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Hallowstone. Der Zauber der Mitternachtsstadt

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
344 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am14.10.2021
Erkenne deine eigene Magie - nur dann wirst du die Mitternachtsstadt Hallowstone retten können! Hexen wohnen in Hallowstone und Werwölfe in den Mondbergen, so war es schon immer. Denn vermischen sich ihre Magien, wird es gefährlich. Das weiß jedes Hexenkind - auch Prue. Sie wohnt mit ihrem Vater in Hallowstone, ihre Mutter und ihr Bruder aber sind Werwölfe. Prue vermisst die beiden eines Nachts so sehr, dass sie versehentlich die magischen Schutzwälle der Stadt zerstört. Die Werwölfe stürmen herein! Zusammen mit ihren Freunden - zwei Hexen, einem Werwolf und einem echten Vampir - muss Prue die Mitternachtsstadt retten. Dazu haben sie gerade mal bis gerade mal bis Mitternacht Zeit! Auf ihrem gefährlichen Abenteuer stößt Prue auf Hallowstones größtes Geheimnis - und das hat viel mehr mit ihr selbst zu tun, als sie sich vorstellen mag. Fantasievoll erzählt und von atemberaubender Magie. Mit atmosphärischen Vignetten von Verena Körting. Für alle Fantasyleser*innen, Hexen- und Werwolfkinder ab 10.

Trisha Kelly hat sich vollkommen der Welt der Bücher verschrieben. Sie absolvierte ein Studium der Filmwissenschaft und arbeitet seitdem als Lektorin und Autorin für Kinder- und Erwachsenenbücher. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder kocht, kümmert sie sich am liebsten um ihr Rudel Hunde. Sie lebt und arbeitet in New York.   Foto: © Trisha Kelly
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Produkt

KlappentextErkenne deine eigene Magie - nur dann wirst du die Mitternachtsstadt Hallowstone retten können! Hexen wohnen in Hallowstone und Werwölfe in den Mondbergen, so war es schon immer. Denn vermischen sich ihre Magien, wird es gefährlich. Das weiß jedes Hexenkind - auch Prue. Sie wohnt mit ihrem Vater in Hallowstone, ihre Mutter und ihr Bruder aber sind Werwölfe. Prue vermisst die beiden eines Nachts so sehr, dass sie versehentlich die magischen Schutzwälle der Stadt zerstört. Die Werwölfe stürmen herein! Zusammen mit ihren Freunden - zwei Hexen, einem Werwolf und einem echten Vampir - muss Prue die Mitternachtsstadt retten. Dazu haben sie gerade mal bis gerade mal bis Mitternacht Zeit! Auf ihrem gefährlichen Abenteuer stößt Prue auf Hallowstones größtes Geheimnis - und das hat viel mehr mit ihr selbst zu tun, als sie sich vorstellen mag. Fantasievoll erzählt und von atemberaubender Magie. Mit atmosphärischen Vignetten von Verena Körting. Für alle Fantasyleser*innen, Hexen- und Werwolfkinder ab 10.

Trisha Kelly hat sich vollkommen der Welt der Bücher verschrieben. Sie absolvierte ein Studium der Filmwissenschaft und arbeitet seitdem als Lektorin und Autorin für Kinder- und Erwachsenenbücher. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder kocht, kümmert sie sich am liebsten um ihr Rudel Hunde. Sie lebt und arbeitet in New York.   Foto: © Trisha Kelly
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401809595
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum14.10.2021
Seiten344 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2557 Kbytes
Artikel-Nr.5697182
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

Wie immer wirkt das Tor unglaublich einschüchternd und bedrohlich auf mich. Es ist mit verspielten Schnörkeln verziert und imposant wie ein mächtiger Wall. Wenn ich sonst in den Himmel blicke und dort das zarte silbrige Schimmern des Schutzzaubers sehe, fühle ich mich einfach nur gut aufgehoben, doch dieses Tor strahlt etwas anderes aus. Hier wird es ernst. Hier spürt man mehr als deutlich, dass hinter dem Tor das Schattenreich lauert, mit all seinen Schrecken. Ohne den Schutzzauber wären wir - genauer gesagt, unsere Magie - ständig in Gefahr.

Ich lande neben Dad und steige vorsichtig vom Besen ab. Eine Katze schleicht durch die Nacht, oben in einem Baum ruft eine Eule und eine andere antwortet ihr.

»Wo ist Lock?«, flüstere ich. Lock ist das Oberhaupt der Wächter. Zusammen mit einigen anderen Hexen und Hexern hält er den Schutzzauber aufrecht und an Besuchstagen geleitet er uns durch das Tor. Soweit ich weiß, gibt es in Hallowstone nur wenige Familien wie unsere. Die große Schwester meiner besten Freundin Sammy hat einen Freund, dessen Dad ein Werwolf ist - doch er kann ihn nicht einfach zur selben Zeit besuchen wie wir Mom und Bean. Es braucht eine Menge magischer Energie, um den Schutzzauber zu öffnen. Denn der Schutzzauber ist maximal stark, nur so gelingt es ihm, die Schattenwesen von Hallowstone fernzuhalten.

»Der kommt schon noch«, antwortet Dad. Einen Arm um meine Schultern gelegt, zieht er mich enger an sich. »Keine Sorge. Die Schatten können uns nichts.«

Das Schattenreich macht mir jedes Mal aufs Neue Angst. Abgesehen von Hallowstone und den Mondbergen, besteht unsere Welt aus nichts als grauer Einöde. Die ist zwar kein totes Land, allerdings lebt dort auch nicht wirklich etwas. Ich bin bestimmt die Einzige in meinem Alter, die schon so viele unheimliche Schattenbewohner zu Gesicht bekommen hat, jedenfalls kurz. Wenn diese Wesen auftauchen, kann man sie leicht für gewöhnliche Schatten halten, vielleicht von einem Vogel, einem Wolf oder einer Echse. Nähern sie sich aber, erkennt man plötzlich ihr graues, weit aufgerissenes Maul, das hungrig nach magischer Energie schnappt. Ich muss nur daran denken und schon läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Doch da Werwölfe und Hexen strikt getrennt leben und der Schutzzauber auch Werwölfe auf Abstand hält, ist das Schattenreich das einzige gemeinsame Zuhause meiner Familie.

Auf den Zehenspitzen wippend versuche ich, einen Blick durch das Tor zu erhaschen, sehe dort aber nur schimmernde Finsternis. Nichts lässt erahnen, dass auf der anderen Seite die Schatten lauern.

Endlich tritt Lock aus der Dunkelheit, gekleidet in Silber und Schwarz - den Farben der Wächter - und mit dem typischen breitkrempigen Hut auf dem Kopf. Er dreht sich um, streckt sein Artefakt in die Höhe und verfällt in den Singsang einer Zauberformel. Das Tor zerfließt, zurück bleibt nur silbriger Nebel. Wie an jedem Besuchstag taucht irgendwo in meinem Hinterkopf eine Frage auf. Ich weiß, ich sollte sie nicht stellen - Dad speist mich sowieso immer mit derselben Antwort ab, die eigentlich gar keine ist. Aber heute kann ich nicht anders.

»Dad?« Ich zupfe ihn am Jackenärmel. »Warum können Mom und Bean nicht auch mal nach Hallowstone kommen?«

Zerstreut blickt er zu mir hinab. »Das weißt du doch, Kürbischen. Der Schutzzauber wirkt nun einmal so und nicht anders. Wenn der Wall mit etwas anderem als Hexenmagie in Kontakt käme, würde er zu schwach, um uns vor dem Schattenreich zu beschützen. Werwölfe haben ihr eigenes Zuhause. Hallowstone ist für uns gedacht, eine Stadt, wo sich Hexe und Hexer Guten Tag sagen ...«

Ein warmer Wind schlägt uns entgegen. In Hallowstone ist jeden Tag perfektes Pulloverwetter - umso eigenartiger fühlt es sich an, wenn man plötzlich die Wärme des Schattenreichs zu spüren bekommt. Obwohl ich immer nur für kurze Zeit darin eintauche, bin ich mir absolut sicher, dass ich nie an einem Ort mit mehr als 22 Grad Celsius leben möchte. Schwitzen, sobald man auch nur atmet? Nein danke.

»Moment«, sage ich. »Sind das nicht ...?«

»Sieht aus, als wären sie schon da«, unterbricht Lock mich. Er beschreibt einen Bogen mit seinem Artefakt. Noch ein gemurmelter Zauberspruch und Locks magischer Gegenstand leuchtet auf wie eine Laterne. Abgesehen vom Rauschen des Windes, ist nichts zu hören, doch dafür sehe ich etwas hinter dem silbergrauen Schattendunst: zwei Gestalten.

Ich richte mich auf. Mein Herz klopft vor Vorfreude und Dad drückt meine Hand.

»Bereit, Kürbischen?«

Seite an Seite treten wir durch das Tor. Dad streckt sein Amulett in die Höhe, um Locks Spruch fortwirken zu lassen, während Lock selbst in Hallowstone zurückbleibt. Auch dieses Mal sträuben sich beim Durchqueren der Barriere die Härchen auf meinen Armen. Es ist, als würde man durch einen Teich aus Wackelpudding waten, als würde die Luft selbst mit aller Macht versuchen, uns wieder zurückzuschieben, hinter den sicheren Wall des Schutzzaubers. Zuerst fröstele ich bis auf die Knochen, dann wird mir so heiß, dass ich fast nach Atem ringe, und zuletzt jagt ein Stromschlag durch mich hindurch.

Endlich lässt der Schutzzauber von mir ab und ich falle beinahe hin. Ich fange mich aber wieder und werfe einen Blick zurück. Wie dicker, zähflüssiger Schleim schließt sich die silbrige Mauer hinter uns. Von Hallowstone ist nichts mehr zu sehen. Man könnte meinen, es hätte die Stadt nie gegeben.

»Alfred!«

Da wirbele ich herum - so schnell, dass ich noch sehe, wie Mom auf Dad zurennt. Sie lächelt über das ganze Gesicht, er fängt sie mit ausgebreiteten Armen auf und tut so, als würde ihn die Wucht ihrer Begrüßung straucheln lassen. Das bringt Bean, der Mom dicht auf den Fersen ist, zum Lachen. Als Mom und Dad sich küssen, wirft mir Bean einen Blick zu und macht eine angeekelte Grimasse. Dann fällt er mir um den Hals.

Ich stehe da und grinse. Es gibt nichts Romantischeres als ein Wiedersehen unserer Eltern. Da kriegt man direkt Herzklopfen, und zwar zu Recht.

»Wie geht´s unserem Beinahe-Geburtstagskind?«, fragt Mom und reißt sich von Dad los, um mich zu begrüßen.

Ich lasse mich in ihre Arme fallen und sauge ihren Duft auf, ein herrliches Waldaroma. »Du hast mir so gefehlt!«

Mom fährt mir sanft über den Kopf. Sie und ich haben die gleiche dunkelrote Haarfarbe. Heute trägt sie ein weites T-Shirt und ausgeblichene, zerrissene Jeans.

»Ich sichere schnell den Umkreis ab«, sagt Dad. »Ihr bleibt bei eurer Mutter, Kinder.«

Mom streicht sich die Haare hinter die Ohren. Silber stößt Werwölfe ab, deshalb ist ihr Ehering aus purem Gold, und wie so oft reibt sie mit dem Daumen darüber. Der Ring baumelt an einer Kette um ihren Hals, denn als Gestaltwandlerin kann sie ihn nicht am Finger tragen. Im Moment sieht sie aus wie jeder andere Mensch auch - wenn man mal von ihren spitzen Ohren absieht. Die hat sie immer, ob in dieser oder in ihrer Wolfsgestalt. Mom zieht mich noch einmal an sich, wiegt mich in den Armen und küsst mich auf die Haare.

»Nichts anfassen, Benjamin«, sagt sie noch schnell zu Bean. »Solange Dad nicht mit dem Zauber fertig ist, ist es hier nicht sicher.«

»Habt ihr Kuchen mitgebracht?«, frage ich hoffnungsvoll. Das lässt auch Bean aufhorchen.

»Ja, Kürbiskuchen mit Frischkäsecreme. Was denn sonst?«

Auf meinem Gesicht breitet sich ein Strahlen aus. »Danke, Mom.«

Ich bin ein großer Kürbisfan. Auf dem Fensterbrett in meinem Zimmer steht eine Reihe Zierkürbisse und auf den Stoff meines Lieblingskleids sind samtige Kürbisse aufgenäht. Und Kürbisgewürz? Was für eine Frage! Wenn ich mir etwas aussuchen müsste, was ich von jetzt an immer und nur noch essen dürfte, dann wäre es Moms Kürbiskuchen.

»Bean«, sagt Mom erneut, diesmal mit strengerem Unterton. »Das ist mein Ernst. Nichts anfassen.«

Ich kann nirgends Schattenwesen entdecken, aber Mom und Dad ermahnen uns jedes Mal, bis zur Errichtung des Schutzzaubers dicht zusammenzubleiben. Die Bewohner der Schattenwelt gieren nach magischer Energie und eine Hexe oder ein Werwolf ohne Magie ist so gut wie tot. Noch etwas enger an Mom gekuschelt, suche ich die graue Landschaft nach Bewegungen ab.

Ein paar Meter entfernt sagt Dad eine lange Formel auf, ähnlich der, die Lock gesprochen hat. Dads Artefakt ist ein altes Medaillon mit einem eingeprägten Schwert auf der einen Seite und einem heulenden Wolf auf der anderen. Wie immer trägt er es um den Hals und nun leuchtet es silbern auf.

Herbeigelockt von Dads Worten, bilden sich am Himmel silbrige Fäden. In mehreren Strängen strecken sie sich der Erde entgegen, bis sie uns einhüllen wie ein riesiges Zelt, groß wie eine Besenwettkampfarena. Sie verankern sich im Boden und sperren den heißen Wind und das öde Grau aus. Dann macht Mom einen Schritt nach vorne, legt den Kopf in den Nacken und singt.

Sie hat eine wunderschöne Stimme, eine einzigartige Mischung aus rauem Heulen und zartem Sopran. So singt sie ein Lied von Sonne und Liebe, von einem Frühlingstag mit blumengesprenkelten Wiesen und Wolkenfetzen an einem blauen Himmel und die Umgebung verwandelt sich. Hexer wie mein Dad wirken ihre Magie durch Zaubersprüche, Werwölfe nutzen ihren Gesang - zum Beispiel, um meisterhafte Illusionen zu erzeugen. Ein paar Sekunden später scheint es, als wären wir mitten in einem Park, drüben schmiegt sich sogar ein Bach um ein Wäldchen. Wohin man auch schaut, überall sprießen Blumen, Azaleen und Leinkraut, Tigerlilien und Büsche von...
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Autor

Trisha Kelly hat sich vollkommen der Welt der Bücher verschrieben. Sie absolvierte ein Studium der Filmwissenschaft und arbeitet seitdem als Lektorin und Autorin für Kinder- und Erwachsenenbücher. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder kocht, kümmert sie sich am liebsten um ihr Rudel Hunde. Sie lebt und arbeitet in New York. Foto: © Trisha Kelly