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Drei Wochen und ein ganzes Leben

tolino mediaerschienen am01.07.2018
Pasta, Vino und Dolce Vita - das ist es, was Sienna vorschwebt, als sie in den Urlaub nach Italien fährt. Sie hat die Nase voll von ihren überbesorgten Eltern - schließlich ist sie erwachsen und kann gut auf sich selbst aufpassen. Unterwegs lernt sie den Fotografen Tino kennen. Das leichte Flair des Südens lässt die beiden den Alltag vergessen und die Funken zwischen ihnen sprühen. Doch was verschweigt Tino? Warum ist er manchmal so abwesend und nachdenklich? Durch einen unerwarteten Anruf erfährt Sienna, was Tino ihr zu verheimlichen versucht. Ihr Vertrauen in ihn und ihre Liebe ist zerbrochen. Sind Sienna und Tino bereit, füreinander zu kämpfen? Oder reichen drei Wochen nicht für ein ganzes Leben?

Juli Larsson ist das neue Pseudonym der Erfolgsautorin Kerry Greine. Juli ist eine Autorin aus Leidenschaft und mit unendlich viel Liebe zu den Geschichten. Sie ist eine Träumerin, Bloggerin, Hundeliebhaberin, Meersüchtige, Hobbyköchin, Tänzerin und emotionale Chaotin. Ein Dorfkind aus der Nähe von Hamburg mit einer großen Liebe zu dieser wunderschönen Hansestadt. So viel Zeit wie möglich verbringt Juli mit ihrer "Wauz" auf der Nordseeinsel Sylt, denn im Herzen ist sie ein Inselkind.
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Produkt

KlappentextPasta, Vino und Dolce Vita - das ist es, was Sienna vorschwebt, als sie in den Urlaub nach Italien fährt. Sie hat die Nase voll von ihren überbesorgten Eltern - schließlich ist sie erwachsen und kann gut auf sich selbst aufpassen. Unterwegs lernt sie den Fotografen Tino kennen. Das leichte Flair des Südens lässt die beiden den Alltag vergessen und die Funken zwischen ihnen sprühen. Doch was verschweigt Tino? Warum ist er manchmal so abwesend und nachdenklich? Durch einen unerwarteten Anruf erfährt Sienna, was Tino ihr zu verheimlichen versucht. Ihr Vertrauen in ihn und ihre Liebe ist zerbrochen. Sind Sienna und Tino bereit, füreinander zu kämpfen? Oder reichen drei Wochen nicht für ein ganzes Leben?

Juli Larsson ist das neue Pseudonym der Erfolgsautorin Kerry Greine. Juli ist eine Autorin aus Leidenschaft und mit unendlich viel Liebe zu den Geschichten. Sie ist eine Träumerin, Bloggerin, Hundeliebhaberin, Meersüchtige, Hobbyköchin, Tänzerin und emotionale Chaotin. Ein Dorfkind aus der Nähe von Hamburg mit einer großen Liebe zu dieser wunderschönen Hansestadt. So viel Zeit wie möglich verbringt Juli mit ihrer "Wauz" auf der Nordseeinsel Sylt, denn im Herzen ist sie ein Inselkind.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783739435589
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.07.2018
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse805
Artikel-Nr.5658432
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Samstag, den 10. Juni

~*~ Hamburg ~*~





Und du bist dir ganz sicher, dass du das machen willst? Besorgt wanderte der Blick meiner Mutter zwischen mir und meinem überdimensionalen Trekkingrucksack hin und her. Ihre Augen schwammen in Tränen, doch sie kämpfte sichtbar dagegen an. Verständnisvoll lächelnd nahm ich sie in den Arm und drückte sie an mich. Ich wusste, wie schwer es ihr fiel, mich gehen zu lassen. Das war mir bereits klar, bevor ich diese Reise geplant hatte. Ich war ihr Baby, ihr Nesthäkchen, ihr Augapfel. Die letzten 25 Jahre war es ihre Aufgabe gewesen, mich vor allem, was mir schaden konnte, zu beschützen - und das hatte sie getan.

Zwar war sie dabei regelmäßig über das Ziel hinausgeschossen und hatte mir oft genug die Luft zum Atmen genommen, aber ich wusste immer, sie tat es aus Liebe zu mir.

Ja, Mamma, ich bin mir ganz sicher! Und es sind ja nur ein paar Wochen. Ich habe es dir doch erklärt: Ich möchte auf den Spuren meiner Vorfahren wandeln und das Land kennenlernen, aus dem ich eigentlich stamme.

Deine Großeltern haben Sizilien nie wirklich verlassen. Da gibt es nicht sonderlich viele Spuren deiner Vorfahren, auf denen du wandeln kannst , mischte mein Vater sich mürrisch ein und schüttelte genervt den Kopf. Während meine Mutter Probleme damit hatte, mich allein losziehen zu lassen, vertrat mein Vater die Meinung, es wäre rausgeworfene Zeit. Er konnte nicht nachvollziehen, warum ich - eine Tochter aus gutem Hause - freiwillig fast vier Wochen mit dem Rucksack durch Italien touren wollte. Ein Urlaub nach seinem Geschmack wäre es gewesen, mit dem Flugzeug erster Klasse zu fliegen und dann in Fünf-Sterne-Hotels zu wohnen.

Aber das war es nicht, was ich wollte. Ich wollte keine Upper-Class-Reise, ich wollte die Freiheit spüren, wollte Land und Leute kennenlernen, anstatt klimatisierter Hotels und viel zu teurem Essen. Ich brauchte keinen Prunk, keinen Glitzer und Glamour. Ich wollte das wahre Leben entdecken. Das Leben außerhalb der Mauern unserer Hamburger Villa und der besseren Gesellschaft. Doch das war ein Punkt, den mein Vater nie verstehen würde. Wir waren einfach zu unterschiedlich.

Babbo, bitte! Flehend sah ich zu meinem Vater auf, der missmutig die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Ich mochte mich nicht noch mit ihm streiten, ich wollte nicht, dass wir so auseinandergingen. Gib mir diese vier Wochen. Sie gehen ganz schnell vorbei und danach bin ich komplett für deine Kanzlei da. Beim Gedanken daran lief mir ein unangenehmer Schauer über den Rücken. Es fühlte sich an, als wäre mein Leben nach diesen vier Wochen vorbei. Denn wenn ich wieder zu Hause war, musste ich in der Anwaltskanzlei meines Vaters antreten. Mein Jurastudium war abgeschlossen, die letzten Prüfungen lagen gerade hinter mir, bald ging der Ernst des Lebens los. Doch während meine Kommilitonen es gar nicht abwarten konnten, endlich loszulegen, bildete sich in meinem Magen ein unangenehmer Kloß.





Als ich Jolas alten Golf die lange Einfahrt zur Villa meiner Eltern hochkommen sah, wandte ich mich erneut meiner Mutter zu, die noch immer gegen die Tränen kämpfte.

Vier Wochen, Mamma! Die vergehen ganz schnell, versprochen! Und wir werden zwischendurch telefonieren. Du wirst kaum merken, dass ich weg bin.

Nun löste sich die erste Träne aus ihrem Augenwinkel. Schniefend wischte sie sie weg und schloss mich fest in die Arme. Du bist einfach mein Baby, Sienna. Und du wirst es immer bleiben. Deine Geschwister sind schon so erwachsen, aber du ... Jetzt verlässt auch du das heimische Nest und das ... Sie brach ab und atmete tief durch, um sich wieder zu sammeln. Dann löste sie sich von mir und nahm meine Hände zwischen ihre. Hier, falls du irgendetwas brauchst. Aber verrat es nicht deinem Vater , sagte sie verschwörerisch, und ich spürte, wie sie mir ein Bündel Geldscheine in die Hand schob, während sie meinem Vater einen verstohlenen Blick zuwarf. Er bekam nicht mit, worüber wir sprachen, da er gerade Jola begrüßte, die aus dem Auto stieg.

Mamma, ich habe genug Geld! Wirklich! Ich brauche es nicht! , protestierte ich und versuchte, ihr das Geldbündel wiederzugeben, doch sie wiegelte ab.

Sieh es als Notgroschen. Falls irgendetwas ist. Du weißt nie, was geschieht.

Seufzend steckte ich das Geld ein und bedankte mich bei meiner Mutter. Ich wusste, sie meinte es nur gut, aber ich hätte ihr Geld wirklich nicht gebraucht - und eigentlich wollte ich es auch nicht.

Diese Reise war mein Wunsch. Sie war mein Ausbruch aus diesem goldenen Käfig, der mein Leben in den letzten fünfundzwanzig Jahren gewesen war. Sie sollte nicht dafür bezahlen, ich wollte es allein schaffen.

Wollen wir dann los? Nicht dass der Zug noch ohne dich fährt. Jola riss mich aus meinen Gedanken. Ein Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk verriet mir, dass wir uns sputen mussten, wenn ich meinen Zug rechtzeitig erreichen wollte.

Schnell verabschiedete ich mich von meinen Eltern und hievte den schweren Trekkingrucksack in Jolas Kofferraum.

Ich melde mich, wenn ich in Basel bin! Ich winkte den beiden noch einmal zu und stieg in den Wagen. Als wir die lange Auffahrt hinunterfuhren, konnte ich im Rückspiegel sehen, wie meine Mamma sich an Babbo schmiegte. In diesem Moment musste auch ich gegen einen Kloß in meinem Hals ankämpfen.





Und du bist dir wirklich sicher, dass du mich nicht mitnehmen willst? , fragte Jola, während sie durch Hamburgs Straßen fuhr, und schubste mich leicht mit dem Ellenbogen an.

Ja, bin ich! Diese Reise ist nur für mich allein.

Aber du weißt, dass wir zu zweit eine Menge Spaß haben würden, oder? Wir würden Italien und vor allem die italienische Männerwelt mal so richtig aufmischen , sagte sie kichernd.

Das werden wir auch, Süße. Aber die Männerwelt muss warten, bis wir auf Sizilien sind.

Du bist gerade wirklich auf dem Selbstfindungstrip, oder?

Ich zuckte mit den Schultern und sah aus dem Fenster. Ein letztes Mal nahm ich meine Heimatstadt bewusst wahr, bevor ich für die nächsten Wochen verschwand und die Welt außerhalb der High Society, weitab von schicken Hotels, Nobelrestaurants und First-Class-Flügen kennenlernte.

Selbstfindungstrip? Ich weiß nicht ... Ich würde es eher als Abenteuer bezeichnen. Wir hatten bereits unzählige Male darüber gesprochen, und ich hatte Jola immer wieder erklärt, was mich antrieb.

Das weiß ich doch, Süße! Und ich finde es toll, dass du es machst. Ich bin nur ein bisschen neidisch, weil du megacoole Orte sehen und wahnsinnig viel erleben wirst. Ich meine ... Mailand! Was kannst du da shoppen!

Kichernd schüttelte ich den Kopf. Ich fahre doch nicht zum Einkaufen dahin. Außerdem ist Mailand längst nicht mehr so spannend, wenn man schon diverse Male da war. Ich will das Land kennenlernen und die Leute. Ich will mir selbst beweisen, dass ich auf eigenen Füßen stehen kann, ohne dass Mamma und Babbo einspringen, wenn es mal schwierig wird. Abgesehen davon ... Hast du dir mal meinen Rucksack angeschaut? Der ist so knallvoll, da passt nicht mal mehr ein Paar Socken rein. Shoppen ist also nicht.





Am Hauptbahnhof angekommen, parkte Jola ihren alten Golf frech in einer Parkverbotszone.

Willst du hier so stehen bleiben? , fragte ich und deutete auf das Schild, das unübersehbar direkt vor uns hing.

Klar! Ist ja grad keine Parklücke frei, und du glaubst doch nicht, dass ich dich allein zum Bahnsteig gehen lasse. Wenn meine beste Freundin zu so einem Abenteuer aufbricht, werde ich sie zumindest vernünftig am Zug verabschieden.

Und wenn du zurückkommst, ist dein Auto abgeschleppt , gab ich zu bedenken, aber Jola lachte nur und stieg aus. Nach einem letzten Blick auf das Parkverbotsschild folgte ich ihr. Als ich am Kofferraum ankam, hievte sie gerade meinen Rucksack heraus.

Boah, was hast du da drin? , fragte sie ächzend und stellt ihn auf den Boden. Hast du zur Sicherheit noch ein paar Backsteine mitgenommen? Damit du was zum Werfen hast, falls dich jemand belästigt?

Ich schüttelte den Kopf und schnallte mir das schwere Teil auf den Rücken. Jola hatte recht. Wenn ich nicht wüsste, was ich alles eingepackt hatte, würde ich auch auf Backsteine tippen.

Als wir am richtigen Bahnsteig ankamen, war ich vollkommen aus der Puste. Mein T-Shirt und die Jeansjacke klebten unangenehm feucht an meinem Rücken. Schnell befreite ich mich von dem Ungetüm auf meinen Schultern und ließ den Rucksack auf den Boden fallen. Wenn ich daran dachte, dass ich das Teil die nächsten Wochen würde schleppen müssen, wurde mir ein wenig mulmig. Natürlich hatte ich das Gewicht des Trekkingrucksacks beim Packen getestet, doch ihn einmal kurz hochzunehmen und wieder abzustellen war etwas ganz anderes, als ihn über Hunderte Meter zu tragen. Na super! Das konnte ja heiter werden. Ich sah mich schon ächzend vor Schmerzen und Muskelkater irgendwo am Straßenrand liegen. Schnell schüttelte ich den Kopf, um diese Bilder aus meinem Kopf zu vertreiben.

Und du bist sicher, dass du nichts vergessen hast? , fragte Jola und stupste meinen zwischen uns stehenden Rucksack mit der Schuhspitze an.

Selbst wenn, wäre es jetzt wohl ein bisschen zu spät , erwiderte ich. Aber nein, ich denke, ich hab alles. In diesem Moment wurde ich von einem einfahrenden Zug unterbrochen, der lautstark an uns vorbeiratterte und mit quietschenden Bremsen zum Stehen kam.

Auf geht´s! , sagte...
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