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Einhorngeheimnis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am18.03.2021Auflage
*** Die perfekte Sommerlektüre für alle Pferdemädchen ab 10 Jahren*** 'Hinter den Wolken liegt das Land, von dem du träumst. Es ist das Land der Einhörner, das Land des Glücks.' Das Einhorn Zafira ist zurück! Kristin kann ihr Glück kaum fassen, doch als sie erfährt, dass die Stute ein Fohlen erwartet und deshalb aus der Welt der Einhörner verbannt wurde, ist dem Mädchen klar: Sie muss Zafira und ihrem Kleinen helfen! Mit Tobi an ihrer Seite setzt sie alles daran, die beiden zu schützen, doch dann naht ein schreckliches Unwetter ... ***Ein neues fantastisches Abenteuer um Kristin und das Einhorn Zafira - voll Zauber und Magie!***

Dagmar Hoßfeld wurde in Kiel geboren und wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.
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Produkt

Klappentext*** Die perfekte Sommerlektüre für alle Pferdemädchen ab 10 Jahren*** 'Hinter den Wolken liegt das Land, von dem du träumst. Es ist das Land der Einhörner, das Land des Glücks.' Das Einhorn Zafira ist zurück! Kristin kann ihr Glück kaum fassen, doch als sie erfährt, dass die Stute ein Fohlen erwartet und deshalb aus der Welt der Einhörner verbannt wurde, ist dem Mädchen klar: Sie muss Zafira und ihrem Kleinen helfen! Mit Tobi an ihrer Seite setzt sie alles daran, die beiden zu schützen, doch dann naht ein schreckliches Unwetter ... ***Ein neues fantastisches Abenteuer um Kristin und das Einhorn Zafira - voll Zauber und Magie!***

Dagmar Hoßfeld wurde in Kiel geboren und wollte als Kind Tierärztin, Bäuerin oder Gestütsbesitzerin werden. Heute lebt sie in einem kleinen Dorf zwischen Ostsee und Schlei und hat, wie sie selbst sagt, den schönsten Beruf der Welt: Autorin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646929843
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum18.03.2021
AuflageAuflage
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4070 Kbytes
Artikel-Nr.5487244
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Flirrende Hitze lag über dem Feldweg hinter dem Wald. Die Luft war staubig und trocken. Kristin fuhr sich mit der Zunge über die Oberlippe und schmeckte Salz. Das T-Shirt klebte ihr am Rücken. Auf ihrer Stirn standen Schweißperlen. Sie schimpfte unablässig vor sich hin und dachte dabei zum ungefähr tausendsten Mal, was für eine bescheuerte Idee es war, bei dieser Hitze zum Reiterhof zu radeln. Aber die Pferde mussten nun mal versorgt werden. Bei fünfunddreißig Grad im Schatten genauso wie im Winter bei Minusgraden und Schneetreiben.

Sie fuhr ein bisschen langsamer und nahm eine Hand vom Lenker, um sich Luft zuzufächeln. Warum war Nicole ausgerechnet jetzt krank geworden? Mitten im heißesten Hochsommer!

»Ganz schlechtes Timing«, schnaufte Kristin, während ihr altersschwaches Rad über den staubigen Weg holperte.

Nicole, die Besitzerin des Reiterhofs Lindenburg, lag schon seit ein paar Tagen mit einer hartnäckigen Grippe im Bett und fiel bis auf Weiteres komplett aus. Kristin konnte sie in dieser Lage unmöglich im Stich lassen. Nicole tat ihr leid. Allein die Vorstellung, bei diesen hochsommerlichen Temperaturen mit Fieber und Halsschmerzen das Bett hüten zu müssen, genügte, um sie gleich noch mehr schwitzen zu lassen.

In der Ferne tauchten schon die Mauern des Reiterhofs auf. Davor standen einige Pferde im Schatten hoher Weidenbäume und dösten. Die einzige sichtbare Bewegung, die sie machten, war das gleichmäßige Schlagen ihrer Schweife, mit dem sie Fliegen und Bremsen verscheuchten und sich gegenseitig Luft zuwedelten.

Als sie den Hofeingang durchfahren hatte und ihr Rad gegen die Stallwand lehnte, atmete Kristin erleichtert auf und verschwand sofort im Stall. Drinnen war es angenehm kühl und dunkel. Durch die geöffneten Fenster und Türen flogen Schwalben ein und aus und zwitscherten über ihrem Kopf.

Kristin stillte ihren Durst an dem kleinen Waschbecken in der Stallgasse, bevor sie sich mit beiden Händen kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Ihr Blick fiel zufällig in den staubigen Spiegel, der über dem Waschbecken hing, und sie stellte fest, dass sie Ähnlichkeit mit einer Tomate hatte. Ihr Gesicht war knallrot und auf ihren Wangen leuchteten unzählige Sommersprossen.

»Wieso bin ich eigentlich nicht mit Tobias und den anderen zum Baden gefahren?«, grummelte sie.

Die Antwort gab sie sich gleich selbst: weil die Tränken und Futterplätze kontrolliert und die Pferde gefüttert werden mussten. Nicole brauchte sie, gar keine Frage.

Kristin ritt schon seit vielen Jahren auf dem Lindenburg-Hof. Jetzt war sie fünfzehn und finanzierte ihre Reitstunden, indem sie Nicole half. Sie mistete Boxen aus, striegelte Pferde und Ponys, fegte den Hof, begleitete Ausritte und gab Reitanfängern Unterricht. Außerdem kümmerte sie sich um die Ausbildung von Tintoretto, einem jungen Lusitano.

Kristin liebte ihre Arbeit auf dem kleinen Pferdehof.

Wenn es nur nicht so heiß wäre!

Durch die Hitze der vergangenen Wochen war der Bach, der die Tränken füllte, fast ausgetrocknet. Die Pferde fanden kaum noch Futter. Das Gras auf den Koppeln war verdorrt, die Böden waren knochentrocken und staubig.

Seit einigen Tagen musste Kristin die Tränken jeden Nachmittag umständlich mit dem Gartenschlauch füllen. Und sie hatte die Grünfuttervorräte anbrechen müssen, die eigentlich für den Winter reichen sollten.

Den Reitunterricht hatte Nicole auf unbestimmte Zeit abgesagt. Bei dieser Affenhitze in einem staubigen Dressurviereck zu stehen und Anfängern Reitunterricht zu geben, wäre selbst Kristin zu viel gewesen.

»Es gibt auch so genug zu tun«, brummte sie ihrem Spiegelbild zu und verließ mit eiligen Schritten den Stall.

Nicole lag, zugedeckt mit einer leichten Decke, auf dem Sofa in ihrem Häuschen. Die Terrassentür stand einladend offen. Die Hofbesitzerin schaute auf, als Kristin an den Türrahmen klopfte.

»Hi, Krissi«, krächzte sie heiser. »Toll, dass du da bist. Warst du schon bei den Pferden?«

Kristin schüttelte den Kopf. »Ich wollte zuerst sehen, wie´s dir geht. Brauchst du etwas?«

»Nein, danke. Ich hab alles.« Nicole richtete sich mühsam auf und fing an zu husten. Schnell griff sie nach dem Wasserglas auf dem niedrigen Tisch und trank einen Schluck.

Kristin runzelte die Stirn.

»Hey, mach nicht so ein besorgtes Gesicht!« Nicole hatte ihren skeptischen Blick bemerkt und grinste. »Mir geht es schon besser. Das Fieber ist runter. Morgen bin ich wieder auf den Beinen.«

Wie zur Bestätigung nieste sie zweimal hintereinander und putzte sich geräuschvoll die Nase.

Kristin blieb abwartend stehen, aber Nicole wedelte energisch mit der Hand. »Geh nur, ich komm zurecht.«

»Okay«, meinte Kristin. »Ich hab mein Handy in der Tasche. Ruf mich an, wenn was ist.«

Kristin wusste, dass das nicht passieren würde. Sie kannte Nicoles Einstellung und ihren Lieblingsspruch: zuerst das Pferd und dann der Reiter. Sie winkte Nicole zu, die schon wieder hustete, und drehte sich um.

Sie musste einfach nur dem Trampelpfad folgen, der sich durch den verwilderten Garten des Bauernhauses bis zu der angrenzenden Pferdekoppel schlängelte. Auf ihrem Weg dorthin kam sie an einem Paddock vorbei. Im Schatten des Stalls lag ein Rappe und schlief. Sein Fell war staubig, der Brustkorb hob und senkte sich mit jedem Atemzug. Lächelnd und ohne Tintoretto zu wecken, kontrollierte Kristin die Tränke und füllte sein Heunetz, bevor sie zu den anderen Pferden ging.

Die Koppel lag in der prallen Mittagssonne. Nur am äußersten Rand spendeten die Hofbäume noch etwas Schatten. Dort standen auch die Tränken, um die sich die Pferde und Ponys mit hängenden Köpfen versammelt hatten. Zwei von ihnen wandten sich träge um, als Kristin näher kam. Ein braun-weiß geschecktes Pony brummelte leise und schlug mit dem Schweif. Kristin begrüßte es und fuhr ihm mit der Hand kurz unter den dicken Stirnschopf.

»Na, ihr Süßen«, sagte sie. Sie beugte sich über den Zaun, zog den Wasserschlauch heran und hängte ihn in eine der Wannen, bevor sie den Wasserhahn aufdrehte. Es war höchste Zeit. In den Tränken standen bloß noch armselige, trübe Pfützen.

Nur langsam füllte sich die erste Wanne mit frischem Wasser. Eine Fuchsstute drängelte sich an Kristin vorbei, senkte das Maul und trank mit langen Zügen. Kristin ließ das Wasser einfach weiterlaufen. Es würde einige Zeit dauern, bis die Tränke ganz voll war.

In der Zwischenzeit holte sie eine Schubkarre aus der Scheune und fuhr mehrere Lagen Silage zum Futterplatz. Schon bald rann ihr der Schweiß von der Stirn. Es kribbelte und juckte wie verrückt. Bremsen und Fliegen umschwirrten sie und suchten einen geeigneten Landeplatz auf ihrer verschwitzten Haut.

Laut fluchend stellte sie die Schubkarre ab, schüttelte sich und wedelte dazu hektisch mit den Armen. »Haut ab, ihr blöden Viecher! Sucht euch gefälligst ein anderes Opfer!«

»Hey, cool!«, hörte sie jemanden lachen. »Ist das der neueste Sommertanz?«

Kristin fuhr herum. In derselben Sekunde sprang ein großer, brauner Hund auf sie zu und warf sie fast um. Vor Schreck stolperte Kristin rückwärts und streckte Halt suchend die Hand aus. Dabei bemerkte sie das feuchte Fell des Hundes.

»Stromer! Wo kommst du denn her?«

»Frisch aus dem Badesee«, antwortete ein braun gebrannter Junge mit auffallend grünen Augen und strohblondem Haar. Er trug ein ausgeblichenes T-Shirt, dazu ausgefranste, knapp über den Knien abgeschnittene Jeans, und grinste breit. »Können wir dir vielleicht helfen?«

Kristin wedelte eine besonders hartnäckige Fliege fort.

»Auf jeden Fall!« Sie ließ Stromer los und ging auf Tobias zu. »War´s schön am See?«, fragte sie ihn.

»Nee, zu viel Gedränge«, meinte er. »Und außerdem ziemlich langweilig ohne dich.«

»Vielleicht können wir ja später noch eine Runde im Waldsee schwimmen«, schlug Kristin vor. »Nach der Plackerei kann ich eine Abkühlung gut vertragen.«

»Geht klar.« Tobias schnappte sich ohne weitere Umschweife die Schubkarre.

Mit seiner Hilfe war das Grünfutter schnell verteilt. Auch die Tränke war inzwischen randvoll. Kristin drehte das Wasser ab, bevor sie den Schlauch in die zweite Wanne hängte, um sie ebenfalls zu füllen.

Als die Pferde zur Futterstelle kamen und ihre Nasen in dem frischen Grün versenkten, schaute sie sich zufrieden um.

»Ich lauf nur noch mal schnell zu Nicole und sag ihr, dass wir fertig sind«, sagte sie. »Und dann gehen wir uns im See abkühlen, okay?«

Als hätte Stromer sie verstanden, bellte er und wedelte begeistert mit dem Schwanz.

Nur wenig später schlenderten Kristin und Tobias einen fast zugewachsenen Waldweg entlang. Stromer lief ein ganzes Stück voraus. Er hielt die Nase dicht über dem Boden und verfolgte eine wichtige Spur.

Im Wald war es still. Kristin atmete tief ein und wieder aus. Die Blätter wirkten wie ein Dach und spendeten kühlen Schatten. Wenn nur die blöden Mücken nicht gewesen wären, die die ganze Zeit um sie herumschwirrten. Kristin versuchte vergeblich, sie mit hektischem Wedeln zu verscheuchen. Gleichzeitig fragte sie sich, wieso die kleinen Blutsauger es ausgerechnet auf sie abgesehen hatten. Tobias ließen sie komplett in Ruhe.

»Du weißt schon, dass es eigentlich verboten ist, im Einhornsee zu baden?«, erkundigte sich Tobias, als sie kurz darauf auf einer Lichtung standen.

»Ja, das ist mir klar«, entgegnete Kristin. Sie zog ihr T-Shirt über den...


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