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Killing November 1

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Dressler Verlagerschienen am06.01.2021
Achtung, Sogwirkung! Hochspannung bis zur letzten Seite. November hat keine Ahnung, warum ihr Vater sie ohne Vorwarnung auf die geheimnisvolle Academy Absconditi schickt, ein Internat, regiert vom Geheimbund Strategia. Hier gilt die Regel: Informationen über die eigene Familie dürfen unter keinen Umständen preisgegeben werden. Keine Nachnamen, keine Anschrift und keine Details über Familienmitglieder. Als ein Mitschüler ermordet wird, fällt der Verdacht auf November. Bevor sie für schuldig erklärt oder sogar selbst zum Mordopfer wird, muss sie herausfinden, welche Rolle sie selbst in den bizarren Strategiespielen des Ordens spielt.

Adriana Mather ist Autorin, Schauspielerin und Filmproduzentin. Ihr erstes Jugendbuch 'How To Hang A Witch' war ein großer Bestseller in den USA. Adriana Mather lebt mit ihrer Familie in Massachusetts, USA.
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Produkt

KlappentextAchtung, Sogwirkung! Hochspannung bis zur letzten Seite. November hat keine Ahnung, warum ihr Vater sie ohne Vorwarnung auf die geheimnisvolle Academy Absconditi schickt, ein Internat, regiert vom Geheimbund Strategia. Hier gilt die Regel: Informationen über die eigene Familie dürfen unter keinen Umständen preisgegeben werden. Keine Nachnamen, keine Anschrift und keine Details über Familienmitglieder. Als ein Mitschüler ermordet wird, fällt der Verdacht auf November. Bevor sie für schuldig erklärt oder sogar selbst zum Mordopfer wird, muss sie herausfinden, welche Rolle sie selbst in den bizarren Strategiespielen des Ordens spielt.

Adriana Mather ist Autorin, Schauspielerin und Filmproduzentin. Ihr erstes Jugendbuch 'How To Hang A Witch' war ein großer Bestseller in den USA. Adriana Mather lebt mit ihrer Familie in Massachusetts, USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862721658
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum06.01.2021
Reihen-Nr.1
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5487251
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

EINS

Mein Name ist November Adley und ich wurde im August geboren. In jenem Sommer waren die Nächte in Connecticut ungewöhnlich kalt, so erklärt es mein Dad, und an dem Tag, an dem ich zur Welt kam, färbte sich unser Ahornbaum tiefrot wie sonst im Spätherbst - daher mein Name. Dad behauptet, im Licht der Morgensonne hätten die Blätter so intensiv geleuchtet, dass es aussah, als stünde unser Vorgarten in Flammen. Das ist auch einer der Gründe, meint er, warum ich so wahnsinnig gern im Wald bin. Ich bin nicht sicher, ob man das wirklich darauf zurückführen kann, aber die Geschichte ist irgendwie schön. Sie erinnert mich an eine Zeit, als die Welt noch sicher war und meine Familie ebenfalls.

Das Verstörendste daran ist, dass ich davor nie über Sicherheit nachgedacht habe, vor allem nicht über meine eigene. Mein Vater, Ex-CIA-Agent und jetzt Finanzdirektor, sagt mir oft, dass ich zu vertrauensselig bin, und dabei schüttelt er jedes Mal den Kopf, als könne er nicht fassen, dass wir verwandt sind. Was, wie ich ihm dann in Erinnerung rufe, voll und ganz seine Schuld ist, schließlich habe ich mein gesamtes Leben in derselben Kleinstadt unter denselben netten Leuten verbracht, die ungefähr so gefährlich sind wie ein Körbchen voller schlafender Katzenbabys. Dad hält dagegen, dass dieser Glaube an das Gute im Menschen zwar bewundernswert, aber ziemlich unrealistisch sei. Worauf ich ihn frage, was man denn bitte davon hätte, an das Böse im Menschen zu glauben. Er meint, ein gesundes Maß an Misstrauen würde mir helfen, auf jede erdenkliche Gefahr vorbereitet zu sein. Doch bis jetzt war das alles reine Theorie. Und um ehrlich zu sein, war ich nicht mal gestern, als Dad von einer unmittelbaren Bedrohung für unsere Familie geredet hat, so richtig überzeugt. Nein, bis vor ein paar Minuten hat nichts in meinem Leben auch nur auf die geringste Gefahr hingedeutet. Bis ich in diesem mittelalterlich wirkenden Raum aufgewacht bin, einer Art â¦ Salon?

Ich runzele die Stirn. An der Wand neben mir steht ein bulliger Typ, allem Anschein nach ein Wachmann. Er sieht stur geradeaus, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen, während ich die Tür inspiziere. Ich rüttele an dem schmiedeeisernen Riegel, so fest ich kann, und ramme sogar die Schulter gegen das dunkle Holz, aber die Tür gibt keinen Millimeter nach. Ich schnaube vor Anstrengung und sehe mich suchend im Zimmer um. Es gibt einen Kamin, in dem ein Feuer prasselt, und mit weinrotem Samt bezogene Möbel, die wahrscheinlich mehr gekostet haben als unser ganzes Haus. Aber keine Fenster und keinen anderen Ausgang als die Tür vor mir.

»Ich weiß, dass Sie mich hören können«, sage ich zu dem Wachmann, der bis jetzt sämtliche meiner Fragen ignoriert hat. Er ist von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, und mit seinem Ledergürtel und den ledernen Manschetten stellt er das Gladiatorenkostüm, das ich letztes Jahr zu Halloween getragen habe, locker in den Schatten. Ich spiele mit dem Gedanken, dicht vor seinem Gesicht mit den Fingern zu schnipsen, aber er ist mindestens anderthalb Köpfe größer als ich und seine Arme sind muskulöser als meine Beine.

Er bleibt stumm.

Ich probiere es noch mal anders. »Ihnen ist schon klar, dass ich minderjährig bin, oder? Sie dürfen mich nicht einsperren, auch nicht in diesem â¦ Ich nehme an, dies hier ist das Internat, in dem ich unterkommen werde. Aber welches Internat sperrt bitte seine Schüler ein?« Dad hat gesagt, die Schule sei etwas speziell, aber dass ich dort in einem fensterlosen Raum gefangen gehalten werde, kann er ja wohl nicht gemeint haben.

In diesem Moment höre ich einen Schlüssel knirschen und die Tür schwingt auf. Ich senke die Schultern und öffne die Fäuste. Ein weiterer Wächter in derselben Montur wie der erste bedeutet mir, ihm zu folgen. Ich lasse mich nicht lange bitten. Leider kommt der erste Wächter auch mit, und als wir so im Gänsemarsch losgehen, fühle ich mich nicht freier als zuvor.

Der Wächter vor mir nimmt eine angezündete Fackel aus ihrem Halter an der grauen Steinwand, und ich checke schnell die Umgebung ab - kein Strom, hohe Gewölbedecken, schwere Holztüren mit Riegeln statt Türknäufen. Ich bin definitiv nicht mehr in den USA. Hier sieht es aus wie in den mittelalterlichen Burgen in Irland, über die ich mal eine Doku gestreamt habe. Trotzdem kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass Dad mich bis nach Europa schicken würde, geschweige denn, dass er sich das leisten könnte. Wir verlassen ja schon Pembrook nur selten - und den Bundesstaat Connecticut so gut wie nie.

Unterwegs fällt mein Blick auf imposante Wandteppiche, auf denen Ritter, Königshöfe und blutige Schlachten abgebildet sind. Und es ist totenstill ringsum. Kein Stimmengewirr, keine Motorengeräusche von vorbeifahrenden Autos.

Auf den Fluren ist es merklich kühler, und ich ziehe mir die Ärmel meines Pullis über die Finger, um nicht an den Händen zu frieren. Ich habe keine Ahnung, wo der Mantel, die Handschuhe und der Schal geblieben sind, die ich im Flugzeug abgelegt habe; in dem Zimmer, in dem ich aufgewacht bin, waren sie jedenfalls nicht. Wir gehen unter einem Torbogen hindurch und erklimmen eine Treppe mit ausgetretenen, ungleichmäßigen Steinstufen. Ich zähle drei Abschnitte und zwei Treppenabsätze, dann bleiben wir vor einer mit Eisennieten beschlagenen Tür stehen. Als der Wächter vor mir sie entriegelt, dringt warme Luft heraus.

Das antiquierte Büro erinnert mich an eine düstere Szene aus einem Maria-Stuart-Film. Die einzige Lichtquelle im Zimmer sind die unzähligen Kerzen in silbernen Armleuchtern und Wandhalterungen. Die Fenster sind hinter schweren Vorhängen verborgen, und im Kamin knistert ein Feuer, das den Raum mit dem Aroma von Holzrauch erfüllt.

Hinter einem uralt wirkenden Schreibtisch steht eine große, dünne Frau. Ihr braunes Haar ist dermaßen straff zu einem hohen Dutt frisiert, dass ich schon vom Hinschauen Kopfschmerzen bekomme. Sie wirkt deutlich älter als Dad, aber möglicherweise liegt das auch nur an ihrem strengen Auftreten.

Ihr Versuch eines Lächelns misslingt kläglich. »Willkommen in der Academia Absconditi. Ich bin Rektorin Blackwood. Du hattest hoffentlich eine angenehme Reise?« Ihre Stimme und ihre ganze Art verlangen unbedingten Gehorsam.

»Ich kann mich an meine Reise nicht erinnern«, sage ich. Unter ihrem Blick wird mir unbehaglich zumute, und ich picke einen Fussel von meiner Jeans. In dieser förmlichen Umgebung verpufft die Wutrede, die sich bis eben in mir angestaut hat. »Ich bin im Flugzeug eingeschlafen, und als ich aufwachte, lag ich auf einem Sofa in einem â¦ Ehrlich gesagt bin ich etwas verwirrt â¦«

»Im Lehrerzimmer«, erklärt sie und bedeutet mir, mich auf einen Sessel vor ihrem Schreibtisch zu setzen. Unter ihrem schwarzen Blazer quellen überraschenderweise die Rüschen einer weißen Bluse hervor, was so gar nicht zu ihrem übrigen förmlichen Aussehen passt. Unwillkürlich frage ich mich, wie sie wirklich ist - steif, aber doch bemüht, umgänglich zu wirken, oder umgekehrt weich und bemüht, streng rüberzukommen. »Du warst eine ganze Weile nicht bei Bewusstsein.«

»Man hat mich da unten eingesperrt!«, stelle ich fest und rechne mit entrüstetem Widerspruch. Doch die Frau verzieht keine Miene. Ich drehe mich um. Die beiden Wachmänner sind immer noch da und flankieren jetzt die geschlossene Tür. Es ist nicht klar, ob sie die Rektorin schützen oder mich vom Weglaufen abhalten sollen. Vielleicht beides.

Blackwood nickt, als hätte sie meine unausgesprochene Frage gehört. »Die Wächter dürfen nicht mit den Schülern sprechen. Sie kommunizieren nur mit den Lehrkräften und Angestellten. Wie dem auch sei, zu dieser fortgeschrittenen Stunde sollten wir uns nicht mit unnötigem Geplänkel aufhalten, meinst du nicht auch?« Sie wirft einen Blick auf eine Wanduhr aus dunklem Metall, die an einen gotischen Turm mit offenem Uhrwerk erinnert.

Sie steht auf halb zwei, und aus der Bemerkung zu der »fortgeschrittenen Stunde« und angesichts der leeren Flure schließe ich, dass es halb zwei Uhr nachts ist, nicht nachmittags. »Moment â¦ das kann nicht stimmen.« Ich schaue zwischen ihr und der Uhr hin und her, als wollte mir jemand einen Streich spielen. Dad hat mich kurz nach Mitternacht zum Flugzeug gebracht. Und ungefähr zwei Stunden später bin ich eingepennt. »Habe ich etwa vierundzwanzig Stunden geschlafen? Wie ist das möglich? Und warum bin ich nicht aufgewacht, als man mich hierhergebracht hat? Oder als das Flugzeug gelandet ist?«

»Es ist verständlich, dass du desorientiert bist. Die bedauerliche Nebenwirkung einer möglichst reibungslosen Anreise â¦«

»Nebenwirkung?« Mein Magen krampft sich zusammen, als ich die Möglichkeiten eingrenze, warum ich vierundzwanzig Stunden geschlafen habe. »Hat â¦ hat mich jemand betäubt?« Meine Stimme wird ganz schrill und ich kämpfe gegen eine wachsende Panik an.

Ich rekapituliere die Ereignisse bis zu dem Punkt, an dem ich eingeschlafen bin. Das Letzte, woran ich mich klar und deutlich erinnere, ist, dass ich im Flugzeug eine Limonade getrunken habe. Dad hat mir bestimmt eine Million Mal eingetrichtert, nichts zu essen oder zu trinken, was ich nicht von einer Person bekommen habe, der ich vertraue. Aber von einer Stewardess kein Getränk anzunehmen, das ist ja, als würde ich in einem Restaurant ein Gericht ablehnen, das ich selbst bestellt habe.

In der Hoffnung, irgendeinen Hinweis darauf zu erhalten, was hier gespielt wird, spähe ich zu Blackwood, aber ihre Miene ist vollkommen ausdruckslos. Sie scheint die Möglichkeit, dass mich jemand betäubt haben könnte, jedenfalls...
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