie konkrete Übungen vor und lädt dazu ein, Orte der Stille und der Muße zu entdecken. Ein Buch, das dazu ermutigt, sich wieder mehr Raum für Ruhe zu gönnen.

Sigrid Engelbrecht ist Mental- und Wellnesstrainerin mit den Schwerpunkten Kreativität, Persönlichkeitsentwicklung, Biografiearbeit, Stress- und Burnout-Prävention und Entfaltung der Kreativität. Die vielfache Buchautorin hält Seminare und Vorträge. Sigrid Engelbrecht lebt in Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451821400
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum07.04.2021
Auflage1. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse939 Kbytes
Artikel-Nr.5438740
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Hören - Macht und Ohnmacht
Unser Hörvermögen
Willkommen im 21. Jahrhundert

Unser heutiger Alltag ist von vielen Herausforderungen geprägt, die unseren Eltern und Großeltern noch fremd waren. Tagtäglich erreicht uns eine Überfülle an Informationen, die allesamt um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Dank Internet, Streamingdiensten, Fernsehen, Radio, Zeitschriften und Zeitungen und einer mehr oder weniger großen Anzahl beruflicher und privater Kontakte haben wir immer wieder die Qual der Wahl. Was zuerst tun? Was danach? Was kann unerledigt bleiben, was nicht?

In der Tat unterscheidet sich unser heutiger Lebensstil deutlich von dem der Generationen vor uns. Vieles ist komplexer, vieles aber auch bequemer und komfortabler geworden. Drei der Veränderungen sind besonders auffällig und sie üben großen Einfluss auf unseren Alltag und überhaupt auf unsere Lebensweise aus:
die gestiegene Geschwindigkeit
die angewachsene Informationsdichte
der angeschwollene Geräuschpegel

Vielen von uns serviert schon nach dem Aufwachen das Radio die aktuellen Nachrichten, beim Frühstück ist dann die Zeitung dran, und bei der Arbeit gibt´s unzählige kleine und große Aufgaben, die alle schnell zu erledigen sind, damit wir sie von unserer To-do-Liste streichen können. Dazu kommt ein nur selten abflauender Strom an E-Mails, Kurznachrichten und Anrufen. In Zeiten des Internets sind wir oft den ganzen Tag ununterbrochen online - und damit auch ununterbrochen erreichbar. Nach Büroschluss stehen Erledigungen und Einkäufe auf der Agenda, also eine Vielzahl weiterer To-dos â¦

Dieser Strom unterschiedlichster Sinnesreize, Signale und Impulse setzt uns unter Druck. Wir sind gefordert, zügig darauf zu reagieren und ebenso zügig Entscheidungen zu treffen, um nichts zu vergessen und nicht ins Hintertreffen zu geraten. Worauf reagieren, welche Offerte annehmen, mit wem sich verabreden? Welches Schnäppchen ist wirklich ein Schnäppchen und kein getarnter Reinfall? Welchem Angebot nähertreten und welches ablehnen?

Es gilt, rasch zu entscheiden und möglichst viel in möglichst kurzer Zeit mental und auch psychisch zu verarbeiten. Und dabei stets die Orientierung zu behalten, egal, wie hoch der Pegel der Umgebungsgeräusche ist und wie viele Unterbrechungen unseren Tag und unsere Tatkraft in kleine und kleinste Stückchen zerhacken. Sicher, viele der technischen Errungenschaften erleichtern uns die Arbeit, sparen uns Wege, schaffen ein Plus an Bequemlichkeit. Ich bin sicher die Letzte, die das bestreitet.

Anfang der 1990er-Jahre musste ich meine grafischen Entwürfe auf eine riesige Diskette, genannt »Wechselplatte«, speichern und damit zum Belichtungsstudio fahren, wo die entsprechenden Filme für den Offsetdruck hergestellt wurden, die ich dann wiederum abholen und zur Druckerei bringen musste. Heute genügt ein Knopfdruck, um aus dem Entwurf eine PDF-Datei zu erzeugen, und ein weiterer, um diese per E-Mail direkt in den Druck zu geben. Als spezielle Belichtungsstudios nicht mehr nötig waren, freute es mich, dass die ganze Hin- und Herfahrerei entfiel. Und dass sich ein am Computer gestaltetes Layout viel zeitsparender anfertigen ließ als jede Handzeichnung, war auch eine Erleichterung. Die Arbeit wurde dadurch aber nicht weniger, da parallel dazu die Informationsdichte und -geschwindigkeit stetig anwuchsen.

Wir wollen wohl alle möglichst effektiv arbeiten und auf Anforderungen möglichst zeitnah reagieren, doch das ist manchmal alles andere als einfach. Weil es oft schlichtweg zu viel ist, was da auf unserem Tisch oder unserem Bildschirm landet - und nicht zuletzt auch aufgrund der geballten optischen und akustischen Unterbrechungen. So versuchen wir, Verschiedenes gleichzeitig zu erledigen, um alles bewältigen zu können. Meist vergebens: Pro erledigter E-Mail wachsen drei neue nach, sodass man sich vorkommt wie Sisyphos, der dazu verdammt war, einen Stein den Hang hinaufzuwuchten, nur um ihn dann, als er es geschafft hatte, wieder hinunterrollen zu sehen. Und vermutlich kennt auch jeder das Gefühl, das sich einstellt, wenn man nach drei Tagen Abwesenheit die Mailbox öffnet und einem eine wahre Monsterwelle an Nachrichten entgegenschwappt.

Auf diese Weise scheint das ganze Leben allmählich einer endlosen To-do-Liste zu gleichen, die nie wirklich abgearbeitet ist, da sich immer dann, wenn etwas erledigt ist, neue Aufgaben in die Warteschleife einreihen. Ständig erreichbar zu sein bedeutet auch, ständig Verantwortung zu tragen. Das kann heißen, dass man auch am Abend, wenn das vertraute Pling-Pling ertönt, noch die geschäftlichen E-Mails checkt und beantwortet, Termine vereinbart und Rückrufe tätigt. Richtig Feierabend hat man so eigentlich nie. Das Smartphone als unser ständiger Begleiter ist zu unserem Wächter und Überwacher geworden und nötigt uns eine ständige Verfügbarkeit auf - wenn wir dies zulassen. Oft denken wir nicht weiter darüber nach, sondern nehmen es unbewusst oder nur halb bewusst einfach hin. Eine Freundin von mir arbeitet in einem großen Berliner Krankenhaus, und sie sagt, das Erste, was die meisten Patienten nach einer überstandenen Operation erbitten, ist ihr Handy. Viele können sich ein Leben ohne Mobiltelefon überhaupt nicht mehr vorstellen. Obwohl es uns auf Dauer matt und schlapp macht, ständig auf die Flut der visuellen und akustischen Reize zu reagieren, fällt es uns schwer abzuschalten - sowohl mental als auch wortwörtlich - und die Ruhestörer zu bestimmten Zeiten konsequent zu verbannen.

Ist nicht ein abgesagter Termin eine der größten Wohltaten, die uns jemand erweisen kann? Betrachten wir nicht die so urplötzlich frei gewordene Zeit als ein Geschenk? Wenn wir uns weniger Stress, Lärm und Hektik und stattdessen mehr Ruhe und Gelassenheit in unserem Alltag wünschen, kommen wir nicht umhin, dafür ganz konkret etwas zu tun. Nicht zuletzt unsere Sinne, als unsere Tore zur Welt, werden es uns danken, wenn wir öfter als bisher die Qualität der Quantität vorziehen - und uns auch mal dem Nichtstun hingeben.
Keine Wahrnehmung ohne Sinne

Es hört doch jeder nur, was er versteht.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832),

deutscher Dichter und Naturforscher

Können Sie sich vorstellen, von Ihrer Umgebung etwas mitzubekommen, ohne zu sehen und zu hören, ohne etwas ertasten zu können und ohne zu riechen und zu schmecken? Wohl kaum. Unsere Wahrnehmung von der Welt wird entscheidend von den Informationen geprägt, die wir mit unseren fünf Sinnen erfassen: dem Sehsinn (visuell), dem Hörsinn (auditiv), dem Tastsinn (haptisch) sowie dem Geruchssinn (olfaktorisch) und dem Geschmackssinn (gustatorisch).

Von den Sinnesorganen gelangen die Informationen über Nervenbahnen direkt ins Gehirn, wo sie interpretiert und verarbeitet werden. Jedem Sinn ist im Gehirn ein eigenes Zentrum zugeordnet, sodass Eindrücke, die mit den verschiedenen Sinnesorganen erfasst werden, parallel in Bearbeitung sein können. Wir können gleichzeitig hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken. Auch die elementare Fähigkeit zu genießen ist eng mit der Leistungsfähigkeit unserer Sinne verknüpft.

Man geht davon aus, dass wir während des Wahrnehmungsprozesses Informationen über die fünf weitgehend voneinander unabhängigen Sinneskanäle aufnehmen, um daraus ein ganzheitliches Bild zu komponieren. Sie ergänzen sich gegenseitig, damit wir uns in unserer Umgebung zurechtfinden. Daran sind zwei Sinne besonders stark beteiligt: Man schätzt, dass Sehen und Hören zusammen über 90 Prozent unseres Orientierungsvermögens ausmachen.

Der Sinn, der alle anderen dominiert, ist das Sehen. Unmittelbar auf die visuelle Wahrnehmung folgend interpretieren wir alle über die Augen aufgenommenen Informationen. Dadurch können wir dem, was wir sehen, eine Bedeutung zuordnen. Dies hilft vor allem dabei, blitzschnell wichtig von unwichtig, gefährlich von harmlos und angenehm von unangenehm zu unterscheiden.

Unser Hörsinn ist von allen fünf Sinnen der differenzierteste; so nehmen unsere Ohren Töne in vielfacher Weise wahr. Sie orten, in welcher Richtung sich die Geräuschquelle befindet, und unterscheiden sofort zwischen hohen und tiefen Tönen, zwischen lauten und leisen. Die Ohren sind sensibler und erfassen Reize exakter als die Augen. Auch können wir das Hören - im Gegensatz zum Sehen - nicht »abschalten«. Natürlich können wir uns die Ohren zuhalten, doch es wird trotzdem nicht so still, wie es dunkel wird, wenn wir die Augen schließen. Ob freiwillig oder unfreiwillig: Geräuschen sind wir stärker ausgesetzt als optischen Reizen.

Der gesunde Hörsinn kann zwischen zehn Oktaven unterscheiden und reagiert sensibel auf Schallwellen, also Veränderungen des Luftdrucks. Überall dort, wo Luft schwingt, entstehen Töne. Jede Bewegung, auch das minimale Rascheln eines Blattes, erzeugt eine Schallwelle. Lediglich in künstlich gedämmten Räumen existieren keine Schallwellen. Im Alltag hingegen gibt es immer, auch in den allerstillsten Umgebungen, etwas zu hören.



Wie funktioniert eigentlich unser Hörorgan?

Man unterscheidet drei Teilbereiche, die jeweils ihre speziellen Aufgaben haben: das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Zum äußeren Ohr zählt man die Ohrmuschel und den Gehörgang. Hier kommen die Schallwellen in der Ohrmuschel an, werden dann durch den Gehörgang zum Trommelfell, einer dünnen Membran, weitergeleitet und gelangen von dort ins Mittelohr. Im Hohlraum des Mittelohrs gibt es drei mit Gelenken verbundene Gehörknöchelchen...



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