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Off the Record. Unsere Worte sind unsere Macht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am14.10.2021
Schweigen bedeutet Unrecht. Reden bedeutet die Gefahr, alles zu verlieren. Für was würdest du dich entscheiden? Schreiben ist Josies Leben. In Texten kann sie ihre Gedanken fliegen lassen und ihr inneres Sorgenkarussell anhalten. Als die 17-Jährige einen Schreibwettbewerb gewinnt, darf sie ein Filmteam auf eine Pressetour durch die USA begleiten. Doch auf der Reise erfährt Josie etwas Ungeheuerliches: Ein gefeierter Regisseur belästigt Mädchen und Frauen am Set - und kommt offenbar schon lange damit durch. Schnell wird die ersehnte Reise zu ihrer größten Herausforderung, denn was kann ein Mädchen wie sie schon ausrichten? Es gibt so viele Gründe, zu schweigen. Es gibt so viele Gründe, nichts zu sagen. Und doch muss Josie den Mut finden, den Text zu schreiben, der alles verändern wird. In 'Off the Record' gibt Camryn Garrett all den mutigen und kämpferischen Menschen ein Gesicht, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und deren Geschichten doch zu oft unsichtbar bleiben. 'Selten habe ich einen Menschen, der sich selbst als ängstlich bezeichnet, so für seinen Mut bewundert, wie Josie Wright. Ihre Story macht Mut. Sie geht uns alle an - und dieser Roman ist ganz großes Kino.' (Isabel Abedi)

Camryn Garrett ist in New York geboren und aufgewachsen. Schon früh interessierte sie sich für das Schreiben von journalistischen Texten und interviewte mit 13 Jahren bereits Prominente wie Warren Buffett und Kristen Bell als TIME-for-Kids-Reporterin. Ihre Artikel wurden in der Huffington Post, MTV und im Rookie Magazine veröffentlicht.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextSchweigen bedeutet Unrecht. Reden bedeutet die Gefahr, alles zu verlieren. Für was würdest du dich entscheiden? Schreiben ist Josies Leben. In Texten kann sie ihre Gedanken fliegen lassen und ihr inneres Sorgenkarussell anhalten. Als die 17-Jährige einen Schreibwettbewerb gewinnt, darf sie ein Filmteam auf eine Pressetour durch die USA begleiten. Doch auf der Reise erfährt Josie etwas Ungeheuerliches: Ein gefeierter Regisseur belästigt Mädchen und Frauen am Set - und kommt offenbar schon lange damit durch. Schnell wird die ersehnte Reise zu ihrer größten Herausforderung, denn was kann ein Mädchen wie sie schon ausrichten? Es gibt so viele Gründe, zu schweigen. Es gibt so viele Gründe, nichts zu sagen. Und doch muss Josie den Mut finden, den Text zu schreiben, der alles verändern wird. In 'Off the Record' gibt Camryn Garrett all den mutigen und kämpferischen Menschen ein Gesicht, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und deren Geschichten doch zu oft unsichtbar bleiben. 'Selten habe ich einen Menschen, der sich selbst als ängstlich bezeichnet, so für seinen Mut bewundert, wie Josie Wright. Ihre Story macht Mut. Sie geht uns alle an - und dieser Roman ist ganz großes Kino.' (Isabel Abedi)

Camryn Garrett ist in New York geboren und aufgewachsen. Schon früh interessierte sie sich für das Schreiben von journalistischen Texten und interviewte mit 13 Jahren bereits Prominente wie Warren Buffett und Kristen Bell als TIME-for-Kids-Reporterin. Ihre Artikel wurden in der Huffington Post, MTV und im Rookie Magazine veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401809755
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum14.10.2021
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6463 Kbytes
Artikel-Nr.5702302
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



@JosieTheJournalist: Eigentlich hatte ich mir meine rebellische Teenagerphase ziemlich cool vorgestellt, aber alles, was ich auf die Reihe bekommen hab, ist, mir hinter Dads Rücken Tarantino-Filme reinzuziehen (die es nicht mal wert sind)


Das Beste am Endlich-siebzehn-Sein ist für mich das Autofahren. Weil ich kein eigenes Auto habe, kann ich zwar nicht losdüsen, wann immer ich will, aber sobald sich meine Hände auf das Lenkrad legen, geht s mir besser. Auto fahren macht mir bewusst, dass es da draußen noch eine andere Welt gibt. Das Leben besteht nicht nur aus unserer Stadt und meiner Highschool, auch wenn es sich noch so sehr danach anfühlt.

Und dann gibt es natürlich noch das Dairy Queen zehn Fahrminuten von unserem Haus entfernt.

Schreiben war schon immer meine große Leidenschaft, aber die Tatsache, dass ich für meine Artikel bezahlt werde, erhöht den Spaß enorm. Ich muss niemanden anbetteln, mir heimlich einen Milchshake zu kaufen, sondern kann mir selbst einen gönnen. Ich versuche es ja, ich versuche es wirklich, aber diese Diät, mit der Mom mich ständig unter Druck setzt, funktioniert einfach nicht. Ich hab alles ausprobiert: Ich habe Punkte gezählt, auf Kalorien geachtet, Weizen und Milchprodukte vom täglichen Speiseplan gestrichen und jetzt mache ich diesen »gesunden Lebenswandel«, auf den Mom so schwört. Nichts davon wirkt. Entweder ich schaffe es, bis zu sieben Kilo abzunehmen (und bringe sie zwei Monate später wieder auf die Waage), oder es ändert sich nichts. Es lohnt sich einfach nicht. Wenn Mom das doch nur verstehen würde!

Heute bin ich noch satt vom Abendessen, also lasse ich Dairy Queen links liegen und steuere die Hauptstraße an. Warmer Südwind weht durch die offenen Fenster. Im Hintergrund läuft das Radio. Mom hasst es, beim Fahren Musik zu hören, aber wenn ich hinter dem Steuer sitze, drehe ich sie voll auf.

Der durchdringende Klingelton meines Handys lenkt meinen Blick für eine Blitzsekunde auf den Beifahrersitz. Zu Hause habe ich mein Handy immer auf lautlos gestellt. Hauptsächlich deshalb, weil ich lieber Nachrichten schreibe, als zu telefonieren. Jetzt ist das Handy nur auf laut geschaltet, weil das eine von Moms und Dads Regeln ist. Ich fahre an den Straßenrand und parke das Auto.

Es ist Monique.

Aus irgendeinem Grund hatte ich mir eingebildet, es könnte jemand vom Wettbewerb sein. Für einen Moment setzt mein Herzschlag aus, bis die Angst ihn wieder hochjagt. Wahrscheinlich hat Monique meinen letzten Text gelesen. So schnell? O Gott! Alles fängt wieder von vorne an: der flache Atem, die rasenden Gedanken, die innere Blockade. Schon gut. Alles ist gut. Sie wird was Nettes sagen. Aber ich kann nicht anders, als mich zu fragen, ob sie nicht doch aus einem anderen Grund anruft. Vielleicht fand sie meinen Text schrecklich. Vielleicht war er sogar so mies, dass sie nie wieder mit mir zusammenarbeiten will und mir deshalb auch keinen Fortschrittsbericht für die Schule schreiben wird. Und dann werde ich mir diese Wahnsinnsarbeit umsonst gemacht haben, ohne einen Tätigkeitsbericht dafür zu bekommen, und das Abschlussjahr nicht bestehen.

Es muss nicht mal etwas Großes und Schlimmes sein. Schon etwas so Simples wie peinliche Stille lässt Panik in mir aufkommen. Ich hasse Stille in Gesprächen, egal, ob man sich gegenübersteht oder telefoniert. Ich weiß nie, was ich sagen soll. Ich weiß nie, wie ich klingen soll. Und dann fängt die Stille an, auf mich einzuprügeln, härter und härter, bis mir die gesamte Luft ausgeht.

Mein Handy hat aufgehört zu klingeln. Ich umklammere das Lenkrad noch fester, den Blick nach unten gerichtet. Es dauert nicht mal eine Sekunde, bis es von Neuem losklingelt. Ich zwinge mich zu einem tiefen Atemzug, nehme den Anruf an, ehe ich mich davor drücken kann, und halte das Handy ans Ohr. Je schneller wir ins Gespräch kommen, desto schneller werde ich mich entspannen. Hoffe ich jedenfalls.

»Hi«, setze ich an. Meine Stimme klingt brüchig. Puh. Hoffentlich hat sie nichts gemerkt.

»Hey, Josie!« Moniques Stimme ist voll und laut. Ich mach mir solche Sorgen darum, wie ich rüberkomme, und sie wirkt völlig unbeschwert. »Ich hoffe, mein Anruf kommt nicht ungelegen?«

»Nein, nein«, verssichere ich ihr und schüttle den Kopf, obwohl sie mich nicht sehen kann. »Wir haben gerade gegessen und ich vertreib mir nur ein bisschen die Zeit. Wie geht s dir?«

»Ich bin endlich zu Hause und genieße den Feierabend«, erwidert sie lachend. »Wir waren ewig im Büro, um vor den Ferien noch alle Deadlines einzuhalten, und New York im Winter ist definitiv nicht wie in den Filmen. Aber apropos Deadlines, ich wollte mit dir über den Text sprechen, den du mir vorhin geschickt hast.«

»Oh.« Etwas in meinem Magen fängt an zu brennen. Meine Finger krallen sich noch ein bisschen fester um das Handy. Wann immer sie Anmerkungen hat, bringt Monique sie freundlich rüber. Trotzdem fällt es mir leichter, ihre Meinung nicht persönlich zu nehmen, wenn sie mich per E-Mail erreichen. »Du hast ihn gelesen? Schon?«

»Jap.« Sie lässt das p ploppen. »In einem Rutsch. Konnte nicht aufhören. Wie du darüber geschrieben hast, dass Filme von Schwarzen nur dann Wertschätzung kriegen, wenn die Schwarzen darin leiden, hat bei mir voll den Nerv getroffen. Ich glaub, mir ist immer schon aufgefallen, dass die heftigen Problemfilme Preise einheimsen und Komödien wie Coming to America leider draußen bleiben müssen.«

»Stimmt.« Ich räuspere mich. »Ich wünschte, für alle Filme würden dieselben Spielregeln gelten. Ich meine, kaum jemand interessiert sich zum Beispiel für Coming of Age-Filme über Schwarze Jugendliche. Aber wenn sie vor Schmerz und Elend triefen, wie Precious, dann saugen die Leute sie auf. Soll das heißen, die Zuschauer fasziniert »Black Pain«? Ich hab das Gefühl, man will uns wissen lassen, dass schmerzhafte Geschichten über uns die wichtigsten sind. Und das kann ja in vielen Fällen sogar stimmen. Es darf nur nicht die Regel werden.«

»Dein Text ist brillant«, erwidert Monique.

Meinem Herzen wachsen Flügel. Ich selbst bin immer der Meinung, dass meine Texte etwas Wichtiges zu sagen haben, aber das bedeutet nicht, dass alle anderen es auch so empfinden. Moniques Lob treibt mich regelrecht an.

»Und du hast das Thema so unglaublich klug herausgearbeitet. Glaub mir, du wirst einfach immer besser, mit jedem Text, den du mir schickst.«

»Oh.« Ich rutsche auf meinem Sitz herum. »Wow. Danke. Wirklich. Vielen Dank.«

Komplimente sind mir unangenehm, weil ich nie weiß, wie ich auf sie reagieren soll. Ich will höflich und bescheiden sein, aber ich will auch nicht rüberkommen, als wäre ich davon überrascht. Schreiben ist mein Ding. Ich weiß, es gibt immer Luft nach oben, aber ich hab das Schreiben im Blut. Ich bin gut darin. Ich weiß es, seit Monique die ersten Essays auf meinem Blog gelesen hat und mich per E-Mail bat, Filmkritiken für das Essence-Magazin zu schreiben. Ich weiß es, seit ich ihr mein Alter verraten habe und sie komplett ausgeflippt ist. Aber trotzdem: Ihr Lob ist noch immer Musik in meinen Ohren.

»In deinen Worten steckt eine Kraft, die viel bewegen kann«, legt Monique nach. Ich lehne mich in meinem Sitz zurück und lasse ihre Worte wirken. »Ich wünschte nur, deine Texte würden mehr Aufmerksamkeit erregen, gerade weil du noch so jung bist.«

»Kann schon sein.« Ich zupfe an meiner Jeans, unsicher, was ich noch sagen soll. »Aber ich will nicht, dass die Leute nur wegen meines Alters auf meine Texte aufmerksam werden, verstehst du? Es geht nicht um mich, es geht um das, was ich schreibe.«

»Ich verstehe dich«, sagt Monique. »Aber ganz unter uns: Du hast mehr drauf als manche aus meinem Team.«

Das Lachen bleibt mir im Hals stecken. Bin ich so gut? Mir wird fast schwindelig.

»Aber egal, ich habe dich nur angerufen, weil ich dich wissen lassen wollte, was ich denke«, fährt sie fort. »Ich weiß, ich schreibe dir auch in meinen E-Mails, dass ich dich für talentiert halte, aber ich wollte sichergehen, dass es dir wirklich bewusst ist. Hier geht es nicht mal um Potenzial, Josie. Du bist schon eine Autorin und Journalistin. Alles, was du tun musst, ist dranbleiben. Wenn du in mein Alter kommst, werden die Leute dir aus der Hand fressen, falls sie das nicht sowieso schon tun.«

»Schön wär s«, erwidere ich schnaubend. »In meiner Familie punkte ich mit dem Schreiben jedenfalls nicht. Meine Eltern halten mich für schräg und meine Schwester hört mir zwar manchmal zu, aber ich weiß, dass sie es nur tut, damit ich mich besser fühle. In...
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Camryn Garrett ist in New York geboren und aufgewachsen. Schon früh interessierte sie sich für das Schreiben von journalistischen Texten und interviewte mit 13 Jahren bereits Prominente wie Warren Buffett und Kristen Bell als TIME for Kids Reporterin. Ihre Artikel wurden in der Huffington Post, MTV und im Rookie Magazine veröffentlicht.

"Off the Record" ist das erste Buch, das von ihr auf dem deutschen Markt erscheint.