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Das tibetische Orakel & Der verlorene Sohn von Tibet

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
1159 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.02.20211. Auflage
Zwei Tibet-Krimis von Eliot Pattison in einem E-Book!

Das tibetische Orakel.

Tief im Herzen Tibets geschieht ein ungewöhnliches Verbrechen. Shan, ein ehemaliger chinesischer Polizist, muß den Mord an einem Mönch aufklären - und dafür sorgen, daß eine alte tibetische Prophezeiung sich erfüllt. Er soll einen heiligen Stein in den Norden bringen, doch plötzlich ist ihm die halbe Armee auf den Fersen - und eine geisterhafte Mönchsgestalt, die angeblich aus Indien zurückgekehrt ist, um den Widerstand der Tibeter gegen ihre Besatzer anzuführen ...

Der verlorene Sohn von Tibet.

In einem geheimen Kloster feiert Shan den Geburtstag des Dalai Lama. Doch damit gerät er in einen Krieg, den die chinesischen Besatzer gegen internationale Kunsträuber führen. Als er sich weigert, für die Chinesen zu ermitteln, stellt man ihn vor eine Wahl, die ihm das Herz zerreißt ...

Eliot Pattison hat mit Shan einen Helden geschaffen, der mit dem Scharfsinn eines Meisterdetektivs und der Weisheit eines buddhistischen Mönchs für die Wahrheit kämpft.



Eliot Pattison ist Journalist und Rechtsanwalt. Er ist oft nach Tibet gereist und lebt mit seiner Familie in Oley, Pennsylvannia.

Um den Ermittler Shan liegen im Aufbau Taschenbuch vor: »Der fremde Tibeter« (ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award), »Das Auge von Tibet«, »Das tibetische Orakel«, »Der verlorene Sohn von Tibet«, »Der Berg der toten Tibeter«, »Der tibetische Verräter«, »Der tibetische Agent«, »Tibetisches Feuer«, »Die Frau mit den grünen Augen« und »Die vier Toten von Tibet«.

Außerdem liegt dort seine Roman »Das Auge des Raben« vor. 

Mehr zum Autor unter eliotpattison.com
mehr

Produkt

KlappentextZwei Tibet-Krimis von Eliot Pattison in einem E-Book!

Das tibetische Orakel.

Tief im Herzen Tibets geschieht ein ungewöhnliches Verbrechen. Shan, ein ehemaliger chinesischer Polizist, muß den Mord an einem Mönch aufklären - und dafür sorgen, daß eine alte tibetische Prophezeiung sich erfüllt. Er soll einen heiligen Stein in den Norden bringen, doch plötzlich ist ihm die halbe Armee auf den Fersen - und eine geisterhafte Mönchsgestalt, die angeblich aus Indien zurückgekehrt ist, um den Widerstand der Tibeter gegen ihre Besatzer anzuführen ...

Der verlorene Sohn von Tibet.

In einem geheimen Kloster feiert Shan den Geburtstag des Dalai Lama. Doch damit gerät er in einen Krieg, den die chinesischen Besatzer gegen internationale Kunsträuber führen. Als er sich weigert, für die Chinesen zu ermitteln, stellt man ihn vor eine Wahl, die ihm das Herz zerreißt ...

Eliot Pattison hat mit Shan einen Helden geschaffen, der mit dem Scharfsinn eines Meisterdetektivs und der Weisheit eines buddhistischen Mönchs für die Wahrheit kämpft.



Eliot Pattison ist Journalist und Rechtsanwalt. Er ist oft nach Tibet gereist und lebt mit seiner Familie in Oley, Pennsylvannia.

Um den Ermittler Shan liegen im Aufbau Taschenbuch vor: »Der fremde Tibeter« (ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award), »Das Auge von Tibet«, »Das tibetische Orakel«, »Der verlorene Sohn von Tibet«, »Der Berg der toten Tibeter«, »Der tibetische Verräter«, »Der tibetische Agent«, »Tibetisches Feuer«, »Die Frau mit den grünen Augen« und »Die vier Toten von Tibet«.

Außerdem liegt dort seine Roman »Das Auge des Raben« vor. 

Mehr zum Autor unter eliotpattison.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841218896
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten1159 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5600502
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel Zwei

»Dein Geist ist im Grunde Leuchten und Leere«, sprach Gendun leise und ließ sich neben der Leiche des jungen Tibeters nieder. »Er bildet eine große Ansammlung des Lichts jenseits von Geburt oder Tod.« Er hatte beim Anblick von Draktes Gesicht sofort den Bardo-Ritus angestimmt und rezitierte nun die uralten Worte, während die beiden dropkas den Toten ehrerbietig am Boden zurechtlegten. Es galt, keine Zeit zu verlieren. Die Tibeter glaubten, daß Drakte gegenwärtig einen Sturz in große Tiefen wahrnahm, einen brausenden Wind und das Aufblitzen leuchtender Farben. Er war auf den Verlust seines Körpers nicht vorbereitet gewesen und würde verwirrt sein.

»Rinpoche«, wandte Nyma sich wie betäubt an Gendun. »Das Mandala für ...«

Der Lama hielt kurz inne und ließ den Blick über das zerstörte Mandala, das gezackte Auge und schließlich Tenzin schweifen, der ebenfalls an Draktes Seite geeilt war. Dann sah Gendun wieder den Toten an. »Hierhin hat der Mitfühlende Buddha uns gebracht«, fuhr er mit der Zeremonie fort. »Du wirst diesen Körper aus Fleisch und Blut verlassen und wissen, daß du in Frieden ruhst«, intonierte der Lama aus dem Gedächtnis und mit fast geschlossenen Augen.

Die dropkas brachten eine Decke und hoben den Leichnam darauf. Dann trugen Lokesh und Tenzin ihn langsam in die Nachbarhütte, während Gendun neben ihnen ging und weiterhin den Todesritus abhielt. Dort setzten sie Drakte in der traditionellen Haltung aufrecht an die Wand, und Nyma entzündete einige Butterlampen. Shan nahm für einen Moment neben dem Lama Platz. Das Herz schlug ihm immer noch bis zum Hals. Er versuchte verzweifelt zu begreifen, was sich da vor seinen Augen abgespielt hatte. Er stand auf, ging zur Tür und blickte hinaus. Der golok und die beiden Nomaden liefen nervös am Rand des kleinen Lagers auf und ab, und die dropka rief etwas in Richtung des fernen Zeltes, um die Hirten zu alarmieren. Shan schaute zurück in die Hütte. In dem trüben Licht sah es so aus, als würden Gendun und Drakte ein Gespräch führen.

In der lhakang fing Shopo inzwischen mit einer zweiten Zeremonie bei dem Mandala an. Nyma und Lokesh ließen sich zu seinen Seiten nieder, und der Lama wandte sich nacheinander an jedes der einzelnen Bilder des Sandgemäldes und bedachte es mit einem leisen Gebet, das wie eine Entschuldigung klang. Shan gesellte sich für eine knappe halbe Stunde zu ihnen. Als dann seine Verwirrung erneut einer großen Furcht wich, kehrte er zur Tür der zweiten Hütte zurück, wo Gendun beständig zu Drakte sprach. Shan starrte den Toten an und erinnerte sich an ihr erstes Zusammentreffen im Tal von Lhadrung, wo der Tibeter Speisen für die Familien der Häftlinge gesammelt hatte. Drakte war einst ein Mönch gewesen, bis man ihn aus seinem gompa, seinem Kloster, vertrieb, weil Pekings Büro für Religiöse Angelegenheiten die Zahl der aktiven Mönche streng limitierte. In einem anderen Zeitalter hätte Drakte sein ganzes Leben in der kastanienbraunen Robe verbracht und die Wege des Mitleids erforscht und gelehrt. Doch die Beherrscher der Welt, in der Shan und Drakte lebten, hatten dem jungen Tibeter verboten, in einem gompa zu sitzen und an der Weisheit der Lamas teilzuhaben.

Shan hatte irrtümlich geglaubt, sie könnten in ihrer verborgenen Einsiedelei sicher sein, hatte sich fälschlich tief in das Ritual verstricken lassen, obwohl doch in unmittelbarer Nähe große Gefahr drohte. Vielleicht hätte er nicht einmal in Gedanken zulassen dürfen, daß das Mandala und die damit verbundene Hoffnung ihn so sehr beschäftigten, daß kaum Platz für etwas anderes blieb. Schon oft hatte Shan die Lamas zu Männern wie Drakte sagen gehört, daß vordringlich Mitgefühl die Waffe ihres Kampfes sein müsse. Die Antwort fiel fast immer gleich aus: Falls sie versuchten, allein mit Mitgefühl für ihre Sache einzutreten, würden letztendlich alle Mitfühlenden tot sein.

Er ertappte sich dabei, daß er benommen durch die Landschaft wanderte, bis er schließlich seinen Meditationsort bei den Felsen erreichte. Der Mond verschwand hinter einer Wolke, und vor Shans innerem Auge spielte sich immer wieder die gleiche schreckliche Szene ab: Draktes Blut durchtränkte das Mandala, während der purba ihn hilflos anstarrte. Ruhelos musterte Shan den schwach erhellten Horizont, kehrte dann zu der Totenhütte zurück und wollte eintreten, aber die Tür war geschlossen. Als er näher kam, hörte er wieder den Bardo-Ritus, allerdings aus zwei Mündern, nicht nur aus einem. Die zweite Stimme gehörte weder Nyma noch Lokesh oder Shopo, die allesamt in der lhakang saßen. Jemand anders, ein Fremder, hatte sich dem Lama angeschlossen. Die zweite Stimme klang beinahe wie ein Echo von Genduns sanfter, erfahren vorgetragener Litanei, aber tiefer - es war die Stimme eines Mannes, der sich auf die alten Überlieferungen verstand, die Stimme eines Lehrers wie Gendun. Shopo hatte erzählt, daß bisweilen andere Lamas in die Einsiedelei kamen, um hier im geheimen zu meditieren. Möglicherweise kannte auch einer der dropkas aus dem Lager die Zeremonie. Shan zog sich zurück, um nicht zu stören. Aus irgendeinem Grund spürte er, daß er Draktes Leben erschwert hatte. Nun wollte er den Mann nicht auch noch im Tode behelligen.

Bei Tagesanbruch bat Shan die dropka, ihn zu dem Berggrat zu bringen und ihm zu zeigen, wo sie Drakte letzte Nacht zum erstenmal gesehen hatte. Schweigend folgte er ihr im grauen Licht des Morgens den steilen Serpentinenpfad hinauf, der die Einsiedelei mit der Außenwelt verband. Auf dem Kamm ließ die Frau sich bäuchlings nieder und schob sich behutsam voran, um das Tal zu überblicken, als rechne sie mit einem Hinterhalt. Nach einer Weile richtete sie sich wieder auf und winkte Shan heran, ohne jedoch auf ihn zu warten. Statt dessen folgte sie der Kammlinie im Laufschritt zweihundert Meter bis zum höchstgelegenen Punkt, wo man einen Steinhaufen aufgeschichtet hatte. Als Shan sie einholte, war sie eifrig damit beschäftigt, weitere Steine hinzuzufügen. Der untere Teil des Haufens war sehr alt und dick mit graugrüner Flechte bewachsen, doch während der letzten Wochen hatten die Hirten ihn täglich um mehrere Steine erweitert und auf knapp zwei Meter Höhe gebracht, um die Aufmerksamkeit der hiesigen Gottheiten zu erregen. Nun sammelte die Frau hastig und mit sorgenschwerer Miene zusätzliches Material ein. Wenn die dropkas in der Einsiedelei schon keine Waffen tragen durften, konnten sie auf diese Weise wenigstens den Beistand der Götter erflehen.

Im Gehen hob Shan einen großen Stein auf und legte ihn dicht unter der Spitze des Haufens ab. Das ledrige Gesicht der Frau verzog sich zu einem traurigen Lächeln. Schweigend schob sie das rote geflochtene Stirnband zurück, das sie stets trug, und holte den nächsten Stein.

»Ich muß immerzu daran denken, daß ich schuld bin«, sagte sie schließlich und schaute gehetzt ins Tal. »Vielleicht habe ich dieses Wesen, das ihn getötet hat, herbeigerufen. Als ich Drakte sah, habe ich sofort das Signal gegeben, noch bevor ich ihn erkannt hatte.« Sie starrte das Horn an, das auf einem Stück Stoff in der Nähe des Steinhaufens lag. »Womöglich hat mein dungchen es irgendwie angelockt.«

»Nein«, widersprach Shan und bemühte sich, überzeugter zu klingen, als er eigentlich war. »Dieses Wesen befand sich bereits auf der Spur von Drakte und dem Stein. Drakte ist hergekommen, um uns zu warnen.« Doch der purba hatte auch vorgehabt, ihnen bei der Reise mit dem Steinauge behilflich zu sein. Die letzten Worte des Mannes verfolgten Shan ebensosehr wie der Anblick des Bluts auf dem Mandala. Hatte Drakte sich bei Shan für irgendeinen Fehler entschuldigen wollen? Oder dafür, daß die Reise nun unmöglich sein würde? Vielleicht für beides, weil er den Dämon auf sie losgelassen hatte.

»Und er ist dafür gestorben«, sagte die Hirtin. Sie verzog gequält das Gesicht und hob eine Hand an die Brust, als sei etwas in ihrem Innern zerrissen. »Ich habe Drakte gekannt. Er wurde in dieser Gegend als Sohn eines Herdenbesitzers geboren. Seine Mutter war so stolz, als er Mönch wurde. Damals hat er beim Wiederaufbau der Einsiedelei geholfen. Er wußte immer genau, aus welchen Familien jemand in Haft saß, und sorgte dafür, daß den Angehörigen geholfen wurde. Drakte hat mir sogar Nachrichten von meinem Sohn überbracht, der in der Nähe von Lhasa eingesperrt ist, weil er vor Jahren mal einem Mönch Zuflucht gewährt hat.« Sie berührte ihr Stirnband. »Das hat er mir auch von meinem Sohn gebracht. Es wurde aus dem Gewand eines Mönchs geflochten, der im Gefängnis gestorben ist.«

Die Frau blickte in das Tal hinaus, über dem die ersten Strahlen der Morgensonne leuchteten. »Aber das Wesen, vor dem er uns warnen wollte, hat uns nichts getan«, stellte sie verwirrt fest. »Es hat ihn einfach nur ermordet und ist verschwunden. Es hätte den Stein nehmen können, doch das hat es nicht. Ich habe Drakte sagen gehört, es würde für den Stein töten. Wir haben gesehen, wie es statt dessen ihn getötet hat.« Sie sah Shan ins Gesicht. »Es wartet bestimmt irgendwo in den Bergen, um zurückzukehren. Jetzt, da es Bescheid weiß. Tötet es bloß nachts?«

Shan schüttelte bekümmert den Kopf. Dann wies er auf den Ausgang des Tals. »Wie konntest du Drakte im Dunkeln sehen? Du hast doch Signal gegeben, weil du ihn gesehen hast. War er allein?«

»Wir haben fast Halbmond. Ich habe in solchen Nächten schon oft bei unseren Herden gesessen und mit meiner Schleuder nach Wölfen und Schneeleoparden Ausschau gehalten. Wenn es nicht bewölkt ist,...
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Eliot Pattison ist Journalist und Rechtsanwalt. Er ist oft nach Tibet gereist und lebt mit seiner Familie in Oley, Pennsylvannia.

Um den Ermittler Shan liegen im Aufbau Taschenbuch vor: »Der fremde Tibeter« (ausgezeichnet mit dem Edgar Allan Poe Award), »Das Auge von Tibet«, »Das tibetische Orakel«, »Der verlorene Sohn von Tibet«, »Der Berg der toten Tibeter«, »Der tibetische Verräter«, »Der tibetische Agent«, »Tibetisches Feuer«, »Die Frau mit den grünen Augen« und »Die vier Toten von Tibet«.

Außerdem liegt dort seine Roman »Das Auge des Raben« vor. 

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