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E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
380 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am01.02.20211. Auflage
Seit vier Jahren besucht Hannah regelmäßig den kanadischen Teil ihrer Familie. Doch jetzt wird es Zeit, der Kleinstadt Clinton den Rücken zu kehren. Viel zu lange hat sie darauf gehofft, dass Finn ihre Liebe erwidert. Als ihr Onkel Ben nach Winnipeg umzieht und auch Hannah sich auf den Weg macht, gerät die junge Deutsche in die Fänge eines gesuchten Straftäters. Schwerverletzt kann Hannah gerettet werden. Doch der, sonst so unbeirrbare Lebenswille der jungen Frau, scheint erschüttert. Nach "Bleib - Verloren" der zweite Roman über das Schicksal der Familie Harmann. Einige der Protagonisten sind aus dem ersten Teil bekannt, aber der Roman ist in sich abgeschlossen und kann auch ohne den ersten Teil gelesen werden.

Christine Brinkforth, geboren 1966 in Essen, wohnt im niedersächsischen Celle. Seit frühester Kindheit liebt sie es zu lesen und sich spannende Geschichten auszudenken. Das eigentliche Schreiben begann jedoch erst 2017 im verträumten Mittelschweden, wo sie für einige Zeit mit ihrem Mann und Hund verweilte.
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Verfügbare Formate
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Produkt

KlappentextSeit vier Jahren besucht Hannah regelmäßig den kanadischen Teil ihrer Familie. Doch jetzt wird es Zeit, der Kleinstadt Clinton den Rücken zu kehren. Viel zu lange hat sie darauf gehofft, dass Finn ihre Liebe erwidert. Als ihr Onkel Ben nach Winnipeg umzieht und auch Hannah sich auf den Weg macht, gerät die junge Deutsche in die Fänge eines gesuchten Straftäters. Schwerverletzt kann Hannah gerettet werden. Doch der, sonst so unbeirrbare Lebenswille der jungen Frau, scheint erschüttert. Nach "Bleib - Verloren" der zweite Roman über das Schicksal der Familie Harmann. Einige der Protagonisten sind aus dem ersten Teil bekannt, aber der Roman ist in sich abgeschlossen und kann auch ohne den ersten Teil gelesen werden.

Christine Brinkforth, geboren 1966 in Essen, wohnt im niedersächsischen Celle. Seit frühester Kindheit liebt sie es zu lesen und sich spannende Geschichten auszudenken. Das eigentliche Schreiben begann jedoch erst 2017 im verträumten Mittelschweden, wo sie für einige Zeit mit ihrem Mann und Hund verweilte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783753429304
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
Auflage1. Auflage
ReiheBleib
Seiten380 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5622288
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

ACHTUNDZWANZIG

Hannah

Nur noch 7 Tage

Es ist halb acht und ich bin unterwegs zu Paulinas Diner. Die Gehirnerschütterung klingt deutlich ab, genau wie die Beule. Allerdings habe ich letzte Nacht kaum ein Auge zugetan und mich deshalb entschieden, mit Finns Fahrrad zu fahren. Nach der Dusche hatte ich Nick angerufen und wir verabredeten uns zum Frühstück.

Nach der Wohnsiedlung, in der Finn lebt, muss ich nach links. Rechts geht es zur Mall und zur Computerfirma.

Das erste Geschäft, an dem ich nach ein paar Minuten vorbei komme, ist ein Reisebüro. Clintons einzige Buchhandlung folgt als Nächstes, aber sie ist auch recht groß. Bei dem schönen Wetter nehme ich mir die Zeit, in jedes Schaufenster einen Blick zu werfen. Ich werde die Stadt vermissen. Doch die Zeit der falschen Hoffnung ist jetzt vorbei und deshalb werde ich, zumindest die nächsten Jahre, nicht mehr hierher kommen. Es muss so sein wie in der Werkstatt, wenn die Jungs und ich nach einigen Wochen harter Arbeit ein neues Motorrad entwickelt und gebaut haben. Dann ist das Projekt zu Ende. Natürlich hängt auch unser Herz daran, aber das Bike verlässt das Gelände, um zu seinem neuen Besitzer gebracht zu werden. Irgendwann kommt dann der nächste Plan und die Arbeit beginnt von Neuen.

Zumindest hoffe ich, dass es so leicht wird.

An der Straße entlang stehen in regelmäßigen Abständen Bäume, zu deren Füße Herbstblumen gepflanzt sind.

Alles ist sauber und ordentlich. Wenn ich mit meinem Motorrad die Straße entlang fahre, kommt sie mir jedes Mal wie die Kulisse für einen Film vor. Ich erwarte immer, auf den Mann mit der Schürze zu treffen, der den Bordstein vor seinem Geschäft fegt.

Mein Blick geht über die Straße zu Sallys. Die Vorstellung, mich von diesen tollen Menschen, die mir die letzten vier Jahre so ans Herz gewachsen sind zu verabschieden, ist schrecklich.

Pünktlich um acht Uhr gehe ich durch die Tür von Paulinas Diner. Eine laute Begrüßung von links und winkende Arme rechts lassen mich wahrscheinlich aussehen, als wenn ich einem Tennisspiel folge.

Überrascht stelle ich fest, dass neben Nick Sophie sitzt.

Hi , begrüßt mich Nick, der aufsteht, sobald ich mich dem Tisch nähere. Er umarmt mich vorsichtig und nach einer kurzen Begutachtung meiner Stirn scheint er zufrieden mit den Fortschritten. Bevor er sich wieder setzen kann, rutscht Sophie an ihm vorbei um sich aus aller nächsten Nähe ebenfalls meiner Beule zu widmen.

Ich könnte sie besprechen. Ihre kindliche Stimme überrascht mich immer wieder.

Wie bitte? , frage ich irritiert.

Die Schwellung. Ich könnte sie besprechen. Dann wäre sie in ein bis zwei Tagen verschwunden.

Ja, das ist genau, wonach mir jetzt ist. Sophie die meine lädierte Stirn bespricht. Etwas hilflos sehe ich zu Nick, der neben ihr steht. Der reagiert zum Glück gleich, indem er ihr die Hände auf die Schultern legt und sie wieder zurück auf die Bank schiebt. Das ist eine Beule, keine Warze, Sophie.

Aber â¦

Danke , unterbreche ich lächelnd ihre Argumentation,

aber es ist nicht mehr so schlimm.

Und, kann dir das deinen Appetit verderben? , fragt Nick mit einem Blick auf meine Stirn. Was soll ich antworten? Das mir jemand mit einem Schraubenschlüssel den Schädel einschlagen will, nicht, dass der Mann, den ich liebe betrunken sein muss, um mich zu küssen, aber schon. Paulina kommt an unseren Tisch. Mit beiden Händen umfasst sie mein Gesicht und wieder wird mein Kopf genau inspiziert. Das anschließende Kopfschütteln wird von einem verärgerten Schnauben begleitet.

Unfassbar, dass Lenas Bruder so etwas tun konnte.

Was? Das kann nicht sein. Warum sollte er das tun? Mit dem schmerzenden Kopf war es kaum möglich, mir Gedanken darüber zu machen, warum der junge Mann das getan haben könnte. Gestern Abend hatte ich mir vorgenommen, Finn nach dem Täter zu fragen. Aber dann kam ja alles anders. Jetzt überkommt mich, bei dem Gedanke, dass der Schlag mit dem Werkzeug einen anderen Grund als spontane Aggression hatte, allerdings ein mulmiges Gefühl. Im Geiste lasse ich das Treffen mit Lena, an Silvias Geburtstag, noch einmal Revue passieren.

Nein, ich hatte Lena weder beleidigt noch geschlagen.

Das wäre vielleicht eine winzige Erklärung für den Übergriff gewesen.

Als ich wieder aufsehe, ist Paulina mit der Bestellung unseres Frühstücks schon unterwegs Richtung Küche.

Nick und Sophie sehen mich an und obwohl ich immer noch bestürzt bin von dem gerade Erfahrenen, platzt aus mir die nächste Erkenntnis heraus.

Ich erkläre hiermit deinen Plan als gescheitert! Als Reaktion auf meine entschlossene Stimme ernte ich von Nick zusammengezogen und von Sophie hochgezogene Augenbrauen. Erstaunt beobachte ich die wortlose Kommunikation zwischen den beiden. Sie besteht hauptsächlich aus Augen, die groß oder zusammengekniffen werde. Brauen die abwechselnd, paarweise oder einzeln in die Höhe oder Tiefe sinken.

Schultern, die sich straffen und zusammensinken. Am Ende ist es die hübsche Frau, die das Wort ergreift.

Warum? Was ist passiert? Mein strafender Blick trifft Nick, der offensichtlich, seinen Plan mit Sophie geteilt hat.

Na, wenigstens verzieht er geknickt den Mund.

Unwichtig. Ich möchte die letzte Woche, die ich noch hier verbringe, nur keine Charade mehr spielen. Und ganz sicher werde ich diese Demütigung von gestern Abend hier nicht kundtun.

Also , kommt die unreife Stimme von der anderen Seite des Tisches. Ich weiß das Finn gestern Abend noch im Green Pub war. Ein Arbeitskollege hat ihn nach Hause gefahren, weil er zu viel getrunken hatte. Ich habe den Eindruck, ihre braunen Augen bohren sich in meinen Kopf.

Er hat irgendetwas getan , rätselt sie. Sie rätselt doch, oder? Etwas Schönes. Jetzt lächelt sie auch noch breit.

Einen Augenblick später ist das Grinsen verschwunden und ihre Arme vor der Brust verschränkt. Und dann, hat er etwas gesagt, dass du allerdings falsch verstehst.

Das Schnaufen aus meiner Nase kommt als Reaktion darauf, dass man Finns Satz falsch verstehen könnte. Sie beugt sich über den Tisch und ihre eindringliche Stimme passt perfekt zu ihren Augen.

Wenn du denkst, ich habe unrecht, dann sag uns, was gestern passiert ist , fordert sie. Ich lehne mich ihr entgegen. Sehe winzige schwarze Klümpchen ihre Wimperntusche, kleine Falten um ihre Augen und Mund.

Ok , hauche ich. Sie lächelt, ihre Augen werden groß.

An meinem dreißigsten Geburtstag werde ich dir alles erzählen. Mit ihren irritierten blinzeln und Nicks husten lehne ich mich wieder zurück. Zum Glück kommt gerade Paulina mit unserem Frühstück, sodass das Thema jetzt hoffentlich beendet ist. Unfassbar. Dachte sie wirklich, ich würde ihr irgendetwas erzählen, was ich nicht mitteilen möchte? Ich bin zwar erst einundzwanzig Jahre alt, aber Geschäftsfrau. Bestimmt werde ich mich nicht derart einfältig manipulieren lassen. Nicks Handy summt. Er wirft einen kurzen Blick drauf und tippt eine kurze Antwort. Ich hoffe, er muss jetzt nicht los. Er ist mein Freund und seine Anwesenheit vertreibt all die blöden Gedanken, die mich beschäftigen würden, wenn ich hier allein säße.

Paulina setzt sich zu uns und es wird ein schönes Frühstück, mit Klatsch und Tratsch, der aber nie boshaft wird. Ich habe gerade meinen letzten Pfannkuchen gegessen, als ich Finn den Diner betreten sehe. Er schaut sich kurz um und als er mich entdeckt, kommt er zielstrebig auf unseren Tisch zu. Das Geschehene von gestern Abend läuft vor mir ab. Erinnert mich daran, dass das Thema Finn abgehakt ist. Schluss, Ende, aus. Auch Paulina hat ihn entdeckt, denn sie steht auf und räumt das Geschirr auf unserem Tisch zusammen.

Hi , grüßt er in die Runde. Er zeigt fragend auf den gerade freigewordenen Platz neben mir und ich nicke ihm lächelnd zu. Kaum sitzt er, legt er den Arm um meine Schulter und zieht mich vorsichtig zu sich. Äh! Mit der rechten Hand dreht er mein Gesicht so, dass ich ihn ansehen muss.

Jetzt verstehe ich das Sprichwort: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Vor nicht einmal einer Minute habe ich mir doch klar gemacht, dass zwischen mir und dem Mann neben mir, nichts laufen wird. Warum wünsche ich mir dann, seine Hand nicht nur an meinem Gesicht zu spüren?

Unsere Blicke treffen sich nicht einmal, weil er direkt auf meine Stirn sieht. Ich muss mich zwingen, ruhig weiter zu atmen, obwohl ich viel lieber den Geruch seiner frischen Rasur aufnehmen will.

Na, sieht ja schon besser aus , beurteilt er und nimmt die Hand, ohne mir einmal in die Augen zu sehen, von meinem Kinn. Während er sich seinem Kaffee widmet, den Paulina ihm gerade bringt, bleibt mein Gesicht ihm weiter zugewandt.

An manchen Abenden, wenn ich allein und viel zu...
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