Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Burning Oceans: Im Sog der Gezeiten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am11.01.20211
Für Fans von Marah Woolf und Katharina Herzog und für alle, die sich verzaubern lassen wollen von Irland, junger Liebe und Fabelwesen  »?Für diesen Zauber, meine liebe Cait, kannst du mich nicht auch noch verantwortlich machen. Das schaffst nur du!? Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und schaute mich plötzlich ernst an. ?Das nennt man Liebe.?«  Schafe verschwinden, ein Schüler wird verletzt - das beschauliche Örtchen Streamstown an der irischen Westküste ist in Aufruhr. Dabei wollte sich die 17-jährige Cait doch gerade auf die Schule konzentrieren. Als dann auch noch der mysteriöse Blake wieder auftaucht, steht ihr Gefühlsleben vollends auf dem Kopf. Doch Blake braucht Hilfe, denn die geheimnisvolle Insel Tír na nÓg ist in Gefahr ...  »Burning Oceans: Im Sog der Gezeiten« ist der zweite Teil der Burning-Oceans-Trilogie.

Linda Schirmer, geb. 1980, studierte in Leipzig und Cork/Irland Anglistik und Theaterwissenschaften. Sie unterrichtet Englisch, Theater und Tanz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an der Westküste Irlands.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextFür Fans von Marah Woolf und Katharina Herzog und für alle, die sich verzaubern lassen wollen von Irland, junger Liebe und Fabelwesen  »?Für diesen Zauber, meine liebe Cait, kannst du mich nicht auch noch verantwortlich machen. Das schaffst nur du!? Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und schaute mich plötzlich ernst an. ?Das nennt man Liebe.?«  Schafe verschwinden, ein Schüler wird verletzt - das beschauliche Örtchen Streamstown an der irischen Westküste ist in Aufruhr. Dabei wollte sich die 17-jährige Cait doch gerade auf die Schule konzentrieren. Als dann auch noch der mysteriöse Blake wieder auftaucht, steht ihr Gefühlsleben vollends auf dem Kopf. Doch Blake braucht Hilfe, denn die geheimnisvolle Insel Tír na nÓg ist in Gefahr ...  »Burning Oceans: Im Sog der Gezeiten« ist der zweite Teil der Burning-Oceans-Trilogie.

Linda Schirmer, geb. 1980, studierte in Leipzig und Cork/Irland Anglistik und Theaterwissenschaften. Sie unterrichtet Englisch, Theater und Tanz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an der Westküste Irlands.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492987646
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum11.01.2021
Auflage1
SpracheDeutsch
Dateigrösse3980 Kbytes
Artikel-Nr.5451074
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

»Dafür, dass du gerade so gut wie tot warst, machst du einen ziemlich munteren Eindruck.«

»Grrr ...«, fauchte die getigerte junge Katze und versuchte sich aufzurichten, obwohl das Narkotikum mit Sicherheit noch nachwirkte.

»Psst! Alles wird gut«, beruhigte ich sie und entfernte den Venenkatheter aus ihrer Vorderpfote. Dafür brauchte ich nur wenige Sekunden, dennoch ...

»Autsch!« Das war schon der dritte Kratzer an meinem Handgelenk, den ich nun mit Jod behandeln musste. Ich schloss die Gittertür und seufzte schwer. Wenn sich nur alle Wunden so einfach versorgen ließen ...

Blake. Der Schmerz in meiner Brust hatte seit Wochen nicht nachgelassen. Seinetwegen hatte ich den ganzen Sommer in der Tierarztpraxis meines Dad gearbeitet. Denn jeder Gedanke an ihn war wie ein Tritt gegen mein Herz, das den Schmerz bis in die letzten Zellen meines Körpers pumpte. Seinetwegen war ich auch seit der Beisetzung von Granny nicht mehr am Strand gewesen. Ich mied den Atlantik, weil er zu viele Erinnerungen an Blake weckte.

Ein Klirren riss mich aus meinen Gedanken. »Warst du das?« Der milde Schein der Rotlichtlampe, die an einem der Aufwachkäfige hing, verlieh ihren Katzenaugen einen unheimlichen Blick. Aber jetzt verhielt sie sich vollkommen ruhig, so, als würde sie ebenso auf ein weiteres Geräusch warten.

Da! Schritte drangen unter dem Türspalt der Aufwachstation an mein Ohr. War Dad endlich von seinem Call-out zurück?

Ich lief zu Tür, drückte die Klinke herunter und zog. Aber nichts passierte. Das gibt es doch gar nicht. Nochmals rüttelte ich an der Tür, aber sie blieb zu. Jemand hatte mich eingeschlossen. Ich wusste, von außen steckte ein Schlüssel, weil wir sehr große Hunde zum Aufwachen nur auf einem Hundebett lagerten und nicht in einen der Käfige sperrten, bis ihre Besitzer sie wieder abholten.

Aber ich war doch kein Tier, verdammt! Vor Wut schlug ich mit der flachen Hand gegen die Tür. Wieder klirrte es. Ich drehte mich um. Die Katze war gegen den metallenen Futternapf gestoßen. Sie hatte sich vor mir erschreckt, und sie tat mir leid, aber ich war müde und hungrig und wollte einfach nur noch nach Hause. Es war ein sehr langer Tag in der Praxis gewesen. Das konnte nur unsere Rezeptionistin und Aushilfskraft Maureen gewesen sein. Ich knirschte mit den Zähnen.

Sie war leider Bestandteil des Inventars gewesen, als Dad vor einem halben Jahr in dem kleinen irischen Küstenort Streamstown die Tierarztpraxis übernommen hatte, weil der alte Inhaber Dr Sullivan verstorben war.

Noch einmal drückte ich die Klinke nach unten, um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht irrte. Aber die verflixte Tür bewegte sich kein bisschen. Alles wird gut, versuchte ich mich jetzt selbst zu beruhigen. Obwohl meine Atmung davon nicht beeindruckt war und sich immer mehr beschleunigte. Langsam bekam ich Beklemmungen in diesem fensterlosen kleinen Raum. Außerdem stieg mir ein stechender Geruch in die Nase. Igitt! Der musste aus dem Mülleimer mit dem Katzenstreu stammen. Mir brannten die Augen.

Aber Dad würde nicht ohne mich nach Hause fahren, oder doch? Was, wenn Maureen nicht nur eine unfähige Rezeptionistin, sondern eine kaltblütige Mörderin war? Der vorherige Besitzer der Praxis, Dr Sullivan, war durch eine Schussverletzung gestorben. Ich bekam meine Gedanken einfach nicht unter Kontrolle.

»Dad!« Wieder hämmerte ich energisch gegen die Tür. »Dad! Hier bin ich!« Die Katze miaute, während ich mir die Seele aus dem Leib schrie. Warum hörte mich denn niemand? Ich warf mich gegen die Tür, als könne ich sie durchbrechen. Was albern war, dennoch ...

»Arrrgh!« Ich versuchte es noch einmal ... und holte Schwung.

In diesem Moment riss Maureen die Tür auf, und ich schoss an ihr vorbei, wie eine Kanonenkugel, die ihr Ziel verfehlt hatte, und klatschte an die gegenüberliegende Trockenbauwand. Immerhin. Es war kein Mauerwerk.

»Was machst du denn für einen Lärm?« Maureen stand neben mir und begutachtete mich durch ihre Maulwurfsbrille, während ich mir die schmerzende Schulter rieb.

»Sie haben mich eingesperrt! Sie sind doch völlig ...« durchgeknallt, verrückt, wahnsinnig. Ich suchte mein Vokabular nach einem passenden Wort ab.

»Das war ein Versehen.« Die Brille war ihr auf die Nasenspitze gerutscht, und sie verschränkte die Arme vor der Brust. Sie blickte mich an, als hätte ich etwas verbockt. »Wie konnte ich ahnen, dass du dort drinnen rumlümmelst? Ich dachte, du seist mit deinem Vater unterwegs.«

»Ich lümmele nicht rum!«, erboste ich mich. »Und außerdem sollten Sie nicht längst zu Hause sein?« Aber ich wartete keine Antwort ab, sondern schob mich an ihr vorbei. Sie sollte nicht sehen, dass ich Tränen in den Augen hatte, weil ich mich für einen kurzen Moment wirklich gefürchtet hatte.

»Ich hatte noch eine Kundin zu betreuen. Deswegen wäre es gut, wenn du mich nicht so anschreien würdest.«

»Ich schreie überhaupt nicht! Aber das war unmöglich von Ihnen. Das haben Sie mit Absicht gemacht!« Meine Stimme schallte durch den Praxisflur.

»Guten Abend, Caitleen!« Verdutzt hielt ich an der offenen Tür zum Röntgenraum inne, als ich in das Gesicht meiner Geschichtslehrerin Mrs Kavanagh blickte. Sie saß auf dem Röntgentisch, und ihre Beine baumelten in der Luft. Wie immer war sie adrett gekleidet. Sie trug einen lavendelfarbenen knielangen Rock mit passender Jacke und weißen Rosenknöpfen. Mit ihren in Perlmuttton schimmernden Lippen lächelte sie mich an.

»Äh, guten Abend.« Ich sammelte mich. Hätte die Queen von England hier gesessen, ich wäre nicht weniger verblüfft gewesen. »Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein? Ist das ein Notfall?«, fragte ich und scannte den Raum nach einem Tier ab. Aber es war keins zu sehen. Abgesehen von der alten Krähe Maureen, die mir gefolgt war und mich mit gerunzelter Stirn und aufeinandergepressten schmalen Lippen argwöhnisch musterte.

»Danke, Liebes, nicht notwendig«, antwortete Mrs Kavanagh. »Wir sind gerade fertig geworden. Maureen war so nett, ein Röntgenbild zu machen.« Meine Lehrerin sprang vom Tisch und landete sicher auf den Füßen.

»Erin! Ich dachte, wir reden nicht darüber.« Mit Zeigefinger und Daumen schloss Maureen den imaginären Reißverschluss am Mund und starrte Mrs Kavanagh eindringlich an.

Ich verdrehte die Augen und schwieg, weil ich vor meiner Lehrerin nicht völlig die Selbstbeherrschung verlieren wollte.

»Ach was!« Mrs Kavanagh winkte ab. »Caitleen würde uns nie verraten. Und überhaupt, vielleicht brauchen wir mal ihre Hilfe.«

Maureen sog die Luft scharf ein. »Das bezweifele ich sehr, aber ganz, wie du meinst«, sagte sie und wandte sich beleidigt ab.

»Ich habe Probleme mit den Knochen«, fuhr Mrs Kavanagh unbeirrt fort.

»Wirklich?« Meine Brauen schnellten nach oben. Mrs Kavanagh erschien mir recht munter, und sie war bestimmt der gleiche Jahrgang wie die Queen. Fehlte nur noch, dass sie die Fersen zusammenschlug und zu zaubern anfing. Irgendetwas sagte mir nämlich, dass Mrs Kavanagh auch nicht ganz von dieser Welt war ... oder zumindest nicht von dieser Erde.

»So ist es. Heutzutage muss man doch immer so lange warten, um einen Termin beim Facharzt zu bekommen«, beschwichtigte mich Mrs Kavanagh und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Da ist man schneller tot, als die Ärzte Zeit für einen haben. Aber jetzt habe ich ja die Röntgenaufnahme.« Offenbar amüsierte sie sich über meinen seltsamen Gesichtsausdruck.

»Aber das dürfen wir doch überhaupt nicht! Wir können Tiere röntgen, aber keine Menschen.«

»Na ja, aber verwandt sind wir ja, wenn man einem gewissen Darwin glauben kann«, warf Mrs Kavanagh lachend ein und schritt so selbstverständlich aus dem Raum, dass ich sprachlos zurückblieb.

»Vergiss den Müll nicht, wenn du schon mal da bist!« Maureen deutete auf den Eimer. «Und der in der Aufwachstation stinkt ebenso.« Dann verschwand sie mit Mrs Kavanagh nach draußen.

Mir blieb die Spucke weg. Wie dreist war das denn? Das wollte ich nicht so auf mir sitzen lassen. Am Praxisausgang hatte ich sie wieder eingeholt. Allerdings war Mrs Kavanagh immer noch da, und vor meiner Lehrerin wollte ich keine Szene machen.

»Vergiss nicht abzuschließen!«, befahl Maureen.

»Sie wollen schon gehen? Ich würde mich gern noch mit Ihnen unterhalten«, wandte ich mich an Maureen, aber Mrs Kavanagh antwortete stattdessen.

»Keine Zeit, Liebes. Wir müssen! Aber um eins möchte ich dich bitten.« Die frische Abendluft spielte mit Mrs Kavanaghs grauen Löckchen. »Mein Besuch bleibt natürlich unter uns dreien.« Mit diesen Worten stiegen die beiden Frauen in den silbernen Jaguar XJ6 meiner Lehrerin und brausten davon.

 

»Das wurde aber auch Zeit! Ich bin längst fertig mit meinen Arbeiten hier. Die Katze ist versorgt und schläft, aber du kannst dir nicht vorstellen, was Maureen vom Stapel gelassen hat!«, donnerte ich los, als ich mich auf dem Rücksitz von Dads blauem Van niederließ.

»Bitte keine Gespräche über die Praxis! Das nervt tierisch. Außerdem fühle ich mich immer so ausgeschlossen!« Meine Schwester Rose saß auf dem Beifahrersitz und motzte mal wieder herum. Ich griff nach dem Dutt auf ihrem blonden Schopf und tat so, als würde ich wie an einem Radioknopf das Tuning einstellen.

»Kann den Sender mit der guten Laune nicht finden.«

»Lass das!«, fauchte Rose zurück. »Hätte ich bei Sinéad schlafen dürfen, hättet ihr jetzt eure Ruhe vor mir.«

Aha, daher wehte der Wind! Meine kleine Schwester hatte gehofft, bei ihrer Freundin übernachten zu dürfen. Das erklärte den Schmollmund und den missbilligenden Blick.

»Ist okay, mein Schatz! Wir...
mehr

Autor

Linda Schirmer, geb. 1980, studierte in Leipzig und Cork/Irland Anglistik und Theaterwissenschaften. Sie unterrichtet Englisch, Theater und Tanz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene; sechs Jahre verbrachte sie mit ihrem Mann, einem Tierarzt, und ihren drei Kindern an der Westküste Irlands. Heute lebt sie mit ihrer Familie in einem kleinen Ort an der Grenze zwischen Thüringen und Bayern.