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Weihnachten im kleinen Inselhotel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am30.09.20211. Auflage
Mit 'Weihnachten im kleinen Inselhotel' führt SPIEGEL-Bestsellerautorin Jenny Colgan (u. a. »Die kleine Bäckerei am Strandweg« und »Die kleine Sommerküche am Meer«) ihre Leserinnen und Leser zurück auf die zauberhafte schottische Insel Mure.   Ein festlich geschmückter Kamin mit prasselndem Feuer, ein köstliches Weihnachtsmenü und glückliche Gäste - so soll »The Rock«, das neue Hotel auf der kleinen schottischen Insel Mure, an den Feiertagen erstrahlen. Doch wenige Wochen vor dem Fest ist das Hotel noch weit von dieser Idylle entfernt, und zwischen dem Hotelpersonal kracht es gewaltig. Denn mit einem launischen französischen Chefkoch, der schüchternen Isla aus dem kleinen Café der Insel und einem norwegischen Küchengehilfen, der nichts anderes ist als ein waschechter Prinz, prallen Welten aufeinander. Cafébesitzerin Flora und ihr Bruder Fintan müssen alle Register ziehen, damit »The Rock« rechtzeitig eröffnen und ihre Familie wahres Weihnachtsglück erleben kann ...      »Ein weihnachtlicher Pageturner, der glücklich macht.« Daily Express   »Niemand versteht sich so gut auf gemütliche Eskapismus-Romance wie Jenny Colgan« Sunday Express

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMit 'Weihnachten im kleinen Inselhotel' führt SPIEGEL-Bestsellerautorin Jenny Colgan (u. a. »Die kleine Bäckerei am Strandweg« und »Die kleine Sommerküche am Meer«) ihre Leserinnen und Leser zurück auf die zauberhafte schottische Insel Mure.   Ein festlich geschmückter Kamin mit prasselndem Feuer, ein köstliches Weihnachtsmenü und glückliche Gäste - so soll »The Rock«, das neue Hotel auf der kleinen schottischen Insel Mure, an den Feiertagen erstrahlen. Doch wenige Wochen vor dem Fest ist das Hotel noch weit von dieser Idylle entfernt, und zwischen dem Hotelpersonal kracht es gewaltig. Denn mit einem launischen französischen Chefkoch, der schüchternen Isla aus dem kleinen Café der Insel und einem norwegischen Küchengehilfen, der nichts anderes ist als ein waschechter Prinz, prallen Welten aufeinander. Cafébesitzerin Flora und ihr Bruder Fintan müssen alle Register ziehen, damit »The Rock« rechtzeitig eröffnen und ihre Familie wahres Weihnachtsglück erleben kann ...      »Ein weihnachtlicher Pageturner, der glücklich macht.« Daily Express   »Niemand versteht sich so gut auf gemütliche Eskapismus-Romance wie Jenny Colgan« Sunday Express

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt nördlich von Edinburgh. Ihre Romane sind internationale Erfolge und stehen jeweils wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492600071
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.09.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4567 Kbytes
Artikel-Nr.5703751
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Auf dem Nordatlantik schieben sich Tag und Nacht große Frachter durchs eisige Wasser.

Obwohl diese - bis zu zweihundert, dreihundert Meter langen und mit Autos, Schaukelpferden, Teddys, Barometern, Ventilen, Motorhauben und Tee beladenen - Schiffe von Nahem gewaltig aussehen, sind sie auf dem riesigen Ozean doch verschwindend klein.

Auf ihrem Weg von Westen her überqueren sie unsichtbare Grenzen im Wasser und ziehen an Orten vorbei, von denen die gemütlich an Land Lebenden nur hören, wenn
sie mit dem Seewetterbericht im Hintergrund eindösen - Rockall, die Hebriden und Fair Isle hoch im Norden. Irgendwann kommt dann auch Mure in Sicht, die winzige Insel zwischen Shetland und den Färöer, auf der nur tausendfünfhundert Menschen leben (und das in guten Jahren). An der südwestlichen Spitze liegt ein kleiner Ort mit Hafen.

Wenn die Matrosen der Frachter Philippinen oder Thailänder sind - also den großen Seefahrernationen der Südsee entstammen -, dann sind sie in diesem Moment so weit weg von zu Hause wie irgend möglich. Von ihren Schiffen aus blicken sie oft hinüber zu jenem kleinen Lichtpunkt draußen auf See, da ihre Augen nach den endlosen dunklen Wellen etwas Abwechslung herbeisehnen.

Wer einen Hang zur Melancholie hat, sollte nicht zur See fahren - schließlich ist man neun oder zehn Monate des Jahres von seiner Familie getrennt und teilt sich beengte Unterkünfte mit anderen, da ist eine positive Einstellung wirklich das Beste. Aber selbst die abgebrühtesten Seefahrer beschleicht gelegentlich Heimweh, vor allem, wenn sie durch das Fernglas die bunten Häuser von Mure betrachten, die sich in sanftem Grau und Rosa und Blau und Gelb kreuz und quer am Kai drängen. Kleine Häuschen und andere Gebäude ziehen sich von der Küste den ganzen Hang hinauf, wobei sie sich wie zufällig aneinanderdrängen. Es sieht fast so aus, als würden sie auf dieser kahlen Insel mit den ausgedehnten, leeren blassgelben Stränden und den niedrigen, sich biegenden Büschen auf der Suche nach Wärme eng zusammenrücken.

Der Insel fehlt ein Tiefwasserhafen, daher wird keins der großen Containerschiffe je dort anlegen. Aber etliche nutzen sie als Orientierungspunkt, da es sich um das letzte Stück Land in Sicht handelt, bevor man Bergen erreicht. Und wenn man durchs Fernglas hinüberschaut, kann man an klaren Sommertagen dort manchmal Kinder winken sehen.

Auch an diesem pechschwarzen frühen Wintermorgen wirkte die Insel wie ein winziger Lichtpunkt des Trostes in einer Welt, die finster geworden war. Mühelos durchschnitten die Schiffe die klatschenden Wellen, mit deren Bewegungen die Männer an Bord so vertraut waren, dass ihnen eher das Gehen an Land Schwierigkeiten bereitete.

Die Insel ist so klein, dass man bei einer Geschwindigkeit von zwanzig Knoten schnell daran vorbeizieht. Dafür müssen Apostil oder Danilo oder Jesús bei ihrem Weg von Viking nach North Utsire und weiter zu den ausgedehnten, mächtigen Fjorden von Norwegen nur kurz wieder hineingehen, um einen Blick auf den Radar oder das Faxgerät zu werfen.

Und so ließen sie sie auch schon wieder hinter sich, die stille Insel unter kalten Sternen, an deren Südspitze auf dem MacKenzie-Hof frühmorgens bereits ein Kaminfeuer flackerte und Kaffee gekocht wurde und wo Flora MacKenzie in diesem Moment eine hitzige Diskussion mit ihrem jüngeren Bruder Fintan führte.

 

»Coltons Bar?«, wiederholte Flora. »Auf keinen Fall! Ich meine, ich verstehe deine Gründe dafür. Aber das klingt ja nach einem Saloon mit mechanischem Bullen, wo Kellnerinnen mit amerikanischem Akzent Hotpants, Fransen und Cowboystiefel tragen.«

»Es hat niemand was von einem mechanischen Bullen gesagt«, knurrte Fintan, während er genüsslich den Duft seines Kaffees und der frischen Brötchen im Ofen einsog. Dann schaute er auf. »Hm, ein mechanischer Bulleâ...«

»Muss ich dir etwa diesen Kaffee wegnehmen?«

Fintan rollte mit den Augen. »Bloß nicht!«

Es war erst ein Jahr her, dass sein Ehemann Colton an Krebs gestorben war. Seitdem hatte Fintan gute und schlechte Tage. Heute sah es nicht nach einem guten Tag aus, aber davon gab es ohnehin nur wenige.

Colton hatte ihm das Hotel The Rock vermacht; es war immer sein Traum gewesen, es hier auf der Insel zu eröffnen.

Eigentlich hätte man meinen können, dass die Arbeit am Hotel ein guter Zeitvertreib wäre, um Fintan von seiner Trauer abzulenken. Aber er hatte einfach keinen Kopf für die Millionen Details, die es dabei zu beachten gab.

Trotzdem ging es mit dem Projekt mittlerweile voran, und für den ersten Weihnachtstag gab es bereits Reservierungsanfragen. Jetzt mussten sie nur noch eröffnen, und zwar schnell.

Eigentlich hatte Flora damit nichts zu tun. Aber da sie durch Annies Küche unten am Hafen bereits Erfahrung in der Gastronomie hatte, konnte sie es einfach nicht lassen, ihre Nase überall hineinzustecken.

Außerdem war sie in Elternzeit, wodurch sie in Fintans (und nicht nur dessen) Augen viel zu oft die Gelegenheit hatte, sich einzumischen.

»Hör mal«, sagte Flora, »ich denke, The Rogers Bar wäre doch gut. Etwas weniger demonstrativ.«

Fintan schmollte.

Von der Küchentür her waren Schritte zu hören.

Fintan wohnte auf dem Bauernhof, genau wie sein Bruder Innes mit seiner Familie. Innes´ Tochter Agot war fünf und stolzierte jetzt im Nachthemd und mit ernstem Gesichtsausdruck herein, während vom Flur her leises Weinen zu hören war.

»Bugliss Binder ist wach«, schniefte sie. »Er ist ein böses Baby, Tante Flora. Er klingt wirklich wütend.«

»Douglas«, korrigierte Flora sie zum neunhundertsten Mal. »Er heißt Douglas.«

Agot und Fintan schenkten ihr nur einen ähnlich vielsagenden Blick.

»Was denn?«, fragte Flora. »Sie guckt doch ständig Hey Duggee.«

»Hey Duggee ist ein braver Hund«, sagte Agot laut. Und dann: »Aber Bugliss ist nicht so brav.«

Dann marschierte sie zu Bramble, dem pensionierten Schäferhund, hinüber, und sie verschwanden gemeinsam nach draußen, um den Gemüsegarten zu inspizieren.

Agot war unter keinen Umständen dazu zu bewegen, Gemüse zu essen, aber sie sah ihm gern beim Wachsen zu, selbst zu dieser Jahreszeit.

»Das macht sie mit Absicht«, versicherte Flora beim Verlassen der Küche. »Sie kann das nämlich wunderbar aussprechen.«

»Natürlich«, bestätigte Fintan. »Und trotzdem bringt es dich auf die Palme.«

Obwohl das Weinen nur sehr leise gewesen war, machte sich Flora auf den Weg in ihr altes Kinderzimmer und dachte dabei, wie albern sich Agot doch aufführte. Irgendwann wurde ihr klar, dass sie sich gerade in Gedanken mit ihrer fünfjährigen Nichte stritt, und das war nun wirklich Zeitverschwendung. Doch sie brauchte sich sowieso keine Sorgen zu machen, Douglas hatte nämlich längst aufgehört zu weinen, weil Joel ihr zuvorgekommen war.

Mit seinen schwarzen Augen und seinen für ein fünf Monate altes Baby verblüffenden braunen Locken sah der Kleine seinem Vater unfassbar ähnlich.

Fast jeder, der ihn zum ersten Mal sah, hätte ihm am liebsten eine Brille aufgesetzt.

Flora blieb einen Moment im Türrahmen stehen und betrachtete Vater und Sohn.

Douglas lächelte nicht viel - er war keins dieser strahlenden Babys. Stattdessen war sein Gesichtsausdruck feierlich und würdevoll, als wäre er mit dem Wissen aller Geheimnisse des Universums zur Welt gekommen, die er beim Heranwachsen nach und nach vergessen würde. Auch das ernste Verhalten seines Vaters, der immer erst einmal beobachtete und abwartete, hatte er geerbt.

Lange hatte Flora gedacht, dass dieses Verhalten bei Joel etwas mit seiner schwierigen Kindheit zu tun hatte, da er einst von einer Pflegefamilie zur nächsten weitergereicht worden war. Inzwischen vermutete sie allerdings, dass es wohl auch bei Joel einfach angeboren war. Jedenfalls war sicher noch nie ein Baby mit so viel Liebe überschüttet worden wie Douglas, der ja in unmittelbarer Nähe zu seinen drei Onkeln und seinem Großvater Eck aufwuchs. Eck vergötterte ihn und passte oft auf den Kleinen auf.

Dann gab es da noch seine amerikanischen Adoptivgroßeltern, Mark und Marsha, die aus New York riesige Carepakete mit irrwitzig teurer, aus Frankreich importierter Babykleidung schickten. Die Sachen waren eigentlich viel zu fein für den matschigen Bauernhof auf einer kleinen schottischen Insel hoch im Norden mit ständigen Wetterumschwüngen. Aber Flora achtete pflichtschuldig darauf, zumindest Fotos von Douglas in all den Outfits zu machen.

Joel beruhigte Douglas nicht durch schmeichelnde Worte oder Singen. Er legte sich einfach aufs Bett neben ihn, woraufhin sich die beiden aufmerksam ansahen. Es war merkwürdig, so, als würde sich allein durch den Blickkontakt irgendetwas Unerklärliches zwischen ihnen abspielen.

Joel streckte seine große Hand aus, Douglas umklammerte sie mit seinen winzigen Fingern, und dann schienen sie schweigend Zwiesprache zu halten.

Flora wusste nicht, ob so etwas normal war, aber es war schon rührend.

Manchmal patschte Douglas auf Joels schwerer goldener Uhr herum, und sein Vater ließ ihn gewähren.

Nachdem das fünfzehn Minuten so gegangen war, schliefen beide normalerweise ein, der kleine Körper an den großen geschmiegt.

Eigentlich war Flora ja in Elternzeit, und im Café kamen Isla und Iona - ein wenig zu Floras Verdruss - wunderbar ohne ihre Chefin klar.

Erstaunlicherweise war es Joel, der Workaholic, der voll in der Elternzeit aufging, und Flora kam einfach nicht dagegen an, dass sich bei ihr gelegentlich Eifersucht regte. Dabei war das natürlich total albern. Es lief doch alles super. Wirklich. Ganz toll. Okay, Douglas...
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Autor

Jenny Colgan studierte an der Universität von Edinburgh und arbeitete sechs Jahre lang im Gesundheitswesen, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Mit dem Marineingenieur Andrew hat sie drei Kinder, und die Familie lebt etwa die Hälfte des Jahres in Frankreich. Ihre Romane um "Die kleine Bäckerei am Strandweg" und "Die kleine Sommerküche am Meer" waren internationale Erfolge und standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.