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Ein ungeahnt verführerischer Verehrer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
264 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am30.03.20211. Auflage
Ihr Ruf als unscheinbares Mauerblümchen ist Lady Grace Wyatt nur recht - so kann sie sich ungestört der Wissenschaft widmen. Bis sie in der Bibliothek einen attraktiven Naturforscher trifft, der ihr Herz höherschlagen lässt. Was kann sie bloß tun, damit er sie auch als Frau wahrnimmt? Ihre spontane Idee: Ihr guter Freund Sebastian Holloway soll ihr den Hof machen und dadurch die Aufmerksamkeit auf sie lenken. Natürlich bloß zum Schein! Doch kaum hat sie den schüchternen Sebastian als heißblütigen Verehrer herausgeputzt, sieht Grace ihn plötzlich mit anderen Augen und verspürt ungeahnt süßes Verlangen nach seinen Küssen ...


Wenn Eva Leigh nicht an einer ihrer packenden Romances schreibt, in denen sie die Zeit des Regency lebendig werden lässt, widmet sie sich ihren Hobbys: Sie liebt es zu backen, zu viel Zeit im Internet zu verbringen und Musik aus den 80ern zu hören. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt Eva Leigh in Kalifornien.
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Produkt

KlappentextIhr Ruf als unscheinbares Mauerblümchen ist Lady Grace Wyatt nur recht - so kann sie sich ungestört der Wissenschaft widmen. Bis sie in der Bibliothek einen attraktiven Naturforscher trifft, der ihr Herz höherschlagen lässt. Was kann sie bloß tun, damit er sie auch als Frau wahrnimmt? Ihre spontane Idee: Ihr guter Freund Sebastian Holloway soll ihr den Hof machen und dadurch die Aufmerksamkeit auf sie lenken. Natürlich bloß zum Schein! Doch kaum hat sie den schüchternen Sebastian als heißblütigen Verehrer herausgeputzt, sieht Grace ihn plötzlich mit anderen Augen und verspürt ungeahnt süßes Verlangen nach seinen Küssen ...


Wenn Eva Leigh nicht an einer ihrer packenden Romances schreibt, in denen sie die Zeit des Regency lebendig werden lässt, widmet sie sich ihren Hobbys: Sie liebt es zu backen, zu viel Zeit im Internet zu verbringen und Musik aus den 80ern zu hören. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt Eva Leigh in Kalifornien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751500869
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.03.2021
Auflage1. Auflage
Seiten264 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5659044
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL
London, 1817

Egal ob Reptil oder Mensch, beide Spezies machten sich in ihrem Paarungsverhalten zum Narren.

Nein, das war ungerecht - den Reptilien gegenüber.

Nehmen wir den östlichen Zaunleguan, Sceloporus undulatus als Beispiel.

In der Paarungszeit vollführt das Männchen charmante Neigungen des Kopfes, um seinen strahlend blauen Kehlsack und Bauch zu präsentieren. Dies geschieht in völligem Schweigen.

Während der Homo sapiens - genauer gesagt die aristokratischen Männer der Londoner Gesellschaft - sich in grellbunter Aufmachung an öffentlichen Plätzen zur Schau stellen und laute Geräusche von sich geben, um die Aufmerksamkeit aller in der Nähe befindlichen weiblichen Wesen auf sich zu ziehen.

Auf ihrem Weg zur Benezra Bibliothek in Kensington in Begleitung ihres Mädchens Katie konnte Grace Wyatts naturwissenschaftlich geschultes Auge nicht umhin, drei junge Herren zu beobachten, die sich an der Ecke Knightsbridge und Sloane Street versammelt hatten.

Dandium vulgaris. Der Gemeine Dandy.

Grace näherte sich den drei Stutzern im Alter zwischen einundzwanzig und fünfundzwanzig Jahren; sie waren von mittlerer Größe, mittelblond bis brünett, von durchschnittlichem Aussehen, beachtenswert nur durch teure Gehröcke und buntschillernde Westen, wodurch etwaige Bräute sich davon überzeugen konnten, dass zumindest für ihre materiellen Bedürfnisse gesorgt wäre.

Was allerdings ihre sexuellen und geistigen Bedürfnisse betraf ⦠Das stand auf einem anderen Blatt.

Habt ihr gestern bei den Haverfords auch Stielaugen bekommen bei der Auswahl an Schönheiten? , blökte einer.

Da waren wirklich ein paar Sahnetörtchen dabei , bestätigte ein anderer.

Prachtvolle Exemplare!

Ganz recht , meinte der Dritte.

Im Näherkommen erkannte Grace ihre Gesichter, sie war ihnen bei Galas und anderen Festlichkeiten begegnet. Sie erinnerte sich an keinen Namen - ein degenerierter Lordling glich irgendwie dem anderen -, war sich aber sicher, dass sie mit zwei von ihnen getanzt hatte, da sie als potenzielle Heiratskandidatin in Betracht zu ziehen war.

Töchter von Earls waren selten, ihre Mitgift beträchtlich und ihr Stammbaum makellos. Mit sechsundzwanzig noch unverheiratet, galt sie als nicht mehr ganz jung, war aber bei guter Gesundheit. Allen Frauen ihrer Vorfahren, die ihren Gatten mehrere stramme Söhne und auch ein paar Töchter geboren hatten, war ein langes Leben beschert gewesen. Die meisten Söhne hatten das Erwachsenenalter erreicht, und es bestand Grund zu der Annahme, dass auch Grace dem Mann, dem sie ihre Gunst schenkte, gesunde männliche Erben gebären würde. Nachdem sie ihr Aussehen, das sich im Prozess des Erwachsenwerdens entwickelt hatte, einer genauen Prüfung unterzogen hatte, kam sie zum Schluss, dass sie - gemessen an den üblichen Maßstäben - leidlich attraktiv aussah.

All diese Faktoren machten sie zu einer guten Partie. Jeder Gentleman konnte sich glücklich schätzen, sie zu heiraten.

Aber wollte sie einen solchen Mann heiraten?

Lady Grace , säuselte einer, als sie sich näherte. Die drei Jungspunde verneigten sich.

Gentlemen , grüßte sie.

Der zweite Dandy fügte hinzu: Sie sehen entzückend aus - wie immer. Unterwegs zu einem Einkaufsbummel?

Genau genommen unterwegs zur Bibliothek , antwortete sie.

Die Herren machten verdutzte Gesichter.

Ähem ⦠zu Büchern? , fragte der erste Dandy.

Für gewöhnlich nennt man ein Haus, in dem sich Bücher befinden, eine Bibliothek.

Und sind Sie sicher, dass Sie nicht lieber einen Hut kaufen wollen? Die Frage des dritten Dandys klang beinahe ratlos. Meine Mutter und meine Schwestern lieben Hüte und können gar nicht genug davon haben.

Sosehr ich neue Hüte schätze, sie geben mir keinerlei Auskünfte über Amphibien oder Reptilien.

Das ist anzunehmen , bestätigte der zweite Dandy irritiert.

Nach längerem Schweigen sagte Grace: Danke für die reizende Konversation, aber ich muss weiter. In die Bibliothek. Zu Büchern. Keine Hüte.

Die drei Herren verneigten sich, wünschten ihr einen guten Tag, und sie enteilte.

Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Ohne Zweifel versäumte sie wenig, wenn sie sich keinen Ehemann aus gehobenen Kreisen angelte.

Gemeinsam mit Katie stieg Grace die Steintreppe zur Benezra Bibliothek hinauf. Mit jeder Stufe wuchs ihre Vorfreude, sich in neue naturwissenschaftliche Werke vertiefen zu können.

Unter den Säulen des Portikus stieß sie die schwere Eichentür auf und betrat den Marmorboden des Foyers. Der Geruch nach Papier, Leder und der schwache Moschusduft von altem Pergament stiegen ihr in die Nase.

Ihr Lächeln war jetzt voller Freude. Mehr als in Ballsälen oder eleganten Salons fühlte sie sich hier zu Hause.

Leonidas Benezra war ein außerordentlich erfolgreicher Textilkaufmann, dessen Leidenschaft der Wissenschaft galt. Seine Privatsammlung naturwissenschaftlicher Werke war so umfangreich geworden, dass er sie in eine private Leihbibliothek umwandelte. Mr. Benezra traf persönlich die Auswahl der Mitglieder. Jeder, der aufgenommen wurde, erhielt Zugang zu historischen Werken und Neuveröffentlichungen in den Bereichen Botanik, Astronomie, Anthropologie und Zoologie, mit einigen Abhandlungen über Mechanik, Maschinenbau und Mathematik sowie Volkstanz, da Mr. Benezra sich rühmte, ein großer Liebhaber der Tanzkunst zu sein.

Was die Bibliothek so außergewöhnlich machte, war der Gleichheitsgedanke. Jeder war willkommen, ob Mann oder Frau, weiß oder schwarz, alt oder jung, arm oder reich, vorausgesetzt die Person, die sich um Mitgliedschaft bewarb, zeigte aufrichtiges und begründetes Interesse an der Wissenschaft.

Grace betrat die Bibliothek, ein ehemaliges herrschaftliches Stadthaus, das aufwendig umgebaut worden war, um die zahllosen Bücher zu beherbergen. Zwischenwände im Erdgeschoss waren entfernt und Stützpfeiler eingezogen worden, wodurch ein großer Saal entstanden war, dessen Wände bis zur Decke mit Bücherregalen bestückt waren. In der Mitte befanden sich quadratische Doppelregale. Lange Tische, an denen Besucher ungestört lesen konnten, vervollständigten die Einrichtung.

Im oberen Stockwerk, den ehemaligen Wohnräumen, befanden sich kostbare Erstausgaben verschiedener Fachbereiche, die von Benutzern eingesehen werden konnten oder auf Wunsch vom Bibliothekar vorgelegt wurden.

Guten Tag, Lady Grace.

Guten Tag, Mr. Pagett. Sie nickte dem Bibliotheksgehilfen zu, der einen Bücherwagen durch den Mittelgang rollte.

Schönen Tag, Lady Grace , murmelte Mrs. Sanford an einem der Tische.

Grace blieb bei der älteren Dame stehen, deren helles Gesicht von Sommersprossen übersät war. Mit gedämpfter Stimme fragte Grace: Wie kommen Sie mit Ihren Forschungen über den Strömungsverlauf von Gasen voran?

Nun, ich denke, dass Bernoulli nicht in allen Punkten richtigliegt. Mrs. Sanford legte eine Hand auf das aufgeschlagene Buch vor ihr. Aber ich bin frohen Mutes. Ich komme der Sache schon auf den Grund. Nicht wahr, Khayyam? Sie kraulte die rot getigerte Bibliothekskatze, die es sich neben ihr auf einem Papierstapel bequem gemacht hatte.

Ich habe vollstes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten. Grace nickte ihr zu und strebte der Informationstheke zu.

Ihre Eltern erwarten Sie zum Dinner mit Lord und Lady Pugh , flüsterte Katie. Soll ich Sie um drei abholen?

Wenn es sein muss.

Katie begab sich wie üblich in die Leseecke, um sich in den Roman zu vertiefen, den sie mitgebracht hatte. Grace verkniff sich ein Lächeln, als sie das Pseudonym der Autorin las, einer Dame von zweifelhaftem Ruf. Auch Grace besaß vier Romane dieser Autorin, die sie wohlweislich in ihrem Nachtschränkchen verwahrte zu ihrer - heimlichen - nächtlichen Erbauung. Wenn Katie schwülstige Liebesgeschichten in der Öffentlichkeit las, nun gut, das war ihre Sache.

Lady Grace. Chima Okafor, der Bibliotheksleiter, lächelte ihr hinter seiner Theke zu. Seine leise Stimme ließ den singenden Akzent der Igbo-Sprache seiner nigerianischen Heimat anklingen. Er verneigte sich. Welche Freude.

Sie begrüßen mich jedes Mal, als sei ich zwölf Monate nicht hier gewesen, dabei waren es nur zwölf Stunden. Sie stellte ihre Tasche, aus der Schreibstifte und ein Notizheft ragten, auf die Theke.

Weil ich mich immer wieder freue, unsere treueste Besucherin zu sehen.

Sie lachte leise. Ich weiß gar nicht, ob mir diese Ehre gebührt.

Mr. Okafor neigte den Kopf zur Seite. Es ist ein sehr kleiner Kreis, der um diesen Titel wetteifert.

Größte Leseratte wäre die treffendere Bezeichnung für mich.

Kein Wort über Leseratten in diesen Räumen. Mr. Benezra ist sehr besorgt um den guten Zustand seiner Bücher und hasst alles, was Papier und Klebstoff frisst.

Sie breitete die Hände aus. Nie wieder ein Wort davon. Ist meine Bestellung Le Règne Animal von Georges Cuvier schon eingetroffen? Cuviers Beobachtungen an einigen Tierarten waren umstritten, und sie interessierte sich sehr für die neuesten zoologischen Erkenntnisse, um ihr Wissen zu vertiefen.

Ich würde sie Ihnen gern geben, aber â¦
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Autor

Wenn Eva Leigh nicht an einer ihrer packenden Romances schreibt, in denen sie die Zeit des Regency lebendig werden lässt, widmet sie sich ihren Hobbys: Sie liebt es zu backen, zu viel Zeit im Internet zu verbringen und Musik aus den 80ern zu hören. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt Eva Leigh in Kalifornien.