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Wenn Liebe Herzen heilt ...

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
130 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am06.02.20211. Auflage
Ein Blick in Sam Kellans goldbraun glitzernde Augen genügt, schon verspürt Cassidy ein verräterisches Kribbeln. Doch sie soll den gut aussehenden Bad Boy verarzten, statt sich nach ihm zu verzehren! Schließlich bedeutet jemand wie er Gift für ihr gebrochenes Herz ...mehr

Produkt

KlappentextEin Blick in Sam Kellans goldbraun glitzernde Augen genügt, schon verspürt Cassidy ein verräterisches Kribbeln. Doch sie soll den gut aussehenden Bad Boy verarzten, statt sich nach ihm zu verzehren! Schließlich bedeutet jemand wie er Gift für ihr gebrochenes Herz ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751505598
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum06.02.2021
Auflage1. Auflage
Seiten130 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5610891
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
Das Bezirksgefängnis war nun wirklich der letzte Ort, den Dr. Cassidy Mahoney bei ihrer Flucht aus Boston in die Cascades Mountains vor Augen gehabt hatte. Sie stand zum ersten Mal in einem Gefängnis und hoffte angesichts des Gestanks nach schalem Alkohol und etwas anderem, menschlichen Ursprungs, es möge auch das letzte Mal sein.

Nichts hätte sie auf ihn vorbereiten können - den ein Meter zweiundneunzig großen Mann mit breiten Schultern und festen Muskeln, der genügend Testosteron verströmte, um eine Truppe eingefleischter Feministinnen um den Verstand zu bringen.

Er hing lässig auf einer Pritsche, für die seine Schultern zu breit und seine Beine zu lang waren. Hingebungsvoll sang er von einer Señorita mit funkelnden Augen und weinroten Lippen. Der alte Mann in der Nachbarzelle fiel fröhlich mit ein. Sein Zellengenosse schnarchte ohrenbetäubend.

Cassidy verharrte auf der Schwelle zum Korridor, von dem die Zellen abgingen, und schaute sich mit großen Augen um. War sie etwa ohne Drehbuch in einer Filmkulisse gelandet? Eigentlich sah das gesamte Städtchen Crescent Lake wie eine Filmkulisse aus. Manchmal fiel es Cassidy noch schwer zu glauben, dass sie nicht träumte.

Doch nicht mal in ihren kühnsten Träumen war sie wie eine Kriminelle im Streifenwagen zur Polizeiwache kutschiert worden - auch nicht, um einen Gefangenen zu behandeln.

Am Ende des Korridors fluchte jemand und brüllte, die Sänger sollten gefälligst das Maul halten . Hazel Porter, eine winzige Frau, die Cassidy ins Ungewisse führte, stieß die Tür ganz auf und signalisierte der Ärztin, ihr zu folgen.

Volles Haus heute Abend , krächzte Hazel mit ihrer Dreißig-Zigaretten-täglich-Stimme. Muss Vollmond sein. Sie nickte in Richtung einer Zelle mit älteren Herren: Gar nicht beachten, Schätzchen. Die sind Stammgäste an den Wochenenden. Das Klappern ihres Schlüsselbunds zerrte an Cassidys ohnehin strapazierten Nerven.

Lassen Sie auch den Kerl ganz hinten links liegen , riet Hazel. Der randaliert schon, seit er vor zwei Stunden eingeliefert wurde. Wir sollen ihn seinen Rausch ausschlafen lassen, sagt der Sheriff.

Und ich würde auch schlafen, du olle Krähe, wenn die beiden nicht so grölen würden!

Hazel schüttelte den Kopf. Gereizt wie ein in die Enge getriebener Dachs , schnaubte sie und schloss die Tür hinter ihnen. Sogar, wenn er nicht betrunken ist.

Cassidy war nicht ganz wohl beim Gedanken, eingesperrt zu sein mit einem Haufen Straftätern - unter denen sich offenbar ein aggressives Exemplar befand - und einem schmächtigen weiblichen Hilfssheriff, dessen Alter irgendwo zwischen sechzig und hundertsechzig Jahren lag.

Also ⦠Der Patient? , gab Cassidy unsicher das Stichwort und hoffte, es möge nicht der Mann ganz hinten sein. Hippokratischer Eid hin oder her, dessen Zelle betrat sie nicht ohne den Sheriff, ein paar kräftige Stellvertreter und einen voll aufgeladenen Elektroschocker.

Crescent Lake s Superheld. Zu Cassidys Erleichterung steuerte Hazel auf die Zelle des Baritons zu. Noch nicht lange bei uns. Ein wilder Zeitgenosse, also sehen Sie sich vor. Diese Ergänzung war nicht gerade etwas, das Cassidy hören wollte.

Mrs Porter schob einen Schlüssel in das Zellenschloss und erzählte, als würde sie die junge Ärztin seit Jahren kennen: Ich persönlich war ja kein bisschen überrascht, als er das Medizinstudium abgebrochen hat, um zur Navy zu gehen. Sie lachte erstickt. Eigentlich hätte man ihm gleich nach seiner Geburt das Tattoo Born to be wild verpassen sollen.

Cassidy blinzelte irritiert. Sollte sie etwas erwidern? Und wenn ja, was? In den letzten vierzehn Tagen hatte sie gelernt, dass die Angelegenheiten der Einwohner von Crescent Lake als öffentliches Eigentum galten. Es liefen sogar Wetten, wie lange sie es hier aushielt, bevor sie wieder in die Großstadt abhaute .

Hazel schloss die Zelle auf. Es quietschte unnatürlich laut. Cassidy biss sich nervös auf die Unterlippe, als die Zellentür aufglitt und gegen die Gitterstäbe prallte. Zittrig holte sie Luft. Dann wischte sie die feuchten Handflächen an ihren Oberschenkeln ab und musterte den Born to be wild - Typen.

Ein langes Bein hatte er angewinkelt. Das andere hing über die Seite der Pritsche, mit dem Stiefel auf dem Betonboden. Obwohl der Mann den rechten Arm über sein Gesicht gelegt hatte, spürte Cassidy, dass er sie beobachtete. Mensch, ist das ein Hüne, schoss es ihr durch den Kopf. Zwischen mir und Goliaths betrunkenem jüngeren Bruder steht lediglich eine kleine Oma.

Ist er deswegen hier? , erkundigte sie sich. Weil er wild ist?

Nein , krächzte Hazel. Weil der Sheriff nur so sichergehen konnte, dass er nicht abhaut, bevor Sie kommen. Dieser Junge glaubt nämlich, ein harter Bursche wie er muss keine Schnittwunden nähen lassen und braucht auch keine Pflaster.

Cassidy zögerte. Ihr Herz hämmerte gegen die Rippen, dabei war sie hier nicht diejenige, die eine Straftat begangen hatte und der eine Gefängnisstrafe drohte. Sie hatte alles Mögliche über Leute gehört, die in den Bergen auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Eine seltsame Ahnung keimte in ihr auf, als würde ihr Leben nie wieder wie vorher sein, wenn sie jetzt über die Schwelle trat.

Sie merkte, dass Hazel sie musterte, und zuckte verlegen die Schultern. Ist es denn sicher? Sollten wir nicht lieber auf den Sheriff warten? Auf ein paar weitere Hilfssheriffs? Auf einen Elektroschocker?

Hazels kleine braune Augen glitzerten. Sicher? Sie gackerte, als hätte Cassidy einen Witz gerissen, dabei meinte die Ärztin es todernst.

Tja. Hazel wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. Ich weiß nicht, ob jemand den Jungen schon mal sicher genannt hat. Aber falls Sie sich fragen, ob er aggressiv werden könnte: Keine Sorge, Schätzchen. Er ist sanft wie ein Lamm.

Cassidy blickte von ihrer Begleiterin zu dem Jungen mit den breiten Schultern und langen Beinen. Gar nichts an ihm wirkte sanft, und ein Junge war er schon ziemlich lange nicht mehr. Nicht mit diesem einschüchternden, durchtrainierten Körper, dieser explosiven Mischung aus Testosteron und einem überaus männlichen Duft. Seine Ausstrahlung schien die kleine Zelle förmlich zu sprengen und ließ Cassidy einen Schauer über den Rücken rieseln.

Obwohl er auf der schmalen Pritsche herumlümmelte, verströmte er genügend Sex-Appeal, um eine vorsichtige Frau einen Schritt zurückweichen zu lassen.

Offenbar deutete Hazel die Bewegung der jungen Ärztin korrekt, denn sie lachte vergnügt, legte ihr eine knochige Hand auf den Rücken und schob sie wenig zartfühlend in die Zelle.

Vor Schreck schoss Cassidys Puls in die Höhe. Fast hätte sie gekreischt. Lächerlich, wo der Mann doch nichts Gefährlicheres getan hatte, als in einem klangvollen Bariton zu singen.

Was haben Sie für mich, Süße? , fragte er mit einer tiefen Stimme, die Cassidy Angst einjagte. Jedenfalls hielt sie dieses Gefühl, als würde sie ganz schnell ganz tief fallen, für Angst, denn sie bekam eine Gänsehaut unter ihrem rosafarbenen Arztkittel. Der war mit kleinen Bären-Ärzten und Bären-Krankenschwestern bedruckt und fleckig, weil ein Arbeitstag mit Babys und Kleinkindern hinter ihr lag.

Nicht gerade ein Outfit, in dem sich eine Frau selbstbewusst fühlte, wenn sie es mit einem männlichen Alphatier zu tun bekam.

Haben Sie meine Bestellung dabei? Steak und Pommes?

Hazel prustete. Dies ist kein Fünf-Sterne-Lokal, Junge , wies sie ihn nachsichtig zurecht und betrachtete ihn über den Rand ihrer Brille hinweg. Wenn du Steak und Pommes wolltest, hättest du daran denken sollen, bevor du dich mit Wes angelegt hast.

Er verzog den geschwollenen Mund zu einem schiefen Lächeln. Komm schon, Hazel. Sein leises Lachen klang, als hätte er es in letzter Zeit nicht oft bemüht - oder als wäre er eben aus einem tiefen Schlaf erwacht. Wes war betrunkener als ein Matrose auf Landgang. Die Studentinnen, die er angemacht hat, waren völlig verängstigt. Außerdem musste ihn jemand davon abhalten, Hannahs Bar zu demolieren. Er hat einen Hocker nach ihr geworfen, als sie ihn zur Räson bringen wollte.

Deine Schwester kann auf sich selbst aufpassen.

Klar kann sie das , meinte der Hüne schläfrig. Wir haben ihr ein paar tolle Tricks gezeigt. Er gähnte, bis sein Kiefer knackte. Ich habe bloß meine Pflicht als Bruder erfüllt.

Und jetzt guck mal, wo du damit gelandet bist.

Der Mann hob den rechten Arm, um den ein blutiges Geschirrhandtuch gewickelt war, und spähte an sich hinunter. Der Trottel hat mich auf dem falschen Fuß erwischt , brummte er und verzog das Gesicht vor Schmerz, als er den Arm wieder sinken ließ. Ist auf mich losgegangen, bevor ich die Mädels davon überzeugen konnte, sich eine andere Bar zu suchen. Er ächzte. Besser ich als Hannah, oder?

Was bist du doch für ein guter Bruder , lobte Hazel trocken.

Hast du mir nicht beigebracht, den Unterdrückern dieser Welt die Stirn zu bieten?

Ja, genau. Ihre Stimme hatte einen ironischen Unterton, aber aus ihrem Blick sprachen Zuneigung und Stolz. Schieb es ruhig auf eine hilflose alte Lady.

Er lachte, und Cassidy wurde ganz anders. Prickelnde Wärme breitete sich in ihrem...
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